Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Maritimo von H&M
Hallo RaceBoater.
Nachdem sich der Aufbau meiner Maritimo nun dem Endstadium nähert, habe ich auch die Muße einen kleinen Aufbaubericht zu schreiben.
Doch zuerst einiges zum Original-Vorbild.
Aufgebaut wurde der Formel 1 Rennkatamaran von der australischen Edelschmiede Maritimo (http://www.maritimo.com.au/) die üblicherweise Long Range Luxury oder Sport-Yachten baut.
Zum Einsatz kam die Maritimo in dieser Konfiguration in der Class 1 (http://www.class-1.com/) Saison in 2007 mit folgenden Eckdaten:
Engines: Lamborghini V12, 8.2 litre - 850bhp x 2
Transmission BPM
Length 41,5 ft
Width 12,4 ft
Weight 4650kg
Rudder Hydraulic, single
Navigation GPS
Fuel Tanks: 95 Octane pump gas consumption - 720litres per race capacity - 800litres (2 tanks)
Top Speed: 160mph-260km/h
Navigation: GPS
Designer: Michael Peters
Construction: Composites
Hull: Catamaran
Hier mal ein Beispiel (http://www.palviriknilsen.com/News/2008/Movie-of-the-crash-in-Dubai-2008/)für einen mißlungenen Run mit einem Folgesetup aus 2008 in Dubai.
Und hier (http://www.palviriknilsen.com/News/2009/Movie-talk-about-boat-setup/)die (norwegische) Beschreibung des Setups mit einigen interessanten Aufnahmen.
Pal Virik Nilsen war übrigens der Throttleman der Maritimo, die von Bill Barry-Cotter (http://www.maritimo.com.au/oceans-apart/oceans-apart/bill-barry-cotter.aspx) gelenkt wurde
H&M hat dieses Boot mit der Startnummer 11 als Vorbild für den Semi-Scale RC-Rennkatamaran genommen und nennt ihn vermutlich aus urheberrechtlichen Gründen "MARITMO".
Der Rumpf hat die Abmaße 950mm (ohne Ruder) bzw 1047mm (mit Ruder) Länge sowie 270mm Breite.
Der Rumpf besteht aus mit Epoxydharz laminiertem Glasgewebe, einteilig nass-in-nass verklebt sowie weißem Gelcoat beschichtet.
Der GFK-Rumpf von H&M wurde unverändert ausgebaut.
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Ganz zu Anfang wurde ein stabiler Bootsständer aus 15mm starkem Birkenholz-Multiplex und Buchenholz Rundstäben angefertigt.
Dazu wurden alle Maße am Rumpf abgenommen und auf eine Pappschablone übertragen um die Seitenteile maßgenau aussägen zu können.
Der Ständer wurde grundiert und weiß lackiert und mit Edelstahlschraubösen versehen, um dort die Transportkordeln einhängen zu können.
Die Auflageflächen wurden zur Schonung des Rumpfes mit weichem Fensterdichtband versehen.
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Am Rumpf selbst, wurde zuerst eine 6mm dicke, wasserfeste Sperrholzplatte im Heck verleimt und mit M4 Anschraub-Muttern von Graupner versehen, um die Ruderanlage bequem an- und wieder abschrauben zu können.
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Das Heck wurde außerdem mit zwei 6mm Aluröhrchen zur Durchführung des Rudergestänges und einem 4mm Messingröhrchen zur Wasserdurchführung ausgestattet.
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Danach ging es zum Lackierer, um den Rumpf in RAL 9016 "verkehrsweiß" zu lackieren.
Er hat den Rumpf mehrfach gefüllert und geschliffen und dann weiß grundlackiert.
Bevor ich dann die Aufkleber anbringen konnte, wurde der lackierte Rumpf als Vorbereitung auf das Klarlackieren wieder angeschliffen.
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Danach habe ich die Aufkleber angebracht und den Rumpf zum Aufbringen des Klarlacks wieder zum Lackierer gebracht.
Nach wiederum 4 Wochen Wartezeit war des Ergebnis ein traumhaft lackierter Rumpf.
An dieser Stelle ein Tipp: Sucht euch den Lackierer sorgfältig aus und laßt ihm Zeit.
Ich habe allein über 8 Wochen auf den Grundlack gewartet, weil der Chef es selbst gemacht hat und das nebenbei wenn er mal Zeit hatte.
Dafür ist das Ergebniss besser (und trotzdem günstiger) als alles was ich je erwartet hätte.
Die Grundkonfiguration der einmotorigen Maritimo ist wie folgt:
Lehner 2250/10 HighAmp mit Luftkühlung.
Motoreinbaurahmen H&M 1 -GFK
YGE 155 NAVY BEC (BEC wird deaktiviert)
Reglerhalter GFK Eigenbau
Graupner VMAXX 45C 4/5200 2x4s LiPo seriell
Liposchienensystem easy-move vom mbp
Ruder/Strutanlage H&M Größe II
H&M Flexanlage 4,7DD mit Spannzange 5/4,7mm
LRP LiFePo Empfängerakku 6,6Volt, 2000mAh
Graupner XD-6 IFS Sender mit XR16-IFS Sailplane Receiver
Zuerst wurde nun die Öffnung im Rumpf für die Wellendurchführung nach Maßangabe H&M gebohrt und aufgefräst.
Danach wurde das Messingrohr zur Aufnahme des Tefloninnenrohres und der Flexwelle mit Quarzsand gefüllt und vorsichtig gebogen.
Um die Ausrichtung bzw. den richtigen Biegewinkel überprüfen zu können, wurde der Einbauhalter mit montiertem Motor und Spannzange provisorisch mit Sekundenkleber in den Rumpf gepunktet und die Ruderanlage mit Struthalter montiert.
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Zu besseren Ausrichtung des Führungsrohres habe ich mir einen ca. 10cm langen Alustab auf genau 4,75mm abdrehen lassen.
Diesen habe ich dann in das Teflonrohr eingesteckt und mit der Spannzange geklemmt.
Das gebogene Messingrohr wurde nun sauber abgelängt und mit UHU endfest 300 in den Rumpf eingeklebt.
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Um das Führungsrohr optimal abstützen und bei Bedarf auch mit WD40 spülen zu können wurde abschließend ein von der Fa. Gundert maßgefertigter Lagerbock mit Schmiernippel eingeklebt.
Dazu wurden natürlich auch das Führungs- und das Teflonrohr durch den Öler aufgebohrt und entgratet.
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Abschließend wurde der Motoreinbaurahmen eingepasst und mit UHU Endfest 300 in den Rumpf eingeklebt.
Zur besseren Verbindung mit dem Rumpf, wurden die Seitenteile des Motorhalters zusätzlich mit einem 20mm breiten Glas-Gewebeband an den Tunnel anlaminiert.
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Zur Befestigung des Reglers wurde eine passende GFK-Platte ausgesägt und mit Gummilagern versehen, um den Regler schwingungsentkoppelt befestigen zu können.
Die Regler-Platte wurde dann im Randbereich gebohrt, mit Distanzstreifen aus GFK versehen und auf den Tunnel aufgeklebt.
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Um den Deckel fest aber elastisch am Rumpf befestigen zu können, wurden in den Ecken des Deckelausschnittes GFK-Dreiecke untergeklebt, lackiert und mit M4 Gummi-Gewindebuchsen versehen.
Dies hält den Deckel sicher, aber schwingungsentkoppelt am Rumpf.
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Zum Schluß wurde noch die Basis für die zusätzliche Motorabstützung im Rumpf positioniert, eingeklebt und mit Stabilisierungsecken versehen.
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Um zu sehen ob das final alles so auch passt, wurden alle Komponenten noch einmal probeweise eingebaut.
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Na sieht doch gar nicht mal so schlecht aus.
roundnose
28.May.2012, 20:09
Supersauber gebaut!
Die gummigelagerte Deckelbefestigung gefällt mir besonders gut!
LG Werner
... danke für das Lob.
Ich werde mich bemühen ordentlich weiterzuarbeiten.
Roland
Nachdem die Komponenten probeweise verbaut wurden und alles soweit passte, habe ich die Ruderanlenkung zusammengestellt und montiert.
Als Lenkservo kommt ein GWS IQ-500MG zum Einsatz. Dieses war zwar nicht meine erste Wahl, passte aber am besten in die Aussparung des H&M Montagerahmens.
Die Ruder-Anlenkung wurde aus zwei genau abgelängten M2-Edelstahlgewindestäben hergestellt, die in Bowdenzughüllen untergebracht sind.
An den Enden wurden zur Minimierung des Spiels Kugelköpfe mit M2 Gewinde direkt mit den Gewindestangen verschraubt und mit M2-Edelstahlschrauben am Servohebel bzw. Ruder montiert.
Im oberen Bild habe ich noch transparente Bowdenzughüllen verwendet, die später dann durch passendere weiße ersetzt wurden.
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Um das Lenkservo später einmal unproblematisch aus- und wieder einbauen zu können, habe ich M2,5-Edelstahlschrauben mit selbstsichernden Stoppmuttern verwendet, die von unten gegen die Montageplatte geklebt wurden.
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Ruderseitig habe ich die Anlenkungen noch durch je einen XL-Faltenbalg geschützt.
Dieser wurde direkt mit der Bowdenzughülle und der Rumpfdurchführung verklebt.
Auf das 6mm Alurohr der Rumpfdurchführung wurde dazu noch ein 8mm Adapterring aufgesetzt.
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Die absolut gerade geführten Anlenkungen können spielfrei hohe Kräfte übertragen, was allerdings im Fall des Falles zur Überbelastung des Servos führen kann.
Hier bin ich noch am überlegen, wie ich eine Kraftbegrenzug zum Schutz des Servos gestalte.
Das Ganze sieht zwar recht akzeptabel aus, aber ich habe noch die Vorstellung später einmal die Ruderanlenkung mit Hydraulikattrappen darzustellen.
Dazu sollten sich die schön gemachten Attrappen vom "Piraten" eignen, die auch maßlich einigermaßen passen müssten.
Nachdem nun das Servo mit den Anlenkungen eingebaut war, kamen Motor und Regler an die Reihe.
Da ich den Motor aus Gründen der (De)Montagefreundlichkeit nicht direkt mit dem Regler verlöten wollte, habe ich die Anschlüsse mit 6mm Lehner Steckern versehen und die kurzen Kabel und Stecker mit Schrumpfschlauch isoliert.
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Das gleiche Prozedere wurde dann am Regler mit den entsprechenden 6mm Lehner Buchsen vorgenommen.
Hier wurde an einer der Phasen noch ein zusätzliches Kabel mit 2mm Buchse angelötet, um dort den Drehzahlsensor des Unilog anschließen zu können.
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Plus- und Minuskabel des Reglers wurden dann ebenfalls mit 6mm Lehner Stecker und Buchse versehen und auch der zum Unilog gehörige 150A-Stromsensor wurde direkt am Pluskabel angeschlossen.
Das Minuskabel des Stromsensors wird später direkt am Minuspol eines der beiden 4s-Akkus angeschlossen.
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Nach kurzem Funktionscheck und Prüfung der Motordrehrichtung wurden die Bauteile endgültig fixiert und die bisher provisorisch gesteckten Lehner Stecker zwischen Motor und Regler endgültig verbunden.
Das Anschlußkabel des Reglers zum Empfänger wurde in einem Kunststoffschutzrohr und dieses wiederum in einem am Einbaurahmen befestigten Alu-U-Profil zum Empfänger geführt.
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Selfmade
30.May.2012, 00:38
Respekt !! :)
LG Lukas
Sehr schöner und sauberer Aufbau!!!
Hoffentlich ergibt sich mal die Möglichkeit dein Gutes Stück mal Live zu betrachten
VG Kris
Nachdem nun Motor, Regler und Kabel montiert und befestigt waren, wurde noch die Wasserkühlung fertiggestellt.
Dazu wurde wie schon erwähnt im Heckbürzel ein 4/3mm Messingrohr eingeklebt, das bis zum Motorhalter führt (ca. 18cm lang, siehe Pfeil) und hier nochmals am Oberdeck festgeklebt wurde.
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Ich verwende hier ganz bewußt zum Fixieren der 7/4mm Silikonschläuche keine Schlauchbinder sondern verchromte Drahklemmen aus dem Fahrzeugbau.
Diese haben einen konstanten Anpreßdruck, sind wiederverwendbar und sehen m.E. besser aus.
Um die Verschlauchung zwischen Messingrohr und Motor etwas schöner und gerader führen zu können, habe ich den Einbaurahmen mit einem "GFK-Ohr" versehen, das den Schlauch zum Motor führt.
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Auch an Motor und am Regler wurde der Silikonschlauch mit Drahtklemmen gesichert.
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Der Wasserauslaß vom Regler nach außen durch die Bordwand, wurde mittels einer "großen" Wasserdurchführung von H&M ausgeführt.
Diese wurde zur besseren Abdichtung außen noch zusätzlich mit einem O-Ring und innen zur besseren Lastverteilung mit einer Polyamid-Unterlegscheibe versehen.
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