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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treiben oder sinken?



Mahandra
7.June.2021, 11:02
Hallo liebe Fahrergemeinde,

kürzlich gelesen das ein Mitfahrer seinen Deckel vom Boot verloren hat. Voll Vertrauen stopfe ich Schwimmnudeln in mein Boot und Deckel im Glauben jetzt ist alles OK wenn der Deckel abfliegt schwimmt ja alles.

Heute ein bisschen gerechnet (leider nicht mein bestes Fach) und wollte das doch etwas genauer wissen wie das praktisch aussieht.

Benötigt habe ich:
Ringschlüssel, totales Gewicht 1047 Gramm
Schwimmnudel Durchmesse 64mm, Länge 325 mm

Ein paar Photos...

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weiter gehts:
Um 1kg zum treiben zu bringen sind 32,5 cm Schwimmnudelen nötig. Um zu testen habe ich mal 3cm gekürzt = schwimmt auch noch aber hat dementsprechend weniger Auftrieb.

Freue mich auf Eure Bemerkungen.

Gruss Andreas

tobi75
7.June.2021, 11:32
Hallo Andreas,

um zu ermitteln, wieviel Auftrieb die Schwimmnudel erzeugt, musst Du ihr Volumen berechnen. Unter der Annahme, dass 1cm³ Wasser = 1g wiegt, musst Du vom Gewicht des so verdrängten Wassers noch das Gewicht der Schwimmnudel abziehen. Bsp. 32,5cm * PI/4 * (6,5cm)²=1078cm³. Geschätztes Eigengewicht der Schwimmnudel 20g. Damit bleiben 1058g "Auftrieb". Aber soweit warst Du vermutlich schon ;)...

Da alle Komponenten einen gewissen Auftrieb entsprechend ihres Volumens erzeugen, sofern sie unter Wasser sind, benötigst Du ggf. weniger "rechnerischen" Auftrieb, als das Gesamtgewicht des fahrfertigen Bootes annehmen lässt. Dazu kommt, dass ggf. noch irgendwo Luftblasen eingeschlossen werden, die ja auch für Auftrieb sorgen...

LG
Tobias

plinse
7.June.2021, 11:39
Moin Andreas,
die Schlüssel haben auch Volumen, haben lediglich zu wenig Auftrieb, durchaus aber etwas Auftrieb. Ganz grob: 1/8 trägt der Schlüssel selbst, 7/8 muss die Poolnudel bringen. Ich habe es nicht nachgerechnet aber du müsstest auch den vierten cm noch abschneiden können ;)

Wenn du genug Pool-Nudel ins Boot bekommst, um das ganze Gewicht zu tragen, dann hast du etwas Sicherheit.
Bei einigen Booten wirst du aber auf das Ergebnis kommen, dass du auch auf den Auftrieb von Akkus & Co angewiesen bist. Bei großen Monos hast du recht gute Chancen, genug Volumen im Vorschiff ausstopfen zu können.
Nimm aber mal kleine und mittelgroße Katamarane, abgestimmt auf Hochgeschwindigkeit. Die sind teils so schwer, dass die kaum noch schwimmen. Da weiß man recht direkt, dass man auch mit Poolnudeln gestopft hinterher noch gedanklich mehr Wasser ins Boot gießen könnte, als an Volumen vom Boot noch aus dem Wasser guckt. Mit der bildlichen Anschauung kannst du recht einfach abschätzen, dass solche Boote keinen gravierenden Wassereinbruch vertragen würden :rolleyes: ... aber du stopfst die Poolnudeln auch teils zu Fixierungs-/Stabilisierungszwecken...
Grüße, Eike

PS.: Da war Tobi schneller :)

Mahandra
7.June.2021, 11:40
Hallo Tobias,

ja, das stimmt. Gewicht ist 19Gramm. Habe noch ein kleines bischen Sicherheit eingebaut deswegen auch getestet mit 1047 Gramm.
Danke für deine Kontrolle. Vielleicht hat hier ja noch jemand etwas dran.:D
Kann auch so sein dass ich nichts neues erzähle.:doh:

Gruss Andreas

seni
7.June.2021, 12:28
... und dann einfach alles was wertvoll ist (Motor, Regler, Servo, Lipo) durch ein passendes Gewicht ersetzen, das ganze Boot mit Wasser gefüllt in die Badewanne setzen und gucken was passiert.

Arsène

R/B
7.June.2021, 15:12
Noch einfacher ist es das Boot zu wiegen und eine Poolnudel oder mehrere mit dem Gewicht beschweren bis es schwimmt. Als Gewicht kann man einfaches Werkzeug oder Steine verwenden.

MiSt
7.June.2021, 15:17
In Posting #2 und #3 wurde bereits erklärt, warum der Ansatz aus #5 und #6 falsch (zu pessimistisch) ist ...

plinse
7.June.2021, 16:22
Es ist ja gerade bei Booten, die auch mal kernig auf die Mütze bekommen, nicht verkehrt mit Poolnudeln auszustopfen, alles was rein geht, wenn man nicht ausschäumen will, es hat ja auch eine flächige Stützwirkung, allein der Ansatz das Boot zu wiegen und dafür Auftriebskörper rein zu stopfen dürfte bei vielen Booten auch einfach nicht umsetzbar sein. Die Erkenntnis muss aber nicht heißen, dass das Boot im Zweifel garantiert absäuft...
Eine Luftblase im Bug hat schon viele Modelle gerettet.

Mahandra
7.June.2021, 17:32
Es ist ja gerade bei Booten, die auch mal kernig auf die Mütze bekommen, nicht verkehrt mit Poolnudeln auszustopfen, alles was rein geht, wenn man nicht ausschäumen will, es hat ja auch eine flächige Stützwirkung, allein der Ansatz das Boot zu wiegen und dafür Auftriebskörper rein zu stopfen dürfte bei vielen Booten auch einfach nicht umsetzbar sein. Die Erkenntnis muss aber nicht heißen, dass das Boot im Zweifel garantiert absäuft...
Eine Luftblase im Bug hat schon viele Modelle gerettet.

Hallo Eike,
werde ich auch genauso umsetzen. In die Buster habe ich halt das Glück das da ordentlich was reingeht. Das passt dann schon. Der Deckel ist so gross das es überhaupt kein Problem darstellt. Dann hoffe ich mal nicht zu oft ab zu fliegen. Leider hat die Hoffnung nicht so lange gereicht.

Heute Mittag toll gefahren und noch viel schöner geflogen.... eine Welle war dann doch etwas höher. Boot hat sicher 15 Minuten auf dem Dach gelegen, Wasser waren nur 20 ml drin. Das ist ok finde ich.
Dann sieht man doch wie stabiel alles von MTC ist. Ja, ich hörenEuch schon... man muss natürlich auch ein bissel Glück haben bei der Landung.:prost:


Vielen Dank für eure Einsichten.

Grüsse Andreas

andi 66
7.June.2021, 17:34
Finde den Ansatz von Andreas sehr gut 👍🏻Ist ein Anhaltspunkt um sich ein bisschen abzusichern.Lieber mehr Spagettis drin als zu wenig

GunnarH
7.June.2021, 20:16
In Posting #2 und #3 wurde bereits erklärt, warum der Ansatz aus #5 und #6 falsch (zu pessimistisch) ist ...
Was OK ist wenn man genug Platz im Boot hat, zu viel Restauftrieb schadet nicht.
Wenn dabei das Ergebnis ist dass mit maximal möglicher Poolnoodle Füllung nicht genug Restaufrieb bleibt muss man genauer rechnen.
Bei Motor und Antriebsteilen kommt das mit dem Schraubenschlüssel-Equivalent hin, bei RC-Komponenten kann man 20% Auftrieb rechnen, bei LiPos 30-35% (je niedriger der Kabelanteil desto mehr Auftrieb) und beim Rumpf und Deckel rund 60% vom Laminatgewicht (Balsa-Sandwich schwimmt sogar).

Gruß
Gunnar

tippina2013
16.June.2021, 23:15
Ich bin gerade vor ähnlicher Fragestellung gewesen. Baue gerade ein schwimmendes Entenhaus. Als Floss eine Palette mit styrodurdurplatten. Das Haus selbst wiegt so 35 kg laut CAD. Eine Styrodurplatte 125cm x60x5cm müssten rein rechnerisch ca 37 kg auftrie bringen. Die palette selbst lasse ich unberücksichtig. Ich hoffe dass ich mindestens 2 Platten unter bringe.

GunnarH
17.June.2021, 18:26
Ich bin gerade vor ähnlicher Fragestellung gewesen. Baue gerade ein schwimmendes Entenhaus. Als Floss eine Palette mit styrodurdurplatten. Das Haus selbst wiegt so 35 kg laut CAD. Eine Styrodurplatte 125cm x60x5cm müssten rein rechnerisch ca 37 kg auftrie bringen. Die palette selbst lasse ich unberücksichtig. Ich hoffe dass ich mindestens 2 Platten unter bringe.
Da ist es recht einfach, da alles relevante Gewicht über Wasser ist muss der Auftrieb der Styro Platten höher sein als das Gesamtgewicht der Konstruktion.
Die Unbekannte ist da eher die Kippsicherheit.
Bei Enten dürften noch unkritisch sein, aber wenn es sich ein paar Kanadagänse darauf gemütlich machen kann das Teil ggf. insabil werden.

Gruß
Gunnar

tippina2013
23.June.2021, 23:05
Die bedenken mit dem kippen habe ich auch schon gehabt. Hoffe wenn ich zwei schwere Stahlplatten oder Steine an an einer kette versenke hoffe ich dass die Insel nicht abtreibt und auch das Kippen verhindert. Habe auch einen recht niedrigen Schwerpunkt. Mal schauen was die Praxis mit sich bringt.

Gruss Holger



Da ist es recht einfach, da alles relevante Gewicht über Wasser ist muss der Auftrieb der Styro Platten höher sein als das Gesamtgewicht der Konstruktion.
Die Unbekannte ist da eher die Kippsicherheit.
Bei Enten dürften noch unkritisch sein, aber wenn es sich ein paar Kanadagänse darauf gemütlich machen kann das Teil ggf. insabil werden.

Gruß
Gunnar