Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Eigenbau verstellbarer Ruderausleger
Hallo zusammen,
vorhin hatte ich meine Tomcat Evo für Mono AS auf der Werkbank liegen. Aktuell bin ich mit dem Kurvenverhalten noch nicht zufrieden. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass eine geneigte Ruderachse (ca. 3 - 4°) wahre Wunder bewirken kann. Leider lässt sich das an den gefrästen Auslegern nur durch Unterlegen eines Keils an der Anschraubfläche erreichen. Dann "hängt" der Ausleger aber nach unten und der Ruderhalter ggf. schon im Wasser...
Ich habe schon verschiedene Überlegungen zur Realisierung angestellt. Ich habe bislang alle meine Ansätze mit verstellbarem "Knick" alá Schnippi-Ruder verworfen: kein Material für Befestigungswinkel, schwierig zu erstellender Ruderhalter, Ausleger muss am Rumpf verklebt werden, etc.
Hier nun meine Idee, erstmal nur als Skizze:
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Der Plan ist, den Ausleger aus Kohle- oder Alurohr 6x4mm, M4 Gewindestangen und entsprechenden Kugelköpfen zu erstellen. Die Gewindestangen dienen dabei als "Stehbolzen".
Alle Teile lassen sich aus Plattenmaterial zurecht schneiden/bohren. Rohrmaterial und Kugelköpfe gibt´s in den meisten Modellbauläden, Gewindestangen und Muttern im Baumarkt.
Nur beim Ruderhalter würde ich erstmal auf vorhandene Bestände zurück greifen, da habe ich noch keine zündende Idee. Ihr vielleicht?
Die Teile sind erstmal alle etwas großzügiger dimensioniert. Ggf. reichen auch Stehbolzen und Kugelköpfe in M3. Zumindest für Mono 1/A oder AS sollte das ausreichend stabil werden, oder?
Was haltet Ihr davon? Habe ich ggf. das Rad zum zweiten Mal erfunden ;)?
LG
Tobias
Spannend, haben sich die Tenshockruder geschraubt aus Alu und Carbonplattenstücken bewährt? Um die ist es gefühlt sehr ruhig geworden, obwohl Modellbauer eigentlich total auf Carbon stehen ;)
Die hatten beidseitig ein Alufrästeil und haben die Carbonplatten stirnseitig gegen Stufen im Alu abgestützt, dazu das ganze mit Schrauben zusammen gezogen.
Ich bin gespannt, wie sich die Carbonplatten geklebt mit den Stehbolzen dazwischen zusammen halten lassen. Von den Fliegern kenne ich Kohlefaserplatten in "matt", gefertigt mit Abreißgewebe drauf. Deren Klebbarkeit ist deutlich besser als bei den "Hochglanzcarbonplatten", selbst wenn man die anschleift.
Hallo Eike,
alle Klebestellen mit ein wenig Gewebe verstärkt - das sollte verhindern, dass sich da durch Schläge was löst. Also ich habe noch keine meiner Verklebungen von Carbon/Gfk (z.B. 2mm Motorspant) zerstörungsfrei heraus brechen können.
Versuch mach kluch...
LG
Tobias
Als jemand, der hier schon lange das Thema Ruder-"Caster" propagiert als ziemlich fundmentalen Abstimmparameter, und der kaum ein Boot ohne fährt, lautet meine Meinung dazu:
die Lösung von Schnippi/Lindenau
ist schick
funktioniert gut und in einem sehr weiten Bereich
sie ist aufwändig zu fertigen
die Reproduzierbarkeit der Einstellung nach einem Ruder-Hochklapper ist mäßig
Deine Idee ist besser reproduzierbar, bzw. sie verstellt sich gar nicht erst beim Hochklappen. Die Einstellbarkeit ist aber relativ grob, wenn man M4 (stark genug?) und seine Steigung zu Grunde legt bzw. man muss mit halben Umdrehungen arbeiten. Mein Geschmack sind auch so gar nicht die vielen Einzelteile und Verklebungen. Wenn ich sowas konstruiere, dann verzapfe ich das gerne ... insgesamt ist mir das Ganze auch zu grazil. Ich habe im Laufe der Zeit gelernt, dass ein steif und 100,000% senkrecht stehendes Ruder für anständige Kurven unabdingbar ist.
Ich selbst löse das "Problem" seit langen anders und recht pragmatisch mit einer "two in one"-Lösung:
meine Ruderausleger bestehen aus zwei Aluwinkeln
dazwischen ist das Teil, was die Ruderachse trägt, eingeklemmt (das fräse ich mir, kann man aber auch sägen/feilen/bohren)
die obere Schraube geht durch runde Löcher in den Winkeln und dem Achsträger, und sie hat eine selbstsichernde Mutter für die Steifigkeit/Klemmung im Hochklappfall
die untere Schraube geht durch Löcher in den Winkeln und klemmt ebenso per selbstsichernder Mutter, sitzt aber in einem Schlitz des Achsträgers,
aus dem sie nach hinten hochklappen kann bei einem Crash
in dem man ihre Grundposition variieren kann ==> Caster einstellen
in den man sie beim Boxenstopp im Handumdrehen zurückgedrückt hat
die Reproduzierbarkeit der Einstellung ist leider ebenfalls mäßig
die Einstellung bzw. Verstellung beim Trimmen geht dagegen "blitzartig", besonders wenn das Rudergestänge auf Höhe der oberen Schraube ansetzt (dann keine Anpassung nötig)
Ich bin mit dem Schwenkbaren Ruder von MTC hochzufrieden. Meine große Seaducer gräbt sich in den Kurven nicht mehr so stark ein.
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Gruß,
Achim
Hallo zusammen,
Ziel meiner Überlegung war, eine möglichst einfach und individuell erstellbare Lösung zu finden .
Die Variante mit den Aluwinkeln habe ich in der Form an meinem Mono BS realisiert. Problem - die stabile Anschraubfläche. Anderenfalls muss ich die Winkel im Rumpf verkleben...
Eine feinere Justierbarkeit läßt sich über die Verstellung der Muttern zur Verspannung des Stehbolzens innen und außen erreichen - umständlich, zugegeben, weil man immer auch von innen ran muss...
Aber Teile reduzieren und damit Verklebungen nehm ich mal mit - hab da noch Potenzial erkannt...
Verzapfungen finde ich auch gut, sind aber was für später bzw. Leute mit Zugang zu Frästechnik. Aktuell kann ich mir nur schwer vorstellen, wie ich mit ner Feile Verzapfungen in CfK-Platten ausarbeite ;)...
Aufgrund des prinzipiell simplen Aufbaus und des überschaubaren Materialeinsatzes werde ich das bei Gelegenheit einfach mal umsetzen, dann gibt´s auch gesicherte Erkenntnisse zur Brauchbarkeit..
LG
Tobias
Problem - die stabile Anschraubfläche. Anderenfalls muss ich die Winkel im Rumpf verkleben...
Die Winkel legen sich doch großflächig auf den Spiegel, flächenmäßig viel größer als die Auflageplatte in deiner Zeichnung? Innen schraube ich - neben der Spiegelverstärkung durch eine Platte und/oder ausgießen mit Mumpe - gerne einen Winkel gegen, der dann das Servo trägt. Das ist annähernd atombombensicher :confused:
Verzapfungen finde ich auch gut, sind aber was für später bzw. Leute mit Zugang zu Frästechnik. Aktuell kann ich mir nur schwer vorstellen, wie ich mit ner Feile Verzapfungen in CfK-Platten ausarbeite ;)...
Hmmmja - mit der Feile gehe ich an CFK auch nicht ran. Wäre schade um die Feile.
Aber Laubsäge mit feinen Metallblättern aus dem Goldschmiedebedarf geht einigermaßen. Etwa ein Blatt pro 50mm, dann klemmt es zu stark. Und um an der kritischsten Stelle - die Verklebung der schmalen Dreieckseiten mit der Spiegelauflage - einen Formschluss durch Verzapfung zu erzielen, reicht eine Trennscheibe im Dremel. Das geht nun wirklich im Handumdrehen :confused:
Hallo Michael,
da hatte ich wohl ein Brett vorm Kopf, was die Winkel betrifft.
In der Art habe ich das an meiner Sniper für Mono-BS realisiert. Dort wird aber eine beträchtliche Auslegerlänge benötigt, weil der Spiegel durch meine Verlängerung der Lauffläche quasi im Rumpf sitzt. Dafür finde ich die einfache Winkellösung mit "Baumarkt-Alu" schon zu weich. Ich habe deshalb noch mit einem weiteren L-Profil in Längsrichtung verstärkt (weich gelötet).
Für Mono 1/A sollte handelsübliches L-Profil 70x40x3 aber ausreichen. Ansonsten stellt sich halt wieder der Frage der Materialbeschaffung (T6 -Alu)
Mal schauen...
LG
Tobias