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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Abstand Ruder zu Propeller



Hydrofreak
8.October.2021, 10:21
Hallo zusammen,

bau gerade eine BSW Mono 1 auf. Der Ruderhalter soll ja so weit wie möglich zur Mitte.

2 Möglichkeiten:

1. Abstand zum Prop so wählen, dass der Ruderausschlag im Fahrbetrieb reicht. Ruder könnte bei z.B. Ausfall der Anlenkung weiter rumklappen und in den Prop rauschen :-)
2. Oder Abstand so wählen, dass Ruder und Prop auf keinen Fall kollidieren können.


Wie macht Ihr das?


Schöne Güße
René

Math7
8.October.2021, 11:25
Ich mache es wie bei Punkt 2. ABER: so'n Prop ist ja von oben betrachtet ein gleichschenkliges 3eck- wenn dein Ruder Ausleger so lang ist, dass die Abrisskante vom Ruder nicht hinter dem Prop sitzt, kannst du das ganze natürlich so bauen, dass dein Ruder in den freien Raum hinter dem rechten Schenkel des 3ecks einklappt. Von hinten betrachtet sieht dass dann natürlich so aus als ob dein Ruder im Prop wär... Ist es aber nicht- nur dahinter! *pleased*
Damit kann man nochmal ein paar mm rausholen, ohne das Ruder vor oder hinter den Prop setzen zu müssen.

Gruß Benedikt

wem55
8.October.2021, 14:35
Hallo Rene,

ich habe ja gerade ein BSW Mono gebaut, dazu ein paar Tipps, um eventuelle Fehler zu vermeiden.

Das Risiko, das die Lenkung komplett ausfällt, würde ich ignorieren. (die "alten Hasen" mögen mich korrigieren, wenn ich da falsch liege)

Bei mir beträgt der Abstand 35 mm, der Kollege Michas mit dem anderen Baubericht hatte 33 mm gewählt.

Die Ruderumlenkung sollte unbedingt so hoch liegen, dass sie auf keinen Fall durchs Wasser zieht.
Ich habe die im zweiten Anlauf aus Alublech selber geschnitzt.
Das hat bei mir ca. 10 km/h Unterschied ausgemacht.
Den Anlenkwinkel habe ich mir bei Tobias abgeschaut.

Und den Flutkanal so groß machen, wie es geht.
Der Originale ist deutlich zu klein, ich hatte ihn noch mal größer gemacht (also 2 mal gebaut) und der reicht immer noch nicht.
Ich habe ganz linke noch 20 Gramm eingeklebt, jetzt funktioniert er erst richtig.
Das wird dann für den Platz für den Akku allerdings knapp.

tobi75
8.October.2021, 15:46
Hallo René,

ich baue mein Ruder so dicht an den Prop, dass bei Vollausschlag noch ca. 5mm Platz bleiben. Dabei natürlich auch die geplanten Propgrößen berücksichtigen. Vollausschlag heißt bei mir 15 - 20° je Seite - ist ja kein Schlepper ;). Das Ruderblatt sollte ca. die letzten 2/3 des Props seitlich abdecken. Dadurch trifft das vom Prop seitlich weggeschleuderte Wasser auf das Ruder und mindert so den Effekt des "Propwalks"...
Wichtig ist auch, dass das Ruder samt Halterung und Lagerung stabil ist und wenig Spiel aufweist. Bei meiner letzten Eigenkonstruktion war das nicht der Fall und es hat das Ruderblatt nach einem Abflug seitlich in Propellerkreis gedrückt. Das Ergebnis waren ein angebrochener Ruderhalter (Einschlag), "geknickte Ohren" am Alu-Prop (Ruderblatt) und eine Flexwelle im Korkenzieher-Design.
Mein Rudergestänge ist an den Aufnahmestellen (wo die Stiftschrauben sitzen) abgeflacht, sodass ein Aushängen praktisch nicht möglich ist. Und dass 2mm Federstahl im Mono 1 unter Last derart biegen oder gar brechen, ist eher unwahrscheinlich.
Am Servo hänge ich soweit innen ein, dass ich den Vollauschlag von 15-20° bei 100% Servoweg erreiche. Dann müsste es schon das Getriebe zerlegen, damit dort mehr Lenkausschlag zustande kommt. Also - robustes Servo (mind. 30g Klasse, Metallgetriebe) verwenden...

LG
Tobias

Hydrofreak
8.October.2021, 16:26
Cool, danke für die zusätzlichen Hinweise. Hätte ich nie drangedacht dass die Anlenkung ins Wasser tauchen könnte.

Zum Flutkanal. Bei meinem Rumpf geht der Flutkanal diagonal über den Bugbereich. Auch seitlich wurde der Platz so augereizt, dass gerade noch der Akku reinpasdt.

Hydrofreak
8.October.2021, 19:05
Hallo Tobias,

Prop wird im Moment komplett abgedeckt. Bei 70mm Stevenrohrlänge. Ist doch auch o.k., oder?
102791

Hier noch ein Foto vom rumpf mit Flutkanal wie er geliefert wurde.
102792


Ganz schön lang geworden das Thema für kurze Frage, kurze Antwort*pleased*

wem55
8.October.2021, 20:32
Hallo Rene,

wenn der Flutkanal nach hinten einfach gerade weiter geht, reicht er sicher nicht aus.

Schau dir mal in meinem Baubericht die Fotos von Flutkanal an.

Selbst da brauche ich noch 20g zusätzlich.

tobi75
9.October.2021, 14:30
Hallo René,

komplett abgedeckter Prop ist kein Problem. Da das Wasser aber schräg nach hinten geworfen wird, baue ich meine Ruder nach Möglichkeit in den Bereich...
Ein voluminöser Fluti im Bugbereich ist nach meiner Erfahrung nicht notwendig und eher kontraproduktiv. Das Boot dreht eher über das Heck, weil der SP üblicherweise recht weit hinten liegt (im letzten Drittel). Um das Durchkentern zu unterstützen, ist Volumen im Heck zweckmäßiger. Dann sind wir bei der von Wolfgang erwähnten Erweiterung...

LG
Tobias

Hydrofreak
10.October.2021, 05:49
Hallo Tobias,

danke für die ausführliche Antwort.

Bzgl. Flutkanal: Ich verstehe die Ansätze und habe auch die Themen dazu durchgelesen. Meine Mini Eco dreht auch lieber über das Heck.
Ich werde jetzt Mal die Welle einbauen, dann die Gewichtsbilanz aufstellen. Ich habe noch die Hoffnung, dass mein relativ schwerer Regler evtl doch hilft beim Durchlehrern.
Würde dann wahrscheinlich bei einem Komponentenwechsel nicht mehr gehen...

Ich bin mir auch nicht ganz sicher, ob sich der gerade Bereich des Flutkanals hinten bei meinem Rumpf von dem von Werner unterscheidet.
Die Bilder geben das nicht her..
Ich glaube bei meinem Rumpf geht die Flutkanalwand bis direkt an den Deckelrand.Vieleicht könnte das reichen?

Ich teste Mal und berichte. Man muss ja manche Erfahrungen auch selber machen:)

LG
René

Hydrofreak
23.October.2021, 18:32
Im Moment schaut es so aus:

Wenn der Akku relativ weit hinten ist (gerade so, dass der Schwerpunkt noch passt) dann dreht sie sich schön und auch schnell um. Sobald der Akku aber 1cm weiter vor wandert, bleibt sie auf dem Rücken liegen.

Was natürlich jetzt noch dazukommt ist folgendes: würde das Boot nach Lipo-Masters Reglement gebaut, müsste ich irgendwo noch 135 Gramm reinpacken in den leeren Rumpf. Sind ja 1000gramm Mindestgewicht gefordert. Dann könnte ich auch über zusätzliche Gewichte das Drehen beeinflussen. Also ohne den Flutkanal zu Vergrößern.

Versteht Ihr was ich meine?

tobi75
24.October.2021, 09:05
Hallo René,
klingt doch ganz brauchbar.
Das Problem beim Verteilen von Gewicht damit sich der Rumpf dreht - es liegt nicht unbedingt dort, wo Du es brauchst, um den statischen Gewichtsvortrimm für den SP um die Längsachse einzustellen...
D.h., Dein Boot hängt in Geradeausfahrt ggf. nach links und neigt sich auch nur unwillig in Rechtskurven.
Besser ist m.E., den Fluti zu vergrößern, damit die notwendige Auftriebsverringerung dynamisch erreicht wird.

LG
Tobias

Hydrofreak
24.October.2021, 15:43
Also müsste ich (falls das Setup nach Reglement erfolgen würde) letztlich beides machen. Ordentlichen Gewichtsvortrimm (der im Moment schön passt...) kombiniert mit Flutkanal vergrößern.

Wenn ich den jetzt passenden Trimm beibehalten möchte wäre eine Möglichkeit: Eine Lage Gewebe zur Aussteifung ins ganze Boot. Dann hätte ich das zusätzliche Gewicht und die Grundabstimmung bleibt eher ähnlich wie vorher . Stimmts?

Ts,ts,ts, wär hätte gedacht was so alles in so einem Böötchen steckt:o Aber macht ja echt Spass, sich da reinzufuchsen!

LG
René

tobi75
24.October.2021, 16:03
Nein - wenn die Abstimmung/der Trimm passt und sie sich dreht, kannst Du das Gewicht um den SP (längs und quer) verteilen. Praktischerweise so tief, wie möglich. Wobei es dazu auch Vorgaben im Reglement gibt (Mono AS)...
Eine Lage mehr, ist natürlich auch eine Variante.

LG
Tobias