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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Timing und PWM bei Zweipolern, Vierpolern, Sechspolern etc.



Matthias1972
23.September.2014, 08:41
Wie stellt Ihr Eure Regler so ein und wie sind Eure Erfahrungen ? z.B. nach Aussage vom techn. support von TP Motors Europe beim Vierpoler: Timing: 0-5 und PWM auf 8kHzz.B. nach Info von Hobbyking (techn. support) soll aber bei Vierpolern 16kHz eingestellt werden..

Sika
23.September.2014, 13:51
1. Die Frage ist nicht pauschal zu beantworten, allein schon weil die Timingangaben und das Verhalten von Reglerhersteller zu Reglerhersteller unterschiedlich ist. So kannst du z.B. einen Schulze-Regler und einen HiFei-Chinaregler (Swordfish) an einem Lehner-Motor vom Timing so anpassen, dass beide Regler den Motor ziemlich identisch schnell drehen - das passiert für beide ca. beim mittleren Timing. Dann wechselst du auf einen TP- oder Leopard-Motor und der HiFei dreht diesen Motor auf einmal vieel langsamer (und effizienter) als ein Schulze. Beim Schulze würde man das Timing dann sinnvollerweise niedriger einstellen und hat dann auch wieder gute Effizienz, beim HiFei bleibt man bei der Einstellung. Das liegt an der Art, wie die sensorlosen Regler die Rotorlage erkennen und welcher Art der Feedback-Signale der jeweilige Motor liefert - Trapez (z.B. LMT/Kontronik) oder Rechteck (Pletti) oder gestufte Signale (i.d.R div. Chinamotoren).

Je nach Aufbau der Motoren, d.h. Form des Stators, Form des Rotors und Wickelschema reagieren Motoren z.B. völlig unterschiedlich auf Timing - und das ist erst einmal ziemlich unabhängig von der Polzahl. Sterngewickelte Motoren reagieren idR unempfindlicher auf Timingänderungen als Dreieckgewickelte Motoren - das kann soweit gehen, dass Änderungen des Timings um +/- 10° bei einigen Motoren (z.B. Neu 22er) fast überhaupt keinen Einfluss haben.

Dann wieder gibt es Fälle, bei denen die maximale Effizienz (die erreicht man bei optimalem Timing) nicht wichtig ist - beim SAW will man ggf. einfach maximale Drehzahl haben und betreibt den Motor jenseits des Betriebspunkts, also stellt man maximales Timing ein. Im Fall von Dauerrennsetups nutzt man das Timing wieder in gewissen Spielräumen zur genauen Drehzahlanpassung des Antriebs (Akku,Motor,Propeller) um ein paar Sekunden Fahrzeit zu gewinnen oder Restenergie zu nutzen. Oder gar zu Anpassung auf die Wasserverhältnisse bzw. Anzahl an Teilnehmern in der Gruppe.

=> pauschale Aussagen sind (leider) nicht möglich. IdR fängt man mit einem niedrigen bis mittleren Timing (ca. 10-15°) an und probiert dann in beide Richtungen aus, was besser funktioniert - oder was das gewünschte Ergebnis liefert. Im Bereich +/- 5-10° kann man in den meisten Fällen bedenkenlos variieren. Man muss aber bedenken, dass ein höheres Timing eine höhere Drehzahl bewirkt und dass dies dann am Propeller idR auch mehr Leistung verbraucht - und das geht ggf. steiler nach oben als man denkt. Auf der anderen Seite kommt nicht jeder Regler mit jedem Motor bei sehr niedrigen Timings klar, d.h. es kommt dann zu Fehlkommutierungen und Aussetzern - idR hört man dies. Von daher ist immer Vorsicht geboten.

2. Die PWM hat etwas mit der Impedanz der Motoren zu tun und in der Auswirklung verschiebt sie die Verluste zwischen Motor (niedrige PWM) und Regler (hohe PWM). Je höher die Motordrehzahl innerhalb eine Serie ist, desto höher sollte die PWM sein, d.h. für Oval-Setups sind 8kHz sicherlich ein guter Wert; für SAW-Setups sind ggf. 16kHz (oder höher) angebrachter. Sofern der jeweilige Regler dies überhaupt korrekt umsetzt.

Gruß,
Jörg