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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Carbongelege vs. Carbongewebe



CrunchiX
17.July.2009, 19:20
Hallo Leute,

kann mir einer sagen wo die Vor- und Nachteile zwischen den beiden Gewebearten liegt.

Verarbeitung, Festigkeit, Gewicht ...

Gruß
Josef

Hardy52
17.July.2009, 20:42
Carbongelege ist, wie der Name schon sagt, in einer Faserrichtung gelegt. Carbongewebe gibts in unterschiedlichen Webartarten, Leinen und Köper.
Carbongelege läßt sich gut einsetzen wenn die zu laminierende Form nicht zu stark gewölbt ist. Die erreichbare Festigkeit ist deutlich höher als bei gleichschweren Geweben weil die fasern nicht an jedem Webschuß geknickt werden. Allerdings müssen mindestens 2 Lagen davon diagonal verarbeitet werden.
Wenn die Form stark gekrümmt ist, dann ist Köpergewebe die beste Wahl.

AustriaAT
17.July.2009, 20:52
Hallo

R&G Katalog sollte auch gute Aukünfte geben.
und Hardy bitte korrigiere Deine Auskunft denn Gelege gibt es bereits mit verscheidenen Lagenrichtungen verwebt oder verfestigt auch als Gelegeband.

Gruß AT

Robert
17.July.2009, 21:50
Wie schon angeschnitten: Gelege ist Festigkeitsmäßig allen anderen überlegen, da keine Faserumlenkung.
Allerdings im Vergleich schlecht zu laminieren ohne Erfahrung, da Fasern wirr umher fliegen können. Die angesprochenen verfestigten Gewebe würde ich nicht für unser Handlaminat verwenden, da ein Binder drinn ist, der erst bei Tempertur+Druck sich löst.

Das es auch Gelege gibt, was mehrfach übereinander liegt, ja, heißt Bidirektionalgelege z.b., also zwei Lagen in 90° Versatz.

Gelege hat den Vorteil auch, das UHM-Gelege gibt bei R&G zum Beispiel. Das ist einer der steifsten Sachen die es gibt auf dem Markt, e-module von einem vielfachen von normaler HT-Faser(High-tension, also für hohe festigkeit nur, wenig steifigkeit)

Habe selber zuletzt meinen Rumpf mit Gelege laminiert. Der vorherige Rumpf nur mit Gewebe. Man merkt den Steifigkeitssprung in der Hand schon. Allerdings ist die zusatzarbeit doch ehrheblich mehr, und mehr sauerei mit rumfliegenden Fasern bei Gelege. Würds trotzdem wieder machen:D...

Für anfänger im Bereich des laminierens nicht zu empfehlen, für die die das maximale rausholen wollen...perfekt.

Man muss noch allgemein sagen, der Unterschied zwischen beiden wird eine vernüftige Konstruktion des Laminataufbaus nicht rausreißen. Stichwort Flächenträgheitsmoment rules...unsere Schiffe müssen als Balken häufig berechnet werden, so macht es sinn viel Höhe in den Laminataufbau hineinzubekommen. Heißt Sandwich mit Schaumstoff oder Wabe zwischen drinn. Das innere braucht kaum kräfte aufzunehmen, und die äußeren wenigen dünnen Lagen bringen die Steifigkeit ins Boot.

Netten Gruß
Robert

CrunchiX
17.July.2009, 23:41
Möchte einen HSA Hydro laminieren. Eine etwas abgeänderte Variante von der Jota.

Dafür habe ich mir gedacht 1 Lage 60g/m² Aramid und 2 Lagen 150g/m² Kohle zuverwenden. Sollte damit dicht sein und unter Vakuum dann auch ordentlich steif und schlagfest sein.

Habt ihr mir noch ein paar Tipps wie ich mit dem Gelege umgehe?
Habe mir schon paar kleinere Formen mit Carbon-Gelegeband gemacht und war jedes mal ein riesen gefummel.

Muss ich da noch eine Lage Glasfaser unten hinlegen oder kann ich das Aramid als Deckschicht verwenden?

Gruß
Josef

Larger
18.July.2009, 00:24
Für so ein Teil reichen normalerweise einmal 105er Glas, am Boden einmal 150er Kohle und als Deckschicht 163er Glas Köper. Und das wird schon ziemlich stabil.

Heiko

Robert
18.July.2009, 00:47
Aramid in Kombination mit Kohlefaser ist völliger Unsinn. Wird zwar sogar als Kohle/Aramid-Mischgewebe verkauft, ist aber Festigkeitstechnik völliger Unsinn. Würde allein Kohle verwenden.

Aramid hat ein recht kleines e-modul, nur etwas über Glas. Das bedeutet sobald Last kommt wird allein die Kohlefaser beansprucht, die Aramidfaser kriegt keine Last ab, weil Kräfte immer höchster Steifigkeit folgen. Lieber statt der 60g Aramid 93g-Kohlegewebe, dieses ist sehr fein gewebt, allerdings Leinwandbindung. Bei so kleinen Flächengewichten aber üblich. Oder halt ganz Aramid. Nur da darf nix schief gehen, weil mit schleifen ist dann nix mehr danach. Da kannst dann nurnoch heulen:D.

Da du nen Hydro-Rumpf hast glaub ich auch du brauchst weniger Gewebe, weil die ganzen Ecken eh eine Steifigkeit erzeugen. Verstärken kannst innen ja immernoch. Würde eher lokal mit UHM-Gelege versteifen, d.h. wo akkus später liegen, Im Heckbereich, Laufflächenende.

Netten Gruß
Robert

Anbei ein Bild, Mitte UHM zum versteifen, außen Gewebe zu sehen.

Larger
18.July.2009, 22:29
FRage ist, warum das HSA wie ein Panzer laminiert werden soll?
Gegen einen spitzen Einschlag hilft auch die Kohle nicht und stabil genug ist so ein Rumpf auch mit weniger Aufwand und Gewicht zu kriegen. UNd zu schwer sollte ein HSA eh nicht werden. Die Leistung ist schließlich begrenzt

Heiko

CrunchiX
19.July.2009, 13:32
FRage ist, warum das HSA wie ein Panzer laminiert werden soll?
Gegen einen spitzen Einschlag hilft auch die Kohle nicht und stabil genug ist so ein Rumpf auch mit weniger Aufwand und Gewicht zu kriegen. UNd zu schwer sollte ein HSA eh nicht werden. Die Leistung ist schließlich begrenzt

Heiko

Hallo Heiko,

ich hatte bislang falsche Informationen -> falsche Vorstellungen wie Aramid und Kohle zusammenwirken.
Mein Wunsch wäre gewesen oben eine schlagfeste Schicht zu haben und drunter ein oder zwei Trägerschichten die dann für die Festigkeit sorgen.

Beim Fahren habe ich leider immer 2 Linke Hände und DICKE Brillengläser die ständig beschlagen, so kommt es immer wieder vor dass die blöden Steine vom Ufer auf einmal ganz unverhofft mittem auf dem Fahrwasser auftauchen :(

Dachte halt dass so ne kombi mir doch die eine oder andere Reparatur ersparen kann. Kotzt mich halt an, letztens wollte ich zum Ufer nach Fahrtende und habe etwas zu spät Gas weggenommen und schon war Schraube weg und durfte gleich mal 2 kleine Löcher stopfen, das ist ganz schön nervig :(.

Danke für euere Tipps, hat mir auf jeden Fall weitergeholfen.

Larger
19.July.2009, 14:02
Na ja, gegen Steine Ballern, da hilft nur Metall. Das mußte dann aber auch jedesmal ausbeulen:laugh:
Heiko

Thorsten Köhler
19.July.2009, 16:17
Nix ausbeulen.
Ausreichend Wandstärke knackt kleine Steine locker.:lol:

CrunchiX
19.July.2009, 16:23
Wie viele Lagen brauche ich damit der Rumpf porenfrei wird?

Reichen da 2 Lagen oder sollten es auf jeden Fall 3 sein? Oder ist ein Sandwich aus Glas - Kohle - Glas doch am effektivsten?

Mir stehen 93er Kohle und 160er Kohle zur Verfügung. Bei den Teilen die ich bis jetzt laminiert habe, habe ich immer mehr wie 3 Lagen verwendet.

@Thorsten:
ja das ist schon richtig, nur wenn ich da eine 1,5mm Wand habe dann weiss ich nicht wie ich das Übergewicht wegbekomme, evlt. 1000mAh Lipos?
Mir wäre die richtige Wahl des Verbundwerkstoffes doch lieber als ein Panzer.

Josef

Robert
19.July.2009, 17:14
Wieviel Lagen bis Porenfrei ? Eine eigentlich.

Ein sehr sehr gutes Gewebe ist das 105er Glas. Ist sehr fein gewebt, Köperbindung und sehr Widerstandsfähig und sehr gut zu Verabeiten.

Wie viel ? Kannst doch ausrechnen die Dicke die du haben möchtest. R&G hat LAMI-CAM als Programm, da hast alles drinn, gewicht mit epoxy, Harzverbrauch, etc. Und kannst dir ansehen in Diagrammen was es für ein Unterschied ist ob du 93g Kohle oder 105 Glas nimmst, z.b.

Nette Grüße
Robert

P.s: Würd dir gern sagen, die und die und die Lage, aber hab bisher immer 1m-Monos gebaut, das dann ne andere Sache. Dein Problem haben viele, wieviel Lagen damit es gefühlt steif ist und gleichzeitig leicht...da hilft oft nur Probestücke laminieren für das "fühlen".

Larger
19.July.2009, 18:51
Rumpfunterseite zweimal 163er Köper Glas im Boden, den Tatzen und beanspruchten Bereichen zwischen dem Glas zusätzlich einmal 163-200er Kohle.
Je nach Form reicht für die Oberseite 150+163er Köper Glas, beanspruchte Bereiche zusätzlich 163er bzw. Rovings oder Bänder. Muß man halt ausprobieren. Für eine Oberfläche ohne Pinholes die Form mit leicht angedicktem Epoxi einstreichen und angelieren lassen, noch besser Vorgelat verwenden. Selbst bei 105er Glas als erste Lage bist Du, je nach Harzeinsatz vor Pinholes nicht sicher.

Heiko