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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : RSV Baby Raptor - der Neuling braucht Unterstützung!



Hansi10
12.October.2020, 21:14
Hallo zusammen - ich benötige mal euer Schwarmwissen: Ich habe nun endlich einen RSV Baby Raptor Rumpf ergattert und würde das Boot gerne als 8S Single Antrieb aufbauen. Eine 6S Twin Version wäre jedoch auch denkbar. Hat einer von euch ein solches Projekt schon umgesetzt und kann mir Tipps, Bilder oder sogar eine Teileliste / Baubericht zur Verfügung stellen? Antrieb & Ruder hintereinander oder versetzt - bin über alle Infos dankbar!
Falls der Thread an der falschen Stelle ist bitte verschieben :-) Danke & VG Johannes

GunnarH
13.October.2020, 20:29
Hallo Johannes,
ich hab die gestuifte "Schwester", die SV43. http://rc-saw.de/coppermine_galerie/displayimage.php?album=11&pid=5491#top_display_media
Ich fahre die 2 motorig mit TP4050 und 5-6S, mit 5S 2P 8000er Zippy läuft sie um 110 und hat 6-7 Minuten Fahrzeit, mit 6S3P 5000 sind es gut 125 und 4-5Minuten, da muss das Wasser aber dann recht glatt sein, sonst siehts aus wie auf dem Foto.
In engeren Kurven bockt sie halt typisch für gestufte Monos etwas, kringelt aber nicht ein obwohl ich keine Turnfin dran hab.
Hardware ist eine bunte Mischung aus Teilen die ich rumliegen hatte, Ruderhalter von Schnippi Antriebe von einem HPR115 die ich als Strutantriebe umgebaut habe (Höhenverstellbare Klemmung vorne statt des Kugelgelenks), hinten unter dem Überhang hab ich aus Alu C-Profilen und Carbonplatten einen Kasten gebaut um die hinteren Abstützungen der Antriebe und den Ruderhalter zu befestigen (der war nicht lang genug bis zum Heckspiegel). Da der Überhang bei der Raptor deutlich flacher ist braucht man da vermutlich nichtmal einen zusätzlichen Kasten für die hinteren Abstützungen.

Die Raptor ist halt ungestuft und dürfte daher stromiger laufen, aber eleganter durch die Kurven gehen.
Wegen Drehmomentfreiheit würde ich sie auch 2 motorig mit 6S 2-3P 5000er aufbauen (je nachdem wie sie auf Gewicht reagiert, die SV läuft selbst mit 6S3P noch extrem frei obwohl ich wegen Schwerpunkt knapp ein halbes Kilo Blei im Heck hab), die Motoren aber etwas größer wählen (TP4060-4070)
Zweimotorig hat auch den Vorteil dass man das Ruder ohne Abstriche beim Geradeauslauf hinter die Props setzen kann und es einem bei einem Abflug das Ruder nicht in die Props hauen kann, einmotorig muss man i.rd.R. das Ruderblatt rechts neben den Prop setzen um Propwalk und Drehmomenteinfluss zu reduzieren.
Geschwindigkeit mit 6S und X450-3 würde ich bei einer Raptor zwischen 100 und 110 anpeilen, mehr braucht man wirklich nicht, abgesehen vom SAW bin ich seit ich die 5S Packs habe keine 6S mehr in der SV gefahren.

Bei Props ist die SV allerdings etwas wählerisch, richtig gut funktionieren X450-3, 2 blättrige Props wie X457 oder gar X447 gehen gar nicht, fahren schlecht an und "planschen" und liften stark.
ABC hab ich noch nicht gefahren, werde aber evtl. das nächste Mal 2315 probieren, die haben obwohl sie auch nur 2 blättrig sind erheblich mehr Blattfläche als X457, kann aber passieren dass wegen dem Rake der Antriebstrim nicht passt, hab die aktuell fast waagerecht zur Wasseroberfläche da die X450-3 auch etwas liften.

Gruß
Gunnar

plinse
14.October.2020, 09:46
Ich stimme Gunnar in vielen Punkten zu, nur dass seine Akku-/Motortips sich wohl auf die Raptor beziehen und nicht auf die Baby Raptor mit knapp einem Meter.
Mein Raptörchen mit 6s2p Twinantrieb SSS4074 ist schon nicht leicht, für 3p dürfte schon fast der Platz fehlen. Die kleine SV43 ist schon deutlich größer als die kleine Raptor.

Mit 4516er Propellern läuft die kleine stabil 110-115km/h und dann braucht sie einigermaßen Glattwasser, sonst gibt es Stunteinlagen ;)

https://www.youtube.com/watch?v=4OKDuuNiCkY
Zwei Mal kleine 40er Motoren reichen aber auf jeden Fall, werden auch schon nicht leicht und SSS gibt ja das Gehäuse außen an, TP die Aktivlänge, TP 4050er sind also schon eher größer als SSS 4074er

So beladen liegt meine schon recht satt im Wasser :
https://speed-mania.de/Bilder/rennboote/181011_raptoerchen/181011_raptoerchen_fahrbilder_1.jpg
Dabei habe ich kein Pfund Blei als Ballast drin, nur 2x 4074er 1600kV, 6s2p 5000er Heavy Duty oder Panther und einen kleinen Empfängerakku (4x Mignon).

Das charmante an so einem kleinen Boot und Twin-Antrieb ist halt, dass alles Billigkomponenten sind.

2x 4074
2x Flycolor 150A mit ein paar Kondensatoren extra
2x Standard-China-6s


Als Single-Antrieb würde ich nicht unter 4092er gehen und tendenziell einen 200A+ Steller wählen, also einen Steller, der gute 200A in gleichem Maße bei 8s beherrscht, wie der Flycolor die 150A sicher stemmt. Dann zahlst du für Motor und Steller wahrscheinlich mehr als ich ;-)
Ich habe in meiner GTone ein 6s-Setup mit 4092 und die zieht schon ordentlich Strom, läuft dafür so 88km/h. Der Strom ließe sich sicher senken, Prather sind jetzt keine Effizienz-Propeller, das ist aber erst mal der erste Schuss. Würde man das Raptörchen ähnlich befeuern wollen, sollte man das, was ich in der GTone als 6s habe, durchaus auf 8s umrechnen, aber von nichts kommt halt nichts.
Ist die Frage, wo du geschwindigkeitstechnisch hin willst oder ob du einfach mit dem zufrieden bist, was dabei raus kommt, Hauptsache das Fahrbild passt...

Ich fahre das Boot schon recht viel und dass es ü110 geht, spielt auch eine Rolle dabei, dass es mir so gut gefällt (gepaart mit Fahrbild, Semiscale, ...)

Grüße, Eike

andi 66
14.October.2020, 11:29
@Eike
Die GT One kannst du aber nicht als Maßstab nehmen für den Stromverbrauch eines 4092igers
Es ist bekannt das die sehr Stromhungrig ist egal mit welchem Setup

plinse
14.October.2020, 12:47
Ich würde jetzt nicht behaupten, dass das Raptörchen sparsamer ist - eher ähnlich und größer.

GunnarH
14.October.2020, 17:17
Ah, ok,
ich wusste nicht dass eine eine Micro-Raptor gibt *pleased*
weil ich die kleine SV die ca. 1.25m lang ist habe war ich bei der Raptor auch davon ausgegangen dass die ähnlich groß ist.
Da die Raptor dann weniger als die Hälfte wiegen dürfte wird auch der Stromverbrauch geringer sein als bei der SV, aber halt auch die Akkukapazität.
Wenn ich die Motoren weiter hinten eingebaut hätte könnte ich in der SV das halbe Kilo Ballast rausschmeißen und 6S4P 5000er fahren ohne dass sie eine Bleiente wird.
Für ein 1m Mono ist Doppelmotorisierung aus Gewichtsgründen nicht optimal, in der 40er Seaducer fahre ich auch nur einmotorig. Die Seaducer läuft einigermaßen stabil knapp100 mit einem LMT2250 (1500U/V) und 5S1P 8000 und und einer 50er H+M Dreiblatt mit ca. 1.1 Steigung.
Der Lehner ist bei sommerlichen Wassertemperaturen aber an der Grenze, wenn ich den nicht ungenutzt rumliegen gehabt hätte würde ich einen TP4060 einabauen. Ein Seaking 180 tuts dafür locker, wenn er den Motor mag auch ein Flycolor 150, mit den TP4050 die ich in der SV habe kommen die Flycolor nicht klar, die läuft dann nur 1.5 motorig.


Gruß
Gunnar

plinse
14.October.2020, 18:09
Ah, ok,
ich wusste nicht dass eine eine Micro-Raptor gibt *pleased*
weil ich die kleine SV die ca. 1.25m lang ist habe war ich bei der Raptor auch davon ausgegangen dass die ähnlich groß ist.

Genau dazu passten auch deine ersten Tips, deshalb der Hinweis.


...
Wenn ich die Motoren weiter hinten eingebaut hätte könnte ich in der SV das halbe Kilo Ballast rausschmeißen und 6S4P 5000er fahren ohne dass sie eine Bleiente wird.
Für ein 1m Mono ist Doppelmotorisierung aus Gewichtsgründen nicht optimal, ...

Als Rolf mein Raptörchen gebaut hat, hat er schon Gynäkologenfinger bewiesen. An den Heckspant ist einiges dran geschraubt, inkl. Servo hinten quer, das nutzt die Schrauben von der Ruderverschraubung mit und der Motorspant ist so weit hinten, dass sich das ganze mit 6s2p 5000er davor ausballanciert.
Das Boot läuft so sehr gut, stabil ü110km/h und das täte es einfach motorisiert ziemlich sicher nicht. Denke ich da an meine Chucky, wie die sich quer gegen größere Propeller stemmen muss, das sieht irgendwann nicht mehr aus.
Man muss halt wissen, was man will und Twin sieht einfach auch scaliger aus.

Ich hatte das Raptörchen jetzt aber auch schon 2 mal auseinander und ja, servicefreundlich ist es nicht.

Am meisten habe ich mich "gefreut", als mir direkt am ersten Fahrtag nach dem Lagerwechsel an den Motoren der Motorspant super sauber raus gebrochen ist. Ich habe es ein bisschen übertrieben und bin mit top geheizten Akkus aus ordentlich langem Anlauf im Bogen über ein paar unterschätzte Wellen gekommen, der Flug war sehenswert und bisher einmalig. Letztens hatte ich 115km/h auf dem GPS ohne so auszuholen.
Die 2 Saisons weich gekochte Verklebung hat final aufgegeben, inzwischen ist wieder alles eingebaut.
Der erste Einbau von allem am Heckspiegel ist eigentlich auch ganz easy - so lange kein Motorspant drinne ist :laugh:

Grüße, Eike

GunnarH
14.October.2020, 19:19
...
Am meisten habe ich mich "gefreut", als mir direkt am ersten Fahrtag nach dem Lagerwechsel an den Motoren der Motorspant super sauber raus gebrochen ist. Ich habe es ein bisschen übertrieben und bin mit top geheizten Akkus aus ordentlich langem Anlauf im Bogen über ein paar unterschätzte Wellen gekommen, der Flug war sehenswert und bisher einmalig...
Grüße, Eike
Hallo Eike,
mein Motorhalter tut mir den Gefallen nicht, eigentlich würde ich den gerne weiter nach hinten setzen um den Ballast rausschmeißen und mehr Akkus reinpacken zu können.
Der ist mit Sikaflex atombombensicher verklebt und hat bis jetzt allen Mordanschlägen müde lächelnd widerstanden :lol:

Gruß
Gunnar

plinse
14.October.2020, 22:10
Tja, mal gucken... Sikaflex hat halt den Nachteil, dass ich für fast jedes Boot eine Tube investieren müsste und wenn ich es mal wieder brauche, ist die alte Tube hart oder steht beim Segelboot in der Scheune,,,

Es wurden ja Bilder angefragt von Johannes per Mail und von Andreas per PN, schreibt doch einfach hier offen, dann sind auch die PN-Eingänge nicht immer verstopft ;-) ... ist doch ein Forum.

Ich habe jetzt großflächig neu eingeharzt:
https://speed-mania.de/Bilder/rennboote/181011_raptoerchen/200920_innen_neuausbau_1.jpg
Drehteile zum ausrichten des Motorspants und zur Reparatur der aufgebogenen Messingrohre, in der Hoffnung, dass die etwas verjüngten Hülsen im Teflonrohr quasi eine dichtende Passung erzeugen:
https://speed-mania.de/Bilder/rennboote/181011_raptoerchen/200920_innen_neuausbau_2.jpg
Der Motorspant sitzt wieder da, wo er zuvor auch saß - recht weit hinten, die Motoren lassen sich mit etwas Geschick aber ein- und ausbauen:
https://speed-mania.de/Bilder/rennboote/181011_raptoerchen/200920_innen_neuausbau_3.jpg
Alles wieder eingerüstet, auch die Drehzahlsteller sitzen möglichst weit hinten:
https://speed-mania.de/Bilder/rennboote/181011_raptoerchen/200920_innen_neuausbau_4.jpg
Für das Servo am Heckspant hätte ich Rolf schon mal gerne die Ohren lang gezogen aber ich habe auch das schon mal demontiert und wieder montiert ;-)
https://speed-mania.de/Bilder/rennboote/181011_raptoerchen/200920_innen_neuausbau_5.jpg

Der Spant müsste jetzt halten, der Rumpf ist auch deutlich steifer geworden, hat jetzt nicht nur den Spant als Carbongehalt ;-)

Grüße, Eike

MiSt
15.October.2020, 09:53
Ich hätte den Spant spitz zulaufend breiter links/rechts gezogen und zwischen den Motoren jeweils ein Dreieck nach vorne und hinten eingebaut - oder habe ich letztere übersehen?

Das Foto zeigt noch einen weiteren "Trick" für das Thema "Motoren so weit hinten, dass man an die Schrauben nicht drankommt": Der Motor ist an eine Platte geschraubt, die ihrerseits mit vom Bug her zugänglichen Schrauben am Spant verschraubt ist.

plinse
15.October.2020, 12:15
Moin Michael,
die Zwischenplatte ist auf jeden Fall eine pfiffige Lösung.

Bei meinem Rumpf handelt es sich um einen aus "schwarzem Glas", der ist zwar sehr robust und dick laminiert aber zum Kohlefaserspant wird es einen Steifigkeitssprung geben.
Ich habe jetzt zuerst einige Lagen flächig nachgelegt, das ganze Richtung Spant abgestuft und statt Mumpe habe ich den Spant mit Rovings eingefasst, die Bohrungen im Spant wieder frei gemacht und dort 2mm Federstahlstücken rein gedrückt und dann wieder Gewebe drüber. Das ganze an einem Tag, alles was bei montierten Motoren erreichbar war, ist nass in nass.
Winkel am Spant helfen sicher auch, hier haben die Motoren Drehmomentstützen, das kommt aufs gleiche raus und dieses Mal sind die Drehmomentstützen nicht einfach per Mumpe am Rumpf fest geklebt sondern ich habe die Aussparung auch dort wieder frei gemacht und reichlich Rovings durch gezogen.
https://speed-mania.de/Bilder/rennboote/181011_raptoerchen/200920_innen_neuausbau_2a.jpg
Das hat vorher ja schon 2 intensive Fahrsaisons und diverse Abflüge gehalten (siehe z. B. der Stecker im verlinkten Video), war schon nicht schlecht, jetzt ist es ein Panzer und der Steifigkeitssprung ist vom Rumpf Richtung Klebung deutlich reduziert. Dazu waren die Klebungen von Rolf etwas pigmentiert, nach meiner Erfahrung erhöht das nicht gerade die Festigkeit vom Harz.
Ich habe jetzt einen versteiften "U-Spant" bis unters Deck eingelegt und darauf nass in nass die Verklebung mit Rovings gegen Spant aufgebaut. Das hat sich für mich in mehreren Booten bereits bewährt, es lässt sich nicht so optisch schön sauber abkleben wie es viele machen aber da pelle ich mir auch ein Ei drauf ;-)

(Ok, ganz frei davon bin ich auch nicht, deshalb habe ich ja die Leo-Kühlmäntel gegen schwarze getauscht aber das tucken-rot im sonst sauber schwarz/weiss aufgebauten Boot brannte selbst mir in den Augen :rolleyes:)

Ich glaube nicht, dass das wieder raus bricht aber ich werde mich überraschen lassen ;-) ... jetzt ist es eh fertig ;-)

Grüße, Eike

MiSt
15.October.2020, 14:40
Ok, die Ringe hinten hatte ich nicht gesehen. Kommt natürlich auf's Gleiche raus bzw. ist sogar stabiler als nur die Stützdreiecke am Hauptspant.

GunnarH
15.October.2020, 18:22
Dass der bei meiner SV so fest sitzt liegt nicht nur am Sikaflex, sondern an der großen Klebfläche.
Bilder kann ich erst am WE machen, aber vereinfacht beschrieben hab ich einen rundum geschlossenen ineinander verschachtelten Rahmen aus 2mm Carbon Prepreg in dem die Motoren sitzen, das ergibt über 1m Sikaflex Naht

Gruß
Gunnar