PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Neueinsteiger



Immo39
5.November.2021, 21:30
Liebe Rennbootfreunde,

ich habe vor 30 Jahren mit meinem Großvater ein Graupner Boot (Key Biscayne) gebaut. Jetzt habe ich das selbe mit meinem Sohn vor. Wir haben uns hier registriert, weil wir einige für Euch "eh klar", jedoch für uns schwierige Fragen an Euch richten wollen. Wir haben uns für folgendes (hoffentlich gutmütiges) Boot entschieden:

MHZ Lizard Xtreme (wassergekühlt)
Scorpion 3026 Motor (2300 KV)
Flier 300A Regler
Hitec Servo D646WP Servo
2 x 2S1 Lipo (optional 2x3S1)
Futaba T6k Sender mit 3008 Empfänger

Ein paar Fragen habe ich an Euch:

- Hat jemand Erfahrungen mit Flier Reglern? Gehe ich richtig der Annahme, wenn ich die Batterien anschließe (nach erfolgter Erstkonfiguration), dass es eine Schutzmechanismus gibt, dass sich die Schraube nicht gleich bei der ersten Berührung dreht. Ist dies korrekt? Wie macht Ihr das in der Praxis, wenn Ihr die Akkus anschließt und das Boot ins Wasser lässt?

- Wie oft fettet Ihr Eure Welle ein? Nach jeder Fahrt?

- Würdet Ihr den Plastik-Servorarm gegen einen Metallarm tauschen?

- Was verwendet Ihr für ein Material, dass das Boot bei einem Flipp nicht untergeht?

- Das Boot hat keinen Flutkanal. Wie holt Ihr ein geflipptes Boot aus dem Wasser? Habt Ihr ein Schlauchboot oder ein kleines billigsdorfer Boot mit?

Wir freuen uns sehr auf Eure Antworten und wünschen frohe Fahrten!
Tom

tobi75
5.November.2021, 22:41
Hallo Tom,
manche Regler haben einen Schutz, um versehentliches Anlaufen beim Einschalten zu verhindern. Das sollte aus der Betriebsanleitung hervorgehen. Generell schalte ich meine Boote über einen Notausstecker "scharf".
Die "Lizzy" ist ein recht verbreitetes Ballerboot. Ich trau nur dem kleinen 3026er Scorpion nicht übern Weg. 200g Motor in einem ungestuften 83cm Mono erscheinen mir zu klein. An 4S sind 2300KV von der Drehzahl her m.E. in Ordnung. An 6S ist das schon ziemlich scharf - gerade im Hinblick auf Rumpf- und Motorgröße. Für Einsteiger ist das dann eher nicht geeignet. Aber vielleicht traue ich den Motoren einfach zu wenig zu.

Einen Flutkanal habe ich in allen meinen Rennbooten. Das erspart gefühlt 99% Bergemaßnahmen und ist im Wettbewerb m.W. auch vorgeschrieben...

Ein kleines Schlauchboot ist im Bedarfsfall sicher hilfreich. Ein anderes Billigsdorfer Boot bringt ohne entsprechende Modifikationen zur Bergung (Bergeschnur oder Rechen) nicht viel. Im Verein haben wir auch eine Angelrute mit Flummi als Wurfgewicht. Damit gelingt im Nahbereich manchmal auch eine Bergung. Ist aber eher Glücksspiel und mehr Spass...

Vielfach werden Abschnitte von Schwimmnudeln als Restauftriebskörper eingesetzt. Luftpolster aus dem Verpackungsbereich funktionieren auch. Die sind extrem leicht aber leider auch recht empfindlich, was mechanische Einwirkungen angeht...
Das ist aber nur für den "Ernsthaft". Normalerweise werden Elektro-Boote wasserdicht verschlossen. Ich klebe dazu den Deckel mit geeignetem Klebeband zu. Eine entsprechende Deckelverschraubung mit Dichtung ist auch möglich aber aufwendiger zu realisieren.


LG
Tobias

Immo39
6.November.2021, 10:38
Hallo Tobias,

Danke für Deine Antworten. Ich bin selbst gespannt, wie das Setup läuft.

Welchen Notausschalter verwendest Du für Deine Boote und wo hängst Du ihn dazwischen?

Wie oft fettest Du die Flexwelle ein?

Danke für Deine Hilfe und lg
Tom

Rogi
6.November.2021, 11:09
Hallo Tom,
Ich bin nicht Tobias aber ich kann dir sagen wie ich. Es mache.
Notschafter verwende ich nicht.
Flexwelle Fette ich auch nicht, ich Fette nur den Strut mit Endstück.
Nach jeder Fahrt mache ich die Flexwelle ab, sprühe etwas WD40 ins Stevenrohr und trockne die FLEX ab.
Bevor ich dann nächste Mal fahren gehe, Fette ich das Endstück und strut ein.

Gruß Igor

Shark
6.November.2021, 11:21
Einen Flutkanal habe ich in allen meinen Rennbooten. Das erspart gefühlt 99% Bergemaßnahmen und ist im Wettbewerb m.W. auch vorgeschrieben...



Hi Tobi,

das wäre mir neu ... lasse mich aber gerne eines besseren belehren anhand des entsprechenden Regelwerkstextes. Ohne FK hat man in den Mono Klassen nur einen erheblichen Wettbewerbsnachteil.

Gruß,
Patrick

tobi75
6.November.2021, 12:22
Stimmt - das mit dem vorgeschriebenen Fluti ist Quatsch. Im Regelwerk steht nur was zur Behinderung anderer Boote beim Drehversuch. Es gibt ja auch Boote, die sich designbedingt durch einen gezielten Einsatz von Gas und Ruder umdrehen lassen...

GunnarH
6.November.2021, 12:35
Hallo Tom,
Ich bin nicht Tobias aber ich kann dir sagen wie ich. Es mache.
Notschafter verwende ich nicht.
Flexwelle Fette ich auch nicht, ich Fette nur den Strut mit Endstück.
Nach jeder Fahrt mache ich die Flexwelle ab, sprühe etwas WD40 ins Stevenrohr und trockne die FLEX ab.
Bevor ich dann nächste Mal fahren gehe, Fette ich das Endstück und strut ein.

Gruß Igor
Um die Verwirrung komplett zu machen:
Die Flexwelle schmiere ich vor dem Einbau mit Fließfett dick ein und drücke alle 5-10 Fahrten etwas Fett durch einen Schmiernippel rein. Genauso mache ich es mit gleitgelagerten Struts.
Wenn ich gute Laune hab und dran denke baue ich die Welle am Saisonende mal aus und fette sie komplett frisch ein, ansosnsten bleibt sie drin bis sie kapput geht, dieses Jahr hat nach über 5 Jahren mal eine aufgegeben.
Flexwelle hab ich allerdings nur ein einem Mono mit niedriger Drehzahl (~25000U/min), bei einem Hochdrehzahlsetup würde ich die Flexwelle auch eher mit WD40 schmieren und wenns geht einen kugelgelagerten Strut verwenden.
Bei Kugelgelagerten Strutantrieben verwende ich aber bis jetzt nur Federstahlwellen wo die Kugellager mit Distanzhülse als Einheit auf dem Endstück sitzen, die wird von hinten in den Strut geschoben und mit einer Querschraube gegen Rausrutschen gesichert für den Fall dass die Welle bricht oder sich in der Kupplung löst.
Die Einheit wird nach dem Fahren ausgebaut, trocken gewischt und mit WD40 eingesprüht, Welle und Lager bekommen vor der Fahrt dann nochmal frisch WD40.

Gruß
Gunnar

tobi75
6.November.2021, 12:40
Hallo Tom,
der Notaus ist bei meinen Booten eine aussen liegende Steckverbindung in der Plus-Leitung zwischen Regler und Akku. Das ist letztlich nur eine kleine Kabelschlaufe mit 2 Goldkontaktsteckern. Die Buchsen sind dann im Deck (stabil und bei CfK / Hybrid extra isoliert - Kohlefaser leitet) verklebt. So kann man alles ordentlich zukleben und dann kurz vorm "Wassern" von aussen einschalten. Es gibt auch tolle, stylische Schalter, die aber eher in den Empfängerstromkreis geklemmt werden - da fließen nämlich keine 50, 80 oder mehr Ampère...
Daraus folgt, die Kabelschlaufe sollte auch einen entsprechenden Querschnitt haben, sonst fährst Du einen Tauchsieder spazieren ;)

Ich baue meine Wellen (Flex/Federstahl) nach jedem Renntag/Training aus, trockne und fette die dann leicht. Entweder sparsam mit Bootsfett oder nen Tropfen Feinmechanik-Öl. Die Lager kriegen bei Bedarf auch was ab.

LG
Tobias

Rogi
6.November.2021, 13:16
Wenn ich flexwelle mit Bootsfett schmiere, dann raucht das bei erste Fahrt nur.
Das ist abhängig davon welche Drehzahl und wie viel Luft zwischen FLEX und PTFE vorhanden ist.
Aber PTFE Schlauch braucht kein Schmiermittel. Deswegen ist er aus PTFE.
Deswegen mache ich das nicht mehr.
Jeder strut / Powertrimm hat zwei Lager.
Wenn der Platz zwischen diese zwei Lager mit Fett befüllt ist, reicht das aus. Am Endstück reicht eine dünne Schicht.

tobi75
6.November.2021, 13:39
Genau. Das Fetten ist weniger zum Schmieren, sondern eher zum Korrosionsschutz gedacht.
Vor der Fahrt dann nen Tropfen Öl oder Ballistol, etc. ins Teflon reicht aus und verhindert unangenehmes "Kreischen" der Welle. Funktioniert super mit Spritze und aufgesetzter Kanüle ...

Immo39
6.November.2021, 15:00
Danke für Eure Erfahrungen. Anscheinend ein spannendes Thema. An den WD40 hätte ich nicht gedacht. Das war zu einfach. 😉
Oft sind es die simplen Dinge im Leben!
Ich schätze Flier Regler hat niemand von Euch im Einsatz oder?

GunnarH
6.November.2021, 16:39
...
Ich schätze Flier Regler hat niemand von Euch im Einsatz oder?
Ich fürchte die Meisten davon sind mitlterweile in Rauch aufgegangen.
Der 300er ist für eine Lizard eh viel zu groß und schwer, und geht der überhapt mit 4S?
Besorg dir besser einen Seaking 180.


Nachtrag zu deien nanderen Fragen:
- Würdet Ihr den Plastik-Servorarm gegen einen Metallarm tauschen? => Kommt auf die Anlenkung an. Wenn du einen Gabelkopf verwendest tuts Kunststoff, wenn du einen Kugelkopf oder Klemmhalter verwendest wo das Gestänge oberhalb des Servohorns liegt ist Metall besser da sich das Kunstoffhorn dann unter Last verwindet.

- Was verwendet Ihr für ein Material, dass das Boot bei einem Flipp nicht untergeht? =>Poolnudeln

- Das Boot hat keinen Flutkanal. Wie holt Ihr ein geflipptes Boot aus dem Wasser? Habt Ihr ein Schlauchboot oder ein kleines billigsdorfer Boot mit?=> Ein Schlauchboot. Wenn das Boot etwas weiter entfernt liegt oder gar voll Wasser läuft und als Boje senkrecht im Wasser steht wirds mühsam mit einem Retti.

Gruß
Gunnar

Immo39
6.November.2021, 16:54
War perspektivisch gedacht, falls der Motor nicht gefällt und was anderes rein muss.

andi 66
6.November.2021, 17:57
Der Turnigy 180A ist nur schwer zu bekommen. Ein Flycolor 150A oder der vom Aussehen her identische Turnigy 150A Marine sollten auch dicke reichen wenn du mit der Lizzard nicht zum Mond fliegen willst. Also ca 2500KV an 4s bzw 1600KV an 6s können die ohne Probleme wenn der Propeller im moderaten Bereich bleibt

GunnarH
6.November.2021, 17:59
Du hast den Flier noch gar nicht? Dann besser Finger weg davon.
Eine Lizard fährt man mit 4- bis 6S, da braucht man keine Monster Regler, die läuft auch für ungestuft relativ effizient, wenn ein Seaking 180 es nicht schafft muss man an der Abstimmung arbeiten.
Wenn du auch den Motor noch nicht hast nimm besser einen normalen Innenläufer wie einen Leopard 4074, dann tuts auch ein Flycolor 150, mit Außenläufern und Vielpolern allgemein tut der sich aber wohl eher schwer.

Gruß
Gunnar

@Andi (und ggf. Tom): Sieh das Gute liegt so nah: https://www.rc-raceboats-shop.de/regler/hobbywing-seaking-180-seaking-120-v3-pro-130-160-60/seaking-180a-v3-bl-regler.html

andi 66
6.November.2021, 18:22
@GunnarH
Den von dir verlinkten Regler kann ich nicht beurteilen weil ich den selber noch nicht im Einsatz hatte. Bei T180 denke ich immer an die guten alten. Habe da zum Glück einige von. Und gebraucht sind die halt selten im Angebot
Flycolor an Mehrpolern,da hast du wohl Recht

GunnarH
6.November.2021, 18:33
OK, du meintest den V2, die werden halt schon einige Jahre nicht mehr gebaut und tauchen nur homöpathisch gebraucht mal auf.
Die Kühlung vom V3 ist schlechter, der ist aber grob auf dem Niveau vom 150er Flycolor der halt weniger als die Hälfte kostet und es für normale Innenläufer genauso tut.

Gtruß
Gunnar

grubenschrauber
6.November.2021, 18:48
Mein Rat wäre da ein flycolor 150 um zu bauen, auf eine vernünftige und effiziente Kühlung, zusatzkondis ran und dann halten die sehr viel aus

andi 66
6.November.2021, 18:57
Ich glaube für einen Neueinsteiger mit dem geplanten Boot/Setup braucht es keine Umbauarbeiten am Flycolor.
Ich habe da einige von im Einsatz im Single Antrieb und auch Twin in einer Cayman Mystik 84 und einer Elektra. An allen keine Zusatzkondis oder modifizierte WK und bisher noch nix abgeraucht

grubenschrauber
6.November.2021, 19:12
Fahre in meiner lizzard extreme auch ein 4082 mit 1650 kv an 6s 2p mit einem originalen flycolor 150 , funzt tadellos ;)

andi 66
6.November.2021, 19:30
Ich habe mir die Woche noch 2Stück für 79€ bestellt. Kommen mal auf Lager. Die Preise für die Flycolor haben ja ganz schön angezogen seitdem man weiß das die nicht schlecht sind 😗

Immo39
13.November.2021, 17:46
Nachdem hier alle so schwärmen, habe ich mir jetzt auch einen Flycolor 150 bestellt. Ich hätte eine Frage zum Kühlkreislauf: Kann dieser auch Motorende links hinein, Reglerende links hinaus, Motorende rechts hinein, Reglerende rechts hinaus sein? Oder gibt es hier eine ganz bestimmte Vorgabe, weil das Wasser in den Regler fließt?

Danke Euch!!

P.S.: Wenn alles gut klappt und Ihr nicht lacht, poste ich bald einmal ein Foto :)

andi 66
13.November.2021, 18:31
Warum sollte hier einer lachen 🤔
Wo das Wasser zuerst in den Regler geführt wird ist egal aber der Regler sollte nach Möglichkeit zuerst gekühlt werden. Also rein in den Regler durch den Regler raus aus dem Regler und dann erst durch die Kühlung des Motors und dann aus dem Boot.Motoren sind in der Regel nicht so hitzeempfindlich wie die Regler

grubenschrauber
14.November.2021, 07:27
Meist ist es sehr schwer zuerst in den regler rein zu gehen, ich persöhnlich gehe immer zu erst in den Motor und dann in den regler , ist baulich einfacher? Und Temperatur technisch stellt es kein Problem dar

Immo39
14.November.2021, 09:03
Danke für Eure vielen Antworten, das ist alles sehr hilfreich und schafft mir schön langsam ein gutes Bild. Ich finde es auch toll, dass es nicht jeder gleich macht. Das Thema ist oberflächlich betrachtet nicht die größte modellbautechnische Herausforderung, aber wenn man ins Detail geht, wird es kompliziert und spannend. Eine Frage hätte ich noch zur Kühlung. Wie hoch ist der Druck der Kühlung (ich habe eine Ruderkühlung)? Steckt Ihr den Kühlschlauch einfach an oder verwendet Ihr etwas zum befestigen (Kleber, Klemmringe, Schrumpfgummi etc.)?

Apostol
14.November.2021, 09:17
103064
Hi, I use something like this are very useful

IlCapitanoAlex
14.November.2021, 10:46
Hallo Tom,

ich würde auf jeden Fall zuerst die Regler kühlen und dann die Motoren. So wie Apostol im Bild zeigt sieht es ordentlich aus aber das Y- Stück kann man ganz hinten verbauen und seitlich zu den Reglern gehen und dann auf die Motoren. Bei kaltem Wetter ist das skundär doch wenn der See schon 20 Grad oder mehr Vorlauf bietet wird es den reglern eventuell zu war wenn die Motoren dann auch noch heizen. Bei den Motoren am unteren Nippel rein und oben raus so kann die Luft im Kühlkorper schon rausgeblasen werden.

Gruß Alexander

Apostol
14.November.2021, 11:04
Thanks Alex. Here I even use a water pump, if I think it seems logical to cool the first ESC, in my single engine boats I use two separate lines for ESC and engine, but indeed for twins it is more difficult to manage this problem

StarLord
14.November.2021, 12:22
Steckt Ihr den Kühlschlauch einfach an oder verwendet Ihr etwas zum befestigen (Kleber, Klemmringe, Schrumpfgummi etc.)?

Ich nehm zur Sicherung immer ein Stück des Schlauches, den du verwendest und ziehe den über den anderen rüber. Ist dezent und die Verbindung ist sehr sicher. 103065

tippina2013
14.November.2021, 12:59
Nehme für die Kühlschläuche einfache Kabelbinder die ich recht kurz Abzwicke . So übel sieht das auch nicht aus.

Immo39
16.November.2021, 14:51
Ein kleines Problem hat sich aufgetan. Der Flycolor hat anscheinend ein 6mm Kabel, ich habe jedoch beim Motor 4 mm Goldkontskte. Ist es ein großes Problem, wenn man das 6mm Reglerkabel auf 4 mm schneidet und dann in den 4mm Goldkontakt lötet oder hat das Auswirkungen auf den Stromfluss?

Danke!!!

Genesis1983
16.November.2021, 15:45
Der Übergangswiderstand wird sich ein wenig erhöhen, bei dem angedachten Setup kann man das aber wohl vernachlässigen.

Immo39
16.November.2021, 20:38
Also löten klappt irgendwie nicht so wie ich mir das vorstelle. 😞
Gibts da noch andere Möglichkeiten wie Klemmen?

tobi75
16.November.2021, 20:58
Hi, was klappt denn nicht?
Ich öffne die Lötbecher, wenn ich dicke Kabel in 4mm Stecksysteme löten möchte. Dazu feile ich die Hälfte vom Durchmesser des Bechers weg.
Damit genug Wärme zum Aufschmelzen des Lötbades erhalten bleibt, stecke ich die Goldis in ein Stück Silikonschlauch. Kombizange oder sonstige Halter aus Metall führen zu viel Wärme ab...
Mit nem 100W Lötkolben klappt das dann eigentlich ganz gut...

LG
Tobias

tippina2013
16.November.2021, 23:12
Hi warum lötest du denn nicht die Stecker am Motor auf 6mm um . Bei mir hatten die 4mm zu viel wiederstand. Zum Löten selbst, kauf dir Bleilot mit dem Dreck was du heut zu Tage bekommst habe ich das auch nicht hin bekommen. Ich kann dir nur erklären wie ich das mache und hat meist recht gut geklappt. Erst mal Bleilot nehmen. Dann in Brett ein Loch mit dem Ausendurchmesser des Steckers bohren und den Stecker senkrecht rein stellen mit der Öffnung nach oben. Kabel ab isolieren und den ab isolierten Teil am Lötkolben aufheizen und "verzinnen". Danach den Stecker ziemlich mit flüssigen Lot füllen, würde sagen so drei viertel eher mehr . Das ist so ein wenig Gefühlssache. Wenn der Stecker ziemlich voll ist gehst du mit einer Spitze des Lötkolbens direkt in den Stecker verflüssigst das Lötzinn damit und erwärmst gleichzeitig das verzinnte Kabel. Wenn alles schön warm ist einfach das Kabel in den Stecker mit dem flüssigen Lot schieben und Halten bis es hart ist. Im schlimmsten Fall suppt dir ein wenig Lötzinn oben raus . Ist echt kein Hexenwerk und mit dem richtigen Lot macht es echt Spaß. Es kommt schon auch mal vor dass ein Stecker total versaut wird. Eventuell auch erst mal mit ein paar Kabelenden üben.

Holger

rc-racer
17.November.2021, 13:31
Hallo,
ich habe die Erfahrung, dass das größte Problem meist ein zu schwacher Lötkolben ist. Ich selber verwende einen 150W Lötkolben aus dem Baumarkt. Mit dem geht es relativ schnell, selbst mit 8mm Goldsteckern. Falls du eine Lötstation hast, würde ich diese nicht zu löten von Goldsteckern verwenden. Habe selber eine 80W Lötstation, die benutze ich aber nicht zum Löten von Goldsteckern, weil bei meiner Maximal 5mm Spitzen eingesetzt werden können. Dann reicht aber die Hitze nicht zu Löten der Stecker aus. Mit dem 150W Lötkolben ist auch Bleifreies Löt kein Problem, da diese die benötigte Temperatur locker erreicht.
Beim verzinnen kann auch Flussmittel helfen. Enden eintauchen und dann verzinnen.
Würde dir auch zu 6mm raten.
https://www.elektromodellflug.de/hochstrom-st.-bu..html hier mal ein Link zu einer Tabelle mit den Übergangswiederstände einiger Goldstecker, obwohl die Werte schon älter sind kriegt man einen relativ guten Überblick, welche Stecker wo Sinn machen.

Immo39
17.November.2021, 21:44
Danke das hilft schon mal. Mein Lötkolben hat grad einmal 60W und eine 1,2mm Spitze. Es ist alles versaut und der Lötzinn schmilzt nicht richtig bzw. viel zu kurz. Bei welcher Temperatur würdet Ihr löten?

tobi75
17.November.2021, 22:25
Hi, mach keine Wissenschaft draus. Ein Baumarktlötkolben mit 150W und einer dicken Spitze (6-8mmm) funktioniert bestens. Du brauchst Fläche und Masse zur Wärmeübertragung. Als Flussmittel nehm ich Kolofonium (wird zum Anrauhen der Saiten von Streichinstrumenten verwendet), welches sich in Spiritus auflösen lässt. Üblicherweise enthält Radiolot bereits einen Flussmittelkern aus Kolofonium - auch das ohne Blei.
Dann so vorgehen, wie von Holger geschrieben.

LG
Tobias