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  1. #1
    Einsteiger
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    Standard Frage Leistung/Kraft China Motoren

    Hallo Kollegen,
    beim Aussuchen des richtigen China Motors fällt mir auf, dass selbst bei gleicher Baugröße und vergleichbarem Gewicht die Leistungsangaben der verschiedenen Anbieter stark von einander abweichen.
    Nehmen wir z. B. :
    -Leopard 3674 = max 2400Watt
    -SSS 3674 = max 2200Watt
    -TP Power 3640 (wäre 36x76,4) = max 2800 Watt

    Was sagen dieses Leistungsangaben überhaupt aus ? Worauf stützt sich diese Angabe ? Die Leistung eines Motors ist vom abverlangten Drehmoment (Ncm) abhängig. Welches Drehmoment ziehen die Chinesen da heran ? Soweit mir bekannt weiß ein Motor nicht wieviel Leistung er hat und zieht soviel wie er bekommt vom Regler/Lipo.
    Diese Leistung sagt nichts über die Kraft aus, die der Motor bei der angegebenen Leistung liefert. Es kommt aber genau auf dieses Zusammenspiel an.
    Die Kraft (Ncm) wäre nämlich in Leistungstabellen wie bei Lehner einsehbar, die gibt es aber nicht.

    Bei einem Auto reicht es auch nicht aus zu wissen, wieviel der Wagen verbracht, das
    dazugehörige Drehmoment ist entscheidend .

    Deswegen einfach gefragt: ist der oben genannte TP bei gleicher Baugrösse stärker als der SSS oder sind das nur Zahlenspielereien die mit sehr großer Vorsicht zu betrachten sind und man das eigentlich selbst mit Telemetrie messen sollte ?

    Hat jemand da konkrete Messungen oder Erfahrungen bei den oben genannten Motoren ?

    Danke für etwas Licht im chinesischen Leistungsdschungel ...

    Gruß
    Vincent
    Geändert von Vinbul (15.January.2019 um 15:38 Uhr)

  2. #2
    Am Besten testen Avatar von GunnarH
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    Hallo Vincent,
    die Zahlen sagen ziemlich genau gar nichts aus, die einzig relevanten Größen die praktisch kein Hersteller angibt sind Innenwiderstand und Leerlaufstrom, oder zumindest der Punkt des besten Wirkungsgrades.
    Daran kann man sehen ob der Motor in einem geeigneten Betriebsbereich liegt.
    Das heißt aber noch nicht dass der Motor das wirklich aushält da die Dauer einen entscheiden Einfluss hat, gerade bei sehr hoch drehenden Motoren liegt der Punkt des besten Wirkungsgrads bei einem Strom den der Motor nur relativ kurz aushält was für SAW Ok ist, für ein Powerboat Setup aber eher ungeeignet ist, da muss man dann deutlich größere Motoren verbauen.

    Die Motorauslegung ist daher eher empirisch, für verschiedene Bootskategorien haben sich bestimmte Motorgrößen bewährt, daran sollte man sich gerade als Einsteiger eher am oberen Ende orientieren da die zweite Unbekannte der Leistunsbedarf des Bootes ist, je nach Schwerpunkt, Antriebseinstellung und Propeller kann der Leistungsbedarf extrem variieren.

    Zu den o.g. Motoren:
    Bei den dreien tut sich das vermutlich nicht viel, TP hat tendenziell einen etwas besseren Innenwiderstand als der Rest der vergelichbaren China Motoren, kann daher vielleicht etwas mehr, aber Welten liegen da trotzdem nicht zwischen, wenn der TP reicht und der TFL abraucht wäre die Motorwahl zu sehr auf Kante genäht, da muss nur eine Kleinigkeit schiefgehen und der TP raucht auch ab.
    Von daher ist die Wahl der passenden Größe und -Drehzahl wichtiger die Qualität aller Drei reicht für Normalgebrauch aus.

    Dann gibt es noch 3 andere Marken die da etwas herausragen:
    Tenschock können von den China-Innenläufern i.d.R. insbesondere bei langen Laufzeiten mit dem niedrigstem Gewicht die gleiche Leistung.
    Lehner haben als Zweipoler deutliche Vorteile wenn hohen Drehzahlen und Spitzenleistung über kürzere Zeit gebraucht wird.
    Plettenberg ist am Besten für lange Fahrzeiten mit hoher Leistung bei niedrigeren Drehzahlen.

    Gruß
    Gunnar

  3. #3
    Grünschnabel Avatar von Markus 1
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    Ich sag jetzt mal Hallo.
    Also deine Frage ist ja Quasi selbsterklärend.
    Beim Auto hast du aber die KW angaben !! Was beim Elektromotor dasselbe ist. !!
    Die angegeben Wattzahlen sind Quasi die Lastgrenze des Motors.
    Alles Danach Wird und kann es den Motor Zerstören.
    Nehmen wir mal den :
    BL Motor 3674
    - 4 poilger Rotor, armiert
    - 1500KV (upm / Volt)
    - max. 60000 upm
    - d= 36 mm x l= 74 mm
    - LK 25 mm / M3
    - Welle 5 mm x 15 mm
    - max. 55 Ampere
    - Leerlaufstrom 1,4 Ampere
    - max. 40 Volt
    - 2200 Watt

    40 Volt X 55Ampere sind ?? Genau ??
    2200Watt

    Also Nehmen wir jetzt mal nicht 40 Volt sondern 50Volt
    Sind Dann 50Vx55A sind 2750 Watt. Ergo der Motor wird dir auseinanderfliegen.

    Die Allgemeine "Leistungsfähigkeit " liegt natürlich auch beim Hersteller und dem Werkstoff was verwendet wird.
    z.b. Billiger dünner Draht Billiger Magnet = Schlechter Leistungsabgabe und Schlechter Wirkungsgrad.
    Deshalb kostet auch ein Leo oder SSS Motor nur ca 1/3 was ein Lehner kostet.
    Was deine Frage angeht. Ja die TP Motoren sind besser als SSS oder Leo.
    Da einfach bessere Materialien verwendet werden. Was sich wiederum im Preis wiederspiegelt.

    you get what you pay for

    Gruß Markus
    Ich habe keine Lösung,aber ich bewundere das Problem !

  4. #4
    Einsteiger
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    Danke erstmal für die Antworten. Die Watt Angabe bedeutet aber erstrangig wieviel Strom bei einer bestimmten Spannung fließt. Wieviel Drehmoment dabei der Motor leistet ist ungewiss. Und genau diese Angabe würde die eigentliche Leistung/Effizienz darstellen. Bei Lehner kann man die Leistungstabellen mit Ncm einsehen und genau herleiten wieviel Watt nötig sind um eine bestimmte Kraft auszuüben.

    Einfacher gefragt als Beispiel :
    wenn z. B. der SSS für 50 Ncm 2000W braucht, kann es sein dass der TP bei 2000W 60Ncm liefern kann ...? Das wäre nämlich der genaue und aussagekräftige Vergleich.
    Oder eher dass generell beide gleich viell Kraft liefern können bei gleicher Watt Leistung, jedoch der TP den höheren Endbereich hat und somit auch über 2200Watt weiter nachdrücken kann bis 2800W ?
    Aber was passiert letztendlich beim SSS nachdem er die 2200W erreicht , aber trotzdem mehr von ihm verlangt werden ? Raucht er also ab weil das über seine Möglichkeiten geht ...?


    Aber Danke schonmal vorweg für die Info dass TP höherwertiger sind, das hilft mir schon sehr um das ganze zu ordnen. Und Tenshock wäre auch eine Überlegung wert, sind immernoch deutlich günstiger als die absolute Lehner Elite.
    Geändert von Vinbul (15.January.2019 um 22:36 Uhr)

  5. #5
    Moderator Avatar von plinse
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    Moin,
    du hast es erfasst, "was du bekommst", bekommst du nicht wirklich genannt.
    Vielmehr ist es so, dass verschiedene hiesige Händler sich die Chinaprodukte gesucht haben, wo nicht allzusehr übertrieben wird und die Angaben so sind, dass du die Motoren hier einigermaßen guten Gewissens verkaufen kannst. Oft genug bekommst du ähnlich beschriebene Motoren in China (und inzwischen immer mehr auch Malaysia) auch etwa fürs halbe Geld, was die dann taugen, kannst du ja im Zweifel gerne mit dem chinesischen Verkäufer ausdiskutieren ;-)

    Markus misst den Zahlen schon viel zu viel Bedeutung bei...

    Die spezifische Drehzahl gibt die max. Spannung, mit der du die Drehzahlfestigkeit nicht verletzt. Das ist so ziemlich das einzige, worauf ich gucke.
    Die passende Motorgröße zur Bootsklasse zu wählen und dann die passenden Propeller, das steht da eh alles nicht dabei, das ist Erfahrungssache und ausprobieren mit Datenlogger/Telemetrie.

    Strom macht Elektromotoren heiß - quadratische Wirkung, doppelter Strom bringt vierfache Verluste in der Wicklung.
    Damit gelten die Watts schon mal nur für die max. Spannung, sollte man Makus Rechnung verwenden - es wird also ein grobes Korsett an Grenzen gegeben, welche Grenze gerade gilt, musst du wissen.

    Und zur totalen Verwirrung - die Chinamotoren in meiner Spirit of Gabon knüppel ich etwa auf der doppelten angegebenen Leistungsgrenze, das machen die jetzt seit 2 Jahren mit. Gut, ich fahre die Akkus nicht am Stück leer, lasse das Boot immer mal etwas treiben und durch wärmen, damit die Wasserkühlung gegenan kommt, Pumpe habe ich keine drin.

    Nimmst du die Angaben vom Händler - schön - jetzt kommst aber DU...
    DU kaufst dann noch einen Wassermantel dazu - keiner sagt, dass du das musst - was passiert aber mit den Angaben vom Händler? Gelten die noch? Sie haben sich auf den nackten Motor bezogen aber hält der x kW ohne Wasserkühlung überhaupt aus? Ich denke mal die Drehzahlfestigkeit ändert sich nicht ;-) aber die Kühlung... aber wie viel kann der Motor mit Kühlung an Strom und wie lange? Im Modellbau beziehen sich die Angaben klassisch auf die Laufzeit an einem Akku aber nimmst du jetzt 2000er oder 5000er Zellen?

    Letztendlich ist es eine Frage von Mut vs. Geld. Gewisse Produkte haben einen bekannten Ruf und bei anderen weißt du nicht, was du bekommst.
    Lehner macht sehr konkrete Angaben und die Angaben werden auch wirklich eingehalten - meist mit Reserven, wenn du ähnlich konkret zurück argumentierst, wirst du in eine Diskussion kommen können.
    Bei den verschiedensten Chinesen kannst du froh sein, wenn du eine Trackingnummer bekommst und wenn was schief geht, diskutierst du eher nicht mit dem Verkäufer sondern mit PayPal - technische Diskussion fällt eher aus, Drehzahlfestigkeiten kannst du froh sein, wenn sie eingehalten werden, besser ist, du lässt dir selbst noch 10% Luft.

    Deshalb gibt es ja auch so viele Diskussionen hier im Forum, welche Komponente was wie lange aushält und deshalb gibt es die Fans von Schulze Stellern und Lehner/Plettenberg Motoren...

    VG, Eike
    Geändert von plinse (16.January.2019 um 08:25 Uhr)

  6. #6
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    Hallo Vincent,

    Zitat Zitat von Vinbul Beitrag anzeigen
    Danke erstmal für die Antworten. Die Watt Angabe bedeutet aber erstrangig wieviel Strom bei einer bestimmten Spannung fließt. Wieviel Drehmoment dabei der Motor leistet ist ungewiss. Und genau diese Angabe würde die eigentliche Leistung/Effizienz darstellen. Bei Lehner kann man die Leistungstabellen mit Ncm einsehen und genau herleiten wieviel Watt nötig sind um eine bestimmte Kraft auszuüben.
    Genau das meinte Gunnar mit dem Innenwiderstand und dem maximalen Wirkungsgrad. Die Leistungsangabe in Watt sagt recht wenig darüber aus, zu was der Motor fähig ist. Leider lässt sich nicht nachvollziehen, mit welcher Genauigkeit oder ob die Motoren überhaupt praktisch vom Hersteller ausgemessen wurden.
    Wenn du dir die Datenblätter der Motoren genau ansiehst, findest du unter den Schätzwerten auch den Ri.
    - Ein Leopard 3674, 315g mit 2650kv hat einen Ri von 0,0060 Ohm
    - Der TP 3640, 308g mit 2600kv hat einen Ri von 0,0066 Ohm

    Wahrscheinlich sind viele Nachkommastellen ein gutes Verkaufsargument, daher können wir wohl froh sein, dass der Hersteller nicht kOhm angibt. Wie gesagt, an der Genauigkeit oder Korrektheit der Daten zweifel ich. Desweiteren sind es sowieso MAX-Werte, man sollte also definitiv darunter bleiben und, wie von Eike bereits gesagt, die Spannungs- und demnach auch Drehzahlgrenzen einhalten.

    Zitat Zitat von Vinbul Beitrag anzeigen
    wenn z. B. der SSS für 50 Ncm 2000W braucht, kann es sein dass der TP bei 2000W 60Ncm liefern kann ...? Das wäre nämlich der genaue und aussagekräftige Vergleich.
    Es gibt gewisse Grenzen, welche von der Baugröße der Motoren abhängig sind. Aber dass ein ähnlicher Motor mit etwa dem gleichen Gewicht und derselben Polzahl plötzlich knapp 20% mehr kann, glaube ich eher nicht. Welcher Motor jetzt exakt und klar der Bessere ist, kann man entweder Erfahren, oder mit entsprechendem Equipment ausmessen. Ob das für Einzelfälle oder im J4F-Bereich bei den Mittelpreis-Motoren Sinn macht?

    Zitat Zitat von Vinbul Beitrag anzeigen
    Oder eher dass generell beide gleich viell Kraft liefern können bei gleicher Watt Leistung, jedoch der TP den höheren Endbereich hat und somit auch über 2200Watt weiter nachdrücken kann bis 2800W ?
    Aber was passiert letztendlich beim SSS nachdem er die 2200W erreicht , aber trotzdem mehr von ihm verlangt werden ? Raucht er also ab weil das über seine Möglichkeiten geht ...?
    Wie mehrfach erwähnt, eine Sache des ETAmax und der Glaubwürdigkeit der Herstellerangaben. Wir bewegen uns hier noch im Mittelpreis-Segment, also werden die Motoren wohl nicht völlig überlabelt sein. Aber dennoch gilt: Vorsicht ist besser als Nachsicht.

    Die Wirkungsgradlinie in Abhängigkeit von Spannung und Strom ist eine Brückenartig aussehende Kurve. Ein Motor wird nicht ab einem bestimmten Punkt einen Totwert haben, jedoch nimmt der Wirkungsgrad irgendwann rapide ab. Je nach dem, wie groß die Wärmekapazität des Motors und die Dauer der Überbelastung ist, steigt die Temperatur nach dem joulschen Gesetz. Eine Art Todesspirale aus Spannung, Strom, Ri und °C. Ist dann die Temperaturgrenze von einem der Verbauten Komponenten des Motors erreicht, ist Feierabend...
    Vorraussetzung ist natürlich, dass der Motor keiner mechanischen Überbelastung ausgesetzt wird.

    Tenshock-Motoren sind ok bis gut, aber schwer zu beschaffen. Tenshock Deutschland gibt es nicht mehr wirklich, nur noch virtuell. Daher sollte man sich anderer Quellen bedienen oder gleich ein anderes Fabrikat wählen.


    Gruß,
    Johannes

  7. #7
    Real Raceboater Avatar von MiSt
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    Die Antwort ist recht simpel: Es gilt in etwa 1000 = rpm/V * Ncm/A (kann man aus dem Energiesatz herleiten ...). Also hat jeder Motor mit 1000rpm/V ~1Ncm/A, jeder mit 2000rpm/V ~0,5Ncm/A, allerdings ist die Brandgrenze bei jedem (Marke, Baugröße, Bauform) anders - da kommt dann der Innenwiderstand ins Spiel, wie oben mehrfach erwähnt.
    Gruß Michael St*****

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  8. #8
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    Vielen Dank für die Antworten. Das hat sehr geholfen !
    Jetzt müsste ich allerdings nur noch meine Erfahrungen machen welche Motorengröße für welche Bootgröße Sinn macht. Soweit ich das verstanden habe ist n größerer Motor also immer besser, jedoch möchte man auch Gewicht und Größe entsprechend gering wählen. Und genau dieses Zusammenspiel zu finden ist wohl die Kunst.

  9. #9
    Real Raceboater Avatar von MiSt
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  10. #10
    Moderator Avatar von plinse
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    Zitat Zitat von Vinbul Beitrag anzeigen
    ...
    Aber was passiert letztendlich beim SSS nachdem er die 2200W erreicht , aber trotzdem mehr von ihm verlangt werden ? Raucht er also ab weil das über seine Möglichkeiten geht ...?
    Er wird schneller warm als er sich kühlen kann. Es ist aber auch nicht gesagt, dass er die 2200W umsetzen kann ohne abzurauchen und wie gesagt, die 2200W sind das eine, es ist auch ein maximaler Strom angegeben und das ganze ist eh Augenwischerei, weil keinerlei Dauern und Kühlungsrandbedingungen benannt werden.

    Der Motor hier:
    https://hobbyking.com/de_de/watercoo...sl-3180kv.html
    max. 94A
    1690W
    Ich fahre ihn so:
    http://speed-mania.de/Bilder/rennboo...lgasanteil.gif
    Strom knapp 200A, manchmal auch in spitzen über 200A, am Ende einer langen Geraden ~120A, also konsequent über den Grenzen.

    Die Leistung wird auch überschritten, obwohl ich mit 4s unter last eher bei knappen 15V unterwegs bin und nicht bei max. zulässigen 18V.

    Den Motoren geht es nach 2 jahren immer noch gut, ich lasse das Boot aber nach ein paar Bahnen treiben, die Motoren durch wärmen und am Ende sind die Drehzahlsteller das heißeste im Boot, wenn die Motoren den Kühlwasserinhalt öfter mal durchwärmen können und die Hitze aus dem Kupfer bis ins Gehäuse kommen kann, bevor innerlich was verkohlt, dann bekommt man die Wärme auch weg.

    Einen 5s 5000er LiPo aber am Stück leer zu fahren bei ~90A würde ich trotzdem Bauchschmerzen bei haben. Ich glaube nicht, dass das gut ginge und bei dem Motor ist es ja noch eindeutig - da ist ein Kühlmantel bei Lieferung montiert, man kann also fest davon ausgehen, dass er die Wasserkühlung braucht oder die Angaben hinfällig sind.

    Interessant dazu: 280gr soll der Motor wiegen... unter "specifications" steht 370.0000 ... ohne Einheit - na denn... und den Motor gibt es auch bei ebay unter verschiedensten Brands zwischen 165 und 280gr
    Verzeih mir, dass mir meine Zeit zu schade ist, den Motor auszubauen und selbst zu wiegen - ausprobieren, den passenden Propeller ermitteln, Spaß haben.

    Einzig die Spannungsgrenze halte ich ein - gute 57.000 darf der Motor drehen, ich komme im Leerlauf auf gute 50.000.

    Nehmen wir SSS:
    https://www.tfl-hobby.de/Motore--Hal...60-3000KV.html
    Ähnlicher Motor, er darf 1800W, 60.000rpm - klingt alles erstmal ähnlich.
    Geliefert wird er aber ohne Kühlmantel und unter welcher Kühlung man die auch sehr ähnlichen max. 95A durch prügeln darf, steht da nicht. Als Modellflieger könnte ich mir den Motor also kaufen und im Traum nicht auf die Idee kommen, da eine Wasserkühlung zu verbauen...

    Lehner bietet die luftgekühlten Motoren an, Kontronik hat in den Kira auch einen Lüfter UND die lüften radial, auch wenn man sie auf einen Spant schraubt - ein SSS ist dann dicht ...

    Zu Bootsgröße und etablierten Setups empfehle ich einen Blick in den Setupbereich von diesem Forum.

    Grüße, Eike

  11. #11
    Real Raceboater Avatar von MiSt
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    Zitat Zitat von Vinbul Beitrag anzeigen
    wenn z. B. der SSS für 50 Ncm 2000W braucht, kann es sein dass der TP bei 2000W 60Ncm liefern kann ...? Das wäre nämlich der genaue und aussagekräftige Vergleich.
    Nein: Ein permanentmagnet-erregter DC-BL-E-Motor verhält sich völlig anders als ein Verbrenner.

    Wie ich oben schrieb, ist das Drehmoment direkt proportional zum Strom und zu sonst nichts. Wie viel Leistung dann abgegeben wird, errechnet sich aus Drehzahl x Drehmoment. Wie viel Leistung aufgenommen wird, aus Betriebsspannung x Betriebsstrom. Das Verhältnis der beiden ist dann der Motorwirkungsgrad.

    Es gibt (nur) zwei "rote Linien"
    • die Drehzahlgrenze des Rotors (darüber wird er mechanisch zerstört darüber wegen Fliehkräften), fallweise - inzwischen selten - kann aber auch der Controller das Drehzahllimit setzen
    • die maximale Verlustleistung, die abgeführt werden kann. Dabei muss man zwischen kurzzeitigem und dauerndem Betrieb deutlich unterscheiden, erstere ist sehr (!) viel höher, weil erst mal die Wärmekapazität des Motors gefüllt werden muss. Die exakte "rote Linie" im physikalischen Sinn ist dabei die Entmagnetisierungstemperatur des Rotors oder die Schmelztemperatur der Lackisolierung in der Wicklung, je nach dem was zuerst überschritten wird. Verlustleistung teilt sich in
      • mechanische Leerlaufverluste (z.B. Reibung in Lagern, Ventilatorantrieb) direkt im Gehäuse
      • Wirbelstromverluste im Rotor (auch im Leerlauf ...)
      • ohm'sche Verluste im Innenwiderstand der Statorwicklung (auch im Leerlauf ...)
    Geändert von MiSt (17.January.2019 um 11:12 Uhr)
    Gruß Michael St*****

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  12. #12
    Grünschnabel Avatar von Markus 1
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    @Mist
    Aber alle Rechnereien dahingestellt. Ist es ja nur der Drehmoment des ausgebauten Motors.
    ENTSCHEIDENT ist ja dann wir ich den Motor einsetzte.
    Natürlich gibt er vll 60NCM ab aber wieviel kann er wirklich
    An den Propeller/ Wasser abgeben.
    Welle Lager Propeller und Ganz wichtig die Erfahrung
    Spielen eine ganz Große Rolle.
    Es muss ausgewogen sein und der Motor sollte
    Schon zum boot passen.
    Und als j4f reichen die leo's sss oder TP allemal.
    Gruß Markus
    Ich habe keine Lösung,aber ich bewundere das Problem !

  13. #13
    Real Raceboater Avatar von MiSt
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    Keine Sorge, das Drehmoment, das der fließende Strom per Motor (= Strom nach Drehmomentwandler) erzeugt, kommt zu 100% im Wasser an. Was der Propeller bzw. das Boot im Zusammenspiel mit der Drehzahl und dem Wasser dann draus macht, ist tatsächlich ein anderes Thema.

    Dabei darf dann ruhig auf "Erfahrung", auch fallweise sehr spezielle, und auf Setuplisten verwiesen werden, wenn man auch durch Ähnlichkeitsbetrachtungen durchaus rechnerisch seriös noch ein wenig weiter kommt, wenn man das möchte.

    Demnach - wenn, wie das nun mal von Zeit zu Zeit passiert, User nach physikalischen Zusammenhängen und etwaigen Rechenmöglichkeiten fragen, bzw. irreführende (Rechen-)Wege verfolgen, wird es halt periodisch mal erklärt ... wen es nicht interessiert - so what.
    Gruß Michael St*****

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  14. #14
    Mysticer
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    Moin,

    Lehner gibt die Drehzahl unter Last an, hast aber auch mehr oder weniger, je nach Last.
    Die Chinesen nur die Leerlaufdrehzahl ohne Last... mit Last dreht der Motor halt weniger. Wieviel? Je nach Last.
    Die Erfahrung vieler User hat da um die 10% ermittelt.
    Wirkungsgrad: Leistung rein - Leistung raus = Verlustleistung (primär Wärme)
    Da nun TP auch die Leerlaufdrehzahl angibt, ja 10% Drehzahl abziehen.

    Wieviel ein Boot an Leistung wirklich brauch, um Speed x zu erreichen, weiß man erst wenn es fährt und abgestimmt ist.
    Erstaunlich ist immer wieder welchen Einfluss der Propeller hat. Ein perfekt zum Boot passender, ist Gold wert und meiner Ansicht nach wichtiger als XX% mehr oder weniger Lastdrehzahl.
    Datenlogger sind da schon hilfreich. Über die verbrauchte Akkukapzität pro Zeit kommt man auch auf brauchbare Ergebnisse.
    Ich lege Dir nochmal die SuFu ans Herz, da wirst Du z.B. für eine Lizard vielfach den Leopard 4082 mit 1600 KV an 6S finden, eine 114er Mystic fährt schon klasse mit 4082/2200.
    was viele schon erfolgreich gemacht haben, ist meist nicht ganz falsch. Natürlich mit den richtigen Propellern!
    Dem wenig Erfahrenen empfehle ich gerne etwas überdimensionierte Antriebsstränge. Ja, ist etwas teurer, aber immer günstiger als Kohle im Boot!

    Wenn Du Keinen Persönlichen Beistand hast, mach es so!

    Aber nun mal Butter bei die Fische: Was hast Du vor? Welches Boot soll denn beschleunigt werden? Oder hab ich das überlesen ?

    LG
    Heiko

  15. #15
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    Moin Heiko. Danke für die ausführliche Erklärung. Da ich jetzt die Katze aus dem Sack lassen soll : habe die Skater XL (80cm F1 Cat) bestellt und habe vor die mit dem großen AB von TFL anzutreiben. (Natürlich wäre ein Direktantrieb besser , aber ich möchte es eben einigermaßen Scale haben). Mein Ziel wären 100kmh, was sich aber offenbar als recht optimistisch erweisen sollte. Durch die starke Krümmung der Flexwelle wird empfohlen die Drehzahl möglichst um 35.000 rum zu wählen. Und einen größeren Prop als der mitgelieferte (43mm) sollte man wohl auch nur mit Bedacht nehmen, da gerade das brutale Drehmoment des größeren Props erst recht für Probleme bei der Flexwelle sorgen würde. Und weil diese ganzen Einschränkungen immernoch nicht genug sind muss der Motor auch möglichst klein sein von der Bauform, damit er in die Motorhaube passt die ich dazu bestellt habe. Nach langem hin und her Überlegen mit den Maßen und mehreren Gesprächen welche Mindestgrösse der Motor haben sollte wurde mir die 40er Größe besonders empfohlen. Habe mich also für den TP4040 (40x74mm) entschieden. Ein größerer würde definitiv nicht reinpassen. Laut TP leistet er maximal 4200 Watt und wenn das stimmen sollte wäre das deutlich mehr als bei SSS oder Leo. Jetzt wo du mir die 10% Drehzahl Verlust nochmal bestätigt hast denke ich dass der 1680KV bei 6s gut passen sollte. 37.296Umin - 10% = 33.566.
    Bei meiner Speed Kalkulation wären das also 121kmh, abzüglich 20% Schlupf käme ich dann auf ca. 97kmh rum. Wäre meine Rechnung so einigermaßen plausibel ?
    Nur noch 2 Überlegungen :
    -Würde ein 150A Regler reichen oder sollte ich tiefer in die Tasche greifen für n 180er oder sogar 220er ? Klar ist höher immer besser, ist aber auch ne Preisfrage ...
    -(bitte steinigt mich jetzt nicht) Ich bin zu faul um das Boot nach 5 min aus dem Wasser zu nehmen um den Lipo zu wechseln, daher möchte ich die Fahrzeit verdoppeln. Wäre also 2 x 6s 4500mah. Ein Gewichtszuwachs von 620 Gramm für ne doppelte Fahrzeit. Würde das von der Idee her funktionieren oder wäre das Boot damit eindeutig überladen, Speed wäre bei 80kmh und die Elektronik wäre kurz vor dem Knall ?

    Habe leider kaum Erfahrungswerte, daher bin ich auf guten Rat hier angewiesen...

    Danke für Tipps
    Geändert von Vinbul (20.January.2019 um 04:01 Uhr)

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