Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 3)
Experimental EDF Rigger (Canard)
Moin zusammen,
ich möchte an dieser Stelle mal wieder etwas über ein experimental Projekt von mir vorstellen an dem ich seit Sommer / Herbst letzten Jahrs immer mal wieder rumbastle. Der Gedanke zum Projekt kam durch solche Videos wie diese hier:
https://www.youtube.com/watch?v=CzyYdKMbRRA
https://www.youtube.com/watch?v=NKosyC7GFdw
Gibt noch einige mehr davon wenn man mal ein bisschen rumstöbert. Alle mit mehr oder weniger Erfolg aus meiner Sicht ... Mit der Zielsetzung, dass muss doch mit weniger Leistung / Materialeinsatz auch bzw. besser funktionieren war die Idee zum Projekt geboren (ich mag es halt gerne klein und filigran). Ferner hat mich es interessiert, welches Einsparungspotential es gibt, wenn man das von vielen verwendete Wasserruder mal weglässt ...
Für den Antrieb meines Air-Boots war dann schnellklar, dass ich keinen konventionellen Propeller verwenden wollt, da es ehr"Standard" ist für Boote mit Luftantrieb, die mehr Abstand zumBootsrumpf brauchen und auch mehr Moment ins System einleiten. Daher entschiedich mich für einen Propulsion mittels einer EDF Einheit. Die sollte, wie auchein ein normaler Water-Jet Antrieb mehr oder weniger drehmomentfrei sein.
Eigentlich war dann der Plan anstelle eines EDF Riggers einen EDF Canard zu bauen, weil ich mich mit dem Bootstyp auch mal wieder auseinandersetzen wollte und es das Projekt etwas außergewöhnlicher gemacht hätte. Leider ist das nicht ganz so aufgegangen wie ich mir das vorgestellt hatte, aber dazu später mehr ...
Zum Abschluss des Eröffnungspost mal drei Bilder zu den verschiedenen Entwicklungsstufen ...
Gruß,
Patrick
Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 2)
Die Frage nach der EDF Größe und dem passenden Rumpf für das Projekt:
Aus dem Messdaten von meine Mini Rigger "Below 300g" (siehe hier) hatte ich eine ungefähre Vorstellung welche Leistung / Schubkraft ich ca. benötigen werde für den Antrieb um eine entsprechende Geschwindigkeit zu erreichen (100-120km/h sollten es schon werden). Danach wurde im Netz recherchierte um was passendes zu finden. Schlussendlich bin ich bei zwei günstigen EDF Einheiten mit 35mm bzw. 45mm gelandet für je ca. 30-35€ inkl. Motor gelandet. Zum experimentieren mit einem nicht vorhersehbaren Ausgang muss es ja nicht das non plus ultra sein.
Als die Antrieb dann ankamen wurden die zuerst einmal inspiziert. Naja, wirklich wuchtig waren die Impeller bei den ersten Lauftests nicht. Aber das schleift sich mit der Zeit von selbst wuchtig bzw. man hilft etwas nach. Wind gemacht haben die aber schon ordentlich. Der 45mm machte für mich den besseren bzw. sinnvolleren Eindruck für mein Projekt, also wurde eine kleine Konstruktion für die Waage gebastelt um zu überprüfen wie gut die Herstellerangaben hinsichtlich Schub und Leistungsaufnahme sind. Unter Volllast an 3S kamen dann gut 4N Schub bei 265W und 51k 1/min heraus. damit sollte sich schon was anfangen lassen. An 2s waren es 2,4N bei 120W und 40k 1/min.
Der 35mm EDF liegt bisher ungenutzt herum ...
Stellte sich noch die Frage nach dem Rumpf. Zufälligerweise war Schnippi mit zum zweiten Rennwochenende in den Vulkanpark gekommen und hatte ein paar seiner Rumpfe zum Verkauf mit. Darunter auch ein ältere Rumpf eines kleinen SAW Riggers für 6 NiMh / NiCd Zellen mit. Die Schwimmer dazu gefielen mir nicht wirklich (zu groß und zu schwer), aber der Rumpf mit dem hochgezogenen Heck sagten mir doch sehr zu für das Projekt. Schnell waren wir uns mit einem Tauschhandel einig und das Projekt nahm weiter Form an.
Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 7)
Zum weiteren Aufbau:
Da es ja ein experimental Projekt ist, sollte der Aufbau möglichst einfach und unkompliziert sein, um schnell noch mal was ändern zu können. Als Luftruder musste ein Ruder für ein RG 65 Segelboot herhalten was sich noch in der Kramkiste befand. Genauso das kleine D60 Servo zur Ansteuerung. Die Anlegung aus Alu für das Luftruder mit 3mm Ruderachse war auf der Drehbank und Standbohrmaschine nach 10min fertig. Das Scharnier wird durch eine Stück Schrumpfschlauch gebildet. Das habe ich auch schon so bei meinen Indoorfliegern gemacht. Falls die Schrumpfung nicht genug halt bietet, schafft etwas Sekundenkleber dort Abhilfe.
Die hinteren Schwimmer und der Laufschuh vorne wurden schnell aus Styrodur und Depron geschnitzt und die Laufflächen mit 0,5mm dünnem ABS streifen versehen für einen vernünftigen Wasserabriss. Als Strebe für die Schwimmer musste erstmal ein Reststreifen aus einen 2mm Carbonplatte herhalten. Zusammen geklebt wurde alles entweder mit Sekundenkleber direkt oder auf Kaptonband falls es noch mal wieder ab sollte oder mit Uhu Por, dass lässt sich später von glatten Oberflächen auch wieder rückstandsfrei abrubbeln.
Das weitere elektronische Equipment besteht aus einem 30A YEP Steller, einem kleinen Empfänger und einem 2s 800mAh bzw. 3s 850mAh, die alle erstmal nur mit doppelseitigem Spiegeltape im Rumpf platziert wurden. Alles zusammen brachte dann ca. 250g auf die Waage für den ersten Outdoortest.
Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 4)
Die erste Wasserung:
Die Schwimmlage des EDF Canards sah mit dem ehr hinten liegenden Schwerpunkt recht gut aus und die Steuerbarkeit bei sehr geringen Geschwindigkeiten mit dem Luftruder war auch durchaus OK. Leider wollte das Gefährt nicht wirklich in Schwung kommen. Je mehr Gas ich gegeben habe umso tiefer ging die Nase runter bis schließlich Wasser über den Bug lief bis hin zum Impeller und diesen dann mächtig abbremste und der Schub verloren ging. Der Auftrieb (hydrodynamsche) reichte einfach nicht die Nase aus dem Wasser zu drücken. Auch mit etwas händischem Schwung war der Canard nicht wirklich in Gleitfahrt zu bringen. Sobald etwas Wasser über das Deck bis zum Impeller kamm war Schluss aufgrund des Schubeinbruchs.
Das die oberhalb des Schwerpunktes montierte EDF Einheit durch den Schub die Nase drücken würde, war mir durchaus bewusst, hätte aber nicht damit gerechnet, dass das Moment so groß ist, dass die Nase überhaupt nicht hoch kommt.
Die Frage war jetzt was machen ? Die Nase / Bug stark modifizieren wollte ich irgendwie nicht. Somit war der einfachste und schnellste Weg aus dem Canard einen konventionellen Rigger zu machen. Schwimmer samt Strebe einfach nach vorne gesetzt und hinten einen neuen Laufschuh dran ...
Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 2)
Die zweite Wasserung:
Auch die Rigger Variante lag gut im Wasser und die Steuerbarkeit im Schleichtempo war OK. Und dieses mal schaffte es das Gefährt auch eigenständig aus dem Wasser und kam gut in den Gleitzustand. Dann tauchte aber das nächste Problem auf. Die Steuerbarkeit im Gleitzustand war nicht wirklich gegeben. Das Luftruder produzierte zwar eine Querkraft aber der Rigger stellt sich nur Quer und rutscht ein schräg weiter. Hinzu kam, das wenn das Boot erst mal gut gleitet auch nicht schnell an Fahrt abbaut aufgrund der wenig benetzten Wasserfläche. Das anfänglich einzuschätzen war schwierig, so dass der Rigger öfters mal aus den Büschen gefischt werden musste, natürlich schwimmend von der Wasserseite aus ...
Als erste mögliche Problemlösung wurden hinten auf den Laufschuh Leitflächen / Leisten geklebt (sieh Bild im vorherigen Post). Dieser war zuvor gänzlich plan. Es wurde damit minimal besser aber keinesfalls zufriedenstellend, so dass dem Laufschuh einen deutlichen V-Winkel verpasst wurde. Der Gradeauslauf wurde zwar deutlich besser damit, aber die Steuerbarkeit nicht wirklich ...
Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 2)
Ohne Wasserruder geht es wohl nicht:
Schnell war klar, dass ohne eine einigermaßen vernünftige Steuerbar- / Kontrollierbarkeit man nicht versuchen muss mal zu schauen was geschwindigkeitsmäßig so machbar ist. Also wurde der hintere Laufschuh noch mal umgebaut um ein Wasserruder hinzuzufügen. Obwohl ich auf ein Wasserruder verzichten wollte aufgrund des höheren Widerstand hatte ich es bei der Konstruktion des Luftruders die Möglichkeit gleich mit berücksichtigt, indem einfach eine längere Achse eingesetzt werden kann. Diese reicht durch den Rumpf und am unteren Ende ist ein kleines Ruderblatt hart angelötet. Somit bewegen sich beide Ruder parallel. Damit nicht so viel Fläche vom Ruder im Wasser ist, habe ich den Laufschuh in der Mitte quasi geteilt und das Ruder genau so tief gesetzt, dass die Ruderspitze und die Spitzen des Laufschuhs auf der gleichen Höhe enden. Somit wird die benetzte Fläche des Ruders immer geringer, je weiter der Laufschuh aufgleitet. Natürlich nimmt dann auch die Ruderwirkung mit zunehmender Geschwindigkeit ab.
So ging es dann wieder an den See und schon ach den ersten Graden zeigte sich, dass der Umbau genau richtig war guter Gradeauslauf bei Topspeed und ausreichende Steuerbarkeit bei langsameren Gleitgeschwindigkeiten. Gute Voraussetzungen das ganze zum ersten mal in bewegten Bildern festzuhalten ...
https://www.youtube.com/watch?v=FWNNONPZ2fU
Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 1)
Hi Patrick,
sehr nett und gleich mal,eine Lösung für die Steuerbarkeit. Du brauchst ja so etwas wie ein Turnfin das aber möglichst keine Bremsende wirkung hat. Es geht ganz einfach , habe das auch bei einem Eisgleiter so gemacht. Den ich wollte dem keine Schlittschuhkuven verpassen sondern einfach Gleitflächen die eben auch seitlich keinen Gripp haben und nur so herumdriften. Also habe ich mit von Quadrocopptern Links Rechts Drehende Luftschrauben besorgt. Gibt oder gab es von Graupner . Die wurden für Coppter entwickelt deren Motoren für Rückenflug einfach die Drehrichtung ändern. Die Propeller sind Symetrisch gestaltet . Zwei solcher Propeller einer beim Schwerpunkt oder davor und einer ganz hinten wo sonst das Ruderblatt , Seitenruder sitzt. Du musst jetzt beim Gahren die beiden Props sinnvollen Schub erzeugen lassen also den Vorderen Prop quasi gegen das geradeaus schieben drücken lassen und den Hinteren wie ein Ruderblatt den Gleiter ausschwenken lassen. Solche Schubvektoren sind super . Wenn man etwas Seitlichen Halt hat alla Turnfin reicht auch nur Hinten einer der den Gleiter herumschwenkt. Und man kann so auch im Stnad drehen. Noch etwas besser geht das mit einer Modellhubschrauber Heckrotor der eine Rotorverstellmechanik hat . Die reagiert noch schneller . Motor kann man da auch unten auf dem Fahrzeugkörper befestigen und per Minizahnriemen hoch gehen an die Propellerwelle. Verstellen per Servo und Anlenkdrähte. Das noch kombiniert mit einem Heading Lock Gyro lässt sich so eine Gleiter , Outrigger super gerade aus laufen lassen. Nur vorher Zielen , sonst landet der Gleiter unweigerlich in den Büschen. Und nicht dem MiSt sagen , der reagiert etwas seltsam auf Turnfinlose Konstrukte.
So noch die Propeller und den kleinen Heckrotor eines 250ziger Heli angehängt. Den Heckrotor kann man recht schön in einem Seitenleitwerk unterbringen wo er dann ummantelt läuft.
Happy Amps Christian
Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 1)
Hallo Patrick,
Sehr cooles Fun-Projekt. Da lernt man sicher viel neues, was man vielleicht später auch mal in Konzepte für normal angetriebene Rigger-Konstruktionen übernehmen kann.
Ich bin bei weitem kein Experte für Aerodynamik, aber meine Idee für ein besseres Lenkverhalten im mittleren Geschwindigkeitsbereich wären ein kleines Paar Finnen. *(sh. Unten) Allerdings keine, die ins Wasser gehen, sondern über die Luft angeströmt werden. Erst dachte ich an eine zentrale Finne auf dem Mittelrumpf, aber man könnte besser zwei kleine auf den Schwimmern realisieren. Dann fallen sie etwas kleiner aus und die Wirkungsfläche bleibt gleich. Ausserdem ist die Gewichtsverteilung so auch gleichmäßig.
Ich kann allerdings nicht sagen, ob die Luft als Medium ausreicht, um auf diese Art einen fixen Drehpunkt herzustellen.
VG,
Johannes
EDIT: *Man kann auf den Videos mit 3S, die du hier noch nicht eingestellt hast, schwer erkennen, wie der Rigger sich lenken lässt bzw. ab welchem Speed er das nicht mehr tut.
Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 3)
Nach dem zweiten Abflug lag der Rigger dann erst mal mehrere Monate defekt in der Gegend rum, da ich keine Lust hatte den zu reparieren bzw. mir uneinig war welche Änderungen ich vornehmen möchte. Schwung in das Projekt brachte dann die Tatsache, dass ich mir einen 3D Drucker zugelegt habe zu Ostern. So ein Teil lässt komplexere Ideen relativ schnell in die Tat umsetzen. So habe ich mich dann daran gemacht mit Delftship neue aerodynamischere Schwimmer mit etwas mehr Volumen zu designen und auch eine Hülle für die EDF Einheit. Letztere habe ich aber mit Fusion 360 konstruiert. Wenn man sich mit dem Programm erstmal auseinander gesetzt bleiben da für den Hobbyanwender kaum Wünsche offen beim Konstruieren.
Da die einzelne Plattenstrebe für die aerodynamische Stabilität aufgrund der Flügelfläche deutlich vor dem Schwerpunkt ehr ungünstig ist bei einem Riggerdesign, wurde diese durch zwei 2mm Rundstäbe ersetzt. Die Stäbe sind zwar Wiederstandstechnische eine Katastrophe gegenüber der Platte dafür aber Anstellwinkelneutral. Für das anfänglich geplanten Canarddesign wäre die Platte aber die bessere Lösung gewesen.
Die Schwimmer wurden gleich mit den passenden Bohrungen für die Streben versehen und mit ausgedruckt. Man braucht die nur aufstecken und ist fertig, da die Streben leicht darin klemmen. Da keine großartigen Querkräfte auf die Schwimmer lasten, braucht es da auch keine weitere Fixierungen.
Die Hülle für den EDF ist so konstruiert, dass dieser jetzt parallel zu Wasserline ist bezüglich der Schubachse. Ferner ist auch der Querschnitt leicht reduziert um mit dem entstehenden Düseneffekt die Strahlgeschwindigkeit etwas zu steigern und so hoffentlich auch die Geschwindigkeit des Riggers ...
Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 1)
Hi Patrick,
im anderen Tread sind Antworten.
Und bezüglich den Flugversuchen , da hast du doch sicherlich auch schon mal etwas zu Ekranoplane gelesen . Einfache erkenntniss für den Flug im Bodeneffekt ist dass das Leitwerk sehr viel größer ausfallen muss wie bei Flugzeugen die damit nicht andauernd zu kämpfen haben . Ein Leitwerk bewirkt wunder. Schau mal im Bild ein Spielzeugflieger von Silverlit umgebaut als Bodeneffektflieger , das ist minimum 15 Jahre her. Der hebt einfach ab aber macht niemals die Rolle , den Looping rückwärts. Hat einfach einen CFK Ski vorne unter dem Cockpit und die Tragflächen stark gestutzt auf die Breite des Höhenleitwerks.
Happy Amps Christian
Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 4)
Nachdem Röhrchen für die Streben eingeklebt, der die Druckteile ein wenig Farbe bekommen und angebaut waren konnte es wieder zum Testen an den See gehen. Dieser lief aber nicht wie erwartet. Der Rigger kam einfach nicht mehr aus dem Wasser. Ein Grund dafür war, dass die Schwimmerspitzen nicht weit genug aus dem Wasser ragten und sofort beim losfahren überspült wurden. Dadurch erhöht sich zum einen der Widerstand und vermindert den Auftrieb um den Schwimmer aus dem Wasser zu drücken. Weil der Bug nicht hoch kam, lief wieder Wasser über diesen bis zum Impeller und der Schub brach zusätzlich ein. Eine reine Katastrophe ...
Aber mit dem 3D Drucker lassen sich ja schnell ein Paar neue Schwimmer drucke. Um ein Gefühl dafür zu bekommen wie Hoch die Schwimmerspitzen später mindestens sein müssen wurden schnell ABS Streifen unter die Schwimmerlaufflächen geklebt die deutlich nach vorne oben überstehen. Damit war das anfahren wieder möglich. Es zeigte sich dann aber auch, dass die neuen Streben zu tief angebracht waren, die bremsen beim Anfahren und ferner teilten die das Wasser so, dass es hoch bis zum Impeller spritzte. Mit den üblichen negativen Folgen. Die Plattenstrebe war in der Hinsicht besser, das sie beim Anfahren das Wasser noch unten wegleitet und damit auch noch zusätzlich Auftrieb um Bug geliefert hat. Man sieht mal wieder alles hat seine Vor- und Nachteile ...
Die neuen Schwimmer waren in wenigen Minuten durch leichtes verzerren und skalieren fertig. Dabei wurden auch gleich die Streben um 5mm weiter hochgesetzt. Nach 2 mal 2,5h war der Drucker fertig mit seiner Arbeit. Nach dem leichten glattschleifen bekamen die Schwimmer wieder etwas Farbe und der Rigger hat somit seinen Aktuellen Stand erreicht.
Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 4)
Hatte für letzten Samstag alles wieder fertig gemacht, sprich neuen Schwimmer gedruckt und ein Paar neue Streben. Die hatten ja den Landausflug nicht ganz unbeschadet überstanden ...
Die Bedingungen waren perfekt und ich hatte einiges zum Testen vorbereitet um die gemessenen geringeren gemessenen Geschwindigkeiten nach dem Umbau (gedruckte Schwimmer + Streben + gedruckte EDF-Hülle) auf den Grund zu gehen. Dieses kann zum einen durch einen höheren Widerstand kommen, die Runden Streben habe ca. den doppelten Widerstand wie die einzelne Plattenstrebe (Abschätzung durch Widerstandsbeiwerte), aber auch die EDF-Verkleidung einen zusätzlichen Widerstand bietet bzw. der EDF damit einen geringeren Schub lieft. Daher hatte ich noch mal einen einzelnen Träger bzw. eine kleinere (Außendurchmesser) und kürzere Verkleidung für den EDF gedruckt zum Probieren.
Die erste Referenzfahrt mit 2s lief problemlos. Bei der zweiten mit 3s verabschiedete sich leider beim Durchstarten für die erste lange Grade direkt beim Gasgeben der komplette Impeller bzw. dessen Blätter. Auch den Motorhalter hats dabei beschädigt. Wahrscheinlich war das ständige Spritzwasserkontakt des Impellers beim Anfahren und der damit verbundenen höheren mechanischen Belastung dann doch zu viel. Jetzt heiß es erstmal warten bis eine neue EDF-Einheit da ist ...
Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 1)
Für alle etwas interessierteren mal ein paar technische Daten und Fakten:
Den Rigger habe ich jetzt zum Schluss mit einer Schwerpunkt gefahren, so dass sich ein Gewichtsverteilung von 60:40% ergibt. D.h. 60% der Gewichtslast liegt auf den beiden Schwimmern zusammen und 40% auf den hinteren beiden Laufschuhen. Da diese auch verhältnismäßig klein sind von ihrer Breite her (11mm) im Gegensatz zu den Schwimmern (25mm) und auch auch mehr V-Winkel haben werden die natürlich auch tiefer durchs Wasser gezogen, sorgen damit aber auch für die erforderliche Richtungsstabilität bzw. Treue. Auf den Videos sieht man, wenn man genau hinschaut, sehr gut, dass eigentlich die Wellenbildung fast ausschließlich von den hinteren Laufschuhen kommt.
Ich denke das ich da noch mal größer mit weniger V testen werde. Das könnte hinsichtlich der Geschwindigkeit / Effizienz noch mal was bringen wenn sich auch hinten mehr Luft unter den Laufflächen stauen kann.
Die Leistungsaufnahme des EDF ist wie auch bei einem Water-Jet Antrieb mehr oder weniger unabhängig von der Fahrgeschwindigkeit des Riggers / Bootes. D.h. der Antrieb wird nur minimalst entlastet durch die Fahrgeschwindigkeit im Gegensatz zu einen konventionellen Propeller (voll oder halbgetaucht). Die Leistungsaufnahme ist also nur von der Drehzahl abhängig (s. beigefügtes Diagramm).
Für die bisher höchste Geschwindigkeit von 119km/h hat der EDF-Rigger eine Leistungsaufnahme von 315W gehabt. Das ist verhältnismäßig viel viel im Gegensatz zu meinem "konventionellen" Mini Rigger mit 300g der auch noch ein Ruder mit durchs Wasser zieht. Dieser hat für eine Geschwindigkeit von 130km/h nämlich nur 250W gebraucht. Rechnet man die Leistungen entsprechend den Geschwindigkeitsverhältnissen mit einem Exponenten von 2,5 (dieser passt erfahrungsgemäß besser als der von der Theorie stammende mit 3) um und berücksichtig auch noch den Wirkungsgradunterschied der beiden Motoren ( der im EDF hat ca. 70% der andere etwa 80% maximales eta), so ergibt sich ein Leistungsunterschied von 75-105W, je nach welche Geschwindigkeit bzw. Boot man als Referenz nimmt. Der EDF-Rigger braucht also deutlich mehr als der Konventionelle. Dieses kann einem an unterschiedlichen Widerstand liegen oder an der Tatsache, dass die EDF Einheit einen deutlich schlechteren Wirkungsgrad hat als der halbgetauchte Propeller, wovon ich momentan ehr ausgehe.
Bin gespannt was weitere Testfahrten noch an Erkenntnis bringen ...
Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 5)
Hi,
na , dass der EDF nicht der Optimalste Antrieb für so ein Boot ist war eigentlich klar. Propeller mit größeren Durchmessern sind da wesentlich Effizienter. Habe ja lange genug bei den Speedfliegern wie ein Ausserirdischer versucht dort die Propeller mit hohen Seigungen Schmackhaft zu machen , die haben aber damals auf Durchmesser gleich Steigung 1:1 bestanden. Irgendwann hat dann der R. Okon nach dem ich ihm die Propeller der Fesselrennboote gezeigt habe dass dann auch bei den Fliegern getestet und seit dem sind die Geschwindigkeiten munter gestiegen. In Japan fuhren die Outriggerennen mit 6,5 ccm mit Luftschraubenantrieb die so um die 160 km/h schnell waren. Als die Quadrocopter aufkamen habe ich mit EMax Motoren auch so etwas ausprobiert. Für einen Miniimpeller habe ich noch den Baukasten für eine Bluebird K7 alle Versionen.Impeller haben eine zu hohe Strahlgeschwindigkeit . Der muss also größer werden um die Schubfläche zu vergrößern und die Strahlgeschwindigkeit zu senken.
Das alte Fesselrennboot mit den zwei langen Schwimmern und dem Flügel am Heck finde ich auch sehr geeignet .
Happy Amps Christian
Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 2)
Deshalb hatte ich zuerst mit hintereinanderlaufenden Gegenläufigen Propellern angefangen , dann aber die beiden nebeneinander gestellt. So geht halt das Kurvenfahren ohne Ruder nur durch Schub.
Happy Amps Christian
Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 1)
Hi Patrick,
bei #31 sind ja Bilder . CFK Rohr mit Hubschrauber Rotorblättern als Ausleger. In den Blättern laufen CFK Stangen die überstehen . Dort konnte ich Schwimmer oder Räder aufstecken. Ich habe das vor 12-13 Jahren für meine altesten Söhne gebastelt ,die waren da 12-13 Jahre alt. Das war nur so aus Spaß , ich habe solche Luftschraubenfahrzeuge wie ich in die Schule gegangen bin noch mit COX Tee Dee gebaut. Heute haben die eine andere Performance . Videos haben wir nicht gemacht , hat eigentlich keine interessiert. Die Hubschrauberrotorblätter kann man einfach per Schrauben im Anstellwinkel verstellen. Was die bei welcher Geschwindigkeit an Auftrieb erzeugen kann man aus den Daten der Modellhubis einfach rechnen. Die waren von einem 450ziger Heli. Vollsymetrisches Profil.
Mit den Propeller hat der Fabian Wunderlich seinen Offshorecat gefahren , irgendwo knapp 200 km/h soviel,ich mich erinnere. Das war noch zu Zeiten des Powercrocoforums , der Fabian ist Speedflieger geflogen , hat einmal den Wetrekord mit 481 km/h aufgestellt.
Happy Amps Christian
Im Boot waren auch zwei Scorpion Motoren für den Antrieb eingebaut. Zu erst ist er mit ABC Propellern gefahren und dann mit den von ihm gefrästen Props. Die Propeller haben ca. 20% weniger Leistung abgefordert wie zuvor und dass Boot wurde aber damit 10% schneller.
Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 7)
Hallo zusammen,
es ist schon einen Moment her, dass es News zu diesem Projekt von mir gab. In der Zwischenzeit hat sich einiges getan und die Fortschritte finde ich persönlich schon bemerkenswert / faszinierend. Aber alles der Reihe nach ...
Bis die neuen EDF Einheiten aus Fernost da waren hat es ein paar Tage gedauert, der Anbau ging dann aber sehr schnell von der Hand. Die ersten Fahrtests mit zeigten dann, das ich mit dem erhöhten Widerstand durch die gedruckte EDF Verkleidung wohl recht hatte. Habe diese mit dem neuen EDF erst mal wieder weg gelassen und fahr seitdem immer noch ohne. Die Geschwindigkeit ist ohne damit fast wieder auf dem alten Niveau. Der Rest, der noch fehlt, bleibt wahrscheinlich wie schon erwähnt an den runden Streben hängen.
Dann habe ich angefangenen mit breiteren Schwimmern zu experimentieren. Das Anfahren wurde damit erstaunlicherweise schlechter als besser, da mehr Wasser über den Rumpf lief und der Impellerschub zusammenbrach. Erst mal aus dem Wasser ist alles beim alten. Ein weinig Abhilfe gegen das über das Deck laufende Wasser brachte eine kleine Schürze / Kragen vorne am Bug (siehe Bild mit den leuchtgelben Schwimmern).
Bei den Spielereien habe ich die Schwimmer auch mal ganz bis an den Rumpf rein montiert. Damit kam der Rigger gar nicht mehr aus dem Wasser, aber es kam noch mal die Idee auf es noch mal mit einem Canard Design zu probieren und die Herausforderung neu anzunehmen. Der 3D Druck macht da die Umsetzung doch deutlich leichter ...
Also wurden in DelftShip ein Frontschuh und neue Schwimmer für hinten konstruiert und gedruckt. Im dem Zuge ist auch gleich ein hydrostatisches Modell für den Rigger / Canard entstanden um im Vorhinein besser die anfängliche Schwimmlage beurteilen zu können. Die umgesetzte Konstruktion ist auf den Bildern zu sehen ...
Gruß,
Patrick
Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 4)
Bevor die Aktion kommt, erst einmal ein paar Infos zu dem neuen Canard Design:
Der erste Versuch ist ja kläglich gescheitert (siehe Beitrag #5 + #6). Aus den Erfahrungen war klar, dass der Canard einen deutlich größeren (Lauffläche) und voluminöseren vorderen Laufschuh zwecks hydrostatischem Auftrieb bekommen musste, damit der Bug schon in der statischen Schwimmlage und auch beim Anfahren höher über dem Wasser ist. Daher ist der Laufschuh auch breiter als der und mit einer seitlichen Abrisskante versehen, damit das Wasser nicht den ganzen Rumpf entlang fließt während der Startphase. Ferner bietet die breite Ausführung den Vorteil durch eine Aussparung für den Rumpf dieses einfach und formschlüssig mit dem Rumpf zu verbinden. Man braucht nichts ausrichten und die Anstellwinkel sind auch gleich so wie vorgesehen. Fixiert habe ich den Laufschuh wieder mit Uhu-Pur um beides wieder zerstörungsfrei voneinander trennen zu können.
Die hinteren Schwimmer habe ich recht simple gehalten mit der L-Form und schön mit 45° Slipkanten versehen damit es in Kurven nicht hakt. Wichtig bei den Schwimmer ist, dass diese trotzdem aus dem Wasser herausragen im Stillstand, sonst hat das Boot keine bzw. nur eine sehr geringe Stabilität um die Längsachse und kentert gleich beim ersten Gas geben.
Die Bilder zeigen die verschiedenen Versionen von Frontschuh und Schwimmer die ich probiert / optimiert habe mit der Zeit.