Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Speedrechner für Twinantrieb
jan3927
3.January.2012, 17:15
Hallo
wie berechne ich die Geschwindigkeit bei Zweimot.
aus Propgröße ,Drehzahl,Spannung ?
Gibt es dafür auch einen Speedrechner?
Gruß Jan
kirschgruen
3.January.2012, 17:44
Hallo Jan,
der "normale" Speedrechner bzw. die Standardformeln gelten für Twin genau so! Der Vortrieb pro Propellerumdrehung wird ja nicht größer.
Nur der Antritt (Schub), Geradeauslauf und Sound wird beim Twin besser. :D
Der Schlupf ist mit Doppelantrieb normalerweise aber schon geringer, weil sich die beiden Antriebe "unterstützen". Das bedeutet dann im Speedrechner eine Wirkungsgraderhöhung von z.B. 80 % (single) auf 85 / 90 % (twin).
Gruß Fabian
Dominic
3.January.2012, 17:52
Und wie ist dass dann mit der Stromaufnahme?
Müsste dann für die erbrachte Leistung nicht jeder nur die Hälfte an Strom aufnehmen als der selbe Motor im Single Antrieb?
Gruss
kirschgruen
3.January.2012, 18:34
Hallo Dominic,
das ist wieder eine ganz andere Geschichte ... mit den Formeln meinte ich wirklich nur den Vortrieb der sich aus der Steigung und den Umdrehungen des Propellers ergibt.
Es stimmt das beim Doppelantrieb jeder Antriebsstrang nur die Hälfte der Gesamtleistung erbringen muss. Aber man wird selten denselben Motor im selben Boot mit der gleichen Zellenzahl sowohl im Single- als auch im Twinbetrieb einsetzen. Die Twin-Ausführung wird auch deutlich schwerer sein mit zwei Antriebssträngen (Motoren, Regler, Wellenanlagen, Akkus ...) - was die Fluglage und den Strom auch wieder stark beeinflusst. Dann wird man neu abstimmen und auch anderen Propeller auswählen so dass die Milchmädchenrechnung mit "hälfte Strom im Twin" nie aufgehen wird. Die Ampere Peaks sind auch beim Twinantrieb heftig weil man ja gleich auf Vollgas gehen kann ohne Propwalk und die Drehmomenteinflüsse.
Gruß Fabian
Dominic
3.January.2012, 19:56
Danke für die ausführliche Erklärung!
Klar dass da viele Faktoren hinzukommen. Hatte nur schon befürchtet das ich mit der Grundannahme 2 Motoren = halbierte Arbeit total daneben liege :jaw:
Aber so wird ja wieder nen Schuh draus *pleased*
Gruß
kirschgruen
3.January.2012, 20:08
Im Grunde hast du Recht ... jeder Antrieb leistet beim Twin die Hälfte der Arbeit. Nur nicht in den Kurven - da zieht der kurveninnere Motor mehr Strom.
Bei einem Twin Cat wird wegen dem höheren Gewicht insgesamt mehr Leistung benötigt und man legt so ein Boot mit Doppelantrieb auch für eine höhere Geschwindigkeit aus ... was auch wieder mehr Leistungsbedarf bedeutet.
Wollte nur solchen Sachen vorbeugen wie: Ersetze 1 x 200 A Regler + Motor durch 2 x 100 A Regler + Motor bei gleicher oder geringerer Zellenzahl ...
Gruß Fabian
Dominic
3.January.2012, 20:40
Hehe
genau aus diesem Grund resultierte meine Frage.
Ich hatte vor ner Weile schonmal wegen Twin Setup gefragt und Werners Empfehlung beherzigt mit 1x6S statt 2x3S zu probieren und bin grad dabei das in die Tat umzusetzen.
Nun hatte ich jetzt schon vor Augen, 2xMot=2xAmpere und wie die Akkus rund werden. :jaw:
Gruss Dominic
jan3927
3.January.2012, 20:46
:thx:
ich hätte trotzdem gedacht es wäre mit 2 Motoren schneller:confused:
Gruß Jan
Ralf Moser
4.January.2012, 19:30
nö, warum, wenn du die gleiche leistung pumpst kommts gleiche hinten raus.
Etas, naja, das hängt am prop und grösse, grundsätzlich kommen wohl nur wenige wirklich so an die leistungsgrenze, als das es relevant ist.
Ein cat biete sich zweimot an, dafür sind se gebaut.
Monos kommts drauf an. Einmot ist da kein deut langsamer als zweimot plus man kann richtig kurven fahren. Weil so riesenschaufeln mit gutem eta kann ein zweimot gar ned fahren.
Iser-Modell
13.January.2012, 21:34
Hallo,
die prozentuale Effizienz, also Schlupf & Flutsch, ist nicht nur vom Motor selbst
sondern auch vom Bootstyp und dem Prop abhängig.
Sprich seine Größe und Steigung.
Soll heißen dass man auch mal nur 70-75% rechnen kann, für einem Motor.
:thx:
ich hätte trotzdem gedacht es wäre mit 2 Motoren schneller:confused:
Gruß Jan
Natürlich wird das Boot mit Twinantrieb auch etwas schneller, dass hat dir Fabian im 2.Beitrag schon beschrieben.
Aber halt nur um die wenigen Prozente um die sich der Reibungswiderstand (Schlupf & Flutsch) verbessert.
GunnarH
15.January.2012, 14:43
:thx:
ich hätte trotzdem gedacht es wäre mit 2 Motoren schneller:confused:
Gruß Jan
Hallo Jan,
leider werden die Begriffe Wirkungsgrad und Fortschrittsgrad immer wieder in den gleichen Topf geworfen.
Wirkungsgrad [%] = Leistungsabgabe [W] x 100% / Leistungsaufnahme [W]
[Korrigiert: Abgabe-/ Aufnahmeleistung, nicht Aufnahme-/ Abgabeleistung ]
Fortschrittsgrad [%] =Drehzahl [U/sek] x Steigung [m] x 100% / Bootsgeschwindigkeit [m/sek].
Schlupf [%] = (Propellerstrahlgeschwindigkeit - Bootsgeschwindigkeit) *100% / Propellerstrahlgeschwindigkeit.
Der Schlupf hat aber nicht direkt was mit dem Wirkungsgrad zu tun.
Schlupf entsteht immer wenn man Vortrieb erzeugt, ohne Schlupf keine Vortriebsleistung:
Strömungsleistung = Volumenstrom x (Austrittsgeschwindigkeit^2 - Eintrittsgeschwindigkeit^2) x Dichte /2.
Leider ist bei unseren Modellen der Volumenstrom den der Prop fördert nicht ausreichend genau berechenbar, daher hat die Formel dafür keinen praktischen Nutzen.
Ein Zweimotoriger Antrieb hat grob 5 -10% weniger Schlupf als ein einmotoriger, aber trotzdem einen schlechteren Wirkungsgrad, ganz grob kann man da mit 5-10% weniger rechnen (mehr Reibung im Antriebsstrang, Mehrgewicht, kleinere Props, kleinere Motoren).
Wenn ein Prop von Eintritts- und Austrittssteigung zum tatsächlichen Schlupf passt kann er trotz hohem Schlupf einen guten Wirkungsgrad haben, umgekehrt hat ein Prop der auf hohen Schlupf ausgelegt ist (=wenig Eintrittssteigung, viel Austrittssteigung) einen schlechteren Wirkungsgrad wenn er mit wenig Schlupf betrieben wird.
Wenn es um besten Wirkungsgrad geht wird daher i.d.R. ein einmotoriger Antrieb mit einem Prop verwendet (Naviga, IDC, LM), wenn es rein um Geschwindigkeit geht Doppelantrieb (geht halt aus Gründen des Bauraums bei vielen Booten nicht oder nur mit erheblichen Nachteilen) der zusätzlich noch den Vorteil hat keinen Propwalk und wenig Drehmomenteinfluss auf den Rumf zu erzeugen.
Wenn die Motoren passend ausgelegt sind ist der Drehzahlabfall bei Einzel- und Doppelmotorisierung ähnlich und daher der Doppelantrieb i.d.R. etwas schneller weil die Props weniger Schlupf haben.
Gruß
Gunnar
jan3927
15.January.2012, 15:38
Hallo Gunnar
danke für die Ausführung .Ich denke ich habe einen großen Teil verstanden:laugh:
Gruß Jan