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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : WTF? Was ist da schief gegangen? Regler abgebrannt ohne zu Fahren!



kirschgruen
7.June.2011, 22:20
Guten Abend,

ich hatte heute einen derben Rückschlag und suche nach einer Erklärung für dieses Desaster. Ich wollte einen Antriebsstrang für meine Electra nur auf Funktion prüfen. Da gabs ein Feuerwerk. Aber der Reihe nach ...

Komponenten (alles nagelneu):

Turnigy 180A mit Zusatzkondis 6 x 1000 µF
Tenshock 2230/12
Nanotech 5000 mAh 45 - 90C 2 x 3s1p in Reihe zu 6s geschaltet
Drahtwiderstand 5W 18r für Antiblitz

Ablauf:

BEC des Regler hab ich nicht genutzt (rotes Kabel aus dem Stecker gezogen) und Empfängerpack an den Empfänger geschlossen. Dann habe ich ein 3s Pack über den Vorwiderstand angeschlossen um die Kondis zu laden. Aber der Regler hat nur rot geblinkt ... kein Piepen. Widerstand ist warm geworden - also Strom ist geflossen. Aber auch nach 10 Sekunden ist der Regler nicht angesprungen. Habe dann 6s über den Widerstand angeschlossen (dachte dann klappts eher mit dem Laden der Kondis) ... aber wieder nur rotes Blinken am Regler. Dann dachte ich was solls, muss ich die Akkus halt mit Ansteckfunken anschließen ... dabei ist es dann passiert: Stecker nur gegen die Buchse gehalten (nicht gesteckt) und es gab einen Blitz / Knall ... der Strom war gleich so hoch das Stecker und Buchse an einander klebten. Konnte nur mit einer Decke die Sache ersticken.

Was meint ihr wo lag da der Hase im Pfeffer?! Akkus waren nicht voll geladen ... Ruhespannung von 3,7 V / Zelle. Ich trau mich jetzt gar nicht den anderen Antriebsstrang zu testen. Wie meint ihr sollte ich vorgehen?

Grüße Fabian

34103 34104 34105 34106 34107

kirschgruen
7.June.2011, 22:27
Und so sieht der andere Antriebsstrang aus:

34111 34112

Gleicht dem abgebrannten, hat nur kein Antiblitz.

Monaco-Pit
8.June.2011, 05:44
Servus Fabian

Ich vermute mal, dass Deine Zusatzkondis den Kurzschluss ausgelöst haben. Hast Du sie vor dem anlöten an den Regler mal auf Kurzschluss geprüft? Gerade mit billig Kondis kann es schon mal vorkommen, dass einer durchschlägt und somit das ganze Deaster ausgelöst hat. Aber wie gesagt, nur mal eine Vermutung. Aber sehr naheliegend.

Gruß Peter

kirschgruen
8.June.2011, 08:45
Servus Fabian

Ich vermute mal, dass Deine Zusatzkondis den Kurzschluss ausgelöst haben. Hast Du sie vor dem anlöten an den Regler mal auf Kurzschluss geprüft? Gerade mit billig Kondis kann es schon mal vorkommen, dass einer durchschlägt und somit das ganze Deaster ausgelöst hat. Aber wie gesagt, nur mal eine Vermutung. Aber sehr naheliegend.

Gruß Peter

Hallo Peter,

ja ich habe die Platine (http://www.rc-raceboats.de/forum/showthread.php?17066-Aufbau-Electra&p=140698&viewfull=1#post140698) vorher mit dem Multimeter geprüft ... nix kurzgeschlossen. Habe bei jedem einzelnen Kondensator vor dem Einlöten die Kapazität gemessen ... alle haben 1000 µF +/- 10 µF.
Die Kondensatorplatine ist das einzige was heil geblieben ist ... da war nach einer Stunde immer noch Saft drauf!

Sollte ich trotzdem sicherheitshalber die andere Platine vom anderen Regler ablöten vor dem ersten Test? Motor abklemmen macht auch wenig Sinn?!

Toll, jetzt brauche ich ein komplett neues Setup für die Electra ...

Gruß Fabian

Hans
8.June.2011, 09:15
Hallo Fabian,

ich stimme Monaco-Pit zu, zumal Du geschrieben hast, dass der Widerstand warm geworden ist. Also war der Kurzschluss bereits vorhanden.

Es kann aber auch sein, dass einer der Elkos verpolt ist. Das kannst Du nicht als Kurzschluss messen, wirkt sich aber genau so aus.

Solche Verpolung geschieht meist durch temporären Kurzschluss zwischen den Ohren, ebenso wie Bäume, Flaschen und ganze Ufer, die plötzlich vor's Boot springen.

Prüfe mal die Polarität jedes einzelnen Kondensators. Ich bin gespannt.

Gruß Hans

kirschgruen
8.June.2011, 10:07
Hallo Hans,

den Kurzschluss stelle ich bevorzugt bei 30° im Schatten am Grill mit ein paar Pilsbier her. Ordentlich gelötet wird aber im stillen Kämmerlein. :prost:



Es kann aber auch sein, dass einer der Elkos verpolt ist. Das kannst Du nicht als Kurzschluss messen, wirkt sich aber genau so aus.


Ich habe jeden (!) Elko so eingelötet das die Seite mit dem dicken MINUS auf die schwarze Leitung vom Regler geht. Und jetzt sag bitte nicht, dass das genau verkehrt herum ist.

34120

Hab einen 180 A vom Kollegen mit 3 x 2200 µF vom selben Hersteller ausgerüstet und da läufts wie verrückt.

Also kann ich den anderen Turnigy auch nur auf gut Glück anklemmen?!

Gruß Fabian

MiSt
8.June.2011, 10:42
Am Motor ist eines der Kabel ab - wegen der Elkos :bang?

Der Regler wird geblinkt haben, weil er sich mit dem Motor unwohl fühlte. Über den Widerstand war der Strom begrenzt, daher Widerstand warm und nicht "Bumm". Warum hast Du nicht erstmal 3s ohne Widerstand angeschlossen? Aber egal, irgendwas am Regler oder noch eher am Motor war kaputt, deshalb "Bumm".

Tipps zu den bruchanfälligen Motorkabeln an BLs:
- an der Durchgangsstelle durch das Gehäuse nochmal einzeln einschrumpfen
- alle drei Kabel dann zusammen einschrumpfen, damit sie sich gegenseitig stützen
- am besten nie bewegen

Hans
8.June.2011, 10:47
Nach Michaels Beitrag hab ich mir noch einmal die Bilder des ersten Beitrags angeschaut, insbesondere das letzte = den Motor.

Wenn ich nichts an den Augen habe, sieht das in einigen Löchern wie verbrannte Kabel aus. Kann das sein?


Wäre übrigens gut, wenn der Unsinn mit dem mittleren Kabel gelöscht würde - das ist die Keimzelle der nächsten Forenlegende :mad:.
Schon erledigt.

Gruß Hans

kirschgruen
8.June.2011, 10:57
Hallo Michael,

ja - das mit den 6s war dämlich und die Hölle!! Hatte da was im Hinterkopf das der Widerstand für 6s ausgesucht war und mit 3s möglicherweise die Zellenzahl nicht erkannt wird weil die Kondis zu langsam laden. Deshalb - nachdem es mit 3s nix wurde den zweiten Akku in Reihe geschaltet. :-( Das Widerstände warm werden empfand ich als "normal".

Hans: genau - die Windungen vom Motor sind völlig verschmort .. nach ca. 10 Minuten konnte ich das Teil nur unter Schmerzen wieder anfassen.

Also hab ich mich durch meine Vorladeschaltung von den eigentlichen Symptomen ablenken lassen ...

Hab die Motorkabel meiner Meinung nach schonend behandelt ... 6 mm Goldies so schnell wie möglich mit Lötstation bei 310° C angelötet. (am Stecker erwärmt).

MiSt
8.June.2011, 11:03
Tipps zu den bruchanfälligen Motorkabeln an BLs:
- an der Durchgangsstelle durch das Gehäuse nochmal einzeln einschrumpfen
- alle drei Kabel dann zusammen einschrumpfen, damit sie sich gegenseitig stützen
- am besten nie bewegen

Wie lange oder wie heiß (310° ist sehr wenig) Du da dran rumlötest ist dagegen zweitrangig - ein elendes Rumgebrate soll es natürlich nicht sein bzw. impliziert sogar schlechte = hochohmige Lötstellen. Es ist sogar besser, kurz und eher sehr heiß zu löten - wie bei Steaks.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass der Motor zuerst kaputt war.

kirschgruen
8.June.2011, 11:12
Hmpf, ich hab leider den Motor beim "Vorladen" der Kondis nicht betatscht (Wärmeprüfung). Aber deine Diagnose macht Sinn ... der 3s LiPo den ich zuerst allein angeschlossen hatte ist viel stärker entladen als der später zugeschaltete. Da muss also schon vorher Strom umgesetzt worden sein.

Der Blitz / Knall kam für mich aus Motor / Reglergehäuse gleichermaßen ... die tausendstel Sekunde gab meine Auffassungsgabe nicht her ... mit sowas hab ich nicht gerechnet.

Danke für eure Hilfe!! :thx:

Wie prüfe ich jetzt den anderen Motor / Regler sinnigerweise?


Grüße Fabian

kirschgruen
8.June.2011, 11:16
Welche Temperatur empfiehlst du für unsere modellbautypischen Lötarbeiten bei Antrieben? Bei 8 mm Goldkontaktsteckern und entsprechenden Kabeln muss ich meine kleine Lötstation schon auf 420 - 430° C aufreissen damit da was geht.

MiSt
8.June.2011, 12:01
Welche Temperatur empfiehlst du für unsere modellbautypischen Lötarbeiten bei Antrieben? Bei 8 mm Goldkontaktsteckern und entsprechenden Kabeln muss ich meine kleine Lötstation schon auf 420 - 430° C aufreissen damit da was geht.

"Kleine Lötstation" hört sich schon mal nicht gut an. Was man beim Löten braucht, ist Leistung und einen guten Wärmeübergang, so ähnlich wie Hubraum ... :cool:. Geregelte Stationen hat man primär erfunden, um den Verschleiß der Lötspitzen ohne Last in den Pausen klein zu halten ... :cool:

Es ist nicht ehrenrührig und für die Beteiligten auch besser, einen fetten Goldi mit dem 100W-Kolben zu löten, den man früher zum Inlinelöten benutzt hat. Vorverzinnen kann man ja noch mit der Lötstation (auf Vollgas) oder einem Kolben von 40-60W.

Um es auf den Punkt zu bringen: Die Leistung bzw. Temperatur muß so hoch sein, daß ein Lötvorgang <2s dauert, gerne nur ~1s, ist auch ein Stück weit Übungssache. Die Temperatur darf aber nicht so hoch sein, daß das Flußmittel im Lot explosionsartig verdampft, es muß schon noch Gelegenheit haben, kontrolliert zu verdampfen. Tipp dazu: Lötspitze vor dem Löten an nassem Schwamm abwischen, das reinigt sie, sodaß der Wärmeübergang gut wird, und nimmt ihr die Temperaturspitze.


Der Blitz / Knall kam für mich aus Motor / Reglergehäuse gleichermaßen ... die tausendstel Sekunde gab meine Auffassungsgabe nicht her ... mit sowas hab ich nicht gerechnet.

Wie prüfe ich jetzt den anderen Motor / Regler sinnigerweise?

Es gibt eigentlich keinen Grund zur Annahme, daß der andere Motor ebenfalls kaputt ist. Falls doch, dann schließe doch einen anderen an für den ersten Test.

Der Motor muß aber nicht der Ausgangspunkt gewesen sein. BL-Regler besitzen intern 3 Halbbrücken, also 6 Leistungsschalter. Wenn nun beide Schalter einer Halbbrücke defekt sind, fließt unkontrollierbar Strom nur durch den Regler, der Motor ist dann außen vor. Anders sieht das aus, wenn zwei Halbbrücken jeweils "gegenüberliegend" halb kaputt sind: Dann fließt der Kurzschlußstrom durch eine einzelne Motorwicklung ("Phase") und zerstört sie, wenn man das nicht bald getrennt bekommt.

BL-Regler gehen fast ausschließlich aus folgenden Gründen kaputt:
- viel Wasser
- wenig Wasser
- ein einzelner Tropfen an der richtigen Stelle
- Kondenswasser
- sonstige Feuchtigkeit
- Ablagerungen, die durch Feuchtigkeit entstehen
- zu lange Akkukabel mit Spannungen an der Spannungsgrenze der Regler
- durch zu schnell zu viel Strom
- durch zu lange zu viel Wärme im BEC ==> Abregeln des BEC ==> MOSFET Treiber arbeiten nicht mehr richtig (je nach Schaltungskonzeot natürlich)

Sika
8.June.2011, 12:33
1. Mal den "dumme" Frage: hat der hochgegangene Regler vorher überhaupt schonmal funktioniert? Es gibt genügend Berichte, wo diese Dinger beim ersten Anstrecken hochgegangen sind - einfach schlechte Produktion und keine Endkontrolle. Nicht umsonst sind die so günstig.

2. 6s an einen Regler der bis 6s zugelassen ist, ist immer kritisch. Und zwar wegen der Gegeninduktionsspannungen, die der Motor verursacht. Normalerweise knallts dann aber erst unter Last, nicht schom beim Einschalten. Ggf. kann das Einschaltpiepsen aber schon ausreichen.

3. Die Turnigy 180A haben, soweit ich weiß, ein eingebautes Antiblitz. Das ist immer kritisch - siehe auch die erste Serie der Schulze 300A-Regler.

Gunnar hat für das Benefiz-Projekt das Antiblitz nicht ohne Grund tot gelegt. Dafür haben die Turnigy aber gut dimensionierte 3000uF an eingebauter Kapazität, d.h. zusätzliche Kondis braucht es eigentlich nicht. Dafür aber besser das überaus kritische Antiblitz totlegen.

Denn ich habe schon gar keine Idee (aber eine Vorahnung), was das eingenaute Antiblitz macht, wenn man das von außen noch mit einem Widerstand langsam auflädt. Ich vermute daher hier die Ursache: 6s und undefiniertes Verhalten des eingebauten Antiblitzes.

4. Ich glaube nicht, dass der Tenshock-Motor vorab defekt war. Nun ist er aber definitiv Schrott. Trotzdem die Hinweise von MiSt für zukünftige Projekte beachten.

Jörg

kirschgruen
8.June.2011, 12:33
Meine Lötstation hat 48 W und mit großer Spitze schlägt sie sich nicht schlecht. Aber 48 W sind halt keine 100 W. :rolleyes: Einen nassen Schwamm benutze ich auch immer. Das kann man nur jedem empfehlen.

Habe ich heute wieder viel gelernt und werde meinen alten Kolben wieder raussuchen!

Wenn ich wieder etwas Mut gefasst habe schließe ich den anderen Regler mal an (mit anderem Motor). Aber wie du schon sagst, unwahrscheinlich das da dasselbe passiert. Sehe nicht wo ich einen systematischen Fehler zusammengebastelt habe.

kirschgruen
8.June.2011, 12:43
Hallo Jörg,

zu 1: der Regler war neu, bis auf meine "Modifikationen". Erste Inbetriebnahme. Bisher haben bei uns alle schachtelneuen 180 A Turnigys auf Anhieb funktioniert. Werde aber NIE mehr etwas am Regler verändern ohne vorhergehenden Funktionstest.

zu 2: Ok, habe mal was von Spannungs- bzw. Stromreserve gelesen. Da es wohl auch ganz mutige gibt die 7s an den 180 A Turnigy schließen ... dachte ich 6s ohne BEC ist nicht zu grenzwertig. Mein neues Setup soll mit 4s an einem 6s Regler (Swordfish 200 A) zu werke gehen.

zu 3: Aha, bei unseren 180 A knallts immer ganz ordentlich beim Anstecken der Akkus (ok, alles 6s Geschichten) Mit Widerstand kurz vorgehalten (nirgends angelötet) ist aber alles schick wenn man schnell ist.
Hab auch kein Plan wie man den eingebauten Antiblitz totlegt. Gibt ja auch verschiedene Versionen des Reglers. Ich lasse meinen Widerstand jetzt mal weg!

zu 4: Und wie der jetzt Schrott ist ... lässt sich nicht mehr wirklich drehen, riecht streng und sieht schwärzer aus wie vorher. :(

Grüße und Dank für eure Tipps!

MathiasMxxx
8.June.2011, 14:30
zu drei...

höre ich auch das erste Mal das die eingebautes Antiblitz haben sollen.

Gibt ja auch einige Händler die extra Kits zum selbst anlöten dafür anbieten :)

Nebenbei mal, Mhz bietet jetzt ja auch die Version 3 des Reglers mit mehr Kondies. Hat die schon jmd. ausprobiert?

Sika
8.June.2011, 14:37
Zu 1: wenn man neue HW oder Elektronik in Betrieb setzt, dann erstmal mit der niedrigsten Spannung beginnen und darauf gefasst sein, dass es knallen kann.

Zu 2: wie hat MiSt das so schön genannt: "Forenlegenden...". In einem 18NiMH/6s LiPo-Regler sind üblicherwiese 30V FETs verbaut. 6s sind ca. 25V, 7s ca. 29.2V. Anklemmen wird man 7s vermutlich können - aber sobald ein Motor unter Last betrieben wird, kommen die Induktionsspitzen dazu. Ich persönlich würde eine 6s-Regler eher nur mit 5s betreiben, wenn man den Regler bzgl. Strombelastung in den Grenzbereich bringt - was schnell passiert.

Zu 3: Vllt. liest dies ja Gunnar mit - ich weiß nicht genau was er an den Trunigy 180 gebrückt hat und woher er die Info dazu hatte. Es schien aber plausibel.

Zu 4: Ärger dich nicht zu sehr - du bist nicht der erste und wirst auch nicht der letzte sein, der einen Motor killt...

Gruß,
Jörg

GunnarH
8.June.2011, 16:59
Zu 3: Vllt. liest dies ja Gunnar mit - ich weiß nicht genau was er an den Trunigy 180 gebrückt hat und woher er die Info dazu hatte. Es schien aber plausibel.

Gruß,
Jörg
Da bin ich ;)
Also, ich hab einfach 2 versilberte Kupferdrähte mit 1mm Durchmesser nebeneinander vom Minus am Reglereingang zum Minus des nächsten ElKos gelötet.
Dass die Regler Antiblitz haben hat die Messung des Widerstands vom Minuskabel zum Minus der Elkos ergeben, wo die Brücke hin kommt hat sich Dank des Platinendesigns eigentlich von alleine ergeben.

Gruß
Gunnar

Lars-K.
8.June.2011, 17:10
Hallo Gunnar.
Wenn die 180-er nen Antiblitz haben, warum knallen die dann trotzdem beim zusammenstecken :confused:???

MfG,
Lars

Gooking
9.June.2011, 04:36
Schon erledigt.

Gruß Hans

Danke. Diesen Unsinn hat man mir übrigens in einem anderen Forum erzählt.
Und ich hab das bis heute geglaubt :bang

Sika
9.June.2011, 09:58
Wenn die 180-er nen Antiblitz haben, warum knallen die dann trotzdem beim zusammenstecken :confused:???

Es ist halt die Frage, was die Chinesen da wirklich gebaut haben. Man liest in der Spezifikation ja auch nichts darüber, dass ein Antiblitz eingebaut sein soll. Aber Gunnars Messergebnisse zeigen eindeutig, dass da irgendeine Schaltung drin ist, die typisch für ein Antiblitz ist - nämlich keinen direkten Kontakt zwischen dem Minus-Eingang und der Minus-Seite der Kondensatoren. Wie und ob diese Schaltung funktioniert ist dann eine andere Frage.

Solange man nicht genau weiß, was die Schaltung bewirkt oder bewirken soll, macht es aus meiner Sicht jedenfalls auch Sinn, da die Brücke reinzulöten. Besser kein eingebautes Antiblitz als eins was ggf. spinnt.

Vllt. hat ja jemand Kontakt zum Hersteller und fragt mal nach? Oder ist elektronisch so bewandert, dass er die Schaltung genau versteht?

Jörg

boernhard
9.June.2011, 10:07
Mir ist aufgefallen, dass es beim Anstecken selbigen Reglers an 6S nicht immer knallt (ich stecke immer minus als letztes zusammen, falls das wichtig ist). So ca. jedes 5. Mal wundere ich mich über den nicht stattfindenden Knall. Dabei ist kein System zu beobachten, d.h. manchmal bleibt der Knall aus wenn das Boot eine Woche nicht benutzt wurde, und manchmal beim Einsetzen der 2. Ladung Akkus am See. Andererseits ist es üblich, dass es bei der Sequenz "Zusammenstecken, trennen, zusammenstecken" (innerhalb weniger Sekunden) trotzdem zweimal knallt, die Kondis sich also offensichtlich schnell entladen.

Gruß, Björn

PS: Es gibt von Seaking einen neuen 130A HV Regler, da ist von Haus aus ein Antiblitz per Opferstecker und Widerstand dran.

kirschgruen
9.June.2011, 10:12
Gerade mal gemessen:

Also, meine 180er haben keinen Widerstand zwischen den Akkuzuleitungen und den Kondensatoren!
Anfang Februar gekauft ... also noch nicht so alt.

Sika
9.June.2011, 10:43
Vllt. zur Erklärung:

* es gibt einmal ein externes, "manuelles" Antiblitz: dabei lädt man die Kondensatoren langsam über einen Widerstand auf, entweder hält man den selbst dazwischen oder über ein separates, ruhig dünnes Kabel. Sind die Kondensatoren aufgeladen, kann man die Hauptstromversorgung mit den dickeren Steckern zusammen, ohne das es blitzt.

-> dieses Verfahren wird aber von manchen Reglern ausgehebelt, denn sie prüfen nach dem Anstecken des Akkus, wie gut, d.h. niederohmig, die Akkus und die Anschlußverbindungen sind. Im einfachsten Fall passiert dies, indem man den Motor kurz bestromt - z.B. beim Ansteckpeipsen - und dabei den Spannungsabfall über dem Akkus mißt. Ist der Spannungsabfall zu groß, dann sind die Akkus zu schlecht - und der Regler verweigert die weitere Inbetriebnahme.

* dann gibt es die eingebauten Antiblitze: hier sind die Kondensatoren im Regler nicht direkt mit Plus oder Minus verbunden, sondern können vom Reglerprozessor über eine Transistorschaltung dazugeschaltet werden, wenn sie fertig aufgeladen sind.

Dann ist z.B. ein Widerstand, typischerwiese im Ohmbereich, zwischen Minus-Eingang und und Minus der Kondensatoren messbar, wenn der Regler nicht in Betrieb ist, bzw. die Kondensatoren noch nicht zugeschaltet sind.

Eine Gefahr steckt in dieser Transistorschaltung. Wenn ich das ursprüngliche Problem bei den ersten 300er Reglern richtig mitbekommen habe, dann ist beim Freischalten der Kondensatoren die Spannungsversorgung des Prozessors so halb zusammengebrochen, was dann den Prozessor in einen undefinierten Zustand brachte. Das wiederum hat dazu geführt, dass die Motorphasen undefiniert gegeneinander geschaltet wurden = Kurzschluß des Akku über dem Motor. Und so ziemlich genauso sehen die obigen Bilder auch aus...

Jörg

V9Fan
9.June.2011, 11:00
Vllt. zur Erklärung:

dann ist beim Freischalten der Kondensatoren die Spannungsversorgung des Prozessors so halb zusammengebrochen, was dann den Prozessor in einen undefinierten Zustand brachte. Das wiederum hat dazu geführt, dass die Motorphasen undefiniert gegeneinander geschaltet wurden = Kurzschluß des Akku über dem Motor. Und so ziemlich genauso sehen die obigen Bilder auch aus...

Jörg

Das würde erklären warum besonders häufig die Regler spinnen die mit massiven externen Elkos gepimt worden.

Sika
9.June.2011, 11:53
Das könnte tatsächlich so sein. Wenn die Transistorschaltung im Regler beim Einschalten zu früh freischaltet, also wenn die Kondensatoren noch nicht 100% aufgeladen sind, dann fließen so ggf. viel höhere Spitzenströme über den Transistor, weil die dicken Zusatzkondensatoren einen viel niedrigeren AC-Ri haben als die Akkus selbst. Das könnte dann die Transistorschaltung überlasten - mit undefiniertem Ausgang.

Ist aber recht hypothetisch - zumal ja noch nicht eindeutig geklärt ist, ob und was da an Schaltung vorliegt. Ich hab so ein Ding nicht.

Jörg

Rocky
9.June.2011, 12:46
Die zusätzlich angebrachten Kondensatoren sind doch meist direkt in den Akkuzuleitungen verbaut und somit ohne Vorladung direkt angeschlossen.

Beim Kollegen mit Zusatzkondensatoren hat es seltsamerweise nicht geblitzt als er mal zum testen ohne Widerstand angeschlossen hat. Die 4000µF zusätzlich sitzen aber direkt an den Zuleitungen unten am Regler ..... seltsam.

Normalerweise sollen mehr gute Elkos dem Regler ja helfen. Es scheint aber von jeder Regel auch Ausnahmen zu geben. Wenn die Elkos direkt am Kabel sitzen wie z.B. bei den YGE Platinen und den Steckern zuliebe mit Vorwiderstand geladen wird dürfte doch eigentlich nix passieren.

Gruß Tobias

Sika
9.June.2011, 14:06
Ohne die tatsächliche Schaltung zu kennen - und zu verstehen, landen wir nur bei "müßte" und "eigentlich". Nach aktuellem Kenntnisstand würde ich jedenfalls auch wie Gunnar verfahren, d.h. die Brücke reinlöten und dann sollten die 3000uF auf dem Regler ausreichen.

Jörg

MiSt
9.June.2011, 14:38
Ohne die tatsächliche Schaltung zu kennen - und zu verstehen, landen wir nur bei "müßte" und "eigentlich".

Das ist 100% korrekt. Aber

1) Das Vorladen von Reglern ohne "Antiblitz" über Widerstand birgt Risiken auch bei den Reglern, die sich dann nicht wie von Jörg erwähnt über den hochohmigen Akku beschweren, weil vom Reglerentwickler völlig unvorhersehbare Spannungsverläufe beim Hochfahren entstehen können. Daher auch in den seriösen Anleitungen dazu der Hinweis, nicht zu hochohmig zu werden, auch wenn irgendwann wieder ein Fünkchen entsteht.
2) Antblitzschaltungen, auch gut gemachte, schränken die Wirkung der Kondensatoren gegenüber der Version "ohne" ein bißchen ein - dessen sollte man sich bewußt sein.
3) Zusatzkondensatoren sind an sich nur eine Krücke für zu lange Kabel und/oder notorisches Teillastgegurke mit hoher Belastung. Zwar hilft viel hier wirklich viel, aber irgendwann wird der Hilfszuwachs dann doch sehr klein ...
4) Manche hier schon gezeigte Basteleien mit Zusatzkondensatoren blitzen zwar schön kräftig, sind aber im Betrieb sinnlos. Nur ganz kurze dicke Verbindungen, wobei "kurz" wichtiger als "dick" ist, zu den Akkuleitungen helfen wirklich.
5) Natürlich kriegt man das Anstecken in Sonderfällen auch so hin, daß es nicht blitzt, Tobias: Die Spannungen ist bei 6s noch nicht hoch genug, einen Lichtbogen bei Annäherung entstehen zu lassen. Das Blitzen entsteht in diesen Spannungsregionen durch Prellen beim Ansteckvorgang. Je beherzter man dabei vorgeht, desto weniger Blitz :cool:.

kirschgruen
26.June.2011, 15:28
Ich war heute mutig und habe den anderen Antriebsstrang angeklemmt. Der war von mir genau so zusammengelötet wie der abgebrannte ... Kondis, Stecker, Kabel - alles gleich.

Und was ist passiert?! Nichts! Kein Knall, kein Rauch ... Regler tut was er soll und Motor läuft! Alles fein.

Und so sieht ein verunstalteter 8 mm Stecker von Nessel aus ...


34795 34794

Iser-Modell
27.June.2011, 21:52
Hallo Gunnar.
Wenn die 180-er nen Antiblitz haben, warum knallen die dann trotzdem beim zusammenstecken :confused:???

MfG,
Lars
Gute Frage - Lars :rolleyes:

Zum Motor:
ich glaube auch nicht das er der Schuldige ist.
Ich hab einen BL durch geglüht, also zwei Fasen hatten einen Kurzen, ohne dass weder dem Regler oder dem Akku etwas passiert ist.

Endweder hatte der Regler bereiz einen Kurzschluss oder du hast einen beim Löten verursacht.
z.B.: dir ist unbemerkt Lötzinn in der Regler getroft.

PS. mein Vorwiderstand (manueller Antiblitz) hat 5 Ohm + 10W, da blitzt nichts und die Kondi´s können sich zügig Aufladen ohne dass der Regler eine Fehlermeldung raushaut.
Regler:
YGE, TS, sowie Japan- u. Chinakracher

MathiasMxxx
28.June.2011, 18:15
4) Nur ganz kurze dicke Verbindungen, wobei "kurz" wichtiger als "dick" ist, zu den Akkuleitungen helfen wirklich.
kannste das mal mit einem Foto erklären wie es gemeint ist?

MiSt
28.June.2011, 20:31
kannste das mal mit einem Foto erklären wie es gemeint ist?

Nein, kann ich nicht, denn an diesem relativ sinnlosen Volkssport "Elkotransport" beteilige ich mich bis dato mit keinem meiner Regler.

Der Text bedeutet:
1) eine lange dicke Leitung ist schlechter als eine kürzere wenn auch dünnere
2) es ist besser, jeden Elko einzeln an die Akkukabel anzuschließen, weil sich dann die Induktivitäten der Zuleitungen parallel schalten. Das ist derselbe Trick wie lieber einen Zopf aus 3x 1.5mm² (voneinander isoliert) statt 1x 4mm² zu verwenden, wenn die Leitungen doch mal etwas länger werden

MathiasMxxx
28.June.2011, 21:11
ah oki danke, so habe ich es verstanden :)