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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Holz versiegeln



FARADAY
20.January.2012, 22:37
hallo zusammen,

wie der Titel schon sagt soll in diesem Thread das Thema "Versiegelung von Holz" diskutiert werden (in erster Linie Sperrholz).
Ich stehe kurz vor der Fertigstellung eines Holz-Modells (JAE-Rigger, siehe: http://www.rc-raceboats.de/forum/showthread.php?17601-Rigger-Eigenbau (https://service.gmx.net/de/cgi/derefer?TYPE=3&DEST=http%3A%2F%2Fwww.rc-raceboats.de%2Fforum%2Fshowthread.php%3F17601-Rigger-Eigenbau)) und dessen Oberflaeche soll nun versiegelt werden.

Was ich bisher zu diesem Thema ergooglet habe:

1. Klaus / carphunter verrät in einem Thread (# 24 / http://www.rc-raceboats.de/forum/showthread.php?22756-Balsa-Rigger-Baubericht/page2&highlight=versiegeln (https://service.gmx.net/de/cgi/derefer?TYPE=3&DEST=http%3A%2F%2Fwww.rc-raceboats.de%2Fforum%2Fshowthread.php%3F22756-Balsa-Rigger-Baubericht%2Fpage2%26highlight%3Dversiegeln)) folgende Methode:
Großzügig Sekundenkleber (CA) auf die Oberfläche "gießen" und mit Stück Küchenrolle den überflüssigen Kleber abwischen.

2. Ich glaube im Verbrennerforum hierzu etwas gelesen zu haben:
Laminierharz mit Aceton verdünnen und auftragen. Da heißt es, dass aufgrund der Dünnflüssigkeit des Gemisches dieses tiefer ins Holz eindringt. Was, abgesehen vom minimalen Mehrgewicht, wohl nicht verkehrt ist.

3. Die Amerikaner scheinen ganz gerne das West System Harz 105 zu verwenden, das wohl speziell für den Bootsbau (M 1:1) entwickelt wurde. Hierzu gibt es verschiedene Härter: der 205 und 206 scheinen wohl Laminier-Härter zu sein und der 207 ist ein farbneutraler Härter für Holzoberflächen.

4., 5. und 6. sind die naheliegendsten Methoden:
Lackieren
mit Harz, das man schon hat, einstreichen
Gewebe drüber Laminieren


Meine Überlegungen/Fragen zu den 5 Möglichkeiten:

zu 1.:
- hab es an einem Stück Sperrholz ausprobiert, schein wirklich eine einfache und schnelle Methode zu sein. Ich hatte zuerst Bedenken, dass etwas von dem Zewa am Holz kleben bleibt, aber dazu muss man wohl etwas mit dem CA geizen oder sich ungeschickt anstellen. Dadurch, dass der CA schnell reagiert ist es unwahrscheinlich, dass Fasern sich aufstellen oder sich etwas (Staub z.B.) auf der Oberfläche absetz und anklebt --> mMn ein Vorteil gegenüber Lack.
- Fragen:
* entstehen durch das CA irgendwelche Nachteile, wenn man für eine glatte Oberfläche doch noch Klarlack darüber aufbringen will?
* wie sieht es mit dem Abkleben aus? Muss das Holz Baby-Popo-glatt geschliffen werden?
* sind mehrere Schichten CA erforderlich?
* wie sieht es mit der Beständigkeit gegen Sprit (Nitro) aus?

zu 2.:
da habe ich Bedenken, dass das Aceton sich nicht vollständig verflüchtigt und möglicherweise eingeschlossen wird. Will ich noch ausprobieren...

zu 3.:
ob das Zeug wirklich besser ist als normales Laminierharz von R&G...

zu 4.:
- wohl mit dem größten Aufwand verbunden
- spricht etwas dagegen nacktes Holz direkt zu lackieren? Ich vermute, dass mehrfach lackiert werden müsste mit Schleiferei zwischendurch, weil sich Fasern aufstellen...

zu 5.:
einfach einpinseln sieht sicherlich bescheiden aus. Wenn man ähnlich wie beim CA das Harz abwischt, sodass die Oberfläche gleichmäßig benetzt ist und das mehrmals mit Zwischen-Aushärtung und evtl. Schleifen, könnte ich mir dadurch ein brauchbares Resultat vorstellen.

zu 6.:
darunter leidet mMn die Ästhetik und das Gewicht. (bei Balsa-Sandwich Bauweise ist es erforderlich und ist nicht das Thema)


Ich hoffe, dass Ihr eure Erfahrungen zu diesem Thema mit den anderen teilen wollt...

Gruß
Alex

aXXIs262
20.January.2012, 22:47
ich würde es auch mit einem Dünnflüssigen Harz einstreichen, hat bei mir bis jetzt immer geklappt...

Robert
20.January.2012, 22:57
Hallo Alex,

der Sekundenkleber dringt ja nur in die Oberfläche ein und versprödet den Wrkstoff ein wenig. Die Hohlräume des Balsas werden gehärtet, daher wird das auch gut Steif. Ist wie wenn man statt einem weichschaum einen Hartschaum nimmt. Rein von der Belastbarkeit ist ein Glas oder Kohleüberzug wohl das beste. Damit baut man ein echten Sandwich mit entsprechenden Eigenschaften. Um die Oberfläche gleich hochglanz zu haben, nehme ich immer Frischhaltefolie oder Klarsichtfolie von Mappen und lege es nach dem getränkten Gewebe oben drauf, rakel es mit einer Kreditkarte ab. Damit hat man anschliessend eine blasenfreie, porenfrei und gleichzeitig Hochglanzoberfläche. Nachteil, geht nur bei 2D Krümmungen und ist mehr Aufwand.

Reines Harz wird sicher zu schwer, da das Holz viel Zeit hat alles aufzusaugen, man muss ständig Harz nachlegen. Bei Gewebe plus Frischhalte kann das Harz nicht tiefer ins Holz eindringen und man streicht noch überflüssiges Harz nach aussen.

Ein besseres Harz als bei R&G...glaub den Test kannst dir sparen, epoxy ist epoxy. Man kann welches für Injektion verwenden, das ist dünn wie Wasser, oder mit Fön erwärmen.

Grüsse
Robert

anim
20.January.2012, 23:34
Guten Abend.
Epoxy kann man sehr gut mit Methanol verdünnen, wird sogar zum spritzen verwendet.

derschneider
21.January.2012, 00:24
ich baue die Bismarck 1:100 und benutze seit Jahren zum
versiegeln der Beplankung G4 . echt gut....stinkt aber ehlende ...und nur in gut gelüfteten Räumen verwenden.

Viele meiner Modellbaukollegen nehmen dies auch ....

http://www.swiss-composite.ch/pdf/i-G-4.pdf


vg Dirk

Larger
21.January.2012, 11:30
G4 ist auf PU-Basis. Das muss in mehreren Schichten aufgetragen werden. Bringt einiges an Gewicht und als Sichtfläche naja, das neigt zum vergilben.
Ich würde die Epoximethode anwenden. Balsa zunächst etwas Epoxi mit Atze verdünnen einstreichen, anhärten lassen bis die Oberfläche noch leicht klebrig ist und dann eine Lage 49er Glas drauf, eventuell in Verbindung mit der von Robert beschriebenen Methode. Mit Frischaltefolie kann man in Grenzen auch 3D Oberflächen bespannen. ist aber schwierig das faltenfrei hin zu kriegen. Bei Sperrholz langt Epoxi ohne Glas, würde ich aber trotzdem nehmen, weil so keine Haarrisse entstehen können.
Keine Bange, wenn Du nur dünn arbeitest, kommt das Atze raus. Auf dem verdünnten Harz darf nur keine Folie sein. Alternativ den verdünnten Anstrich aushärten lassen und schleifen, dann das Gewebe drauf.
Nur Lack ist problematisch, weil sich da Risse bilden können und dann dringt Wasser ein.

Heiko

Jan-Nicolas
21.January.2012, 22:13
Das Epoxy lässt sich auch hervorragend mit (bis zu 20%) Spiritus verdünnen ! Vorteil : Es ist nicht ganz so reizend in den Atemwegen und auch günstiger.
Bislang habe ich bei der Tränkung von Balsaholz damit keinerlei Probleme gehabt - vielleicht probierst Du es an einem Reststück mal aus !?

JN

ChJ
20.February.2012, 19:40
Hallo,

ich habe die Methode mit dem Epox auch probiert (erst verdünnt und zum Schluss pur).
Dabei hatte ich bei den letzten anstrichen das Problem, dass ich keine anständige Oberfläche hinbekommen habe.
Da sich das Harz beim aushärten zusammenzieht, sieht die Oberfläche nach dem aushärten ganz anders aus....

Mich würde auch Interssieren, ob die Sekimethode Spritfest (also auch gegen Nitromethanol beständig) ist.

MfG
Christian

FARADAY
8.March.2014, 13:37
hallo zusammen,

als eine recht brauchbare Methode hat sich für mich die folgende herausgestellt:
- die Holzoberfläche glatt schleifen
- mit Laminierharz einstreichen, möglichst lange "ziehen lassen" und bevor das Harz zu dickflüssig ist, alles überflüssige abwischen
- glatt schleifen
- lackieren

beste Grüße
Alex