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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Graupner Spacebird BL springt mit dem Heck



Arni880
15.August.2012, 11:41
Hallo zusammen,

ich habe gestern meine Graupner Spacebird bei etwas aufgewühlten Gewässer (Schwimmersaision :-() fahren lassen. Dabei ist mir aufgefallen, dass das Heck zu springen beginnt. Das Boot kommt gar nicht auf Top-Speed (berechnete Geschwindigkeit 58km/h, real so ca. 40km/h) weil das Heck ständig kurz austaucht :-(
Dann habe ich verschiedene K-Schrauben ausprobiert:

- K33 = zu klein (dauert ewig bis Gleitphase, springt leicht)
- K34,5 = springt
- K36 = springt stark

Dazu ein paar Daten:

- Rumpf: Graupner Spacebird
- Schwimmer: vordere Schraube mit Unterlegschraube unterlegt, damit Heck runtergedrückt wird
- Motor: BL 3650 4000kv
- Regler: Seaking 120A
- Akku: Turnigy 2S 7,4V 65C 6000mAh
- Hydroantrieb: kugelgelagerte Welle, Metallkupplung, Graupner K43,5

Bilder bzw. Video folgen...

Wer von euch kennt sich mit dieser doch etwas speziellen Bootsklasse aus und kann mir Tipps geben?
Besten Dank bereits im Vorfeld!

Gruß Axel

V9Fan
15.August.2012, 11:54
Das Teil ist im Grunde ein Hydroplane-Outrigger Hybrid, nur etwas spacig verpackt.
Jeder Schiffsproppeller erzeugt einen Auftrieb (Lift), je größer, desto mehr, was du ja schon experimentell rausgefunden hast. :)

Deswegen baut man diese Boote normalerweise mit einstellbareree Strut statt fester Wellenanlage. Durch einstellen des Winkels und der Höhe des Propellers zum Wasser paßt man dann alles an das es eben nicht mehr springt.

Joker_82
16.August.2012, 01:18
Der Spacebird ist ein Hydroplane. Von Graupner mit starrer Welle, Bürstenmotor und NiMh Akku vorgesehen. Wenn du da jetzt nen Brushless Motor drin hast und nen Lipo könnte es sein das das Boot zu leicht ist und deshalb anfängt zu tänzeln. Oder aber der Schwerpunkt stimmt nicht oder nur minimal nicht.

Da ich grad auch ein Hydro aufgebaut habe kenn ich das Problem mit dem Abstimmen. Allerdiengs bei mir hebt immer die Front ab. Da mein Hydro Rumpf auch für NiMh ausgelegt war scheint es wohl so das er jetzt mit Lipo zu leicht ist.

Hydros sind zudem nicht sonderlich gut zu fahren bei Rauwasser. Und an den Bürgerseen ist es ja gerade so durch die vielen Schwimmer das es ziemlich Wellig ist. Abgesehen davon würde ich gar nicht fahren wenn Leute im Wasser sind. Zu Gefährlich.

Wenn demnächst mal wieder weniger los ist komm ich auch mit an den See. Dann können wir zusammen Testen. Solltest dir aber bereits jetzt überlegen ob du nicht eine Strutanlage einbaust um den Antrieb zu verstellen.

Vllt hilf dir dieser Baubericht weiter: http://www.modellbau-club.de/mvutb_bericht.php?id=61


Gruss Tobi

The_Freak
16.August.2012, 04:39
Das ding is von der bauform eher nen lobster als nen hydroplane !
So wie man es erkennen kann sieht das heck aus , wie bei nem Mono .
Und die kardan kupplung ist mehr als suboptimal ...
Welle und motorhalter ausbauen (geht ganz einfach ....)
3,2mm flex anlage hier aus'm shop bestellt und so einbauen das die flex nen leichten bogen macht, Strut leicht abfallend und die höhe so das der rumpf komplet in der luft ist .
Von vorn nach hinten leicht abfallend !
Schwerpunkt ca. bei 80% von anfang prop bis abrisskante schwimmer !

Und ein ZU leichtes boot gibt es NICHT !!!

MiSt
16.August.2012, 07:39
Graupner Spacebird, beim Graupner-Cup gewonnen ... *o* ... fahre ich in HS7/HSA. Geht gut :cool:, solange kein Wind ist, z.B. beste Rundenzahl der Erwachsenen :cool: in 5 Minuten :rolleyes: Thale 2012. Braucht vor allem ca. 15-20% (!!!) weniger Strom als eine Jota für gleich viele Runden, weil es geradeaus fast am Segeln ist. Muß ich unbedingt mal loggen ...

Aber:


Die Starrwelle ist ab Werk, wie von den Kollegen schon richtig vermutet, zu steil eingebaut.
Der Keilwinkel der Tatzen ist aber OK bis auf siehe unten
Wenn man einen einstellbaren Antrieb einbaut, kriegt man das Teil schnell, aber es hebt vorne sofort ab, auch ohne Wind, daher ...
... das Boot vorne absenken (die Montage-Rondellen der Schwimmer entfernen, die Befestigung wird dann auch etwas weniger kippelig in Längsachse) und wichtiger/zielführender noch: Hinten muß eine Art Wellenkasten drunter. Das hat zwei Effekte: Die benetzte Fläche wird kleiner und der Anstellwinkel des Bootes reduziert sich. Ohne Nacharbeit an den Schwimmern Wellenkastenhöhe min. 5mm, sonst min. 3mm. Breite nach Geschmack bzw. SP-Lage, ich habe ca. 12mm pro Seite des hinteren V angebaut. Dann aber ...
... fährt das gute Stück nur noch an, wenn man einen unsinnigen Wellenwinkel einstellt (waagerecht). Das hat wiederum zur Folge, dass es auch ohne Gegenwind manchmal ohne Vorwarnung aufsteigt ...
... mit einem Wellenwinkel, der durch Beachtung der Regel "Schubachse durch Schwerpunkt" etwas mehr Druck auf die Tatzen bringt, steigt es nur noch bei Gegenwind manchmal auf. Aber nun fährt das Boot nicht mehr an, denn die Schwimmer unterschneiden. Dagegen wiederum waren Vorkufen nötig, wie aber eigentlich fast immer bei Hydroplanes. Und zwar sinnvolle Vorkufen mit MEHR Winkel als der Hauptwinkel anstatt der sinnfreien serienmäßigen Alibivorkufen
Last not least ist die Original-Alu-Turnfin zu wabbelig, aber das konntest Du bisher nicht "testen". Ich habe sie anders befestigt, aber ein Nachbau des Originals aus Stahl sollte reichen
Wegen der Rückfrage zum Ruder: Selbstverständlich ist das Originalruder NICHT dran. Wer kommt auf die Idee, an so ein bißchen Boot ein 5mm dickes Ruder zu bauen? Und dann auch noch an ein leistungsbehindertes Hydro? Völlig unsinniger Großserienquatsch.
Ich denke, ich mache mal ein paar Fotos heute Abend.

Dein Antrieb (4000/V an 2s) entspricht in etwa HSA (4200/V an 2s), daher ist ein K34,5-K36 am Ende des Tages zielführend, flott und wegen des spacigen Fahrbildes auch Spaß bringend. Solltest Du irgendwann mal noch schneller werden wollen, wirst Du an der Aerodynamik feilen müssen, sprich, den Auftrieb reduzieren müssen.

Arni880
16.August.2012, 11:25
Hui das ging ja schnell :cool:

Vielen Dank für Eure Beiträge!

1) Ich denke als erstes werde ich den Schwerpunkt überprüfen, da habe ich noch 1-2cm Luft um den Akku weiter nach hinten zu schieben. Laut "The_Freak" sollte dieser "ca. bei 80% von Anfang Prop bis Abrisskante Schwimmer liegen".
2) Generell denke ich nicht dass der LiPo zu leicht ist, die 6000mAher wiegen im Hardcase ~300g.
3) Als nächstes werde ich mir die Schwimmer zur Brust nehmen, mit den Schwimmern fehlt mir auch die Erfahrung was ein Unterlegen bringt, soll ich hier nur vorne unterlegen oder eher gar nicht? Kommt das Unterlegen der Schwimmer der Winkelverstellung eines Struts gleich?
4) Der labile Turnfinn ist mir schon aufgefallen, werde ich aus V2A neu machen.
5) An die Welle möchte ich momentan noch nicht ran, werde ich aber wahrscheinlich ins Auge fassen. Die Kardankupplung gefällt mir auch nicht so arg...

@ MiSt
Stromverbrauch ist sehr gering, ich bin bestimmt 15 min gefahren, war schon etwas verwirrt...
Hast du noch das originale Kunststoffruder verbaut? Meins ist mir neulich gebrochen (Ast)

@Joker
Ja ich fahre auch nicht mehr wenn Leute schwimmen, ist doch eine etwas heikle Sache. Aufs gemeinsame Boot fahren komme ich gerne zurück ;-)

Gruß Axel

Arni880
17.August.2012, 13:25
So jetzt habe ich mal endlich ein paar Bilder gemacht *pleased*

508275082750828508295083050831

Juwino
17.August.2012, 14:06
zu 5) würde ich so schnell wie möglich tauschen, bei den Umdrehungen schwingt die Kupplung nur auf und es geht Energie verloren


Grüße
Julian

Arni880
17.August.2012, 16:50
Den Schwerpunkt habe ich soeben um 1,5 cm nach hinten gelegt, jetzt liegt er bei 80,1% *pleased*
Die Schwimmer und das Rumpfende sind jetzt mit 1000er Nassschleifpapier poliert...
Jetzt liegt eine Probefahrt an!

@MiSt
momentan sind an den Tatzen die vordere Schrauben mit Unterlegscheiben unterlegt, damit Heck runtergedrückt wird, soll ich diese wieder entfernen? Das Ruder habe ich wie ein Messer angeschliffen... Welches Ruder hast du verbaut? Kannst du mir Bilder schicken? Vielen Dank.

Gruß Axel

MiSt
18.August.2012, 11:30
Den Schwerpunkt habe ich soeben um 1,5 cm nach hinten gelegt, jetzt liegt er bei 80,1% *pleased*
Die Schwimmer und das Rumpfende sind jetzt mit 1000er Nassschleifpapier poliert...
Jetzt liegt eine Probefahrt an!

@MiSt
momentan sind an den Tatzen die vordere Schrauben mit Unterlegscheiben unterlegt, damit Heck runtergedrückt wird, soll ich diese wieder entfernen? Das Ruder habe ich wie ein Messer angeschliffen... Welches Ruder hast du verbaut? Kannst du mir Bilder schicken? Vielen Dank.

Gruß Axel

Bitte lies nochmal meinen ersten Beitrag. Ich will nicht behaupten, dass es die einzige Art ist, das Ding zum Laufen zu bringen. Aber für mich ist von zentraler Bedeutung, den Anstellwinkel des Rumpfes deutlich zu vermindern und das Teil vom Mono mit Stützrädern :rolleyes: zu einem Hydroplane mit massiver Aerodynamikunterstützung umzubauen *o*.

Das Ruder ist der Ruderkopf von Robbe mit Alu-Baumarktwinkeln als Halter und Carbonblatt. Der Powertrimm ist Eigenbau wie immer. Die Bilder zeigen die Akkumontage mit Hilfsschlitten ganz vorne im Bug, die Vorkufen und die Turnfin-Montageschiene.

Außerdem den ominösen "Wellenkasten" ...

MiSt
18.August.2012, 11:32
Das letzte Bild zeigt die bearbeiteten Schwimmer, um das Teil vorne 2mm abzusenken. Alternativ muß es hinten stärker angehoben werden mit höherem Wellenkasten - halt ANSTELLWINKEL VERRINGERN.

MiSt
18.August.2012, 11:37
Noch ein Wort zur SP-Lage: Die 80%-Regel wird ja gerade auch von mir propagiert ... nun ... hier ist es aber wichtig(er), so weit wie möglich vor zu kommen, einfach weil der Auftriebsschwerpunkt sonst viiiieeeel zu weit vor dem SP liegt. Ist dasselbe Problem wie bei Rundnasen. Daher auch mein Akkueinbau mit Hilfsschiene in der Bugspitze, um so weit wie möglich vor zu kommen.

Arni880
28.September.2012, 18:07
Hallo,

am Sonntag habe ich eine Probefahrt mit verändertem Schwerpunkt gemacht, das Hoppeln ist besser geworden. Es hebt vorne noch nicht ab. Das Boot läuft jetzt ca. 45 - 50 km/h und das reicht mir vorerst aus. Um noch schneller zu werden muss wie schon von MiSt erwähnt, eine verstellbarer Antrieb rein. Danke für die Tipps!

Gruß

Axel