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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Input für ersten Eigenbau-Rigger gesucht



elims
27.June.2015, 17:17
Hallo zusammen,

ich bin gerade dabei meinen ersten Rigger zu planen und bin auf etliche offene Fragen gestoßen. Fokus soll primär auf Speed (SAW) und nicht auf Kurvengängigkeit liegen. Von den Abmessungen würde ich es gerne NAMBA-Legal halten (< 100 cm), man weiß ja nie. Entstehen soll das ganze erstmal um bereits existierende Hardware:

Seaking 180v3
TFL SSS 4092 mit 1800 kv
6S Akkus


Aus diversen Foren habe ich versucht Informationsbrocken zusammen zu tragen, würde aber gerne meine Konstruktion hier zur Diskussion stellen:


Wie sollte das Längen / Breitenverhältnis sein? Momentan 60cm breit bei knapp 100cm länge
Am Tatzenwinkel scheiden sich die Geister. 2° bis 5° scheint aber gängig zu sein. Tendenz, je schneller, desto flacher der Winkel. Aktuell 2°, ist aber schnell geändert.
Lage des Schwerpunkts liegt aktuell ~30% hinter der Abrisskante der Schwimmer.
Gesamtgewicht sollte klar so leicht wie möglich sein. Momentan rechnet mein CAD mir ~2500g fahrfertig aus. Ist das in der Tendenz dann ein eher leichter oder schwerer Rigger. Da fehlt mir das Gefühl für. Motor, Regler und Akku schlagen alleine mit 1600g zu Buche, bleiben 900g für Rumpf, Welle und Anbauteile.
Flughöhe ist momentan 20mm


Zur besseren Vorstellung hänge ich eine Skizze des Riggers mit allen grundlegenden Maßen an:
80231

Würde mich freuen etwas von eurer Erfahrung profitieren zu können.

Danke

carphunter
27.June.2015, 20:27
Eines kann ich dir genau sagen, mit dem Setup wird das nichts. Bei SAW Riggern in der L6 Klasse peilt man Heutzutage beim Bau wenn man es ernsthaft betreibt die 250 Km/h plus an. Aktuelle 4S Rigger laufen schon 210 Km/h. Die Skizze sieht aber schon mal nicht schlecht aus.

Gruß
Klaus

elims
27.June.2015, 21:12
Also 200+ sind damit erstmal auch gar nicht geplant. So 150+ war mal das angestrebte Zeil. Das sollte mit dem Regler und Motor schon drin sein. Wer gehen will, muss erstmal stehen lernen. Die nächste oder übernächste Iterationsstufe könnte das dann anpeilen. Momentan traue ich mir noch nicht zu einen 200 km/h Rigger sicher auf dem Wasser zu halten.

en-elken
28.June.2015, 00:55
Moin,

Kann ich nachvollziehen, da der Teich relativ klein und windgeschützt sein sollte. Auf der anderen Seite liegt das Boot entweder relativ stabil und ruhig auf dem Wasser, oder wird auch bei 150+ bereits ein wildes Teufelchen...! Aber, ich würde mich da auch herantasten, Formel-1 Piloten steigen ja auch nicht zuerst in so´n Boliden ein, sonder gehen immer brav über die Cart-Klasse, Formel 3, usw.

Gruß
Ingo

carphunter
28.June.2015, 07:42
Trotzdem kann man den Rigger schon mit dem entsprechenden Setup versehen. Ich baue nämlich den Rigger immer um mein Setup herum auf.
Und auserdem ist es ja selbst dann kein Problem sich langsam hochzuarbeiten um den Rigger besser kennenzulernen. Nichts einfacher wie einfach mit kleineren Propellern anzufangen oder die Zellenzahl am Anfang zu reduzieren. Dies kann aber jeder so machen wie er es für richtig hält.

Gruß
Klaus

Metaxa
28.June.2015, 08:05
Sehr zu empfehlen ist natürlich folgender Thread.
http://www.rc-raceboats.de/forum/showthread.php?35773-Tyler-s-SAW-Riggers

MiSt
28.June.2015, 11:27
Anregungen zu den Schwimmern


Wenn tatsächlich primär für geradeaus, dann brauchen die Schwimmer keine Slipkanten und der Rigger kann ein paar cm schmaler werden.
Wenn doch Kurven, dann die Slipkanten auf 45° setzen und am Übergang zur Lauffläche ca. 1mm nach unten absetzen. Aktuell (also flache(re) Slipkanten, kein Rezess) zieht sich da das Wasser hoch und bremst. So eine Kompromiss-Tatze kann gleichermaßen SAW und (auf Glattwasser) um's Eck
Vorkufen als Anfahrhilfe vorsehen, macht das Leben einfacher
Den Keilwinkel der Tatzen von 2-4° einstellbar machen - geht easy mit der aktuellen Konstruktion
die in Längsrichtung ballige Lauffläche fährt sich auch bei Wellen gut, radikalerweise könnte man die Balligkeit aber auch raus nehmen. Dann geht es aber nicht ohne Vorkufen
steife, ggf. gegen den Rumpf per Zugstrebe versteifte, Anbringmöglichkeit für eine Turnfin vorsehen, damit man "Optionen" hat. Position en Detail variabel von im SP bis ein paar cm nach vorne



Anregungen zum Rumpf


Strutwinkel 0° geht nur in Sonderfällen überhaupt und ist fahrdynamisch immer sehr fragwürdig (Aufbäumtendenz wegen keinem Druck auf den Tatzen, Schubachse unter SP durch)
Würde mit dem SP wenn möglich etwas nach vorne gehen. Nach hinten kommt man immer ganz leicht mit wenigen Gramm Blei ganz hinten - nach vorne: Keine echte Chance ...
Klappt das mit dem Akku(-einbau) und der hinteren Strebe?
Wellenkasten vorsehen, spart enorm Antriebsleistung. Dann kann ggf. der SP auch so weit hinten bleiben. ohne riesige Wellenwinkel fahren zu müssen oder den Ar*** durch das Wasser zu ziehen


Setup (Zellenzahl vs. spezifische Drehzahl) finde ich OK bis konservativ, wenn das Ding leicht gebaut wird, Motor finde ich persönlich aber zu groß und schwer.

elims
28.June.2015, 14:47
Hallo MiSt,

danke für den Input. Die Tatzen sind entsprechend schnell geändert mit der abgesetzten Slipkante. Auf eine weitere Abrisskante auf der Lauffläche wollte ich eigentlich verzichten. Vllt. mach ich 2 Set Tatzen mit und ohne und schaue ob es einen Unterschied macht.

Anbringung Turnfin ist vorgesehen an den Streben der Tatzen. Kommt in der Skizze schlecht raus, das sind die Punkte. Die Turnfin selber ist noch nicht eingezeichnet. Verstellbar und hoffentlich steif genug.

Strut ist natürlich verstellbar. Im CAD mal mit 0° eingezeichnet, da es beim Zeichnen dann leichter ist.

Akkuposition vor oder hinter den Streben: Da hab ich schon sehr viele Varianten durchgespielt. Letzendes bin ich dabei geblieben. Der Schwerpunkt des Hauptrumpfes bleibt immer gleich, aber die relative Lage lässt sich durch die Lage der Schwimmerabrisskante ja gut einstellen. Gehe ich da 2-3 cm nach hinten, dann wandert der SP ja automatisch nach vorne. Die Öffnung für den Akku wird natürlich groß genug, so dass ich den Akku bequem rein und wieder raus bekomme.

Mit dem Wellenkasten lasse ich mir was einfallen.

Das Setup ist eben schon vorhanden aus einem Mono. Das wollte ich erstmal dafür verwenden.

en-elken
28.June.2015, 22:56
Jo,

Und was für ein Wellensystem willst Du verwenden? 2mm Edelstahlwelle, oder 2,5mm, oder gleich auf Flex? Wenn Du dann doch ganz nach oben willst, mach das gleich von vornherein vernünftig. Mein Kumpel Dominik hat immer 2mm Edelstahl verwendet, Endstück hartgelötet oder verklebt, Struthalter ebenso hartgelötet, Ruderblatt aus ´ner Messerklinge gefertigt, usw. Da kann man sich richtig austoben. Ach ja, weil das eben arbeitsaufwändig ist, hat er immer gleich 5Stk. auf einmal gebaut, als Reserve und für Folgeprojekte. Wenn Dich das interessiert, kann ich ihn ja mal nach Details fragen, er macht momentan nix in Sachen Boote.

Gruß
Ingo

elims
29.June.2015, 19:09
Beim Wellensystem würde ich auf Flex gehen. Das ist mir am sympatischsten. Federstahl kommt beim Thema Reibung sicher besser weg, ist allerdings dann doch eher sensibel auf Fluchtungsfehler. Ich hab jedenfalls schon viele Leute mit Federstahl fluchen sehen, weil's permanent gerissen ist.

Messer als Ruder habe ich auch überlegt, werde mir aber erstmal eines aus Alu schnitzen.

en-elken
29.June.2015, 21:06
Klar, Federstahl ist auch nur bedingt biegbar, Du musst beim jeweiligen Durchmesser die Länge genau berechnen, sonst geht die Welle ausgerechnet bei der angepeilten Lastdrehzahl in die Resonanz, usw. Da kommt das Reißen her. Dominik hat da eine Wissenschaft draus gemacht, nicht umsonst lief sein 2s-Mono 103km/h, während ein "identisch" aufgebautes Boot glatte 20km/h langsamer war. Der Teufel steckt im Detail...
Da bist Du mit Flex besser dran.

Ingo

carphunter
29.June.2015, 21:34
Hallo elims,

ich war Gestern mit der Kamera dabei wie ein Kumpel von mir seinen 4S Rigger mit einem 120 Seaking Regler hat laufen lassen. Gehört zwar nicht hier her aber ich war so beeindruckt. Schau dir das mal an:

http://www.rc-raceboats.de/forum/showthread.php?32334-F%FCr-die-Langeweile-zwischendurch&p=273490#post273490 (http://www.rc-raceboats.de/forum/showthread.php?32334-F%FCr-die-Langeweile-zwischendurch&p=273490#post273490)

Gruß
Klaus

andi 66
29.June.2015, 21:39
@Klaus
Gehört vielleicht auch nicht hier hin,aber fährt der Kollege Flex oder Federstahl?

Andreas

ps.Oder gehört das doch hier hin:confused:

carphunter
29.June.2015, 21:46
Hallo Andreas,

ich und meine Freunde fahren alle nur Federstahl, egal ob Rigger / Cat / Hydroplane.

Gruß
Klaus

andi 66
29.June.2015, 21:51
@Klaus
Sowas wollte ich hören.Ich fahre beides,aber für einen Rigger mit ca.150Kmh käme für mich nur Federstahl in Frage.
Gerade im Rigger habe ich doch die Möglichkeit einen schönen seichten Bogen zu legen

Andreas

carphunter
29.June.2015, 22:05
Da gibt es normalerweise keine Alternative. Er will einen 6S SAW Rigger bauen, die 150 sind ja nur für den Anfang mit seinem Setup geplant. Im Endtrimm sprechen wir von 250+ wenn man es ernst nimmt. Auch ein Ruder aus Alu zu schnitzen würde ich nicht machen. Übrigens zu dem Video mit den 205,46 von meinem Kumpel, was würdet ihr schätzen was der Rigger fahrfertig abgeklebt wiegt.

Gruß
Klaus

andi 66
29.June.2015, 22:12
Auf die Gefahr das ich mich blamiere sage ich mal ca1500gr

carphunter
29.June.2015, 22:25
Hallo Andreas,

knapp daneben :laugh:, die Waage sagt ziemlich genau 800 Gramm. Das ist halt noch richtiger Modellbau.
Jetzt aber mal wieder zurück zum Thread von elims.

Gruß
Klaus

elims
30.June.2015, 21:50
Wow, 800g, das ist schon eine richtige Leistung. Also, ich sehe schon, es werden dann wohl mit der Zeit mehrere Iterationen von dem Rigger werden. Jetzt baue ich den erstmal so auf mit den Anregungen von euch. Bei einer späteren Version werde ich dann auch auf Federstahl umsteigen. Erstmal nehme ich ein System, das ich kenne.