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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : MHZ Lizard fliegt ab



Hubschraubär
6.August.2018, 16:57
Hallo, mein Name ist Nicolas und ich habe mir aus einer Laune heraus bei ebay Kleinanzeigen eine MHZ Lizard Extreme gekauft. Sonst bin ich Modellflieger, spiele gerne vor allem mit schnellen Elektrofliegern in F5D und F5B sowie mit Impellern. Also mit Elektroantrieben habe ich schon etwas Erfahrung.

Bei der ersten Fahrt mit der Lizard hatte ich echt Spaß, mußte aber auch mal baden gehen. Das Setup besteht aus einem 4092 Motor mit laut Vorbesitzer 2150 U/min/V, Turnigy 180 und 5s 5000 bzw. 6s 5000. Die Antriebsteile weiß ich nicht zu benennen, so sieht das Heck jedenfalls aus:
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Ich habe gelesen, dass man bei diesem Boot eher Motoren um 1600 U/min an 6s fährt. Ich hatte keinen Drehzahlsensor am Unilog bei der ersten Ausfahrt. An 5s ergab sich ein maximaler Strom von 135A mit einem Octura X445. Allerdings hat der nur 43,5mm Durchmesser, ich dachte das sollten 45 sein? Der Dreiblattprop auf dem Foto mit knapp 40mm Durchmesser hat sich als ziemliches Stromklo erwiesen, da flossen an 5s 170A und an 6s 210A, wobei mir das Boot nicht schneller zu sein schien.
Die Problematik ist nun, dass das Boot nach ein paar Sekunden Vollgas um die Längsachse pendelt, ganz aus dem Wasser hüpft und nach ein paar Sprüngen abfliegt. Sicher habe ich das auch ein paar Mal begünstigt durch ruckartiges vom Gas gehen. Der SP sollte laut Hersteller bei 21cm vom Heckspiegel liegen, er liegt aber bei meinem Boot bei 25cm. Das Ding ist echt massiv und wiegt mit 6s 5000 glatte 4200g. Der Regler sitzt links, der Motor recht weit hinten und der Akku vor dem Motor. Denkbar wäre es, den Regler vor den Motor zu setzen und mit 2 Akkus rechts und links vom Motor zu fahren, um den Schwerpunkt nach hinten zu verlegen. Der Vorbesitzer sagt allerdings, der SP sei mit Absicht so weit vorne damit man über 100km/h fahren kann. Macht das Sinn?

Vielen Dank schonmal!

Nicolas

Hubschraubär
6.August.2018, 18:18
Ich frage einfach mal weiter: Es ist ein bißchen Wasser im Bereich der Welle eingetreten, da dachte ich, vielleicht fehlt ja Fett. Bin aber von der Kontruktion nicht begeistert. Die Flexwelle im Silikonröhrchen oder was das ist kann ich ja nachvollziehen, aber warum hat der Strut ein 70mm langes Gleitlager? Geht von Hand schon zäh zu drehen, schluckt das nicht sehr viel Leistung bei 35000 U/min? Welches Fett ist gut?

Auf dem 2. Bild: Bildet die schwarze Kunststoffscheibe ein Drucklager zwischen dem Ende des Struts und dem Propellermitnehmer? Die ist nämlich beschädigt, kann da das Wasser reingekommen sein? Dann ist noch das Stück blanker Stahl zwischen dem Propellermitnehmer und dem Gewinde auf dem die Mutter sitzt zu lang für die meisten Props. Wie schafft man da Abhilfe? Stellringe bringen doch sicher wieder Unwucht?



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Gruß Nicolas

andi 66
6.August.2018, 21:25
Hallo Nicolas
Herzlich willkommen und viel Spaß bei den Böötle Fahrern
Das Setup was du in der Lizzard verbaut hast reicht gut für 100kmh. Diese Geschwindigkeit mit einem Mono Rumpf stabil zu fahren ist schon eine Herrausforderung.Das bedarf meistens einer Bearbeitung des Unterwasserschiffs oder aber die Montage von Stabilisierungshilfen wie Trimmklappen die die Lauffläche des Rumpfes praktisch verlängern und mit denen man den Rumpf wie mit einem Spoiler aufs Wasser drücken kann.
Ein Fahrvideo wäre von Vorteil um die Ursachen für das Abfliegen besser erkennen zu können

Hubschraubär
6.August.2018, 22:07
Hallo Andi, vielen Dank!

Ja das mit dem Video werde ich so bald wie möglich nachholen. Der Rumpf ist komplett lackiert, also auch die Unterseite. Wenn man mit den Fingern drüberfährt, fühlt man schon ein paar Staubeinschlüsse. Ist das relevant? Wie kann ich mir eine solche Bearbeitung des Unterwasserschiffs vorstellen?
Wie schätzt du den Einfluss des Schwerpunkts ein? Lohnt sich ein Umbau? Wo gibt es ein Drucklager mit 11x8mm?

Gruß Nicolas

Metaxa
7.August.2018, 17:05
Dein Ansatz mit dem Schwerpunkt ist schon nicht der falsche.

Sieh zu dass du den weiter nach hinten bekommst.

Ein octura hat normalerweise auch ein etwas größeres Vorblatt als beispielsweise ein ABC Prop. Mehr Vorblatt = mehr Lift hinten, also die Nase weiter rein, was das aufschaukeln weiter begünstigt. Ein Blatt mehr am Prop macht die Sache auch nicht besser.

Hubschraubär
7.August.2018, 23:53
Hallo Tobi, ich glaube mein Octura X445 ist sogar ohne Vorblatt. Aber gibt es überhaupt diesen Zusammenhang dass man bei eher schnellen Booten den SP weiter nach vorne legt wie der Vorbesitzer sagte?

Da stehen oben noch viel mehr Fragen, würde mich freuen noch ein bißchen erhellt zu werden. Ist eine steile Lernkurve mit dem Bötchenfahren ;)

Gruß Nicolas

merlin
8.August.2018, 12:11
Hallo Nicolas ,
Ich fahre selber eine Lizard.Der Baubericht ist hier im Forum .
Dein Stromverbrauch scheint mir in Relation zum Prob. hoch zu sein .
Ich würde als erste die Flexwelle ausbauen.
Danach den Motor auf leichtgängigkeit prüfen.
2. Teflonschlauch prüfen der zerreißt manchmal
3. Die Druckscheibe erneuern.
4. Flexwelle fetten wieder einsetzten nicht festmachen erst von Hand drehen ob es irgendwelche Wiederstände gibt danach Spannzange festziehen .

Ich selber habe meinen Schwerpunkt bei 21 cm und sie läuft.

FG

Speedboatrunner
8.August.2018, 21:25
Guten Abend liebe Experten ;)
Ich kenne das Boot ist von einem Kumpel, der ist hier aber nicht im Forum vertreten. Und beim besten Willen würde ich da nichts umbauen,zumal du dich ja eh nicht auskennst, ist nicht böse gemeint!! Diese Lizzard wie sie läuft habe ich selten bis gar nicht so schnelle gesehen und ich habe bereits richtig schnelle Monos mit um die 140 kmh gesehen am SAW. Wenn du den Schwerpunkt weiter nach hinten nimmst fliegt sie nur noch! Du kannst die Lizzard so wie sie jetzt aufgebaut ist mit dreiviertelgas an 6 s durch die Kurve Ballern und das mit um die 75 kmh. da hüpfen die meisten Monos schon um die Kurve zumindest in dieser Größenordnung.
Wenn sie noch so läuft wie damals als ich sie zuletzt gesehen hatte, ist sie top abgestimmt und und läuft sogar sehr frei? Daher kommt dein "Aufschaukeln" da sie an 6 s. über 100 kmh. läuft, so wie sie jetzt aufgebaut ist! Ich weiß auch warum sie so viel wiegt, weil sie so extrem verstärkt wurde mit mehreren Lagen Kohle und Glas, sie wurde in 2 Hälften getrennt und die Lagen übereinander wieder Zusammenlaminiert,sollte Mal ein SAW Mono werden, weil ein Bullerproof Rumpf wie man ihn zu kaufen bekommt auch nur ein Nahtband hat das beide Hälften zusammenhält. Der Schwachpunkt ist dann immer die Nahtkante beider Rümpfe, das hast du hier nicht! Ich weiß nicht zu welchem Preis du sie bekommen hast, aber eine festere wirst du wohl kaum bekommen, meiner Information nach sind um die 4 lagen 160 gr. Kohle nachgelegt und weitere 3 Lagen 280 gr. Köper. Glasfilament , irgendwie muss das dann ja schwer werden:klop:daher der hohe Stromverbrauch im Gegensatz zu Merlin seiner Lizzi.
Ich appelliere an dich und kann dir nur raten, Bau da nichts um, der Junge der sie aufgebaut hat weiß was er da tut!
Selbst ich, wo seit über 10 Jahren Rennboote selber laminiere,Baue und abstimme etc. hole mir ab und an noch Tipps zu Setup, Abstimmung usw. von ihm.
Mess sie Mal an 6 s mit dem Octura, da solltest du normal um die 100 kmh liegen, davon träumen die meisten Lizzi-Fahrer nur so sauber wie sie dabei vorallem noch läuft. Wenn du weitere Fragen hast speziell nur zu deinem Boot, kann ich dir gerne Auskunft geben?? Die Lackierung gibt es so mit dem grau auch nur ein einziges Mal, ist ein spezieller Effekt den wir oft auf unsere Boote aufbringen, nennt sich Folieneffekt.
PS: Weiß auch wer das Boot lackiert hat.
Gruß Timo

Hubschraubär
9.August.2018, 23:02
Hallo Timo,

danke für deine Antwort. Kann es sein, dass durch die Lackierung des Unterwasserschiffs die Fahreigenschaften leiden? Wie gesagt sind da schon ein paar Staubeinschlüsse zu spüren. Stabil ist gar kein Ausdruck, das Boot ist kugelsicher;). Der Vorbesitzer hat auch geschrieben, dass er das Boot mit einem 6s 5000 und auch mit 6s 2p 5000 gefahren hat. Da die Akkus nur nebeneinander vorm Regler hinpassen muss der Schwerpunkt ja dann noch deutlich weiter vorne gelegen haben. Ist das nicht so wichtig, ein paar cm hin oder her? Bei den Fliegern gehts beim SP teilweise um mm, aber das ist ja auch was anderes.

Gruß Nicolas

GunnarH
10.August.2018, 10:18
...Mess sie Mal an 6 s mit dem Octura, da solltest du normal um die 100 kmh liegen, davon träumen die meisten Lizzi-Fahrer nur so sauber wie sie dabei vorallem noch läuft. ...
Hallo Timo,
das kann nicht sein. Mit 2150U/V, X445 und 6S muss das Teil konservativ gerechnet 130 laufen, ich hab noch keine Lizard gesehen die so schnell ist.
Schon mit 5S geht das rechnerisch Richtung 110, und die Lizard läuft normalerweise eher effizient.
Wenn das Boot so gut abgestimmt ist / war dass es mit dem Motor mit 5 oder gar 6S sauber gelaufen ist wäre für mich die erste Frage ob das genau mit dem Prop war der da jetzt drauf ist, Monos sind sehr sensibel was Lift und Propwalk angeht, wenn der schlechter bearbeitet ist oder der der Originalprop modifiziert war kann das schon die Ursache sein.

@Nicolas: Hast du die Unterseite Lackiert bzw. lackieren lassen oder war die Original so? Eine Lackierung vom Unterwasserschiff kann die Fahreigenschaften komplett versauen.
Staubeinschlüsse sind nichtmal das Schlimmste, Hochglanzlack klebt wie Pattex und der Lack macht die Abrisskanten an Heck und Stringern rund, das kann fürs Fahrverhalten tödlich sein.
Wenns Original so war muss ich Timo glauben dass sie trotzdem top gelaufen ist, ich kenne allerdings auch Fälle wo die Eigner oder Zuschuer vom Fahrverhalten eines Bootes begeisert waren obwohl es keine 100m Geradeaus ohne Aufschaukeln schafft, was aber nicht auffällt solange man immer nur Ellipsen oder Achten fährt.

Gruß
Gunnar

MiSt
10.August.2018, 10:33
... noch deutlich weiter vorne gelegen haben. Ist das nicht so wichtig, ein paar cm hin oder her? Bei den Fliegern gehts beim SP teilweise um mm, aber das ist ja auch was anderes.

Da gehen die Meinungen auseinander, siehe auch Suchfunktion zum Thema Schwerpunktlage.

Auch beim Boot gibt es eine optimale Schwerpunktlage, nämlich die, wenn das Boot nach einem Sprung über eine Welle auf ebenem Kiel landet, also weder auf die Nase geht, noch mit dem Heck zuerst aufschlägt. Das hindert aber viele Leute nicht daran, mit dem SP weit vor zu gehen, um z.B. die Nase unten zu halten. Ein Boot stürzt halt nicht ab, es fährt höchstens suboptimal.

Ebenso, wie z.T. bewusst Gewicht eingebracht wird ... :thumbdown:

Wenn du 4s-Packs zur Hand hast, würde ich erstmal damit fahren mit dem aktuellen Propeller. Über 2000rpm/V an 4s ist ein gängiges Setup für Mono 2, und eine Lizard ist nicht viel größer. Dann hast du etwas mehr "Zeit", das Verhalten des Bootes zu analysieren. Auch 5s wären schon deutlich sinnvoller. Wenn es 6s sein müssen, kann man auch mal mit der Propellergröße runter ... ohnehin hat Gunnar sowas von recht, dass Monos, zumal ungestufte, super-zickig auf unpassende Propeller reagieren. Was aber eigentlich immer geht, sind K-ähnliche Designs z.B. aus Alu

Speedboatrunner
10.August.2018, 18:09
Abend Gunnar, ich kannte sie noch unlackiert. Und nein sie wäre definitiv für SAW geeignet, da sie Schnurgerade geradeaus fuhr und das auch über mehr als einen 100 Meter Pass. Der x445 war bzw. ist gecuttet auf 43 und ein wenig vorblatt weggenommen um den Lift zu verringern.
Für Nicolas, ja die Akkus müssen wirklich sehr weit vor da der 4092 er Motor schon mächtig nach vorne Druck schiebt.
Größere Props würden natürlich probiert, das führte aber nur zu dicken Akkus und einem 180 er Regler der in Überlast ging.
Sprich da kam mehr über Drehzahl als über Kraft.
Ist schon ordentlich Drehzahl für ein Mono dieser Größenordnung. Gunnar ihr wärt doch damals bei uns in Schweinfurt um euren Jags Rigger zu testen der gefühlt die gefahrene Strecke nochmal Auslauf brauchte:klop: Da war noch Roger,Achim und Klaus auch da, war echt nen schöner Tag ;) leider darf man nicht mehr an diesem See fahren.
Gruß Timo

anim
10.August.2018, 20:03
Guten Abend Nicolas, Andi, Tobi, Timo, Gunnar und Michael,
lese die ganze Zeit mit und stelle fest, ihr habt alle Recht. Meiner Meinung nach braucht eine Lizard zuerst viel Geduld und dann die Begeisterung zum Auszuprobieren und sich mit der Materie auseinander zusetzen.
Meine erste Liza hatte nicht so anspruchsvolle Hardware Komponenten und fast keinen Lack, war aber sehr gut zum testen. Ich habe viel gelernt.
Nicolas, jedes Boot ist anders, auch wenn die gleichen Hersteller Namen haben. Du schreibst: "musste aber auch mal baden gehen". Sei froh es war im Sommer, im Winter wäre es nicht so einfach.
Also teste, teste und teste und du wirst sehen das es klappt. Oft sieht man den Abflug schon vorher, dann besser vom Gas runter.
Meine Lizas fuhren alle über 100KmH, die mit FK waren langsamer. Aber mit einer Lizard zum SAW zu fahren habe ich nicht einmal geträumt.

Hubschraubär
10.August.2018, 20:57
Hallo, danke für die neuen Beiträge. Laut Vorbesitzer war das Boot seit der Lackierung nicht mehr im Wasser.

Gruß Nicolas

Hubschraubär
11.August.2018, 12:53
Habe gerade die Leerlaufdrehzahl gemessen, 2140 U/min/V sind korrekt.

Gruß Nicolas

Hubschraubär
11.August.2018, 17:24
War heute nochmal fahren, und 2 mal baden ;) Wie empfohlen habe ich auch 4s ausprobiert, das ist das einzige Setup bei dem man Vollgas stehen lassen kann ohne dass das Boot unkontrollierbar wird. Etwa 105A bzw. 1500 W waren tatsächlich entspannt zu fahren ohne dass man viel Teillast gebraucht hätte.
Ich muss dazu sagen, dass das Wasser nicht glatt war, es hatte etwa 10 Knoten Wind mit entprechenden kleinen Wellen. Mit 5s dann der erste Badegang, ein paar runs mit Vollgas haben geklappt dann lag das Boot auf dem Rücken. Ich habe den Eindruck, dass das Boot aus dem Wasser kommt und der propwalk das Heck versetzt bis der Winkel so groß ist, dass sich das Boot seitlich überschlägt. Etwa 150A und 2,6kW waren die Spitzenwerte. Auch 6s hatte ich eigentlich entgegen meinem Naturell dann gar keine große Lust mehr, aber volle Akkus mit heim nehmen ist ja auch doof. Die längste Vollgasphase laut log waren 3 sec, die Beschleunigung ist echt brutal bei 200A und 4,2kW. Aber der nächste Abflug mit kam dann auch gleich. Alle Fahrten waren mit dem beschriebenen X445 der nur noch 43,5mm Durchmesser hat.

Gruß Nicolas

Hubschraubär
24.August.2018, 16:07
Weiter geht die Suche nach Kontrolle bei meinem ersten Bötchen. Ich habe das lackierte Unterwasserschiff komplett geschliffen, so dass es jetzt matt glänzt sowie die Abrisskante am Spiegel von beiden Seiten angeschliffen, um sie so scharf wie möglich zu machen. Hat leider überhaupt keinen Unterschied im Fahrverhalten gemacht. Wenn ich das richtig verstehe, kommt der Rumpf so weit aus dem Wasser dass er dem Drehmoment der Schraube nichts mehr entgegen setzen kann und fängt dann an mit dem Rollen um die Längsachse was den Kontrollverlust ankündigt. Am Schluss fährt es nur noch auf den letzten paar cm. Wäre es nicht sinnvoll, wenn die inneren Stringer bis ganz zum Heck gehen würden? Ich könnte mir vorstellen, dass darauf ein kontrollierteres Gleiten möglich wäre. Oder welche Modifikation würde sich sonst anbieten, vielleicht den Strut etwas nach unten verstellen?

Gruß Nicolas
95386

Hubschraubär
25.August.2018, 20:51
https://youtu.be/6sKbxJUT6C8

Hier mal ein kleiner Clip von der Lizard. Man sieht einmal auch, wie sich die Schwingungen um die Längsachse aufbauen. Noch ein paar Sekunden Vollgas, dann fliegt die Kuh. Hilft das bei der Analyse?

Gruß Nicolas

MaFL
26.August.2018, 00:32
Moin,

6s bei 2140kv => Das sind knapp 54.000 rpm !!!

Soviel rpm fährt man im Katamaran, um Top Speed Rekorde aufzustellen - aber doch bitte nicht im Mono und dann in so einem kleinen See, wie im Video zu sehen...

Ich würd mal so 35.000 rpm anpeilen und dann den richtigen Prop dazu ausfindig machen.

Das Aufschaukeln um die Längsachse habe ich bei meiner Lizard Extreme auch. Und das bei 2 gegenläufigen Motoren und Top Speed von lediglich 70 km/h. Manchmal kriegt man ein Boot halt einfach nicht "perfekt" zum Laufen. Dann fährt man halt etwas langsamer damit und dafür etwas länger ;-) Mit Trimmklappen kann man schon sehr viel erreichen. Aber ich bin zu faul, welche dranzubauen. Wenn es Dich wirklich so sehr stört mit dem Schaukeln, würde ich einfach 2 Trimmklappen dranbauen. Das hat bei meinen Geckos zumindest echt gut funktioniert.

Just my 2 cents...

Marc

andi 66
26.August.2018, 08:25
Man kann es auch mit einem Größeren/Längerem Ruderblatt versuchen.Das hat bei mir ne Menge gebracht Ich habe das Ruder allerdings auch hinter dem Prop
Oder einen 3Blatt Prop
Und mit der Drehzahl runter. Gleicher Motor aber nur 5s

plinse
26.August.2018, 08:53
Du bekommst jedes Mono zum abfliegen. Bei meinen beiden Monos, die ich aktuell fahre, habe ich aktuell die Propeller drauf, so dass die Boote gut gehen und ich gelegentlich mal Gas lupfen muss, reize ich es weiter aus, werden die Boote öfter instabil.

Nehmen wir meine alte Hopf Sigma evo - maximal habe ich mal 88km/h gemessen - ordentlich für das kleine, alte Ding, mit einem Setup auf 76km/h macht das Boot aber mehr Spaß und der Motor, der die 88km/h gebracht hat, steckt jetzt mit einem zweiten zusammen in einem kleinen Katamaran und bringt dort 130km/h
Für beide Komponenten ist es besser - das Mono hat jetzt ein angemessenes Setup mit nicht ganz so viel Drehzahl und einem ausreichend großen Propeller, um auch anständig zu beschleunigen und im Katamaran läuft der andere Antrieb nicht dauernd auf Teillast, was eher früher als später den Stellern hinüber helfen würde.

Ein SAW-Setup ist von Natur aus grenzwertig und nichts für den Tümpel aus deinem Video - da kannst du SAW-Setups der Mini-Klassen fahren, nicht aber mit einem Boot der Größe. Da fehlt der Platz, den Speed langsam, kontrolliert aufzubauen, dann zu halten und wieder abzubauen. Außerdem kannst du deinen eigenen Wellen nicht mehr ausweichen - für grenzwertige ü100-Setups müsstest du den Platz haben oder nach einer Bahn warten.

Ich würde nicht viel umbauen, eher Zellen raus nehmen und das Boot erst mal fahren. Die Lizzard ist deutlich größer als mein kleines Hopf-Mono, ein paar mehr km/h bekommst du sicher stabil hin, für ü100 brauchst du aber Glattwasser und Platz. Da ist nur noch so wenig Rumpf im Wasser, dass das Boot sich quasi nicht mehr stabilisieren kann, also darf man es nicht "stören".
Guck Dir mal die Videos der letzten Jahre SAW an, da siehst du auch einige Boote fliegen. Das macht dann auch die Herausforderung gegenüber dem GPS-Lucky Shot aus, mit einer hohen Abflugswahrscheinlichkeit trotzdem beide Messungen einzufahren für die Mittelwertbildung, nur ein Messwert bringt halt keine Wertung. Was meist neben den Top Speeds unerwähnt bleibt - um die fahren zu können, wird auch auf das passende Glattwasser gewartet. Da wird ggf. eine Bahn hin gelegt, gewartet bis die Wellen weg sind und erst dann die nächste Bahn gefahren. For fun etwas rum heizen, ist was anderes.

Für deinen Tümpel ist ein Setup mit weniger Drehzahl und größerem Prop auf jeden Fall vorteilhaft - dann hast du eine gute Beschleunigung, was nutzt ein Topspeed, der für dich eh nicht fahrbar ist.

Grüße, Eike

Hubschraubär
26.August.2018, 10:39
Einen Dreiblättrigen Prop habe ich schon probiert, der hat nicht geholfen. Dass man einfach mit weniger Zellen fahren kann ist mir klar, aber langsamer fahren als der Antrieb könnte ist ja auch keine Lösung. �� Das Aufschaukeln stört mich ja nicht nur aus ästhetischen Gründen, es verhindert dass ich den Antrieb ausreizen kann. Ok, Trimmklappen kommen wohl als nächstes, das mit dem längeren Ruderblatt merke ich mir auch. Ansonsten, läuft das Boot so ok? Habe wirklich gar keine Erfahrung, wie das aussehen sollte.
Das ist nicht mein Stammtümpel, bin gerade bei den Schwiegereltern und da muss ich nehmen was da ist. Da wo ich sonst fahre ist genügend Platz.
Gruß Nicolas

Markus 1
26.August.2018, 12:45
Hallo
Ich gebe auch mal meinen Senf dazu.
So wie die Lizzi in dem Video schaukelt und es auch aussieht läuft sie auf der " Letzten Rille "
Der Rumpf hat wenig bis gar kein Kontakt zum Wasser.
Was soll da führen Ausser das Ruder und der Prob.
Natürlich ist das sehr Stromsparend da wenig Rumpf im Wasser.:D
:lol:

Ich gehe mal von einem Scharfen U-Schiff aus und Dellen / Beulen sind Weg und in Laufrichtung geschliffen.
Wenn das der Fall ist würde ich den Schwerpunkt bei 21-24cm einpendeln und das Fahrverhalten beobachten.
Schwerpunkt zu weit Vorne liegt die Nase im Wasser und das Boot läuft zu Nass.
Wie schon geschrieben soll der Rumpf nach einer Welle fast gerade wieder aufs Wasser Treffen.
Ich gehe lieber 1cm mit dem Schwerpunkt zurück dann setzt der Rumpf ca 1/3 mit dem dem Heck auf.
Und mit den Strut würde ich ggf in 0,5er schritten nach unten stellen das Drückt die Nase ins Wasser.
Immer Temperaturen und Strom im Auge behalten und " Testen Testen Testen "
Und bei 2140KV würde ich dir Raten mit maximal 5S zu fahren.
Lieber einen Größeren Prop zum besseren Beschleunigen bei dem kleinen Wasser.

ABER immer nur 1 Verändern sonst suchst du dir den Wolf wenn die Änderung in die falsche Richtung geht.

Gruß Markus

plinse
26.August.2018, 13:16
...
Sonst bin ich Modellflieger, spiele gerne vor allem mit schnellen Elektrofliegern in F5D und F5B sowie mit Impellern.
...
Das Setup besteht aus einem 4092 Motor mit laut Vorbesitzer 2150 U/min/V, Turnigy 180 und 5s 5000 bzw. 6s 5000. Die Antriebsteile weiß ich nicht zu benennen, so sieht das Heck jedenfalls aus:
...
Ich habe gelesen, dass man bei diesem Boot eher Motoren um 1600 U/min an 6s fährt. Ich hatte keinen Drehzahlsensor am Unilog bei der ersten Ausfahrt. An 5s ergab sich ein maximaler Strom von 135A mit einem Octura X445. Allerdings hat der nur 43,5mm Durchmesser, ich dachte das sollten 45 sein? Der Dreiblattprop auf dem Foto mit knapp 40mm Durchmesser hat sich als ziemliches Stromklo erwiesen, da flossen an 5s 170A und an 6s 210A, wobei mir das Boot nicht schneller zu sein schien.
...
Der Vorbesitzer sagt allerdings, der SP sei mit Absicht so weit vorne damit man über 100km/h fahren kann. Macht das Sinn?
...

Moin Nicolas,

was du gelesen hast, macht durchaus Sinn und dann nimm noch dein F5D/F5B-KnowHow dazu, dann weißt du auch, was bei ausgiebigem Teillastgegurke mit dem Antrieb passiert, zumindest wenn es ein scharfer Antrieb am Limit ist.

SAW-Setups musst du wie F5B betrachten, damit fliegst du auch keine Halbgas-Platzrunden, nur dass beim Boot der Kontrollverlust über zu viel Power dazu kommt. Ziel ist es, gute Bedingungen zu erwischen und einzelne, schnelle Bahnen zu fahren. Für Alltagseinsatz nimmt man da Power raus oder ein anderes Boot/Setup, sonst brennst du früher oder später was ab. Einen F5B nimmst du auch nicht als fiktive Schleppmaschine, da ist Gas nach 3-5 Sekunden wieder aus und Teillast wird vermieden, sonst gibt es eher früher als später die Rauchwolke...

Beim Flieger verliert eher der Pilot den Überblick, also die Kontrolle, bei Booten am Limit beendet eher der Abflug die Fahrt und einmotorige Monos mit rechtslaufenden Propellern (Standard) fahren Linkskurven eh bescheiden. Damit ist ein Großteil deines Videos ohne Aussage und danach holzt du durch deine Wellen durch.
Dreh lieber noch mal zu Hause ein Video auf dem Gewässer mit mehr Platz - Rechtskurven und nicht nur durch die eigenen Wellen fahren.
Ob sie im Video hinten in der Rechtskurve stabiler lag weil es eine Rechtskurve war oder weil du langsamer gefahren bist, kann ich nicht beurteilen.
Der Fahrstil hat jedenfalls noch massig Potenzial, sich Richtung einmotorigem Mono zu verbessern ;) , dann lässt sich vielleicht auch eine Aussage treffen.

@Markus: Du schreibst ja selbst, dass sie sehr frei läuft - was soll da der SP weiter zurück?

Markus 1
26.August.2018, 13:53
Vll falsch ausgerückt. Wenn das boot stabil und gut läuft. Und
Dann kann der SP etwas zurück wenn man es mag.
Gruß Markus

MiSt
26.August.2018, 15:20
... Am Schluss fährt es nur noch auf den letzten paar cm. Wäre es nicht sinnvoll, wenn die inneren Stringer bis ganz zum Heck gehen würden? Ich könnte mir vorstellen, dass darauf ein kontrollierteres Gleiten möglich wäre. Oder welche Modifikation würde sich sonst anbieten, vielleicht den Strut etwas nach unten verstellen?

Gruß Nicolas
95386

Um auf diese Frage bzw. dieses Thema einzugehen:

Ein Monorumpf - auch ein ungestufter - muss mit einem bestimmten Anstellwinkel laufen. Das bedeutet, dass vorne Teile trocken sind, hinten ein Rest des Rumpfs durch das Wasser gezogen wird. Daher diese Geometrie der Stringer oder Sprayrails (gute SuFu-Stichworte, nebenbei bemerkt ...). Wenn überhaupt, könnte man das äußere Paar nach hinten durchlaufen lassen, aber das wird das Problem nicht lösen und sehr wahrscheinlich die Kurven verschlechtern.

Was den Strut angeht, wurde die Wirkung der Winkelverstellung schon erklärt. Leider können so gut wie keine Mono-Antriebe unabhängig in der Höhe und Neigung verstellt werden, denn die (rein parallelverschobene) Höhe hat auch einen Einfluss: Das Heck, das, wie geschrieben, durch das Wasser muss , wird damit in gewissen Grenzen in der Höhe justiert. Für dieses übermotorisierte oder auch unterrumpfte Boot heißt das:



Antrieb parallel hoch ==> Heck läuft tiefer und etwas mehr geführt ==> Gefahr eines Blow-Over steigt
Antrieb parallel runter ==> Heck läuft loser ==> völlig kontraproduktiv
Antrieb hinten hoch ==> Bug kommt rauf ==> kontraproduktiv bei dieser Überpowerung und sonst eigentlich auch ==> Blow-Over-Gefahr
Antrieb hinten runter ==> Bug kommt runter, fahrdynamisch "gesünder" als den SP zu weit vorne zu fahren


Wenn es möglich wäre, solltest du also den ganzen Antrieb parallel höher setzen und dann ggf. hinten wieder etwas runter. Wie gesagt, kaum ein Antrieb gibt das her - leider, denn es ist eigentlich simpel zu konstruieren :bang.


Dass man einfach mit weniger Zellen fahren kann ist mir klar, aber langsamer fahren als der Antrieb könnte ist ja auch keine Lösung. �� Das Aufschaukeln stört mich ja nicht nur aus ästhetischen Gründen, es verhindert dass ich den Antrieb ausreizen kann.

Dazu wurde ja nun auch schon viel Wahres geschrieben, angefangen damit, dass ein Linkskurven-Gegeige über eigene Wellen auf so einem Tümpel völliger Unsinn ist und niemals nie nicht funktionieren wird (und auch keine Aufschlüsse gibt), und abgerundet durch die zutreffende Aussage, dass das Setup für den Alltag eines solchen Monos einfach überzogen ist - an 6s.

An 4s im Pulk mit 5 anderen Booten um ein Oval (rechtsrum ...) ist nicht annähernd so langweilig, wie es scheint, 5s ist wesentlich praxistauglicher auch im Alleinbetrieb. 6s geht nur auf absolutem Glattwasser, mit bedachtem Fahrstil und noch etwas Feintuning. Oder mit kleinerem Propeller, z.B. 40'er Alu - ich wiederhole mich.

Hubschraubär
10.September.2018, 20:00
Hallo, bin heute mal wieder zum Bötchenfahren gekommen. Diesmal mit 5s 2p 5000 und diesem Prop hier. Es steht 4519 drauf. Der Durchmesser beträgt aber nur 41,5mm. Später dann wieder mit dem Octura 445. Was bedeuten die Bezeichnungen denn eigentlich?
95504
Ich habe zusätzlich zu dem erhöhten Gewicht durch den 2. Akku noch den Strut 1mm runtergeschraubt. Hat alles wenig gebracht, die Pendelei bei höherer Geschwindigkeit war immer noch da. Mit dem X445 liegt das Boot sogar richtig schief durch das Drehmoment. Zufällig war heute aber ein anderer Rennbootfahrer da, den ich um Rat fragen konnte. Er empfahl mir, die turn fins senkrecht zu stellen und so weit runter wie möglich. Ich dachte vorher, die sollen bei Geradeausfahrt gar nicht ins Wasser kommen, als ich das Boot bekommen habe standen sie im 45 Grad Winkel nach hinten und haben nur in Kurven das Wasser berührt, siehe Foto am Anfang vom Fred. Also die Dinger so tief und senkrecht wie möglich gestellt und die Lizard wieder ins Wasser geworfen. War auf einmal viel besser! Vollgas konnte man problemlos stehen lassen, zum Pendeln um die Längsachse kam es nicht. Kurven auch erheblich stabiler. Sicher hat sich auch der Widerstand im Wasser erhöht, aber das Fahrbild ist jetzt richtig solide. Ist das eine Zweckentfremdung der turn fins?

Gruß Nicolas

plinse
11.September.2018, 14:56
Moin Nicolas,

die 4519 bedeuten 45mm Durchmesser und 1,9fache Steigung, wobei speziell die Steigung bezüglich soll/ist bei manchen Herstellern nach dem Mond geht.
Viele 1,9er Propeller haben vielleicht 1,4fache Steigung - sei froh drum - ein echter 1,9er Propeller würde massiv Strom ziehen und wäre im Verhältnis aus Strahlgeschwindigkeit zu Schub für dein Boot eher ungeeignet. Echte 1,9er kann man eher auf Riggern und Hydroplanes fahren, nicht auf schweren Monos und noch weniger auf schweren einmotorigen Monos.

Bei Octura ist die Bezeichnung der Propeller anders: X445 steht für die Propellerfamilie "X" mit 1,4er Steigung und 45mm Durchmesser. Hier stimmt die Steigung recht genau.

Ansonsten ist es duchaus üblich, an Propellern rum zu schnitzen. Kommt schon mal vor, dass sie kleiner sind als drauf steht, um einen kleineren Propeller mit mehr Steigung zu erzeugen oder das Vorblatt wird reduziert, um den Lift und den Stromverbrauch zu reduzieren, so das Boot mit etwas schwächerer Anfahrperformance kein Problem hat, ... Propeller sind eine Wissenschaft für sich.

Das Boot per Ferndiagnose abzustimmen, wird eh nichts, ich hoffe du hast Handynummern mit dem anderen Rennbootfahrer ausgetauscht.

Einen Tip noch bezogen auf deinen Text:

...
Ich habe zusätzlich zu dem erhöhten Gewicht durch den 2. Akku noch den Strut 1mm runtergeschraubt. Hat alles wenig gebracht, die Pendelei bei höherer Geschwindigkeit war immer noch da.
...
Nimm Werkzeug und ggf. einen Campingtisch mit an den See und schraube dort. Schritt für Schritt, immer nur eine Änderung zur Zeit, du brauchst auch nicht bei jeder Änderung einen ganzen Akku leer fahren. Strut etwas hoch/runter, Winkel getrennt variieren, Schwerpunkt etwas vor/zurück und beobachten. Das mit den Turnfinnen wäre auch mein Verständnis aber viele mischen auch Design und "schick" mit technischer Funktion und leicht nach hinten angestellt sieht zu Hause im Regal vielleicht schöner aus.

Dazu kommt, dass Turnfinnen klassisch nur geklemmt sind, damit sie beim überfahren eines Hindernisses auslenken können. Deren Winkel beim auspacken aus einem Paket würde ich als "beliebig" einschätzen.

Andererseits zur Funktion der Turnfinne: Die Masse deines Bootes will in der Kurve nach außen und die Finne gibt dem Rumpf mehr Halt. Je weiter die Fläche der Finne hinten ist, desto weiter liegt diese hinter dem Schwerpunkt vom Boot. Dazu reduzierst du wie du selbst gesagt hast die eintauchende Fläche und auch die "verkrallende Wirkung", mit der die Finne den Rumpf auf das Wasser zieht und zusammen mit diesem Führung aufbaut.

Da kann man lange dran rum schreiben, der nächste drückt es anders aus und noch andere haben ein ganz anderes Bild im Kopf, am Ende nutzt es nichts, du musst es ausprobieren. Das schöne ist ja, dass man hier mit wenig Aufwand vorwärts kommen kann, so man nicht unkoordiniert an zu vielen Parametern gleichzeitig rum schraubt und dadurch Entwicklungen nicht erkennt.
Du hast ja offensichtlich funktionierende Propeller, also trimme erst mal am Boot rum und noch etwas: Sobald du den Propeller änderst, können der optimale Schwerpunkt und Struteinstellung sich mit verschieben, speziell wenn du Propeller aus ganz unterschiedlichen "Propellerfamilien" durchtauschst. Dann geht es mit der Abstimmung schnell mal von vorne los ;)

Zur Turnfin: Größe, Form und Position lassen sich auch mit wenig Aufwand durch probieren. Ich habe mir beispielsweise gerade eine günstige Edelstahl-Maurerkelle geholt (Federstahl rostfrei) und die wird auch gerade "zerschnitzt". In das Material Löcher rein zu bekommen, ist etwas anstrengend, ich stimme aber gerade eine kleine Hydroplane ab und habe mir so ein paar Finnen geschnitzt in eher tief vs. hoch gestreckt...
Die hoch gestreckte habe ich bereits verworfen, die hatte ich in Form einer Schälmesserklinge einfach nur schnell zur Hand, dafür habe ich die etwas tiefere, mittellange Finne jetzt mal zu einem Bogen "gedängelt".

Was sich am Ende dann bewährt, ist vorweg über Erfahrung durchaus einzugrenzen aber oft führen mehrere Wege ans Ziel.

Viel Spaß, freut mich, dass du einen Schritt vorwärts gemacht hast!

Grüße, Eike

Hubschraubär
11.September.2018, 22:10
Hallo Eike,

danke für die ausführliche Antwort! Besonders hat mich gewundert, dass die turn fins jetzt auch beim geradeaus Fahren helfen und das Kippeln um die Längsachse unterbinden.

Gruß Nicolas

tobi75
12.September.2018, 08:10
Hi Nicolas,

wäre denkbar, dass das Boot nur mit dem Ruder zu wenig Führung hat und deshalb anfängt zu pendeln (zu wenig Fläche im Wasser oder Wurfpassung in der Lagerung ;)).

LG
Tobias

Hubschraubär
13.September.2018, 20:54
Hoi, das Ruder fühlt sich sehr solide an, hat nur minimales Spiel vom Servogetriebe. Kann natürlich sein, dass ein längeres helfen würde. Ich glaube, jetzt da es mit 5s läuft probiere ich es mal wieder mit 6s. Trimmklappen habe ich mittlerweile bestellt, noch eine Option die ich probieren möchte.

Gruß Nicolas

Hubschraubär
16.September.2018, 20:33
Heute habe ich meinem Garmin 820 Fahrradcomputer eine Mitfahrgelegenheit verschafft. Mit 6s und dem erwähnten 4519 prop kam ein Maximalwert von 79 km/h raus. Es war so gut wie kein Wind und ich konnte Vollgas problemlos stehen lassen. Aber ist das nicht langsamer als erwartet? Waren immerhin 2,8kW.
Was auch passiert ist, ich glaube die Flexwelle hat sich ein paar mal aufgeschwungen, sehr unschönes Geräusch. Das Stevenrohr war auch ziemlich warm nach der Fahrt. Passiert das, wenn die Welle zu gerade verlegt ist?

Gruß Nicolas

Hubschraubär
8.October.2018, 21:18
Mal wieder was neues, heute habe ich Trimmklappen ausprobiert. Sie sind 2mm über der Abrisskante am Spiegel montiert, anfangs lag das Ende der Trimmklappen auf einer Linie mit einem an die Rumpfunterseite angelegten Lineal. Das Fahrverhalten ist jetzt enorm stabil, kein Gehopse mehr, das Boot berührt aber mit mindestens der halben Länge das Wasser und kommt nicht in Fahrt. Mit 6s 10000 und Octura 445 nur noch 73km/h laut meinem Fahrradtacho. Ich habe die Trimmklappen dann so hoch gedreht wie möglich, hat aber lange nicht gereicht. In welchem Winkel stehen die üblicherweise?
Kann es sein, dass durch die Trimmklappen jetzt kein Wasser mehr in die Kühlwassereinlässe die kurz vorm Spiegel liegen gelangt?

Gruß Nicolas

plinse
8.October.2018, 22:35
Ich kenne die Trimmklappen so, dass sie eigentlich bündig mit der Rumpfunterseite sitzen - als Verlängerung vom Rumpf und du hast die Freiheit, diese nach unten anzustellen. So hast du einen Strömungsübergang ohne Verwirbelungen und erst mal die Verlängerung der Gleitfläche und selbst minimale Anstellwinkel bringen was.

Bei deiner Montage 2mm zu hoch reißt die Strömung am Rumpf ab und eine Ecke weiter stößt sich das Wasser den Kopp an den Klappen, so diese weit genug runter gedreht sind - mal platt gesprochen.

Eine feinfühlige Einstellung fällt da schon mal schwer und strömungstechnisch gut ist anders. Warum hast du sie so weit oben montiert?

Grüße, Eike

Hubschraubär
9.October.2018, 22:58
Hallo Eike,

das habe ich so im Forum gelesen, mit der Begründung dass dann die Abrisskante am Rumpf ihre Funktion weiterhin erfüllt. Kann es sein, dass die Trimmklappen sogar nach nach oben gedreht werden müssen? So wie es jetzt war, läuft das Boot zu nass. Plan mit der Abrisskante geht auch, da die Trimmklappen Langlöcher haben.

Gruß Nicolas

plinse
10.October.2018, 08:08
Ausprobieren, man muss ja auch überzeugt sein, das beste Setup gefunden zu haben ;-)

Montiert mit Stufe, damit die Abrisskante funktioniert und nach oben stellen - überleg mal - dann kannst du auch einen Stapel Unterlegscheiben an den Heckspiegel schrauben - mit dem Gewicht der Klappen - kommt billiger ;-)

Das mit Stufe halte ich für Bullshit, wenn die Langlöcher vorhanden sind, ist doch super.

VG, Eike

andi 66
10.October.2018, 11:58
Was sollen denn Zrimmklappen nützen wenn das Boot zu nass läuft?
Die sollen doch nur das kippeln um die Längsachse minimieren und die Nase runterdrücken

Hubschraubär
10.October.2018, 15:53
Ja genau, um das Kippeln um die Längsachse ging es mir. Das ist auch weg. Nur läuft das Boot jetzt auch viel nasser und ist dadurch langsamer.
Ich meinte nicht ganz nach oben, aber eben so dass die Endkante der Trimmklappen oberhalb der Verlängerung der Rumpfunterseite ist. Die Nase runterdrücken wollte ich gar nicht.

Gruß Nicolas

plinse
10.October.2018, 17:45
Für das Vorhaben müssen die Klappen aber bündig mit der Rumpfunterseite sein, siehe zuvor geschriebens. Dann darf die Abrisskante vom Rumpf genau nicht "funktionieren" ;-)

Probiere es aus, am Ende ist es eine Mischung aus Anstellwinkel Trimmklappen, Schwerpunkt, Powertrims und nicht zu vernachlässigem dem Lift der Propeller.

Ich habe gerade die Baby RSV Raptor hier in der Börse gekauft, Trimmklappen sind auch dran, laufen tat sie für die erste Fahrt gut, aber sie lag stabil, so lange Zug drauf war. Bin ich vom Gas gegangen, wurde sie kippelig. Das heißt für mich, dass ich zwischen Lift vom Propeller, Schwerpunkt und Anstellwinkeln umverteilen muss.

Frei übersetzt: Drückt der Lift den ... ähhhh das Heck hoch, liegt sie stabil und bügelt Wellen weg. Trimms etwas hoch und Schwerpunkt vor müssten ausgeglichener liegen. Das auszuprobieren, wird dann halt Inhalt der nächsten Fahrten. Gut, meine Propeller dürften auch mehr Lift haben als die vom Vorbesitzer...

Genau so wirst du rum spielen müssen ;-)

Hubschraubär
28.July.2019, 14:10
Hatte mal wieder Lust zum Boot fahren und basteln. Nach dem Anbau der Trimmklappen gab es das Problem, dass die Wasserkühlung mit Wasseraufnahme unter dem Rumpf nicht mehr funktioniert hat. Das ist wohl den veränderten Strömungsverhältnissen geschuldet. Ich dachte ich mache es mir leicht und kaufe ein anderes Ruderblatt mit Wassereinlass, genauer gesagt dieses hier: https://www.tfl-hobby.de/Ruder/Ruder-mittel-bis-130mm/Ersatz-Ruderblatt-fuer-Ruder-120-mm.html.
Die Schläuche sind haben 3,5 mm Innenddurchmesser und 7mm Außendurchmesser. Über einen V-Verbinder geht es zum Regler bzw. zum Motor, danach über einen jeweils eigenen Auslass wieder raus. Leider scheint das nicht zu reichen, der Regler hat wohl wegen Überhitzung runtergeregelt und beim Vorbeifahren ist nicht zu erkennen, dass Wasser aus den Auslässen kommt. Wenn ich ins Ruderblatt blase, kommt die Luft aus den Auslässen raus, mit sehr geringem Strömungswiderstand. Es war auch Wasser im Kühlsystem nach der Fahrt und das Boot innen schön trocken, ist nur wohl nicht genug Durchfluss. Habe ich da einen Denkfehler eingebaut? Fahren tut das Boot ansonsten sehr stabil, mit 5s ohne Abfluggefahr, bei Vollgas berührt der Rumpf schätzungsweise auf halber Länge das Wasser.

Gruß Nicolas

Pompebled
12.August.2019, 11:51
Hallo Nicolas,

Du kannst die Einlassöffnung(en) im Ruderblatt nach vorne verlängern, damit das Wasser nicht an den Öffnung vorbei fliesst.

In meine Boote geht das Kühlwasser erst durch den Regler und dann durch den Motor, das reicht, bei V-Verbinder nimmt das Wasser den Weg der geringsten Widerstand und kann passieren was du beschreibst.
Allerdingst benütze ich keine Wasseraufnahme im Ruderblatt (Messer als Ruderblatt), sondern eine Einlass im Boden, schräg nach Vorne weisend (ohne 'raus zu ragen) und den Ausslauf daneben, schräg nach hinten weisend, das erzeugt Unterdruck, was den Flow im Kühlsystem ungemein fördert.

Grosse Längen an Silikonsläuche bremsen stark, daher habe ich die ausgeführt in dünnwandiges Alurohr und habe lediglig kurze Schläuche zwischen Regler und Motor.

Gruss, Jan.

Hubschraubär
15.August.2019, 11:55
Hallo Jan,

danke für die Tips, bei meinem Boot waren vom Vorbesitzer Einlässe unterm Rumpf eingebaut die auch gut funktioniert haben bis ich Trimmklappen montiert habe, dann waren die Einlässe wohl nicht mehr genug im Wasser. Hast du vielleicht ein Foto, wie so ein entsprechend bearbeitetes Ruderblatt aussieht?

Gruß Nicolas

Pompebled
15.August.2019, 23:19
Hallo Nicolas,

Zwei Bilder: einmal an meinen Arowana und den BK Xcalibur.
Weil das Messermaterial sich schlecht bearbeiten lässt, versuche iche ein bestehendes Loch zu benützen fur den Befestigungsbolzen, bei beide Ruder einen M5, die man fest genug anziehen kann, damit das Ruder senkrecht bleibt beim Fahren und hochklappen kann wenn mal etwas überfahren wird.

Da fällt mir grade ein das du etwas anderes meinst...; mit einen Dremel schleift man den Einlass weiter aus in Fahrrichtung, dadurch wirdt es das Wasser leichter gemacht tatsächlich in die Wasseraufnahme zu fliessen.

Ich habe das bild von TFL genützt um zu zeigen was ich meine.

Gruss, Jan.