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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Graupner B24 von "damals" heute erneut aufbauen, welche Komponenten?



MaFro
3.June.2021, 20:21
Hallo an alle,

ich habe mich hier angemeldet, da ich beim „Googeln“ öfter auf Beiträge aus dem Forum gestoßen bin und diese zum Teil sehr informativ und konstruktiv waren. Vlt kann ich ja ein paar Tipps hier abstauben :)

Ich bin 33, mit 13-14 hatte ich mal das Graupner B24. Ein Monorumpf mit seitlichen Wings, eher originalgetreu als perfekt auf die Größe des Bootes abgestimmt, denke ich.

101857
101858 (https://www.rc-rennboote.de/forum/attachment.php?attachmentid=101857&d=1622747274)

Länge ca. 655 mm
Länge ü.a. ca. 740 mm
Breite ca. 235 mm
Gesamtgewicht mit RC-Einbau und Fahrakku ca. 2,0 kg
Geschwindigkeit ca.
- mit 2 x 600-Elektromotoren 35 km/h
- mit Z-Antrieb 600 30 km/h
Maßstab 1:10

Damals hatte ich zwei gegenläufige Speed 600 (je195g) verbaut und 12 Zellen. Das Boot sah super aus auf dem Wasser. Die Gegenläufigen Props und Motoren habe ich mit gutem Klang in Erinnerung. In zu eng bzw. schnell gefahrenen Kurven ist das Heck immer mal rum gehüpft, wenn ich mich recht erinnere. Schnell war das ganze aus heutiger Sicht sicher nicht, hat aber zueinander gepasst.

Das Boot habe ich jetzt unter dem Namen C25 wieder entdeckt und entschlossen es nochmal aufzubauen. Dabei möchte ich natürlich etwas gründlicher arbeiten als damals und aktuelle, hochwertigere Innereien verbauen.

Nach dem B24 hatte ich noch einen SeaJet von Robbe und einen Drifter M von HydroMarine, den ich damals mit einem mühevoll zusammengesparten Plettenberg Motor ausgestattet hatte, der war schon wirklich flott.
Im Anschluss kam das Moped, Auto, Haus und Hof.. daher bin ich ziemlich raus mit meinem Fachwissen. An der Stelle könnt ihr mir vlt ein paar Tipps geben.

Ich habe die Empfehlung das Boot mit einem Leopard 3660 und 1900KV (1700Watt) mit 40mm Prop an 4 Lipos in Reihenschaltung zu befeuern. Ich zweifle auch gar nicht daran, dass es der wahrscheinlich optimalste und wettbewerbsfähigste Antrieb sein wird. Allerdings werde ich oder das Boot nie an einem Wettbewerb teilnehmen.
Ich halte andauernd noch an der damaligen Konfiguration fest mit zwei gegenläufigen Props und dem Ruder mittig zwischen den Wellen, die ca. 7-8cm nach hinten raus standen, wenn ich mich da nicht täusche. Ich mag die Symmetrie, die so entsteht.
Ist das eine Schnapsidee oder vlt. gar nicht so verkehrt aus heutiger Sicht?

Was für ein Setup könntet ihr mir empfehlen? Ich dachte an zwei Leopard 2850 oder 2860 an einem 4S Lipo, der gut Strom angeben kann.
Ich habe gelesen, dass ein 32er Doppelpropeller ca. einem 45er Einfachprop entspricht, um dem 40er Prop aus meiner Empfehlung zu entsprechen, müsste ich noch kleinere Props im Doppelantrieb wählen, was wahrscheinlich keinen Sinn macht, wenn man die Leistung der Motoren übertragen will. Bzw. könnte die KV-Zahl bei zwei Motoren eher hoch gewählt werden, schätze ich, vlt. sind 3 Blatt Props auch hilfreich.
Ein 5000mAh mit 50C ist ungefähr so schwer wie meine 12 Zellen von damals und kann rechnerisch 250A Dauerstrom abgeben (z.B. SLS XTRON 5000 mAh 4S Lipo (14,4V) 50 C · XT90)
Ein Leopard 2845 / 3790KV (1000Watt) (145g) hat laut technischen Daten eine maximale Belastung von 62A, würde passen. Aber 2000 Watt bei zwei Motoren sind ja kein großer unterschied zu 1700Watt des 3660.
Ein Leopard 2860 / 3400KV (1300Watt) (176g) hat 80A maximalen Strom, wäre auch noch ok, klingt Leistungsmäßig natürlich besser.

Ich habe prinzipiell vor ein richtiges Geschoss aufzubauen, man soll schon vorsichtig mit dem Gas umgehen müssen und am besten nur bei glattem Wasser, auf der Geraden, wenn alles passt, für einen Moment Vollgas geben dürfen. Das klingt sicher bescheuert, aber hätte für mich irgendwie seinen Reiz.
Ich habe gesehen, dass HydroMarine beim M1 Superkat bei Einsatz von zwei Motoren sogar von 2945 bis 3650 empfiehlt. Das Boot ist auch nur 20mm länger, aber ein Katamaran. Zwei mal 3650 wäre wahrscheinlich zu heftig für das B24? Cool wäre die Option sich parallel nochmal einen Drifter S aufzubauen und nach Bedarf die Motoren mal zu wechseln, aber nur eine Spinnerei am Rande.

Es kann ja gut sein, dass sich meine Rechnereien überhaupt nicht mit der Praxis decken, daher die Frage wie ihr so ein B24 ausstatten würdet, wenn Wettbewerbsrichtliniern keine Rolle spielen, das Boot schön fahren soll, eher satt im Wasser liegen soll und nicht bei hohen Geschwindigkeiten vom Drehmoment des Props in eine Richtung gezogen werden soll und, für den Fall der Fälle, so übermotorisiert sein soll, wie es gerade noch irgendwie sinnvoll ist?

Dankeschön für Antworten!

Max

tobi75
3.June.2021, 21:00
Hallo Max,

willkommen!
Monoboote ähnlicher Größe (Mono1/A, Mono AS) werden häufig mit 28er oder 29er Motoren betrieben (z.B. Leopard 2860, TP2940, Tenshock TS1540, sind alle ähnlich lang). Vorteil: kleiner Motordurchmesser, Motor liegt tiefer, tieferer Schwerpunkt. Da in diesen Klassen max. 3S gefahren werden darf, liegen die Motoren im Bereich von 2800 - 3500KV. Damit werden dann Lastdrehzahlen von 30000-35000U/min erreicht. Props von 35 - 38mm, größere verwendete Durchmesser sind mir da nicht bekannt.

Ich würde jedoch nicht zu viel Leistung einbauen. Der Rumpf wurde für den Betrieb an 2 600er Bürsten mit NiMh Zellen entwickelt - da wurden schätzungsweise 220W - 250W je Motor umgesetzt und damit musste das Boot gut gleiten und leicht laufen.
Drehzahlmäßig solltest Du vielleicht 28000 - 30000 U/min Lastdrehzahl anpeilen. Bei 3S liegst Du damit bei 3000KV, bei 4S sind´s dann ca. 2200KV - es könnte aber schwierig werden, so "niedrig" drehende 28er oder 29er Motoren für ein 4S Setup zu bekommen...
Dazu 36K-Props, die funktionieren gut.
Oder Du baust Dir nen Doppelantrieb mit Getriebe und einem 3660er. Michael Steinle (MiSt) hat da Erfahrung. Dann wäre auch nur ein Regler erforderlich...

Den Leistungsangaben der Motoren solltest Du nicht zu viel Beachtung schenken. Interessant ist die spezifische Drehzahl pro Volt. Die bestimmt maßgeblich ob Dein Setup effizient arbeiten kann oder nur sinnlos Leistung "verbrennt", weil der optimale Arbeitsbereich der Komponenten verfehlt wird.

LG
Tobias

Edit: und wieder ;): die Leistungsangabe 1300W des Leo 2860/3400KV mit 80A setzt sich wie folgt zusammen:
max. Drehzahlfreigabe vom Hersteller 60000U/min -> max. 4S -> 16,8V (voll geladen) * 80A (Innenwiderstand der Wicklung ist hier der limitierende Faktor) -> 1344W Leistungsdurchsatz, den der Motor verkraftet.

tippina2013
3.June.2021, 21:55
Hallo Max

ich habe gesehen dass Jan die C25 mal im shop hatte. Vielleicht kann der dir da weiter helfen. Bin zwar reallativer Anfänger aber für ein Mono brauchst du weniger drehzahl wie für einen Cat. Baue gerade eine Drifter S auf. Das Setup ist 6s 3660 (3674) mit 1900-2000 Kv. §s in jeder Kufe. wie gut der Kahn damit noch fahrbar ist werden wir sehen. Allerdings als Singelantrieb. Würde mir da lieber für jedes Boot einen seperaten Motor zulegen.

gruss holger

MiSt
3.June.2021, 22:31
Tja, B24 oder C25 ...

... der Rumpf wurde von Graupner vom Manerfeldt lizensiert exakt scale nachgebildet:

schmaler als üblich für Modellrennboote
mehr Sprayrails als üblich für Modellrennboote


Dann wurde er viel zu schwer ausgerüstet, leider typisch für die Zeit, teils nicht anders machbar (mangels LiPos, z.B.), teils einfach inkompetent umgesetzt. Die Geschichte wiederholte sich dann leider für die B28, ebenfalls lizensiert scale, gleiche Probleme.

Ich besitze beide Modelle, einfach weil sie so schön sind. Schön zu fahren sind sie nicht wirklich, die Rümpfe "vertragen" nicht viel Leistung und sind in Kurven "anstrengend". "Renntauglich" sind sie somit eh nicht, auch wenn ein Kollege vor Jahren die B24 in S14 (MS2basic) gefahren ist, allerdings soweit ich mich erinnere "untenrum" gemoddet und dennoch ohne durchschlagende Erfolge. Meine B28 habe ich im letzten Frühjahr mit Schwätzchen nebenher unkonzentriert gefahren, prompt auf's Dach gelegt, dabei die Kanzel zerfetzt, und die Piloten hatten einen Stefano-Casiraghi-Gedächtnis-Unfall :thumbdown:.

Gefragt danach, was ich machen würde, bzw. was ich nicht machen würde, wenn ich den Rumpf nochmal aufbauen oder mein Modell "modernisieren" würde:

Das Original hat einen Volvo-Penta-Z-Antrieb. Es war (ist?) eine One-Design-Rennklasse, es gab (gibt?) das Ding nur so, also wäre ein Lenkantrieb meine Wahl

tatsächlich hatte meine B24 anfangs den Graupner-Z, den es heute noch von Bauer-Modelle gibt
der taugt aber nur für überschaubare Geschwindigkeiten und ist höllenlaut, wenn man höhere Drehzahlen fährt
es gibt inzwischen sogar eine völlig authentische Duoprop-Variante, die dürfte aber kaum leiser und/oder leistungsfähiger sein. Aber klasse aussehen, allerdings nicht an der B24, dafür ist der Antrieb viel zu groß: https://www.bauer-modelle.com/epages/Bauer_Uwe46269592.sf/de_DE/?ObjectPath=/Shops/Bauer_Uwe46269592/Categories/%22Schiffsantriebe%2C%20Spezial-%20und%20Wellenantriebe%22/%22Z-Antrieb%20f%C3%BCr%20Motorboote%22
also habe ich auf Inborder mit Z-Antriebs-Fake (von Robbe) umgebaut
weil ich damals die Zusammenhänge mit der Neigung der Lenkachse noch nicht begriffen hatte, steht die Lenkachse senkrecht und das Ding kann nur weiträumige oder sehr langsame Kurven fahren, sonst fliegt sie weg
https://www.rc-rennboote.de/forum/showthread.php?37953-Graupner-B24&p=277435&viewfull=1#post277435
deshalb würde ich sie - wenn - nun umbauen auf Inborder/Lenkantrieb mit stark geneigter Lenkachse wie ich das bei meiner Cigarette realisiert habe (gibt es Fotos hier, der große Lenkantrieb #1782 von Graupner eignet sich gut dafür als Basis)
https://www.rc-rennboote.de/forum/showthread.php?36923-Powertrimm-f%FCr-Baby-SV43&p=272439&viewfull=1#post272439


die Empfehlung von Tobias, auf 28/29'er Motor zu gehen, unterstütze ich
die Prop-Empfehlung (36'er) ebenfalls, ein 40'er ist ungünstig für den schmalen Rumpf. Das wird zwar schnell, aber ein Ritt auf der Rasierklinge
Drehzahl für 4s 1900/V ist noch ok, oder eben 3s mit 2500 bis 2800/V (wäre meine Wahl, da leichter, 3000/V würd ich auf 34,5'er abrüsten)
ich würde versuchen, einen Flutkanal einzubauen, obwohl das eine Herausforderung ist. Denn der Rumpf liegt superstabil auf dem Dach, wenn es mal so weit ist
wenn Du wirklich schnell(er) werden willst, greife lieber zum Batboat von Hydro&Marine, das ist ein freier Nachbau, der den Erfordernissen des Modellrennsports Rechnung trägt (und eigentlich auch schon nicht mehr zeitgemäß ist ...)


Meine B28 hat die von Tobias erwähnten Doppelschrauben (gibt Fotos hier, https://www.rc-rennboote.de/forum/showthread.php?40781-Outerlimits-GTX-von-Larger&p=291618&viewfull=1#post291618), ineinander kämmend über einen Motor und Getriebe angetrieben. Ein Ruder zwischen den Antrieben sitzt vor den Propellern, somit ist auch hier die Optik eines Z-Antriebs halbwegs gegeben. Wenn Du Dir das zutraust, warum nicht. Funktioniert so gut wie es der zickige Rumpf eben hergibt. Propeller dann 2x 29/31'er und entsprechend (x 36/31 bzw. 36/29) mehr Drehzahl des Motors je nach Zellenzahl.

Einen Flutkanal kann man dann vermutlich vergessen, denn mit Doppelschraube darf kein Gewichtstrimm existieren, also muss der FK sehr groß werden - vermutlich aussichtslos.

scott
4.June.2021, 09:24
Hi, ich habe hier den Rumpf von HydroMarine da liegen und wollte den Außenborder (Lenkstrut-Variante) von MHZ montieren. Würde denn das bei dem Sinn machen? Von der Optik finde ich das schon passend. Gibt natürlich auch andere aber dann wird der Rumpf recht hecklastig da der Motor dann im AB steckt.

gruss Heiko

MiSt
4.June.2021, 10:33
Der "Lenkstrut von MHZ" hat vermutlich wie üblich eine senkrechte Lenkachse. Je nach persönlichem Anspruchsniveau funktioniert das beim Kurvenfahren "ok" über "naja" bis "sch***e". Erklärungen dazu - Stichwort "Antrieb bockt beim Einlenken das Heck auf" - finden sich in obigen Links und diversen Threads über geneigte Ruderachsen ("Caster") und Lenkantriebe. Wichtig: Bei Lenkantrieben muss der "Caster" andersrum sein als bei Rudern, das eine ist aktiver Antrieb mit "Caster", das andere passiver Widerstand mit "Caster".

Beim von mir empfohlenen Lenkstrut von Graupner (#1782, ggf. auch bei Bauer erhältlich?) kann man in Grenzen die Lenkachse neigen (durch Unterfüttern der Montageplatte) und trotzdem einen sinnvollen Wellenwinkel einstellen. Diese Grenzen lassen sich auch ausweiten über das "serienmäßige" hinaus, das sind Langlöcher, die lassen sich verlängern.

Ansonsten lässt sich die Hecklastigkeit durch den extrem weit hinten montierten Motor natürlich durch einen weit vorne liegenden Akku kompensieren, das sollte kein Thema sein. Wie bei jedem einstufigen Mono muss der Schwerpunkt am Ende des Tages kurz hinter die Stufe, so 85% der Stufenlänge (= Abstand Stufenspitze/Spiegelspitze) sind eigentlich immer ein guter Startwert.

MaFro
6.June.2021, 12:14
Vielen Dank erstmal für die netten Antworten!

Ich habe ein wenig gebraucht, aber gestern Abend konnte ich mich nochmals mit dem Thema B24 beschäftigen. Freue mich da schon drauf, auch wenn es wahrscheinlich nicht die einfachste Aufgabe wird. Was gerade im meinem Kopf vorgeht, habe ich einfach mal aufgeschrieben:

Statt des B24 das Batboat von H&M zu nutzen, wäre wahrscheinlich echt das Einfachste, allerdings stören mich die Männchen, ich möchte gerne ein richtiges Dach :D

Eure Anregungen sind klasse, vor allem über einen Flutkanal nachzudenken wäre wahrscheinlich echt nicht verkehrt, wenn man auf Brushless und Lipos wechselt. Auf der anderen Seite gibts haufenweise kleine, fertige Boote für ein paar €, die man vlt. zum rausschieben nutzen könnte :P

Meine Idee den Antrieb ggf. im Wechsel für einen kleinen Katamaran zu nutzen, habe ich dann auch lieber verworfen. Somit war der Kopf frei für Alternativen. Diese Z-Antriebs-Sache gefällt mir gut, da es dem Original entspricht. Bei den Kits von Robbe, die ich gefunden habe, stört mich nur das Kardangelenk fürs Lenken. Das wird nicht ewig halten, ist mein Bedenken.
Hast du eine Flexwelle genutzt, Michael, ich bin nicht 100% sicher es richtig erkannt zu haben: https://www.rc-rennboote.de/forum/sh...l=1#post277435 (https://www.rc-rennboote.de/forum/showthread.php?37953-Graupner-B24&p=277435&viewfull=1#post277435)

Nach ein bisschen Suche, bin ich auf einen Antrieb von TFL gestoßen, den es direkt mit SSS 2960 - 2200KV und 36mm Prop zu kaufen gibt. Da es ein Set ist, schätze ich es sollte für die entsprechende Leistung ausgelegt sein, im Bezug auf Haltbarkeit. Hier ein Video: https://www.youtube.com/watch?v=LJY_dA-WB4U&t=66s (https://www.youtube.com/watch?v=LJY_dA-WB4U)
Nur braucht man sich nichts vor machen, irgendwie muss die Rotation beim Lenken auch um die Ecke kommen und dann, für den Höhenversatz, noch zwei Kegelradumlenkungen. Mir fehlt die Erfahrung, fühle mich aber bei dem Gedanken in zwei Jahren mal Ersatzteile bestellen zu wollen/müssen nicht wohl. Ist TFL ein namhafter Hersteller?

Das Problem mit der geneigten Lenkachse in Verbindung mit dem V-förmigen Monorumpf habe ich kapiert, denke ich, danke für den Hinweis!! Der Prop taucht in Kurven dann relativ weit ins Wasser. Das hast du bei deiner Cigarette sehr schön gelöst, Michael: https://www.rc-rennboote.de/forum/sh...l=1#post272439 (https://www.rc-rennboote.de/forum/showthread.php?36923-Powertrimm-f%FCr-Baby-SV43&p=272439&viewfull=1#post272439)
Ich gehe davon aus, dass du Flexwellen genutzt hast?! Die Verlängerung der Lenkachse des Ruders bildet die Stelle, an der die Flexwelle beim Lenken knickt. Es sieht so aus, als ob der Punkt aufgrund der vorgegebenen Dimensionierung der Ruder etwas weiter vorn wäre. Somit nimmt die Welle beim Einlenken evtl. einen "kürzeren Weg", bzw. die Flexwelle wird gestaucht oder irgendwas gibt nach?! ..aber keine Ahnung.

Bei dem TFL-Ruder wäre ich von der Originalität begeistert. Bei den Flexwellen ist es für mich eigentlich kein Argument mehr, dann geht auch eine starre Welle ohne gelenkten Prop. Das wäre erstmal grundsolide und drehzahlfest, vlt. sind meine Bedenken bzgl. Verschleiß aber auch Quatsch, da fehlt mir die Erfahrung.

Hier habe ich eine Variante von einem „gut“ motorisierten B24 entdeckt. Bis auf enge Kurven scheint es erstmal zu funktionieren: https://www.youtube.com/watch?v=7MDh3plreCI
bzw. https://www.youtube.com/watch?v=VSD-ofyy3Fs
4s und 3180KV und 43er Prop :P Aber einmal sieht so aus, als ob sich alles ganz schön aufschaukelt. Was für mich kein Weltuntergang wäre, also lieber so viel Dampf, dass es passieren kann, als zu wenig. Trotzdem soll natürlich alles möglichst optimal ausgelegt werden.

An dieser Stelle denke ich an eine Modifikation, von der Michael geschrieben hat: „die Stringer beidseitig des Kiels entfernen: ganz hinten alle, zwischen den Stufen die beiden innersten und vorne die innersten (vorher von innen nachlegen …)“
Wenn ich einen neuen Rumpf aufbaue ist ja prinzipiell alles Möglich. Aber ich kenne mich zu wenig aus, um sicher zu sein, was es bringen würde. Wird der Auftrieb kleiner und die Geradeausführung minimiert, gerade am Heck? Also wäre ein Driften/Sliden möglicher, statt, dass durch die „Stinger“ zu große Seitenkräfte aufkommen und etwas verkantet bzw. sich das Heck in engen Kurven selbst aushebelt?

In den Kommentaren bei youtube wird noch von einem anderen Aufbau gesprochen, dazu gibt es leider kein Video:
„Jetzt kommt nummer 3. Setup wird ein Leopard 3660 mit 2350KV an 4s. Akkus wieder mit 3300Mah, damit sie leicht bleibt. Dazu das Monorumpf Strut + Ruder von Hydro & Marine. Ich halte mich bei der Schwerpunkt Angabe eigentlich an die 18cm vom Heck, die in der Graupner Anleitung für die Rennversion mit Ultra Motor stehen. Ich baue den Motor gerne nach vorne und die Akkus zwischen Motor und Servo links und rechts der Welle, weil ich sonst immer probleme habe, die Welle wasserdicht zu bekommen“

Den Aufbau der B28 mit „Synchrongetriebe“ und somit engen, ineinander verzahnenden Props finde ich auch interessant (https://www.rc-rennboote.de/forum/sh...l=1#post291618 (https://www.rc-rennboote.de/forum/showthread.php?40781-Outerlimits-GTX-von-Larger&p=291618&viewfull=1#post291618)). Ich dachte wenn dann nur einen Motor in Verbindung mit einem Getiebe zu haben, da müsste man nochmal überlegen, ob das ohne Nachteil bautechnisch möglich ist. Allerdings bin von ich einem Getriebe auf Anhieb nicht mega begeistert, vlt. zu unrecht, muss ich nochmal drüber nachdenken und gucken wo man sowas her bekommen würde.
Wenn ich zwei kleine Motoren (2850) an zwei separate Starrwellen hänge, müssen die Wellen etwas mehr Abstand zueinander haben als mit Getriebe. Aber ist das ein so großer Nachteil? Es hört sich so an, als ob es mit dem Getriebe ganz gut funktioniert.

Im Moment interessiert mich am meisten, was ihr zu dem TFL Z-Antrieb sagt. Eine geneigte Lenkachse hat man damit nur leider auch nicht.
Ansonsten ist einmotorig mit starrer Achse die sicherste Variante. Das grüne B24 im Video schaukelt schon etwas durchs Drehmoment des 43er Prop. Etwas Kleiner, dafür mehr Drehzahl könnte gehen.
Vlt doch zweimotorig und Modifikation der Stinger ja/nein? Ich habs noch nicht :P Ein bisschen Zeit ist noch, der Rumpf hat aber eine Lieferzeit von 3-4 Wochen, daher alles ok.

Danke nochmals!

Grüße,
Max

MiSt
6.June.2021, 12:39
Youtube-Bolzvideos schaue ich mir aus Prinzip nicht an. Die meisten, die ich gesehen habe, sind leider eine Schande für das Hobby. Ist aber nur meine persönliche zynische Meinung.

Das Entfernen der Stringer im letztlich "entscheidenden" Bereich innen am Kiel entfernt Auftrieb, korrekt, und zerstört nicht komplett die wunderbare Scale-Optik. Ob es zielführend ist, ist wahrscheinlich, aber nicht sicher.

Ja, das Lenken mit Flexwellen(-stücken) ist kein Problem, wobei es "fein gewickelte" und "grob gewickelte" gibt. Erstere eignen sich besser zum Lenken.

Diese Getriebe aus Delrinrädern sind nicht ansatzweise ein Problem, nicht mal groß vom Lärm her. "Serienmäßig" beim alten Sea-Jet, haben wir die auch in allen unseren "Expert"-Seajets gehabt. Ein Mono2 hatte ich so auch mal laufen (Cyclcon Evo), sowie ein Mono1 (Lightning II), jeweils für ein paar Jahre im Wettbewerb, wo das Zweischrauben-Konzept seine Vorteile leider weniger als erhofft ausspielen konnte. Die B28 hat zwei Motoren und das Synchronisationsgetriebe nur, um die Propeller ineinander kämmen lassen zu können. Denn je weiter die Propeller einer Zweimot auseinander sind, desto schwieriger im Modell, die richtige Höhe links/rechts des V festzulegen, insbesondere bei kleinen Modellen, die sehr schnell sein sollen, weil da quasi kein Rumpf mehr im Wasser ist. Vorteil zweier Motoren ist, dass sich nicht nur das Drehmoment der Propeller, sondern auch das Trägheitsmoment der Rotoren aufhebt. Die einmotorig-zweischraubige Version nickt nach rechts bzw. links beim Beschleunigen bzw. Gaswegnehmen.

Einen Lenkantrieb mit senkrechter Lenkachse würde ich nirgends einbauen, aber ich habe auch andere Ansprüche an Kurvenfähigkeiten als die meisten. Den TFL-Antrieb halte ich auch für zu groß für die B24, der passt eher an die B28. Es gab hier einen Konstruktionsthread mit CAD-Renderings, da wurde das Thema auch intensiv beleuchtet. Draus geworden im Sinne von real existierend ist da m.W. nichts.

V9Fan
13.June.2021, 16:57
Damit der Rumpf gut läuft wirst du wohl um kleine Modifikationen nicht herumkommen.
Ich empfehle vor dem Innenausbau die kleinen Sicken innen bei den Stringern mit Harzpampe aufzufüllen und 1-2 Lagen Gfk flächig drüberzulaminieren.
Vermutlich wirst du im mittleren Rumpfbereich (nach der ersten Stufe) das innere Stringerpaar wegschleifen müssen, und nach der zweiten Stufe die beiden inneren Stringerpaare. Außerdem den sehr scharfen Kiel etwas verrunden.

MaFro
15.June.2021, 22:10
Guten Abend,

danke für den Tipp! Du bist der Zweite, der mich auf das Entfernen der Stringer hinweist, also probiere ich es einfach aus..!
Ich habe ein Bild vom Batboat XL gefunden, darauf sieht man dessen Rumpf.

101981

Hinten sind gar keine Stringer, in der Mitte nur zwei, vorn vier, wenn ich das richtig deute. Die aüßeren Abschlusskanten (Außenseiten rechts/links) sind etwas nach unten ausgeformt, vermutlich um sich in Kurven etwas einzuhaken, erkenne den Sinn noch nicht ganz!? Der Kiel sieht auch abgerundet aus.

Ich habe noch etwas Zeit für den Antrieb, der Rumpf ist noch nicht verfügbar.
Als Regler wollte ich mir einen/welche von Seaking bestellen. https://www.mhm-modellbau.de/part-HW30302361.php
(https://www.mhm-modellbau.de/part-HW30302361.php)Zwei Motore stecken mir andauernd noch im Kopf, ob sinnvoll oder nicht.. :P
Falls ich zwei Motoren rein mache, wäre natürlich eine günstigere Variante umso interessanter. Stecke nicht so im Thema, aber ist ein solcher Regler wirklich schlechter? https://hobbyking.com/de_de/hobbyking-120a-boat-esc-4a-ubec.html?fee=79&fep=48600&utm_source=Google&utm_medium=cpc&utm_campaign=Google_DE_Shopping&countrycode=DE
(https://hobbyking.com/de_de/hobbyking-120a-boat-esc-4a-ubec.html?fee=79&fep=48600&utm_source=Google&utm_medium=cpc&utm_campaign=Google_DE_Shopping&countrycode=DE)
VG
Max

R/B
16.June.2021, 09:04
Hi
Statt 2 Motoren würde ich da lieber 1 mit gegenläufige Getriebe einbauen, MiSt hat dazu schon viel geschrieben und viele Bilder dazu geliefert.

Kay
16.June.2021, 14:54
Moin,

ein bischen Retro, aber läuft supi :)
Kumpel und ich haben das Boot entstaubt und nach gefühlt 20 Jahren fahrfertig aufgebaut.

700er Neodym an 4s/5000er und 40 Carbonprop.
Dazu per Handmade 4mm Alurohr zur Kühlspirale gewickelt und an den Motoranschlüssen je noch 4mm Messingrohr angelötet.

Ist schnell genug und Fahrzeit gefühlte 10min ;)

lg Kay

MaFro
20.June.2021, 14:45
Hallo,

eine Frage geistert mir gerade im Kopf rum...
Mir wäre ein neutrales Verhalten beim Beschleunigen, sowie in Rechts- und Linkskurven schon sehr lieb. Daher bin ich mehr auf die Variante mit zwei Motoren und zwei Props fixiert.
Wenn zwei Motoren über ein Getriebe synchronisiert werden, so wie im B28 von MiSt https://www.rc-rennboote.de/forum/showthread.php?40781-Outerlimits-GTX-von-Larger&p=291618&viewfull=1#post291618, sollte es dann nicht möglich sein sie mit einem Regler zu betreiben? Die Stellung von Magneten zu Spulen muss bei beiden Motoren synchron eingestellt sein, aber ist danach doch immer gleich, wie bei einem einzelnen Motor?!?

Hier habe ich noch ein Mono gefunden, dass mit Doppelantrieb 100km/h fahren soll. Es ist 800mm lang, sofern ich das richtig gefunden habe, somit etwas größer als das B24. Die Probs sind soweit auseinander, dass sie gerade nicht zusammenstoßen, somit nicht synchronisiert. Mir gefällt das Video sehr gut, der Klang ist schön, macht einfach einen ausgewogenen Eindruck auf mich. https://www.rc-rennboote.de/forum/showthread.php?19633-Outerlimits-GTX-von-Heiko&p=231794&viewfull=1#post231794

Die Modifikationen an den Stringern des B24 haben nichts mit dem Antriebskonzept zu tun oder? Bei zwei Props würdet ihr das genauso ausprobieren die Stringer zu verringern?

Danke!

R/B
20.June.2021, 19:04
Wie gesagt wenn du es über Getriebe realisieren willst reicht 1 etwas stärkerer Motor. Wenn du 2 Motoren über Getriebe synchronisieren willst benötigst du 2 Regler. Ich würde das eher mit 1 Motor machen. Du sparst Geld und viel wichtiger Gewicht. Je weniger du beschleunigen musst desto weniger Leistung benötigst du.
2 Motoren auf einem Regler funktioniert nicht wirklich .

GunnarH
20.June.2021, 21:39
Vorteil von 2 kleineren Motoren ist dass das Getriebe nur Ausgleichskräfte übertragen muss und daher ggf. leiser läuft und weniger Verschleiß hat.
Auch wenn man unter Umständen bei 2 mechanisch synchronisierten Motoren mit einem Regler auskäme sollte man besser 2 Regler nehmen, die könne dann auch schwächer ausfallen was die Mehrkosten ggf. etwas reduziert.
Da die B24 eh realtiv wenig Leistung benötigen wird was für ein Getriebe keine besondere Herausforderung darstellt würde ich aus Gewichtsgründen aber auch eher auf einen Motor mit Verteilergetriebe gehen.

Gruß
Gunnar

MaFro
20.June.2021, 21:57
Danke für die Antworten! Ich habe bei zwei gegenläufigen Motoren den Ausgleich des Drehmoments bei Drehzahländerung als Hauptvorteil gesehen. Also das Boot kippt nicht beim ruckhaften Gasgeben oder ggf. Springen/Landen bei Wellen. Ich kenne nur Monos von früher, ein Kumpel hatte ein Magin One (glaube so hieß es) und ich das B24. Mit 700er alles noch kein Problem, aber von Brushlessmotoren in Modellfliegern kenne ich es, dass die schon ganz schön Rucken bzw. Verwindung erzeugen konnten.
Ich versuche mal den Gewichtsunterschied von ca. leistungsgleicher ein- bzw. zweimotoriger Variante raus zu bekommen.
Aber eure Erfahrung ist eh mehr wert, bin da ziemlich raus :P Danke vielmals!