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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : kV und Leistung



HTA
31.July.2017, 22:34
Mein Name ist Thilo (nicht HTA)
Derzeit dimensioniere ich meinen Antrieb im Mono neu. (70 cm FSR Rumpf).
ein CARSON BL Motor für Cars fliegt raus. Angeboten wurde mir ein BL Außenläufer 1250 kV 500 W. der auch zum Regler (b. 120A) paßt. Ich fahre mit 2 und 3 S
Frage: Reicht die Drehzahl genügend aus, um das Gerät auf Geschwindigkeit zu bringen oder ist die Drehzahl zu gering?
Kann ich das ggf. mit einem größeren Prop ausgleichen ?

Ich würde mich über ein klares Ja - weil, kannst du oder nein nicht ! freuen. Bitte schon mit Begründung, bin technisch allgemein fit aber hier fehlt mir die Erfahrung, da ich ein Raceboat - Anfänger bin. Danke für euren Rat.

GunnarH
31.July.2017, 23:25
Hallo Thilo,
neben der Drehzahl kommt es auf die Motorgröße an.
Außenläufer können bei den niedrigen Drehzahlen zwar relativ viel Leistung abgeben, aber 1250U/V ist für 3S sehr wenig, so viel Prop dass das einigermaßen flott wird kannst du da kaum drauf machen.
Ffür ein 70cm Mono sollten es schon 30.000-35000U/min sein.
Bei 3S wären das ca. 3000U/V.
Die Dauerleistung ist durch die Erwärmung begrenzt, daher kann man das recht gut über den Innenwiderstand abschätzen:
Bei gleicher Motorgröße und -Typ sinkt der Innenwiderstand quadratisch mit der spezifischen Drehzahl, die Verlustleistung steigt bei konstantem Widerstand quadratisch mit dem Strom.
Damit kann man als Näherung sagen dass die Leistung bei gleicher Motorgröße linear mit der kV Zahl steigt
Nicht berücksichtigt hierbei ist der Anstieg des Leerlaufstroms mit steigender kV Zahl, damit entsteht zusätzliche Wärme weshalb der Anstieg in der Praxis nicht ganz linear ist.

Gruß
Gunnar





Gruß
Gunnar

MiSt
1.August.2017, 09:06
Zum Verständnis der Zusammenhänge ist das Suchfunktions-Stichwort "Antriebsauslegung" recht zielführend und "abendfüllend", exemplarisch ein Ergebnis mit weiteren Verlinkungen:

http://www.rc-raceboats.de/forum/showthread.php?15827-motor-und-lipo-zusammenspiel&p=205642&viewfull=1#post205642

anim
1.August.2017, 10:44
Guten Tag,
was Michael und Jörg damals geschrieben ist eine Bibel.
Es wäre sehr gut es auf ein paar DIN 4 Seiten zu bringen.

HTA
1.August.2017, 11:12
Hallo GunnarH
danke für Deine Ausführungen. Das gibt mir eine Orientierung und ich schaue ich mich nach einem anderen Motor um.
Der Grund für die ganze Geschichte ist, dass der Regler und der CARSON Motor scheinbar nicht miteinander können. Es liegt eine ausgeprägte Anfahrschwäche vor, so dass ich den Prop. locker mit zwei Fingern festhalten kann - trotz Vollgas. Er zuckt ein paar Mal und dann ist Ruhe. Wahrscheinlich schaltet der Regler dann gleich auf Sicherheit. Im Wasser reicht es für Schneckentempo. Fertig. Wenn er mal läuft (also Boot hinten hoch und in der Luft) laß ich ihn runter und er geht ab. Stoppe ich aber draußen mal auf, schleicht er nur noch und ich kann orgeln, bis ich das Boot wieder habe ohne selbst zu schwimmen.
Ich will noch ein bisschen mit dem Timing variieren, aber irgendwie war das wohl ein Denkfehler von Anfang an. Mit dem original CARSON Regler funzt es im Boot auch nicht gut, Die Laufzeit ist sehr kurz. Es ist halt ein Autoantrieb und den will ich nicht mehr vergewaltigen, sondern was Richtiges einbauen.

HTA
2.August.2017, 13:29
Vielen Dank auch an amin und MiST für Eure wertvollen Antworten.
eine grundsätzliche Frage: Steht bei einem korrekt dimensionierten BL-Antrieb eigentlich das volle Drehmoment bei der 1. od. 2. Umdrehung schon an? Bei youtube sah ich mal, wie ein Boot mit einem Satz aus dem Wasser sprang und dann abzischte. Ich würde mir in so einem Fall dann doch überlegen, - wie bisher bei meinem möglich - den Prop mal festzuhalten und Gas zu geben.

MiSt
2.August.2017, 13:45
eine grundsätzliche Frage: Steht bei einem korrekt dimensionierten BL-Antrieb eigentlich das volle Drehmoment bei der 1. od. 2. Umdrehung schon an? Bei youtube sah ich mal, wie ein Boot mit einem Satz aus dem Wasser sprang und dann abzischte. Ich würde mir in so einem Fall dann doch überlegen, - wie bisher bei meinem möglich - den Prop mal festzuhalten und Gas zu geben.

Mir wäre das zu riskant.

Allerdings hat das nicht nur mit der mehr oder weniger korrekten Dimensionierung zu tun, sondern auch mit dem Anlaufverhalten von BLs ohne Rotor-Lagesensoren, wie wir sie in den Booten fahren, bzw. genauer mit dessen systemimmanenten Limitierungen. Beim Anlauf kann der Steller nur mutmaßen, wie der Rotor steht, und fährt den Motor "irgendwie" an. Das kann er mit mehr oder weniger "Dampf" versuchen bzw. machen, weswegen es bei vielen Stellern dazu auch einen Programmierparameter gibt ("Start Power" z.B.).

Schlechte Steller schaffen es u.U. gar nicht, einen Motor anlaufen zu lassen, wenn der Rotor mechanisch stark gebremst ist, z.B. durch Festhalten. Ganz schlechte können deswegen nicht mal BLs mit Getriebe anlaufen lassen ... oder im RC-Car ...

HTA
4.August.2017, 11:52
Danke für die Antwort. Das ist nachvollziehbar.
Irgendwie habe ich auch emotional mit dem Motor abgeschlossen. ich ersetze ihn durch einen Tenshock oderTsunami. Dann sehe ich mal weiter.
Grüße

Thilo

Larger
4.August.2017, 13:15
Ein Bl aus 1/10er Cars ist halt für einen 70cm FSR Rumpf viel zu klein.

Heiko