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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : voll getauchter Antrieb an altem Rennboot / Searider Wik / Schwerpunkt



Armin 75
23.March.2017, 19:45
Hallo an Alle!


Ich möchte mich zuerst kurz vorstellen.
Ich heiße Armin, bin 42 Jahre alt und habe mein erstes eigenes RC Boot mit 16 gebaut.
Eine Taifun von Graupner. Danach folgte eine Orkney Express von Robbe (1,20 m langer Bohrinselversorger) und eine Searider von WIK (85 cm Rennboot, V-Rumpf aus dickem ABS mit voll getauchtem Antrieb und Keller Motor).


Nach 20 Jahren der Enthaltsamkeit hatte ich letzte Jahr einen Rückfall und habe meine alten Boote wieder flott gemacht. Parallel habe ich viele Berichte im Internet studiert – meist jedoch erst nach einem Problem :).
Da die neuen Liposso manchen angerosteten Motor gekillt haben (verbuche ich als Lehrgeld), habe ich auch teilweise auf brushless umgerüstet.

Besonders bitter war jedoch, dass in meiner Searider aufgrund eines Lüfterausfalls die Kunststoffbuchsen an den Kohleschächten an meinem Keller Motor geschmolzen sind – und es gibt natürlich kein Ersatzteil.
Ausgetauscht wurde dieser gegen einen TurnigyAquaStar 3974-2200KV
der an 4s und einem Seaking 180 betrieben wird (vielleicht nicht die beste Wahl?)


Jetzt aber zu meinenFragen, die sich auf alte Rennboote mit voll getauchtem Antrieb beziehen bzw. auch auf Ecos – die haben ja auch einen vollgetauchten Antrieb.


1. Wo muss bei meiner Searider (V-Rumpf / voll getauchter Antrieb) der Schwerpunkt sein?
2. Wie weit soll das kugelgelagerte Stevenrohr aus dem Rumpf (angeformten Keil) herausstehen?
- habe es damals weiter herausgezogen, damit eine 52 er Schraube drauf passte.
Soll ich das Stevenrohr kürzen?
Was passiert theoretisch, wenn das Stevenrohr bzw. die Schraube weiter aus demBoot ins Wasser ragt als nötig?
3. Welche Schraube würde Sinn machen? Zur Zeit ist eine 40 mm mit 0,85 er Steigung montiert – nachdem mir der erste Aquastar 160 abgeraucht ist?


Ich würde mich über viele Antworten, konstruktive Kritik und Verbesserungsvorschläge freuen!


Danke im Voraus.
Gruß
Armin

Akula ii
23.March.2017, 20:17
Hallo Armin,

willkommen im Forum.
Für einen vollgetauchten Antrieb erscheint mir die Drehzahl zu hoch, deswegen ist auch dein Regler abgeraucht.
Meistens werden, als Kunststoffschrauben, die Graupner K-Serie gefahren, die haben allerdings eine Steigung von 1,4, was bei deiner Drehzahl vermutlich zu heftig ist.
Zu den andern Fragen kann ich dir leider keine Auskunft geben, das Boot kenne ich auch nicht, es währe nützlich, wenn du die Eckdaten beschreiben würdest
und auch eine paar Fotos einstellen.

Gruß, Reinhard.

Armin 75
23.March.2017, 21:32
Hallo Reinhard,

eine 43,5 K-Schraube hat den Regler zerschossen, worauf ich dann auf die 0,85er Steigung zurückgegriffen habe. Vielleicht war auch der 1. Regler (Aquastar 160) zu schwach.
Wenn die Drehzahl wirklich zu hoch ist, könnte ich auch einen 3 s Akku besorgen und dann evtl. parallel verschalten - ob das aber Sinn macht - da hab ich keine Erfahrung bei brushless. Früher hatte ich 20 NiCad drin.
Dann müsste ich aber wohl den Durchmesser und / oder die Steigung erhöhen.
Schiffschrauben von Graupner hab ich eine vernüftige Auswahl, daran scheitert es nicht. K - Serie, S-Serie und auch X und P für vollgetauchte Antriebe und einige mit 0,85 Steigung liegen bereit.
Vielleicht hat ja da jemand Erfahrung - bevor ich mir den Regler wieder schrotte - ging beim ersten mal schnell - 30 Sek. und aus wars:(.

Bilder werd ich am Fr. oder Sa. einsellen - ich hoffe ich bekomm das hin.
Danke aber schonmal.

Gruß
Armin

tobi75
23.March.2017, 22:25
Hallo Armin,

willkommen (zurück)! Ich find´s gut, wenn Leute in dem Zusammenhang rückfällig werden :).
Um eine Vorstellung von dem Rumpf zu bekommen, wären Fotos vom U-Schiff, von der Seite (Einbauposition und Winkel der Welle) und vielleicht weitere Maße hilfreich. Ich hab zu "Searider" von WIK leider nix gefunden.
Die Drehzahl ist aus meiner Sicht "machbar" - aber bei fast 30000 U/min hätte ich vollgetaucht vielleicht bei 34,5 - 36mm K-Prop angefangen. In FSR-E sind die Boote ca. 80cm, die Drehzahl ist ähnlich und die Schrauben m.W. bei 34-36mm. Die Geräte gehen 80+...
Was hast Du seinerzeit mit dem Keller-Motor für eine Schraube gefahren? 52mm? Welche Drehzahl? Bei einer "BL-Konvertierung" sollten das m.E. die Ausgangsgrößen sein. Wie hoch ist derzeit das Abfluggewicht? Ein 3974 ist eigentlich schon ein dicker Brocken in einem ABS-Rumpf mit 85cm Länge.
Wie weit die Welle aus dem Rumpf schauen darf/muss, richtet sich nach dem Wellenwinkel und der Schraube, die maximal drunter soll :p. Wenn die weiter, als nötig rausschaut, ist das aus meiner Sicht erstmal kein Beinbruch - da passiert nix...
Den Wellenwinkel wähle ich nach der eingesetzten Leistung (Verfügbarkeit ist heute kein Problem mehr). Je mehr Leistung, desto flacher. Bei weniger Leistung eher mehr Wellenwinkel, um den Rumpf zusätzlich aus dem Wasser zu heben und den Fahrwiderstand zu verringern.
Der Schwerpunkt bei meinen Ecos liegt um den Wellenaustritt +/- 10mm. Der Wellenaustritt liegt bei 40-45% der Rumpflänge vom Heck aus.

LG

Tobias

Armin 75
24.March.2017, 15:53
Hallo an Alle!

Jetzt habe ich einige Fotos gemacht und noch zusätzliche Info gesammelt - ich hoffe das hilft weiter.

Das Boot wiegt voll ausgerüstet mit 2 x 2S 5300er Akkus ca. 2800g und ist 85 cm lang.
Das Stevenrohr steht 3,5 cm aus dem Keil heraus. Der Austritt aus dem Keil ist ca. 20 cm vom Heck entfernt.
Auf den Fotos ist die 40 mm 0,85 er Schraube abgebildet.

Früher war eine Unterwasserschraube x mit 50 mm Durchmesser und 1,6 Steigung und einem Keller pro line 536/7 verbaut (615 U / V an 20 NC Zellen). Gekühlt wurde mit Wasserkühlung und Computer-Minilüfter.


Vielleicht noch als Anmerkung:
Mit der zur Zeit verwendeten Schraube geht das Boot ganz nett - aber von 80 + bin ich glaube weit entfernt:)
Vom Gefühl hebt sich das Boot auch nicht vorne weit genug aus dem Wasser - der Motor ist ja sehr schwer.





Das ABS ist wirklich dick und ziemlich stabil - kann man nicht mit den dünnen Graupner Baukastenrümpfen vergleichen.
Weitere Bilder stell ich noch ein -falls nötig

Gruß Armin

tobi75
24.March.2017, 18:49
Hallo Armin,

das mit den 80+ war auch nur, um mal ne Hausnummer zu nennen, was mit vollgetauchten Antrieben im Dauerrennen so geht - bei F1E geht mehr, ich weiß.
Die Boote für FSR-E wiegen auch nur 2kg oder weniger.
Dreht der 3974 mit der 40er Schraube aus? Falls nicht, vielleicht mal eine wesentlich kleinere Schraube probieren. Der Drehzahlunterschied sollte hörbar sein. Ich würd hier "richtige" Eco-Props nehmen oder Graupner K-Serie. Dann langsam nach oben testen.
Vielleicht kannst Du ja auch den Fahrwiderstand generell noch verringern - mir sind da z.B. das Ruder und vor Allem die Wasserkühlung aufgefallen. Das Rohr muss nur minimal über den Rumpfboden hinaus ragen. Dort hinten ist es sowieso immer im Wasser. Bei meinen Ecos ist die Wasseraufnahme im Rumpfboden vor dem Wellendurchbruch eingelassen - da wird nur in der Kurve Wasser aufgenommen. Das Ruder bzw. der Übergang Welle/Ruderblatt kann auch noch schmaler oder strömungsgünstiger. Und dann wären da noch die Abrisskanten an den Stringern und der Lauffläche. Eine "hohle" Lauffläche kann auch für eine gedrückte Fahrlage sorgen - ich sag nur "Spachteln" :)...

Den Schwerpunkt würde ich bei dem Rumpf in die Nähe des Wellendurchbruchs (Schnittpunkt zwischen Welle und Kiellinie) bringen, damit liegst Du grob gepeilt bei 40-45% vom Heck.
Der 180er Regler sollte eigentlich ausreichend dimensioniert sein.

LG

Tobias

Armin 75
25.March.2017, 09:58
Hallo Tobias, vielen Dank für die ausführlichen Infos!

Deine Richtwerte sind sehr hilfreich.
Ich habe jetzt mal den Schwerpunkt ermittelt und der liegt bei 40% bzw. wenn ich die Akkus weiter vorschiebe bei 43 % (ziemlich genau am Wellenaustritt).
Da das Boot vorne die Nase etwas heben soll, werde ich es mal bei 40% von hinten gemessen belassen.

Wenn ich deine Infos mit dem Einbauzustand der Komponenten vergleiche, ist das Boot momentan gar nicht ganz verkehrt aufgebaut – sehe ich doch richtig?

1. Der Schwerpunkt passt.
2. Der Wellenüberstand ist ok bzw. zu große Überstand hat keine negativen Auswirkungen.
3. Der Wellen-Winkel scheint soweit in Ordnung zu sein.
Bei mehr Geschwindigkeit wird sich dann die Nase auch weiter aus dem Wasser heben, was bestimmt
nicht schadet.
Als ich die Fotos eingestellt habe, sind mir die von dir beschriebenen Probleme mit Wasserkühlung und Ruder auch aufgefallen – das werde ich dann ändern. Gibt es da einen Richtwert für die Rudergröße - zur Zeit ist die Ruderwirkung mehr als ausreichend.


Nochmal kurz zu der Schraubengröße – ich werde mal kleiner K-Schrauben besorgen und die Test.

Was ist eine „echte“ Eco Schraube? Welche Steigung haben die? Gibt es da was aus Kunststoff zu Testen? Sollte ich die Graupner P Serie mit 1,2 Steigung mal versuchen, hab da leider nur große Durchmesser zur Hand?

Im Bestand ist eine Eco Schraube 2330.32 Messing (32 mm) von Graupner jedoch steht da leider die Steigung nicht drauf. Die werde ich auch noch versuchen.

Zum Spachteln habe ich auch noch Fragen – da habe ich überhaupt keine Ahnung! :)

1. Bringt das wirklich was - oder geht es da nur um das letzte km/h beim Wettbewerb?
2. Was meinst du mit “hohle“ Lauffläche? Sorry, das habe ich nicht verstanden.
3. Sind die Stinger die Dreiecke auf dem Rumpf die nach vorne schmäler werden?

Könnte ich auf die Dreiecke einfach kleine rechtwinklige ABS Profilleisten aufkleben (siehe Bild) – dann wäre die Kante ja scharfkantig. Muss ich dann den 1,5 mm hohen Absatz (Profilstärke) ausspachteln?
Was mache ich mit den Kanten (grüner und weißer Pfeil) wie ein Messer schärfen oder müssen die rechtwinklig sein?

Wäre eine presto 2k Kunststoffspachtel für das Kanten Spachteln geeignet?


Oh, das sind jetzt aber viele Fragen geworden :)

Gruß Armin

tobi75
25.March.2017, 18:44
Hallo Armin,

von den Einbaumaßen her ist das auf jeden Fall brauchbar.
Mit "hohler" Lauffläche meinte ich Dellen in Längsrichtung. Wenn Du parallel zum Kiel ein Lineal auflegst, sollte es nicht "hohl" liegen. Solche Dellen können auch ein Grund sein, warum ein Rumpf zu nass läuft - er wird dort angesaugt. Ich hatte das bei meiner Hera (http://www.hydroworld.de/vb/showthread.php?7012-Abstimmung-HERA-BW-von-XY-als-Eco-Expert) (Eco-Expert). Erst nach dem Spachteln war der Rumpf fahrbar. Und die Delle war minimal (ein paar Zehntel).
Bzgl. der Rudergröße würde ich erstmal nix ändern. Wenn Dir die Ruderwirkung ausreicht, ist doch alles ok.

"Echte" Eco-Propeller (klick (http://www.tfl-hobby.de/Propeller/Bronze/Eco/Eco-Propeller-32-mm--CL-04B.html)) haben weniger "Vorblatt", als Hydroprops (klack (https://www.rc-raceboats.de/shop/cnc-alu-propeller-40mm-rechts-14-dd.html)), wie z.B. die K-Props. Achte mal auf die Blattvorderkante nahe der Wurzel. Die Steigung liegt in der Regel zwischen 1,2 - 1,4. Propeller aus entsprechendem Material werden auch gern nachgebogen, um die Akkukapzität über die Renndistanz optimal zu nutzen.

Genau die Dinger hatte ich mit "Stringer" gemeint. Vielleicht heißen die auch Sprayrails - zumindest geben sie zusätzlichen Auftrieb und leiten das an der Lauffläche aufsteigende Wasser zur Seite ab. Eine scharfe Abrisskante sorgt dafür, dass sich das Wasser nicht weiter am Rumpf hochzieht und damit den Fahrwiderstand erhöht. Gleiches gilt übrigens für die Abrisskanten der Stringer und die Kante am Heck. Das mit den ABS-Profilen sieht verlockend aus. Ich würde aber eher entsprechende Streifen aus 0,5er ABS seitlich mit Sekunde ankleben, den Verlauf in Form bringen und dann die Fläche entlang der Kante mit Presto-Feinspachtel (2K) abziehen. So veränderst Du die Form (Winkel, Wölbung) der Stringer nur minimal. Ausserdem mußt Du nicht so viel Spachtel draufpappen und verschleifen, wie das mit dem Profil im Bild der Fall wäre...

Grüner Pfeil: die Kante muss nicht exakt rechtwinklig sein - einigermaßen scharf reicht.

Das Spachteln und Schleifen ist m.E. eine Wissenschaft für sich. Besonders der gemeine Eco-Fahrer ist in der Hinsicht öfter mal Ziel kleiner Spötteleien :rolleyes:. (Na, heute schon gespachtelt? Spachtelst Du noch oder fährst Du schon?)

LG

Tobias

Armin 75
27.March.2017, 19:36
Hallo Tobias,

vielen Dank für deine Antwort - hat mir sehr geholfen. Habe auch mit Interesse den Abstimmungsbericht deines Bootes gelesen und mir die Bilder angesehen.

Habe meinen Rumpf bezüglich Dellen wie beschrieben geprüft und auch einige Macken gefunden.
Ich wollte den Rumpf nach dem Spachteln zum UV-Schutz des ABS lackieren - was man nicht machen soll, wie ich jetzt gelesen habe. Warum ein glatter Rumpf jedoch ein Problem ist, ist mir jedoch nicht klar.
Wenn ich den Lack aber mit 600 (?) Nass anschleife, wäre das dann ok?


Suche für ein anderes Boot auch so einen Kühlkörper der eine flachen Einbau eines 3650 Motors erlaubt. Für eine Kühlschlange oder einen Kühlmantel ist am Rumpf kein Platz. Wo bekommt man so einen?
Ist der Wassereinlass mit dem Rumpfboden wirklich bündig?

Gruß
Armin

tobi75
27.March.2017, 21:39
Hallo Armin,

Lackieren ist ok. Nur das U-Schiff danach wieder nass anschleifen (400er reicht). Aber nach Möglichkeit nicht frei Hand sondern mit ner Schleiflatte (z.B. Aluprofil).
Soweit ich mich belesen habe, bildet sich durch die rauhe Oberfläche eine Schicht mit Mikrowirbeln direkt am Rumpf, welche den direkten Kontakt mit dem vorbeiströmendem Wasser verhindert und die Reibung dadurch vermindert - aber nagel mich bitte nicht darauf fest. Praktisch ist der Effekt aber durchaus feststellbar: ein nicht angeschliffener Rumpf "klebt" irgendwie am Wasser, was letztlich in weniger Fahrzeit und/oder geringerer Geschwindigkeit resultiert.

"Kühlklammern" kenn nur aus dem Car-Bereich. Dort werden ja auch 36er Motoren gefahren - zumindest in 1:10. Das sind aber keine Wasserkühlungen.
Du könntest ja auch einen sehr kurzen Kühlmantel nehmen. Der wird dann weit nach hinten geschoben und somit gerät der Einbauwinkel etwas flacher. Das kein Kühlmantel in den Rumpf passt, kann ich mir grad schwer vorstellen.
Die Kühlmäntel vom Piraten (MBP-RC) tragen nach meiner Erfahrung nicht so dick auf...

Edit: Falls Du mein Eco meinst - ja der Wassereinlaß ist wirklich bündig :D.

LG

Tobias

Armin 75
28.March.2017, 21:45
Hallo Tobias,

das mit dem Schleifen ist ja eine Wissenschaft!:prost:

Ja ich habe deine Eco gemeint. Ich dachte auf dem Bild (von deiner Eco) ist auf dem Motor eine "Kühlklammer" mit Wasserkühlung zu sehen. Habe mal so etwas auch auf anderen Fotos gesehen - nur keinen Händler gefunden, wo ich so eine kaufen kann.
Den Kühler benötige ich für eine Graupner Eco Speed die ich letztes Jahr gebraucht gekauft und dann renoviert und mit einem 3650er brushless / 3500 KV an 2S versehen habe. Geht echt gut ab (für meine Verhältnisse). Bis jetzt habe ich keine Kühlung gebraucht, da eh soviel Wasser ins Boot kam, dass der Motor gekühlt war :)
Muss mal bei der nächsten Testfahrt sehen, ob es jetzt nach dem Fetten von Ruder und Stevenrohr besser ist.

Hast du auch eine starre Welle in deinem Eco und wie ist die bei dir gelagert? In dem bei mir verbauten 6mm Stevenrohr (Welle 4mm) von Graupner ist etwas eingepresst (ohne Bund /mit Stahlmantel).

Danke nochmal für die schnelle Antworten!

Gruß
Armin

p.s. wenn es ein Video von deiner Eco im Netz gibt, dann freu ich mich über einen Link :)

tobi75
29.March.2017, 09:16
Hi Armin,

das auf den Bildern ist immer ein Wasserkühlmantel. Lediglich Ein- und Auslass sind an der Stirnseite herausgeführt. Ich hatte die Kühlung zusammen mit dem 28er Motor damals bei Karlo Hopf bestellt.
Mittlerweile verwende ich aber die Kühlungen von MBP, Tenshock und hier aus dem Shop - die sind deutlich leichter.
Von der HERA habe ich kein Video aber von meinem daraus abgeleiteten Eigenbau: Video1 (http://www.hydroworld.de/vb/showthread.php?9182-Mein-erster-eigener-Eco-Rumpf&p=108410&viewfull=1#post108410), Video2 (http://www.hydroworld.de/vb/showthread.php?9182-Mein-erster-eigener-Eco-Rumpf&p=108411&viewfull=1#post108411), Video3 (http://www.hydroworld.de/vb/showthread.php?9182-Mein-erster-eigener-Eco-Rumpf&p=108725&viewfull=1#post108725), Video4 (http://www.hydroworld.de/vb/showthread.php?9182-Mein-erster-eigener-Eco-Rumpf&p=108726&viewfull=1#post108726).
Ich fahre 2mm Federstahlwellen (starr). Mein Versuch mit 1,5er Federstahl als gebogene Welle hat mich nicht so überzeugt. Die Wellenanlagen baue ich selber (auch schon bei der HERA).
Als Lager verwende ich Buchsen aus PEEK und als Zwischenlager ein Stück Teflonschlauch 3x2mm, der passt super in das Wellenrohr (4x3). Hab auch schon Kugellager 5x2x2 verwendet aber die waren immer recht schnell verschlissen und machten so mahlende Geräusche...
Die eingepressten Lager in Deinem Wellenrohr könnten sowas hier sein: klick (https://www.rc-raceboats.de/shop/sinterlager-4x55x10mm.html)

LG

Tobias

Armin 75
1.May.2017, 17:10
Hallo Tobias,
bei MBP habe ich einen kurzen Kühlmantel gefunden, der sehr gut gepasst hat. Danke noch für den Tipp! Verbaut habe ich den in meiner Eco Speed von Graupner. Den Kühlwassereinlass habe ich nach den Bildern wie bei der HERA eingebaut und alles bündig verschliffen. Ergebnis - keine ausreichende Kühlwirkung, Motor heiß.
Jetzt hab ich das Röhrchen mal etwas herausstehen lassen, mal sehen ob es jetzt funktioniert.

Leider haben sich bei der Eco Speed neue Probleme ergeben - der Brushless-Motor machte komische Geräusche und musste zerlegt und gereinigt werden. Dabei hab ich auch gleich die Kugellager am Motor getauscht. Das vordere Lager hatte bereits viel Spiel. Kann es sein, dass die Originalkupplung (siehe Bild) das Lager killt? Sollte ich besser eine Starrkupplung verwenden?

Dann hab ich noch eine Frage zu den Stevenrohren. Starre Ausführung - ohne Bogen.
Ich müsste mal die Stevenrohre einiger meiner Schiffe überarbeiten. Teilweise sind die nicht dicht die Messingbuchse, etc. ausgeschlagen.
Ich möchte dazu das Wellenrohr jedoch im Rumpf belassen.
Wo bekomme ich solche PEEK Buchsen?
Warum nimmst du 2mm Federstahl und nicht einfach so eine 4 mm Edelstahlwelle die von den Herstellern wie Graupner... vertrieben werden?




Gruß
Armin

p.s.

Mit meiner Searider bin ich bis auf einige Kleinigkeiten noch nicht weitergekommen. Die Schrauben liegen jedoch zum Testen bereit - wenn das Wetter mal endlich besser wird.
Das Spachtel werde ich jedoch demnächst in Angriff nehmen.
Kann ich auch spachteln ohne das 0,5 mm ABS aufzukleben?
:thx:

tobi75
1.May.2017, 22:43
Hallo Armin,

die Gelenkkupplung würde ich nur in Schönschiffchen (Kutter oder so) bauen - vermutl. aber nicht mal da :rolleyes:. Hier gehört m.E. eine anständige Starrkupplung rein. Wenn die Welle nicht fluchtet, Motorspant raus und neu setzen.
Äh - Dein Kühlröhrchen ist ne Absaugung oder ne druckneutrale Zone, das muss in Fahrtrichtung schräg stehen, unteres Ende nach vorn!!
Beim Eco möchte ich so wenig, wie möglich Strömungswiderstand im Wasser haben. Deshalb gibt´s messerscharfe Ruderblätter aus Mauerkelle, beigeschliffene Ruderwellen und dünne Wellenrohre. Bei meinen Wellenanlagen ist das Stevenrohr 4x3mm, da passt keine 4mm Welle. Außerdem haben die eingesetzten Props häufig nur eine 2mm Nabenbohrung. Die Prop-Nabe selbst hat 5-5,5mm und in der Dimension liegt dann auch der Lagerköcher nebst Lagerung...
Die PEEK-Buchsen drehe ich selber. Für Deine Zwecke reichen sicher die Sinterlager hier aus dem Shop.

Und natürlich kannst Du auch ohne die Streifen aus ABS spachteln. Ich hätte es nur so gelöst, um relativ einfach den Kantenverlauf zurecht zu schleifen. Anschließend über diese Kante mit Spachtel abziehen und Du brauchst nicht oder fast nicht mehr nacharbeiten...

LG

Tobias

Armin 75
2.May.2017, 21:04
Hallo Tobias,
danke für Deine Anregungen - ich hoffe Du bist nicht vom Stuhl gefallen, als Du den Kühlwassereinlass gesehen hast.
Hab mich von dem Bild im Hera-Bericht im Nachbarforum 16.10.2012, 22:17 #24 (http://www.hydroworld.de/vb/showthread.php?7012-Abstimmung-HERA-BW-von-XY-als-Eco-Expert&p=81478&viewfull=1#post81478) verwirren lassen und gedacht - na gut dann halt so herum.:doh:
Habe es heute nochmal geändert bevor es noch jemand sieht :).
Die Kupplung werde ich auch austauschen.
Das Ruder würde ich auch aus einer Kelle bauen, ich weiß jedoch nicht wie die Welle einschlitzen und verbinden muss.


Mein Motor (3650) hat 3500 KV und ist bis 3 s vom Hersteller freigegeben. Zur Zeit fahre ich 2 s Lipo.
Würdest Du in meiner Eco Speed 3 s fahren und wenn ja welchen Prop. wäre dann geeignet?
Zur Zeit ist ein 32,5 (Graupner Messing 2330.32) montiert.

Je länger ich hier schreibe um so mehr merke ich, dass ich nichts weiß:prost:

Gruß
Armin

p.s. soll ich zu den ECO Speed einen neuen Frage aufmachen?

tobi75
2.May.2017, 21:42
Hi Armin,
das mit dem Kühlwassereinlass bei der Hera ist auch ein bisschen fies - der ist gebogen, sodass das Rohr innen nach vorn steht :p.
3500KV an 3S fahren die ganz schnellen in Expert. Das würde ich dem Eco-Speed nicht zumuten. 2S reichen da bestimmt auch. Vielleicht ist ein eigener Thread dazu übersichtlicher...
Ruderblatt und Welle verlöte ich hart mit Flamme und Silberlot - das ist gar nicht so schwer.

LG

Tobias

Armin 75
9.June.2017, 21:03
Hallo an alle Leser und Ratgeber!
Hallo Tobias!

Ich wollte mich mal wieder melden und berichten was mein Searider Projekt so macht.
Getestet habe ich jetzt mal einen 34,5 und 36 K Propeller von Graupner.
Die Geschwindigkeit (gemessen mit meinem Handy und ner App - hoffe das taugt was) beträgt nun 50 bzw. 53 km/h.
Ist es realistisch mit meinem Setup aus 4s mehr Speed herauszuholen - und wieviel?

Geradeauslauf und Fahrverhalten sind super. Jedoch werden die Kabel an Motor, Akku, Fahrtregler schon ganz schön warm. Die Steckverbindungen habe ich auf 6 mm Goldstecker umgelötet, da bei den 4 mm Steckern der Schrumpfschlauch Löcher bekam:)
Der Fahrtregler und Motor werden ebenfalls sehr warm.
Wie heiß dürfen Motor und Regler trotz Wasserkühlung werden? Würde dann die Temperatur mal zum Vergleich messen.
Ich denke mehr als eine 34´er Schraube der K-Serie ist nicht empfehlenswert. Werde bei den nächsten Tests mal eine kleinere Steigung versuchen.
Die Low-voltage Cutoff Funktion meines Reglers musste ich ebenfalls abschalten, sonst war nach 10 sec. Fahrt bereits nur noch Halbgas möglich. Ist das normal? Ist mein Akku ungeeignet?
Die Akkuwarnung erfolgt nun mit so billig Piepser.
Wie tief (V) würdet ihr einen sls xtron 5300 mAh 30C Akku entladen bzw. den Piepser einstellen?
Irgendwie habe ich das Gefühl dass mein Setup zu viel Strom zieht.

Ich denke jedoch, dass das Boot noch die Nase zu wenig hebt und zu nass läuft.
Nachdem ich einige Dellen im Rumpf gefunden habe, habe ich mich jetzt ans Spachteln gemacht.
Die Stringern habe ich auch schon scharfkantig gespachtelt - und da ich in zwei Fachgeschäften kein ABS bekam hab ich es ohne versucht - geht kostet aber Zeit und Schleifpapier:)
Der letzte "Schliff" fehlt noch - aber ich bin dabei.

Nach dem Spachteln werde ich mal sehen ob sich die Nase nun weiter hebt und was der km/h Zähler macht.
Für Tipps bin ich wie immer dankbar.

Gruß an Alle!
Armin

Armin 75
27.November.2018, 15:19
Hallo Tobias,
Hallo Leute,

ich habe an zu vielen Sachen gleichzeitig geschraubt, dass ich den Überblick etwas verloren habe:).
An der Searider habe ich kräftig das Spachteln geübt. Man das dauert.
Perfekt ist es noch nicht, aber es sind nun alle Kanten scharf. Versuchsweise habe ich auch mal einen anderen Motor eingebaut und bin mit 6 s gefahren.
Ergebnis:
Mehr Leistung, Komponenten alle kalt - aber der Fahrverhalten ist schlechter geworden.
Die Searider kippelt jetzt um die Längsachse und legt sich bei unvorsichtiger Fahrweise auf den Rücken. Blöd wenn man keinen Flutkanal hat - nur eine Badehose:).

Jetzt bin ich nicht sicher, ob ich evtl. zu viel gespachtelt habe. Den Kiel im Bereich des Ruders habe ich von rund auf scharf gespachtelt - war das falsch?
Den Wellenaustritt /Wellenkasten habe ich noch immer rund gelassen - passt das so, oder muss der rechteckig werden?

Danke für die Info.


p.s.
Mir macht die Searider immer noch Spaß, auch wenn es schnellere Boote gibt! Das Fahrverhalten mit dem vollgetauchten Antrieb und dem Ruder dahinter ist einfach unerreicht!!!

Armin 75
27.November.2018, 15:27
Hier noch einige Bilder.
Gruß
Armin

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tobi75
25.November.2020, 17:19
Man - ist schon wieder fast 2 Jahre her :jaw:. Aber lieber spät, als nie.
Hier war ja noch ne Frage offen geblieben: Also - ich verrunde den Kiel meiner Eco (und auch Monos) im Bereich der Lauffläche. Die Überlegung dahinter ist, durch die Verrundung das "Einhaken" der scharfen Kante bei Kurvenfahrt zu verhindern bzw. eine weichere Kippbewegung des Rumpfes zu begünstigen.
An dem fetten Wellenkasten würde ich nicht spachteln - außer vielleicht den Übergang zum Wellenrohr etwas strömungsgünstiger. Ansonsten sieht das doch gut aus. Gibt´s denn inzwischen auch bewegte Bilder von dem Geschoss?

LG
Tobias

tobi75
4.January.2021, 12:29
Hallo Armin,

hier mal auszugsweise Deine PN, damit meine Ausführungen nachvollziehbar bleiben (ich gehe davon aus, Du hast nichts dagegen):

Hallo Tobias,

danke für die Antwort und die Erklärung.... dann werde ich den Kiel noch verruden. Bin gespannt, ob sich das Fahrverhalten verbessert :)
Glücklich bin ich mit dem Fahrverhalten nicht. Es tänzelt um die Längsachse und legt sich, wenn man nicht aufpasst, auf die Seite. Zudem läuft es an der Nase zu nass. Ich habe noch ein Loch in den Zwischenspant gesägt, um die Akkus weiter nach hinten zu bekommen. Also du siehst auch an dieser Baustelle wird noch geschraubt. Wenn ich genau nachdenke, dann habe ich nur Baustellen :). Der Prop muss bei dem verbautenTest-Motor 1300 KV an 6 S jetzt so ca. 45 mm haben, damit was geht. Das ist für die Stabilität nicht gerade gut. Liegt vermutlich auch an den Graupner Props. Ein vernünftiger Eco-Prop (Größe 42 mm oder größer) würde bestimmt mehr Ruhe hineinbringen, doch leider weiß ich nicht, wo ich sowas auftreiben soll. Wenn man den Hebel auf den Tisch legt, dann kippelts um die Längsachse :).
Bin am überlegen mal eine 1600 KV Innenläufter an 6 S zu probieren. Schraube dadurch kleiner ....
Was meinst Du dazu?

Mir wäre die 45mm-Schraube immer noch zu groß - auch bei "nur" 1300U/V an 6S. Da sollten rechnerisch immer noch ca. 25000U/min unter Last anliegen. Mit einem angenommen Wirkungsgrad des Props von 70% ergeben sich rechnerisch etwa 66 km/h. Ich bin nicht sicher ob der Rumpf vom Design her dafür geeignet ist. Bevor Du da nen anderen Motor mit mehr Drehzahl (30000U/min+) einsetzt, würde ich erstmal versuchen eine Schraubengröße zu finden, bei der das Boot sicher läuft und dann eine Optimierung des Fahrwiderstandes (Geschwindigkeit, Fahrlage) vornehmen.

Als Basis würde ich die Testergebnisse mit dem 36er Graupner mit 4S und 2200KV nehmen, wo das Boot ja stabil lief. Rechnerische Drehzahl mit 14,8V, 15% Einbruch und 2200KV - 27600U/Min. Rechnerische Geschwindigkeit bei 70% Wirkungsgrad des Antriebs - 58,6km/h. Etwa die gleiche Geschwindigkeit solltest Du mit einem 40er K-Prop und Deinem aktuellen Setup erreichen...


Das Tänzeln um die Längsachse ist ein Indiz dafür, dass der Rumpf bereits sehr "frei" läuft. Ziehst Du dann das Gas auf, kippt der Rumpf nach rechts, nehme ich an. Das kannst Du in gewissen Grenzen durch einen statischen Gewichtsvortrimm kompensieren (mehr Gewicht links, z.B. Akku und Regler nach links oder Blei links aussen).
Schrauben für den vollgetauchten Rennbetrieb in der Größe bekommt man ggf. im FSR-V-Bereich. Wobei dort bereits Durchmesser 48mm+ gefahren werden. Der K-Prop ist m.E. erstmal eine brauchbare Basis.
Normalerweise sollte ein Rumpf mit Übermotorisierung und relativ großem Wellenwinkel eher mit Hüpfen/Wippen anfangen, wenn man maßvoll Gas gibt.
"Nasslaufen" hatte ich bei meiner Hera anfangs auch. Egal, wie weit ich den Schwerpunkt nach hinten gelegt habe - der Rumpf fuhr frei los aber ab einer bestimmten Geschwindigkeit ging die Nase aufs Wasser und kam nicht wieder frei. Ursache waren Dellen im U-Schiff, die zum Ansaugen geführt haben. Nachdem ich das beseitigt hatte, musste ich hinten einen kleinen Keil spachteln, um das Wippen weg zu bekommen.

Was genau meinst Du mit "läuft an der Nase zu nass"? Reißt das Wasser nicht ordentlich ab? Das kann man durch scharfe Sprayrails oder zusätzliche Stringerleisten erreichen...


Kontrolliere ggf. nochmal kritisch die Laufflächen mit einem in Längsrichtung aufgelegten Lineal oder Alu-Profil(Lichtspaltprüfung). Fahre dabei vom Kiel parallel nach außen. Es sollten keine Dellen bzw. Hohlstellen auftreten. Sind die Laufflächen stabil? Ggf. fördern etwaige Dellen auch das Tänzeln...


Die Faustregel für die Eco-Einbaumaße besagt 10/20/40 und meint:
- bei 10% der Rumpflänge sitzt das Ruder
- bei 20% das Wellenende
- bei 40% der SP
Die Motorposition ergibt sich dann entsprechend durch den Wellenwinkel und den Motordurchmesser (+Kühlmantel) und die verwendete Wellenanlage (starr/gebogen). (Edit: und natürlich durch den geplanten Prop - der muss ja auch drunter passen :))
Die Maße sind aber kein Dogma, eher Richtwerte. Wenn man sich in dem Bereich bewegt, sollte das aber einigermaßen fahren.

LG
Tobias