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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Hallo, ein Boat Newbie stellt sich vor und hat gleich mal eine Frage...



Smaug
26.August.2014, 17:37
Hallo,
ich bin ein erfahrener RC Modellflieger und möchte nun auch ein RC Boat betreiben. Mit RC Equipment, Brushlessmotoren und Lipos kenne ich mich bereits gut aus. Fliege Modelle bis 12S aber auch Segelflugzeuge bis 5m.
Da ich hier, mitten in der Schweiz, zwischen zwei schönen Seen wohnen darf liegt es nahe sich auch dieser RC Sparte zuzuwenden.
Nun habe ich ein Boot (Mono) zugelegt. 130cm lang 33 breit, ein VANTEX ROCKET. Eigentlich für Nitro, doch ich mache ein EP Antrieb rein. Leopard 56110, Swordfisch Regler, und 12S Lipo.

Nun meine Frage...
wieviel Ausschlag benötigt das Ruder um auch bei Schleichfahrt gut manövrierbar zu sein?

Gruess Martin

andi 66
26.August.2014, 19:47
Hallo Martin
Herzlich willkommen im Forum und viel Spaß auf dem Wasser.Könntest du näher beschreiben was du unter Schleichfahrt verstehst?Den Ruderausschlag kannst du ja im Fahrbetrieb einstellen/anpassen.
Zu einem dauerhaften Teillastbetrieb würde ich dir allerdings nicht raten.Ich glaube nicht das Motor und Regler das lange mitmachen

mfg Andreas

GunnarH
26.August.2014, 20:42
...
Nun meine Frage...
wieviel Ausschlag benötigt das Ruder um auch bei Schleichfahrt gut manövrierbar zu sein?

Gruess Martin
Hallo Martin,
zu dem Boot kann ich nicht viel sagen, aber 12S1P ist für ein ungestuftes 1.30m Mono arg wenig, da werden üblicherweise 2P gefahren um die Akkus nicht so zu quälen.
Welche Drehzahl hat der Motor und was schwebt dir grob als Höchstgeschwindigkeit vor?
Ruderausschlag kommt drauf an, Rechts rum brauchst du wegen Propwalk fast keinen wenn du mir kurzen Gastößen lenkst.
Für den Anfang erstmal 15° pro Seite, ein zu großer Wendekreis ist für den Anfang besser als wenn es bei höherer Geschwindigkeit sofort "einkreiselt".
Und wenn du die Anlage von deinem Flieger nimmst kannst du dir zum Rangieren ja eine Flugphase mit mehr Ausschlag programmieren (oder ganz banal einen Dual Rate Umschalter).
Wie gut es bei niedriger Geschwindigkeit lenkt hängt aber auch von der Ruderposition ab, die üblicherweise rechts vom Prop angebrachten Ruder brauchen eine gewisse Fahrgeschwindigkeit, mit Ruder hinterm Prop wirkt dagegen der Propellerstrahl so dass das bei sehr langsamer Fahrt besser wirkt.
Dafür kompensiert es bei höherer Geschwindigkeit den Propwalk schlecht (das seitliche Ruder reflektiert den Strahl und braucht dafür nur wenig bis keine Links-Vortrimmung) und erfordert eine sehr solide Befestigung, bei größeren Modellen ist es eher unüblich.

Gruß
Gunnar

Smaug
26.August.2014, 21:06
Hallo,
erstmal DANKE für die promten Antworten :cool:!

15 Grad sind ja schon mal ein Anfang. Dachte da müssen zum langsamen manövrieren in Ufernähe (beim einparken) mehr Ausschlag her.
Ruder steht hinter der Schraube. Servo ist ein HV und drückt um die 15 kg.
Zum Ausbau... Der Motor ist ein Leopard 56110 620 KV, Prop ein 70x1.5 aus Alu , Lipo 12 S 5000 45-90C, Regler 300A plus. Speed möchte ich km/h 80+ erreichen.
Habe da noch einen 78x1.4 Prob, werde aber erst mal schauen was der 70-ger an A zieht.
Was mein ihr? Kann das meine Erwartung erfüllen?

Gruess Martin

GunnarH
26.August.2014, 22:06
Hallo Martin,
das ist ganz schön viel Drehzahl für 12S und die Propgröße, ein 70er K-Abguss wäre da eigentlich besser, wenn dein Prop wirklich 1.5 Steigungsverhältnis hat geht das entweder gut 100 oder es zieht einen Mörderstrom wenn das Boot nicht frei kommt.
Die 15° Ruderausschlag sind zum Rangieren vermutlich etwas wenig, aber erstmal muss es beim schnell Fahren vernünftig fahrbar sein, mit zu viel Rudereinschlag kann das unangenehm werden.

Gruß
Gunnar

Iser-Modell
26.August.2014, 23:48
Hi,
deine Funke hat Expo?
Dann nutze es einfach, damit kannst du (wie beim Flieger) die Ruderwirkung gezielt einsetzten.

Um deine Frage nach dem passenden Prop zu beantworten, nimm lieber einen 1.4er und fange mal kleiner an.
Die Graupnerprops sind sehr gut zum Testen und Probieren, haben aber auch nur eine 1,3er Steigung.
Den möglichen Speed kannst du dir mit meinem Speed-Rechner (http://iser-modell.de.tl/Downloads.htm) annähernd ausrechnen.
Stelle den Wirkungsgrad auf 70% für dein Boot ein.
Deine KV rechnest du mit 90% als Lastdrehzahl (555-560) und verwende bei der Bootsgröße besser einen 2P Akku.
Die Lastspannung steht schon auf 3,5V - passt.

... ein 57-63er Prop sollte für dein Ziel schon eher passen.
Frage: Welchen DD hast du - 3/16 oder 1/4 Zoll?

Die Abstimmung des Bootes macht auch viel in Sachen Strom und Speed aus.
Schwerpunkt, Unterwasserschiff, Antriebseinstellung, Propschärfe - um nur die wichtigsten Dinge zu nennnen.

Smaug
27.August.2014, 16:06
Hallo
SUPER wie hier geholfen wird ! :)

Das mit dem Ruderausschlage werde ich also mit den Funktionen meines Senders (MPX PROFI TX) lösen. Es werden dann also verschiedene Phasen definiert z.B. 40 Grad für Schleichfahrt und 15 Grad für Schnellfahrt etc.

Nun zum Setting
Ich kann auch 2x 12 S in den Rumpf reinlegen falls das wirklich nötig ist. Wie sieht es denn aus mit dem Gewicht, möchte nicht ein U-Boot draus machen ;).

Die Welle ist eine 1/4 Zoll, Prop wie erwähnt aus Alu. Habe mal irgendwo gelesen das man die Props optimieren kann (schleifen, polieren, wuchten) ist das wichtig oder einfach um die letzten % rauszuholen?
Schwerpunkt bei 28% ??? hab ich auch irgendwo gelesen.

Gruess Martin

Iser-Modell
27.August.2014, 17:12
Bei 130cm Boot liegt es mit mehr Gewicht einfach besser auf dem Wasser und du schonst die Akku´s mit 2P.
Welle 1/4", wahrscheinlich auch der DD - da kannst du die Graupnerpröpse nicht nehmen, die haben (bis auf den 70er) alle 3/16".
Der SP ist mit 28% recht weit hinten für ein ungestuftes Mono, ich tendiere da eher zu 33-35%.
Wenn das Boot zu hecklastig ist merkst du es sofort, es wipp in der Gleitfahrt vorne auf und ab.

Edit:
Props bearbeiten macht Sinn.
Schärfen und Wuchten ist besonders wichtig.
Die Abrisskannten sollten auch sauber sein, keine Grate oder Rundungen haben.
(gleiches gilt fürs Boot ;))

Smaug
27.August.2014, 22:38
Hallo

anbei noch ein Bild der Ruderanlage. Taugt das was? Ist das Ruder lang genug?

72941

Gruess Martin

andi 66
28.August.2014, 08:19
Moin Moin
Von der Größe her ist die Ruderanlage Ok.Blattlänge sollte auch reichen.Musst mal testen ob das alles feste sitzt oder ob da viel Spiel drin ist.
Ist das Ruder schon feste Montiert?Wenn ja würden mich Fotos von der Struteinstellung interessieren

locke199
28.August.2014, 10:02
Moin!
Bei der größe des Bootes,wirkt mir das ganze etwas unstabil.
Die Kräfte,die da hinten,
bei dieser länge des Auslegers wirken, sind schon ennorm!

Smaug
1.September.2014, 00:52
Wenn ja würden mich Fotos von der Struteinstellung interessieren

Hallo
hier noch Fotos. Was ist die Struteinstellung? Winkel Bootsunterseite zu Propachse?

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Bei der größe des Bootes,wirkt mir das ganze etwas unstabil.
Die Kräfte,die da hinten,
bei dieser länge des Auslegers wirken, sind schon ennorm!

Der Ausleger hat eine Stärke von 12mm Alu.

Gruess Martin

Iser-Modell
1.September.2014, 17:54
Hallo
hier noch Fotos. Was ist die Struteinstellung? Winkel Bootsunterseite zu Propachse?

73169


Gruess Martin


Jeep, so in etwa.
Es ist der Winkel in dem der Strut (das Teil welches die Propellerwelle hält) zur Kiellinie und damit zur Wasserlinie (WL) in der Gleitfase des Bootes steht.
Mit der Struteinstellung wird ein Boot getrimmt, damit beeinflusst man den Gleitwinkel , die sogenannte Fluglage des Bootes.

Das Problem bei deinem Strut ist dass man ihn garnicht, oder fast nicht verstellen kann - er steckt ja schon im Rumpf. (siehe dein Bild).

Ein Strut sollte frei stehen, nur so kann man mit ihm die Höhe, Neigung und den Seitenzug (gegen den Propwalk wirkend) einstellen.
7318573186

Bei deinem kann man vielleicht noch mit ACH und KRACH die Neigung geringfügig verändern.

Smaug
10.October.2014, 23:51
Hallo
Ich möchte noch kurz berichten wie es mir beim "Erstschwumm" (keine Ahnung wie man das korrekt nennt) mit meinem Powerboat erging.

Nun denn... angetrieben wird das Boot nun mit 12S 2P Akku mit insgesamt 10000 mAh Gesamtkapazität. Das Boot wiegt nun geschätzt an die 7 kg (Motor, Akku und Regler sind allein schon 5,3 kg gewogen).
Im Boot ist Telemetrie vorhanden dabei sind diverse Sensoren verbaut. Temperaturmessung an Motor und Regler, eine Spannung- und Strommessung sowie ein GPS.
Insgesamt habe ich drei Akkuladungen bzw. Fahrten mit dem Boot gemacht.

Erstmal die gemessenen Werte...
das Boot hat 87 km/h erreicht (nur sehr kurze Vollgasfahrten)
max. Strom war bei 180 A
max Temperatur bei Motor und Regler um die 40 Grad
max Leistung war dann wohl bei ca. 7800 Watt!

Erster Eindruck, das Boot ist wohl etwas überpowert. Bei Vollgasfahrten hat man den Eindruck das es nach dem ausheben aus dem Wasser und reiner Fahrt auf der Schraube schon fast eine Rolle vollführt.
Das Boot zieht mit zunehmender Fahrt sehr stark nach rechts. Das hat wohl mehr als ein Grund. Als erster Übeltäter schreibe ich das der Lagerung des Ruders zu. Mit zunehmender Fahrt reicht die Federkraft nicht mehr um das Ruder unten zu halten, da reisst das Wasser wohl schon mächtig am Ruder. Infolge verkürzt sich die Anlenkung bzw. das Ruder macht automatisch einen Rechtseinschlag. Ich habe versucht das Ruder festzuschrauben so dass es nicht mehr auslenken kann. Bringt nur den Effekt dass das Ruder trotzdem wieder nach oben gedrückt wird, jedoch zusätzlich nicht mehr zurück eintaucht und oben stehen bleibt - d.h. das Boot ist dann fast unlenkbar und kann nur noch sehr schlecht manövriert werden.
Ein weiteres Problem zeigte sich nach der letzten Fahrt. Ich hatte vorher nicht bemerkt das die Flexwelle extrem heiss wird. Nach der dritten Fahrt war die Gummierung der Flexwelle abgebrannt. Die Gleitlager sind nun wohl auch durch. Fett ist wohl auch komplett ausgebrannt.
Wie macht ihr das bei der Flexwelle? Wie bekommt man die Hitzeentwicklung in den Griff?

Gruess
Martin

Anbei noch Bilder...
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GunnarH
12.October.2014, 10:44
Hallo
Ich möchte noch kurz berichten wie es mir beim "Erstschwumm" (keine Ahnung wie man das korrekt nennt) mit meinem Powerboat erging.
Wird meist ganz schnöde als "Erstfahrt" bezeichnet.



Erstmal die gemessenen Werte...
das Boot hat 87 km/h erreicht (nur sehr kurze Vollgasfahrten)
max. Strom war bei 180 A
max Temperatur bei Motor und Regler um die 40 Grad
max Leistung war dann wohl bei ca. 7800 Watt!

Für ein Boot der Größe nix besonderes, ich hätte sogar mit mehr gerechnet.



Erster Eindruck, das Boot ist wohl etwas überpowert. Bei Vollgasfahrten hat man den Eindruck das es nach dem ausheben aus dem Wasser und reiner Fahrt auf der Schraube schon fast eine Rolle vollführt.

Da kommt jetzt der schwierige Teil, die Abstimmung. Wenn du nicht allzuviel über 80 fahren willst wirst du erstmal einen kleineren und/ oder flacheren Prop brauchen, aber ggf. auch noch Schwerpunkt und Antriebstrimmung anpassen.


Das Boot zieht mit zunehmender Fahrt sehr stark nach rechts. Das hat wohl mehr als ein Grund. Als erster Übeltäter schreibe ich das der Lagerung des Ruders zu.

Eine Spielarme Ruderanlekung ist auf jeden Fall Pflicht, es ist aber auch wenns dumm läuft der Tatsache Geschuldet dass das Ruder hinter dem Prop liegt, Ruder Rechts neben dem Prop mit nicht allzugroßem Abstand ist das wirksamste Mittel gegen Propwalk.


Mit zunehmender Fahrt reicht die Federkraft nicht mehr um das Ruder unten zu halten, da reisst das Wasser wohl schon mächtig am Ruder. Infolge verkürzt sich die Anlenkung bzw. das Ruder macht automatisch einen Rechtseinschlag. Ich habe versucht das Ruder festzuschrauben so dass es nicht mehr auslenken kann. Bringt nur den Effekt dass das Ruder trotzdem wieder nach oben gedrückt wird, jedoch zusätzlich nicht mehr zurück eintaucht und oben stehen bleibt - d.h. das Boot ist dann fast unlenkbar und kann nur noch sehr schlecht manövriert werden.

OK, das mus sso fest verschraubt werden dass es nur bei Berührung eines stabileren Hindernisses hochklappt, automatisches Rückklappen kannst du vergessen.


Ein weiteres Problem zeigte sich nach der letzten Fahrt. Ich hatte vorher nicht bemerkt das die Flexwelle extrem heiss wird. Nach der dritten Fahrt war die Gummierung der Flexwelle abgebrannt. Die Gleitlager sind nun wohl auch durch. Fett ist wohl auch komplett ausgebrannt.
Wie macht ihr das bei der Flexwelle? Wie bekommt man die Hitzeentwicklung in den Griff?

Das kommt auf die Ursache an. Etweder hast du zu viel oder zu wenig Längsspiel, oder der Bogen des Führungsrohrs ist falsch. In letzterem Fall hast du einen Umbau "gewonnen", ggf. auch den Motorhalter.
Die Flexwelle muss einen sanften möglichst gleichmäßigen Bogen machen. Mach mal ein Foto auf dem Man den Bogen erkennen kann.

Gruß
Gunnar

MiSt
12.October.2014, 11:39
Die heiße Flexwelle hat neben den von Gunnar genannten Aspekten noch zwei mögliche weitere Ursachen:

das Teflonrohr hat bei einer ganzen Reihe von kaufbaren Produkten viel zu wenig Spiel. Die Flexwelle soll eigentlich frei fliegen, daher der vorgschriebene Bogen in der Verlegung, und nur punktuell sich mal am Teflon abstützen, falls sie mal aus der Spur kommt. Dazu ist ein Spiel von knapp 1mm bis zu 2mm völlig OK. Also min. 4mm Teflon für 3,2'er, min 5 für 4'er, min. 5,5, besser 6 für 4,75'er und 7,5 für 6,3'er.
Bei den modellbautypischen Drehzahlen hat Fett im Teflon nichts zu suchen. Vor der Fahrt ein Schluck WD40 oder Ballistol oder Caramba oder oder oder gegen das Kreischen, das reicht. Eine Flexwelle mit korrekter "Wurfpassung" für Welle/Teflon ist im Verlauf der Welle eh nicht abdichtbar und das versucht auch niemand, schon gar nicht mit Fett: Das Abdichten geschieht am/im Endstück mit Lippringdichtungen oder Fett zwischen den Kugellagern. Dort wird das heiß werdende Fett gekühlt :cool:

Smaug
27.January.2016, 11:59
So...ist ja schon einige Zeit her..
Mein VANTEX ROCKET macht mittlerweile 100 km/h + ! Die Antriebswelle ist nun flacher verlegt und wassergekühlt. Die Ruderanlage ist jetzt versetzt angeordnet. Jetzt lässt sich das Boot besser steuern. Probleme bereiten mir nur noch das eindringende Wasser was halt immer wieder zu Störungen führen kann.
Doch das Ding macht Spass. :-)


https://vimeo.com/147231902

http://wpblog.mfvsz.ch/wp-content/uploads/2015/10/MSP2015-Samstag-186.jpg

Poloracer163
27.January.2016, 12:17
Wo kommt das Wasser denn rein ?
Durch die Welle, oder ist am Kühlsystem was undicht ?

Rene'

Smaug
27.January.2016, 15:07
Das Wasser kommt durch die Welle. Also zwischen Flexwelle und Mantel.

Poloracer163
28.January.2016, 19:20
Auch wenn du gut fettest ?

Rene'