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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Lipos im Boot parallel schalten



gerbermo
15.June.2009, 09:11
Hallo Leute,

Ist es möglich bzw. technisch in Ordnung wenn man bei einem 2-motorigen Antrieb die Lipos parallel schaltet und dann die Regler ansteckt.
Der Sinn soll sein dass beide Packs gleichmäßig entladen werden.(Kurven fahren)

GunnarH
15.June.2009, 10:57
Ja, ist kein Problem.
Es gibt halt mehr Kabel und Steckverbindungen, man muss beim Anstöpseln verstärkt aufpassen dass man nichts durcheinanderbringt.
Und falls du 2 Dimaticen o.ä. verwendest musst du die dann hintereinanderschalten und dann beide Regler mit einem Y-Kabel daran anschließen.

Gruß
Gunnar

gerbermo
15.June.2009, 11:20
Gut dann bin ich beruhigt.

Seht ihr das auch für vorteilhaft oder fahrt ihr die Akkus einzeln.

GunnarH
15.June.2009, 11:29
Ich sehe es für die Akkus als vorteilhaft an da die Belastung gleichmäßiger auf beide Packs verteilt wird, scheue aber den Aufwand und das Fehlerpotential beim Anstöpseln der Akkus, hab schon mehr als einmal gesehen wie sich jemand beim Anschließen einer Parallelschaltung von Akkupacks die Stecker und die Finger verbrannt hat.
Gruß
Gunnar

gerbermo
15.June.2009, 11:32
Aber es hat keinerlei Nachteile für Regler usw.?

Hans
15.June.2009, 12:32
Aber es hat keinerlei Nachteile für Regler usw.?
Für den Regler nicht.
Du solltest das aber nur machen, wenn beide Packs identisch sind und wenn beide beim Laden (natürlich mit Balancer) keine Auffälligkeiten zeigen.

Gruß Hans

gerbermo
15.June.2009, 12:37
Gut vielen Dank.

Wäre somit geklärt.

Hans
15.June.2009, 13:02
Kleine Erklärung zum Laden/Balancen und anschließender Parallelschaltung:

Wir nehmen an, Du hast zwei Packs zu je 3s1p.
Ein Pack ist 100% in Ordnung und hat nach dem Laden die maximale Spannung von 3 x 4,23 Volt = 12,96 Volt gesamt.

Wir nehmen an, beim zweiten Pack hat der Balancer recht lange eine der 3 Zellen bearbeitet.
Diese Zelle verliert nach dem Laden meist recht schnell etwas an Spannung und hat nun statt 4,23 nur z.B. 4,11 Volt.
Das sind 4,23 + 4,23 + 4,11 = 12,57 Volt gesamt.

Schließt Du nun den intakten Pack mit 12,96 Volt parallel, so wird dessen Spannungsüberschuss von 0,39 Volt auf alle 3 Zellen (3 x 0,13) des angeschlagenen Packs verteilt.

Die beiden vormals intakten Einzelzellen mit jeweils 4,23V werden nun auf 4,36 Volt aufgeladen und sind damit überladen, was bei den meisten Zellen den Tod einläutet.....

Gruß Hans

gerbermo
15.June.2009, 13:06
Gut, aber kannst du mir zu meinem anderen Thema noch sagen wie ich den Widerstand berechne oder feststelle. (für mein Antiblitz)

Hans
15.June.2009, 13:19
Hat Alex (Enforcer) Dir doch schon beantwortet. ;)

Gruß Hans

GunnarH
15.June.2009, 13:24
Hallo Hans,
grundsätzlich hast du recht, aber dir ist entweder ein Tipp- oder Rechenfehler unterlaufen, 3x 4.23 sind 12.69 nicht 12.96V
Also beträgt der Unterschied 0.12V bzw. 0.04V/Zelle was allerdings auch nicht gut ist und nicht mehr ganz frischen Zellen den Rest geben kann.

Gruß
Gunnar

Hans
15.June.2009, 13:30
Ach Gunnar, da merkt man wieder, dass man alt wird / ist.
Das Verbuchseln der Wechstaben wird durch Zehlendraher vervollständigt.
Danke für den Wink. (Das Display [im Kopf] war unleserlich.....) :D

Gruß Hans

FARADAY
15.June.2009, 18:04
Wie sieht es denn damit aus, dass die Regler zwangsläufig auch parallel geschaltet werden und sich gegenseitig die Elkos leer saugen?

Gruß
Alex

GunnarH
15.June.2009, 18:15
Hallo Alex,
das sollte nichts ausmachen.
Es ist ja auch zulässig und möglich 2 Regler parallel an einem Akku zu betreiben, da dürften die auch nicht bei hochgehen.
Dazu sind dann auch die Akkus dann parallel geschaltet, d.h. der Spannungseinbruch pro Schaltvorgang ist meist geringer (die Wahrscheinlichkeit dass die Regler komplett synchron laufen ist gering), außerdem dürfte duch den Widerstand der Kabel der Regler eigentlich kein nennenswertes "Leersaugen" auftreten.
Gruß
Gunnar

MiSt
15.June.2009, 19:33
Die gespeicherte Ladung eines 4000'er LiPos sind 4Ah (= Ampere x Stunde). Ein Elko von 470uF, der auf 25V aufgeladen ist, enhält eine Ladung von ganzen 0,012As (= Ampere x Sekunde). Insofern ist das schon mal kein Thema ...

Ferner, auch wenn das nicht ganz neu ist:

Die Elkos sind am Steller dran und so furchtbar wichtig, weil die Zuleitung(en) eine Induktivität bildet, deren Wert stumpf proportional zur Länge der Leitung ist. Eine Induktivität (Spule) hat aber die Eigenschaft, schnellen Stromänderungen ihren (Blind-)widerstand entgegenzusetzen. Daher "bricht" die Spannung dann ein, wenn der Steller eine steilflankige Stromspitze anfordert. Korrekterweise müßte man davon sprechen, daß die Zuleitungsimpedanz (Impedanz = komplexer Widerstand) hoch ist/wird. Mit Hilfe einer Kapazität direkt am Steller kann man die Zuleitungsimpedanz wieder senken, denn ein Kondensator verhält sich genau umgekehrt wie eine Induktivität: Er wird umso niederimpedanter, je höher die Frequenz oder Flankensteilheit.

Zwischen den Elkos zweier Steller ist also im Endeffekt sogar die doppelte Leitungslänge/Induktivität, die Elkos des einen "sieht" der andere quasi nicht.

Genau daher kommt auch das "Verbot" langer Leitungen für BL-Steller (eigentlich auch für andere). Daher kommt das "Gebot", Zusatzelkos nahe am Steller einzubauen, weil sonst wieder eine Induktivität über das Kabel entstehen würde. Und last not least der "Trick", mehrere voneinander isolierte Kabel als Zuleitung parallel zu schalten, z.B. 4x 1mm² statt 1x 4mm², weil das die Induktivität in diesem Fall viertelt. Man beachte auch die versteckten Leitungen in vielen LiPos ungradzahliger Zellenzahl!!!!!

Der ohm'sche Innenwiderstand der Zuleitungen ist in diesem Zusammenhang im Rahmen üblicher Querschnitte irrelevant bzw. nicht das Thema.

FARADAY
16.June.2009, 08:48
...
Die Elkos sind am Steller dran und so furchtbar wichtig, weil die Zuleitung(en) eine Induktivität bildet, deren Wert stumpf proportional zur Länge der Leitung ist. Eine Induktivität (Spule) hat aber die Eigenschaft, schnellen Stromänderungen ihren (Blind-)widerstand entgegenzusetzen. Daher "bricht" die Spannung dann ein, wenn der Steller eine steilflankige Stromspitze anfordert. Korrekterweise müßte man davon sprechen, daß die Zuleitungsimpedanz (Impedanz = komplexer Widerstand) hoch ist/wird. Mit Hilfe einer Kapazität direkt am Steller kann man die Zuleitungsimpedanz wieder senken, denn ein Kondensator verhält sich genau umgekehrt wie eine Induktivität: Er wird umso niederimpedanter, je höher die Frequenz oder Flankensteilheit.

Zwischen den Elkos zweier Steller ist also im Endeffekt sogar die doppelte Leitungslänge/Induktivität, die Elkos des einen "sieht" der andere quasi nicht.

....

OK, das ergibt Sinn! Ich war in der Annahme, dass der Spannungseinbruch durch den Ohmischen Widerstand der Leitungen und des Akkus zustande kommt und nicht durch eine Induktivität.

Gruß
Alex