Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Servo Halter, bin ich da auf dem richtigen Weg.....
Mahandra
19.March.2021, 11:03
Liebe Fahr-Gemeinde,
Erst mal etwas zu mir: Seit ein paar Jahren leicht infiziert mit dem Boot Virus, angefangen hat alles mit einer MHZ Lizard Xtreme RTR. Das Boot öfter aufgebaut bis es endlich einwandfrei (für mich dann) fährt.
In Corona Zeiten dann eines neues Boot “Buster” gekauft. Hier im Norden ist immer Wind und Wellen, dadurch schien mir die Buster geignet.
Bei dem Ruder habe ich mich entschieden fuer die RuderAnlage III inkl. 48mm Verängerung und Gestaengedurchführung von MTC. Das Servo moechte ich gerne an den Schrauben von dem Ruder befestigen. Ein paar Versionen die ich bis jetzt habe:
1. 3mm Alu Winkel auf einer Seite habe ich dann mit Sikaflex eine 3 GFK Platte geklebt wo das Servo dann drin sitzt.
2. 4 Lagen Glas 250g, 1 Lage 350g mit 2 Dreiecke als extra Stütze, siehe Photo.
3. 4 Lagen 220 Karbon, 1 Lage Glas 350, 1 Lage 220 g Karbon, 2x 250g Karbon
Mit Version 2 kann ich das Boot am Servo Halter hoch heben ohne das es bewegt. Das Boot ist um 9,4 kg schwer.
Mit Version 3 kann ich den Halter mit 150kg belasten ohne Probleme.
Das Servo hat eine Stellkraft von 35kg, ich gehe davon aus das der Servo Halter 3 damit keine Probleme haben wird. Gibt es hier eine Faustregel wie belastbaar der Servo Halter sein sollte?
Ueber Eure Gedanken, Anregungen und Tips wuerde ich mich freuen.
LG
Andreas
Shark
22.March.2021, 12:03
Hallo Andreas,
mir ist keine Faustregel für die Belastbarkeit von Servohaltern bekannt. Eigentlich versagt nicht der Halter sondern dessen Verklebung, zumindest bei mir. Deine Halter 2+3 sollten ausreichend sein, da dein Servo nicht eine Stellkraft sondern ein Stellmoment von 35kg/cm besitzt. D.h. bei einem heben von 1cm drückt / zieht es 35kg bei 5cm Hebel nur noch 7kg.
Gruß,
Patrick
Ein Moment hat die Einheit Kraft x Distanz, auch wenn dieser Unsinn mit "/" zwei x PI Fantastillionen mal im I-Net steht. Wenn das nicht so wäre, würde auch das Beispiel oben nicht funzen: 35"kg" x 1cm = 7"kg" x 5cm = 1"kg" x 35cm etc. pp
Ein ähnlicher Unsinn ist die "Einheit" "kmh", hier ist "km/h korrekt, nicht km x h.
Oder "Ah für Stromstärken :mad:.
Oder.
Oder.
Oder.
GunnarH
22.March.2021, 19:51
Hallo Andreas,
ich nehme bei so einem Halter immer einen Aluwinkel, bei 3mm kennt der nur 2 Zustände: Gerade oder Verbogen, federn tu da nichts.
GFK/CFK muss auch ähnlich dick wie ein Aluwinkel ausfallen damit es nicht zu sehr federt (bei Doppelanleknung nicht ganz so kritisch, aber wenn er sich Diagonal verformt leidet die Steuergenauigkeit auch)
Von solchen geklebten Rippen halte ich nichts, wenn an einem Servohalter etwas bricht ist es i.d.R. die Verklebung, daher mache ich das bei Monos auch gerne den Winkel mit dem Servo direkt mit den Schrauben vom Ruderausleger zu befestigen
Gruß
Gunnar
Mahandra
24.March.2021, 07:43
Hallo,
Danke für das mitdenken.
@Gunnar
Ich werde mich mit 3mm Alu/Karbon begnügen ohne extra Streben. Bis jetzt hatte ich noch nicht mit Karbon gearbeitet, dass heist selbst etwas formen. Das lamineren in eine Form mit 90 Graad hat auf jeden Fall Spass gemacht. Und sieht natuerlich auch toll aus;)
Vieleicht ist das arbeiten mit Karbon ja auch eine neue Rubrik “Laminieren Glas/Karbon wert?
@Patrick
Halter klebe ich eigentlich nie ein. Ich verschraube sie mit dem Ruderhalter.
LG,
Andreas
Halter klebe ich eigentlich nie ein. Ich verschraube sie mit dem Ruderhalter.
Das hat Gunnar auch empfohlen, ich selbst mache es auch fast immer so, denn es hat zwei Vorteile:
man wechselt nicht den Bezug, indem ein Teil am Spiegel befestigt ist, das andere am Rumpfboden (mit ggf. unbekannten und unkontrollierbaren Bewegungen zueinander)
die Konstruktion wird auch ohne irrwitzige Materialstärken steif bei geschickt gewählten Hebelverhältnissen (z.B. das Servo von unten an den Winkel schrauben, der seinerseits mit dem Ruderausleger verschraubt ist. Die Höhe der Anlenkung über der Krafteinleitung zwischen Servohalter und Ruderhalter ist dann minimal ==> sehr steif auch ohne dicken Winkel
Wobei man es mit der Steifigkeit nicht übertreiben sollte. Es gibt da zwei Extrem-Philosophien:
mache Dinge flexibel und nachgiebig, dann werden sie bei einem Crash nicht zerstört. Prominentes Beispiel: RC-Car-Karosserien
mache Dinge so steif und robust, dass sie unzerstörbar werden. In der Praxis an/ab irgendeinem Punkt immer Wunschdenken. Prominentes Beispiel: Zerstörtes Servogetriebe
Die "Kunst" ist es aus meiner Sicht also, alle teuren bzw. aufwändigen Dinge robust und "unzerstörbar" auszulegen, und dabei letzteres durch ein "Opferteil" sicherzustellen. Prominentes Beispiel: Servosaver im RC-Car. Oder in der heutigen Crashphilosophie von Autos: "Weicher" Vorbau zum Energievernichten, hochsteife Fahrgastzelle als Überlebensraum für die Passagiere.
Im Boot wähle ich daher z.B. fast immer das Gestänge so, dass es zwar dick und steif ist für den Normalbetrieb, aber einen (!) leichten (!) Knick enthält, so 5-10°. Keine Kröpfung, schon gar keine doppelte 90°-Kröpfung, wie man sie manchmal sieht (das gibt ein wabbeliges Steuergefühl). An dieser Stelle kann es dann im Fall der Fälle ausweichen und lässt Ruderhalter, Servohalter und Servogetriebe die nötige Überlebens-Chance. Im Falle von Doppel-Anlenkungen kann man diesen kleinen Winkel sogar zur Vorspannungserzeugung nutzen und bekommt die Anlenkung dann spielfrei bis auf das Getriebespiel selbst.
Mahandra
24.March.2021, 12:21
Das hat Gunnar auch empfohlen, ich selbst mache es auch fast immer so, denn es hat zwei Vorteile:
man wechselt nicht den Bezug, indem ein Teil am Spiegel befestigt ist, das andere am Rumpfboden (mit ggf. unbekannten und unkontrollierbaren Bewegungen zueinander)
die Konstruktion wird auch ohne irrwitzige Materialstärken steif bei geschickt gewählten Hebelverhältnissen (z.B. das Servo von unten an den Winkel schrauben, der seinerseits mit dem Ruderausleger verschraubt ist. Die Höhe der Anlenkung über der Krafteinleitung zwischen Servohalter und Ruderhalter ist dann minimal ==> sehr steif auch ohne dicken Winkel
Wobei man es mit der Steifigkeit nicht übertreiben sollte. Es gibt da zwei Extrem-Philosophien:
mache Dinge flexibel und nachgiebig, dann werden sie bei einem Crash nicht zerstört. Prominentes Beispiel: RC-Car-Karosserien
mache Dinge so steif und robust, dass sie unzerstörbar werden. In der Praxis an/ab irgendeinem Punkt immer Wunschdenken. Prominentes Beispiel: Zerstörtes Servogetriebe
Die "Kunst" ist es aus meiner Sicht also, alle teuren bzw. aufwändigen Dinge robust und "unzerstörbar" auszulegen, und dabei letzteres durch ein "Opferteil" sicherzustellen. Prominentes Beispiel: Servosaver im RC-Car. Oder in der heutigen Crashphilosophie von Autos: "Weicher" Vorbau zum Energievernichten, hochsteife Fahrgastzelle als Überlebensraum für die Passagiere.
Im Boot wähle ich daher z.B. fast immer das Gestänge so, dass es zwar dick und steif ist für den Normalbetrieb, aber einen (!) leichten (!) Knick enthält, so 5-10°. Keine Kröpfung, schon gar keine doppelte 90°-Kröpfung, wie man sie manchmal sieht (das gibt ein wabbeliges Steuergefühl). An dieser Stelle kann es dann im Fall der Fälle ausweichen und lässt Ruderhalter, Servohalter und Servogetriebe die nötige Überlebens-Chance. Im Falle von Doppel-Anlenkungen kann man diesen kleinen Winkel sogar zur Vorspannungserzeugung nutzen und bekommt die Anlenkung dann spielfrei bis auf das Getriebespiel selbst.
Danke Michael!
Das mit dem Servo von unten anbringen - habe ich ja noch nie gehoert. Werde ich sofort anpassen.:thx:
Auch deine Erlauterungen mit Hebel/Kraeften werde ich in meiner Lizard noch mal gut reviewen...
Bei dem Ruder (Ruder 3) von MTC benuzte ich natuerlich Seilzuege und kein Gestenge. Das Auge wil ja auch was;)
LG,
Andreas