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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Neuzugang aus Reppenstedt (nahe Lüneburg)



Nockenwelle
4.August.2017, 17:28
Hallo zusammen,

nach einer etwas längeren Anmeldeprozedur bin ich jetzt auch Mitglied dieses sehr interessanten Forums.
Wie es sich gehört möchte ich mich nun erst einmal vorstellen.
Ich heiße Michael und bin 49 Jahre alt. Nachdem mein Hobby 25Jahre geruht hat bin ich seit 2 Monaten wieder
Feuer und Flamme für RC-Boote (mein Neffe hatte während eines Kurzurlaubs einen Midnight Gambler 2.0 dabei).
Make a long story short: Im Internet informiert (RC-Raceboats.de), nur mal kurz in einem Modellshop gucken wollen und mit einer Genesis ATR rausgegangen.

Mein Revier ist nun der Elbe-Seitenkanal und meine Genesis hat folgende Ausstattung:


- SSS BL Motor 3674
- Seaking 120A
- Alu-Prop Ø42x1,7 DD
- 6s (5A/30C)






Momentan habe ich folgende Probleme die ich hoffentlich hier in diesem Forum gelöst bekomme:
- In der Beschleunigungphase neigt sich das Boot nach rechts (Propwalk?).
- Viel Wasser im Boot (Verbindug Welle/Strut?)
- Bei 6s bricht die Leistung nach kurzer Zeit ein (Regler macht zu?)

Ahoi aus dem Norden
Michael

spezi
5.August.2017, 16:44
Hallo Michael ,

ich denke , wir haben das gleiche Boot ( nur ich wohl von einer anderen Quelle ) und was soll ich sagen , die gleichen Erfahrungen . Als Regler hatte ich einen 90 A von Hobbyking mit bis zu 6s . Da es auch meine erste Fahrt mit diesem Boot war , habe ich mit einem Accu 4s / 3700mAh getestet , Ergebnis : wie bei dir .
Nur , was den Wassereinbruch betrifft , das hatte ich nicht , ist aber sicher dem geschuldet : ich zerlege meine gekauften Fertigboote , bereinige die Mängel ( meist fluchten die Wellen nicht mit dem Motor und Fett in der Welle ist " Mangelware " )
Einen zweiten Versuch habe ich noch nicht unternommen , habe aber als erstes einen neuen Regler geordert ( 160 A - Turnigy ) , mal sehen , was dann wird .

Ansonsten viel Spaß und schön berichten , Spezi

Nockenwelle
5.August.2017, 17:18
Hallo Spezi,

bin erst 6x gefahren und hatte die Leckage von Anfang an. Ich habe das Boot abgeklebt und komplett untergetaucht. Waren keine Bläschen zu sehen. Dann habe ich Welle-Strut mit Schrumpfschlauch gedichtet. Hat nichts geholfen. Die Flexwelle zu fetten -statt WD40- habe ich noch nicht probiert. Die Fluchtung Motor-Welle werde ich gleich mal prüfen. Welches Fett sollte ich denn nehmen, für morgen (wenns Wetter hält) hätte ich nur Vaseline da.

Gruß
Michael

spezi
5.August.2017, 17:51
Hallo Michael ,

" Welches Fett sollte ich denn nehmen " , ich nehme immer Gaphitfett , habe das von einem Baumaschinenhändler , Fett von Autogelenkwellen geht auch .

Du bist jetzt 6 x gefahren , wie läuft es denn jetzt , kommt das Boot ins gleiten ?

Gruß , Spezi

Nockenwelle
5.August.2017, 18:19
Moin,

nach ein paar Metern in "Schräglage" kommt das Boot gut aus dem Wasser. Mit 4s erreiche ich 63 km/h, mit 6s sind es 86 km/h. Gemessen hab ich mit dem Handy im Zipp-Beutel. Prop war 'nen 2-Blatt Alu 42/1,7. Danach hab ich einen 3-Blatt 42/1,4 probiert, der war etwas langsamer aber das Boot lief nach meinem Gefühl ruhiger.

Gruß
Michael

spezi
5.August.2017, 18:45
Gratuliere , das macht doch Hoffnung .

Gruß , spezi

plinse
5.August.2017, 19:13
Moin,
herzlich willkommen hier im Forum!
Klingt vielleicht etwas komisch, aber mach mal ein Loch ins Boot ;-)

Was meine ich damit:
Die Flexwelle fördert wie eine Förderschnecke Luft nach außen. Damit entsteht ein Unterdruck im Boot und wenn der nicht ausgeglichen wird, zieht das Boot über Welle oder so Wasser. Ein kleines, kontrolliertes Loch an bewusst gewählter Stelle hilft. Alternativ löte dir einen Anschluss an das Stevenrohr und verbinde es mit einem Schlauch nach außen, an der Stelle darf der Anschluss aber nocht vom Teflon der Flexwelle verschlossen werden. Dann hast du dieses "ominöse offene Loch" nicht.

Was auch sein kann - bei "gemischtem Chinaschrott" ist noch lange nicht gesagt, dass Teflonrohr, Stevenrohr und Flexwelle gut zusammen passen. Habe auch gerade ein Boot, bei dem ich mit Wasser kämpfe. Frisch gefettet ist es dicht, nach 1-2 Fahrten nicht mehr.

Grüße, Eike

Nockenwelle
5.August.2017, 20:33
Moin Eike,

Ich werde morgen erst mal den Tipp mit dem Fett versuchen. Da alle Geschäfte zu haben, habe ich leider nur Vaseline. Wenns nicht hilft werde ich deinem Rat folgen und ein Loch bohren. Sind 0,5 mm ok?

plinse
6.August.2017, 08:50
0,5-1mm reichen. Nimm einfach den kleinsten Bohrer den du hast - oder lass beim abkleben eine kleine Lücke.

Wenn ich an mein altes Eco denke, eine Candy von Gundert, die wird mit einer starken Folie als Deckel abgeklebt. Lückenlos dicht kommt sie mit ordentlich Wasser im Bauch zurück und die Folie ist nach innen gesaugt, der Unterdruck ist richtig sichtbar. Mit 2mm Lücke im Tape abgeklebt, ist kaum Wasser drin und den Unterdruck gibt es nicht. Die Lücke lässt man natürlich dort, wo nicht gerade RC-Technik drunter ist.
Ich habe dummerweise versäumt, vor dem einkleben der Welle dort den Anschluss für einen Schlauch anzulöten, jetzt helfe ich mir da halt mit der Lücke im Tape.

Bei den meisten Booten habe ich die Schlauchlösung an der Welle umgesetzt.

Habe gerade ein gebrauchtes Eco bekommen, da ist der Druckausgleichschlauch am Ruder umgesetzt und ein kleines Löchlein in den Deckel gebohrt. Bin da mal auf meine Erstfahrt gespannt in vielerlei Hinsicht, u.a. auch wegen der Dichtigkeit.

Einzig bei meiner Chucky evo bin ich aktuell ohne Erfolg am kämpfen. Ich befürchte, dass dort einfach die Flexwelle für eine Umsetzung mit "China-Präzisionsteilen" zu kurz ist...
Fett ist halt eine befristete Lösung und füllt Präzisionslücken nur bis zu einem begrenzten Ausmaß. Nur die Lücke zwischen Teflon und Stevenrohr lässt sich damit dauerhaft stopfen. Wie gesagt, eine Flexwelle pumpt auch nach dem Prinzip einer Förderschnecke. Ordentlich gefettet findest du das Fett innerhalb vom Teflon nach einer Fahrt zum Großteil hinten am Prop bzw. es wird abgewaschen und landet im See.

Nockenwelle
6.August.2017, 09:28
Hab vorhin mal die Welle mit Vaseline gefettet und siehe da, kaum noch Wasser im Boot. Es ist vielleicht noch ein Schnapsglas, bisher waren es so 0,2 Liter. Leider hat sich bei 6s ein Stecker (Deans T-Plug) entlötet. Ansonsten lief das Boot schon gut. Mit dem Loch will ich erst mal noch warten.

Gruß
Michael

plinse
6.August.2017, 10:53
Wie gesagt, statt ein Loch zu bohren kannst du auch einfach eine kleine Lücke im Tape beim abkleben lassen.

Taxi2810
6.August.2017, 11:48
Wie gesagt, statt ein Loch zu bohren kannst du auch einfach eine kleine Lücke im Tape beim abkleben lassen.
Mit der Lücke beim Tape finde ich riskant. Da kann beim Überschlag ordentlich das Wasser drunter packen und dir das Tape abziehen!

Niagara
6.August.2017, 12:24
Hi Michael , erstmal willkommen im Forum .
Das mit dem Loch im Boot , hab ich schon öfter gehört , finde ich aber eher komisch .
Bei deinem Fertigboot würde ich erstmal alle Anbauteile abmontieren , mit Silikon einstreichen und wieder anbauen .
Ich habe in keinem meiner Boote Löcher für einen eventuellen Druckausgleich .
Mir ist aber mal ( aber auch nur während der Fahrt ) Wasser am Dichtring der Motorkühlung rausgekommen , daß war dann überall und ich konnte erst nicht feststellen was die Ursache war .
Loch ins Boot ? Letzte Wahl .
Gruß Martin

plinse
6.August.2017, 13:06
Meine Vorzugslösung ist auch diese hier:
http://www.speed-mania.de/ordner/colibri/einbau.jpg
Habe jetzt kein besseres Bild aber man sieht ja den Schlauch oberhalb vom Stevenrohr nach hinten weg, da ist hinten ein Röhrchen in den Rumpf geklebt und da zieht er die Luft.
Meine Colibri, Sigma evo und weitere Boote, wo das Wasser an dem Stevenrohrende vorbei streicht und wie eine Saugpumpe aus dem Physikunterricht Unterdruck erzeugt, habe ich so dicht bekommen.
Das ist auch der Grund, warum beispielsweise an diesem Ruder ein Schlauchanschluss ist:
https://www.tfl-hobby.de/Ruder/ECO--FSR/FSR-V15--FSR--Ruder--130-mm--Edelstahl.html
Natürlich ist das schöner, als im Tape eine Lücke zu lassen aber macht man das am Rand und klebt einen Reststreifen 45° über beide Tape-Enden am Rand eines Deckels, dann kommt auch nichts hoch.

Natürlich ist das mit Schlauchanschluss an allen saugenden Stellen (Welle, ggf. Ruder) schöner, dann kommen nicht mal Tropfmengen ins Boot. Auch nicht wenn es ein Boot ist, das gelegentlich unterschneidet.
Dass da was passiert, kann man ganz einfach prüfen. Transparenter Schlauch, ein Tröpfchen Öl rein und nach der Fahrt ist der weg ohne Ölspuren am Rumpf, das Öl ist also durch die Welle verschwunden und nicht hinten aus dem Schlauch wieder raus.

Interessanterweise brauche ich diese Maßnahmen nicht an meiner Spirit of Gabon mit Federstahlwellen und PowerTrims, auch wenn ich die Wellenanschlüsse gewohnheitsgemäß eingebaut habe. Dort nutze ich sie nur zum fetten aber habe sie nicht nach außen gelegt.


Federstahlwellen haben keine Pumpwirkung
Die Art der verbauten Powertrims ist nicht druckdicht, wenn am Ende des Trims etwas saugt, zieht dies keinen Unterdruck aus dem Rumpf und der Wellenaustritt aus dem Heck liegt in Gleitfahrt über dem Wasser.
Meine Sigma evo brauchte so einen Druckausgleich aber trotz Federstahlwelle, siehe die Saugpumpenwirkung am Stevenrohrende. Seit Nachrüstung ist das Boot dicht, die Methode mit dem Tape diente als erster Test.