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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : NiCD/NiMh retten



Magus
3.January.2011, 22:09
Hallo,
ich hab im Internet einige Anbieter gefunden, die Anbieten Akku-Packs von Bohrschraubern zu retten.

Wie machen die das??

Ich hab jetzt ein 10 Zellen / 1700mAh Pack hier liegen.
Entlade es mit 1C (Abschaltung 0,8V/Zelle), lade es mit 1/10C (bei 50mV/deltaPeak) und dann 5 Cyclen.
Gibt es noch andere Verfahren, einen Akku wieder zum Leben zu Erwecken??

Leider kann ich bei meinem Ladegerät die Ladeabschaltung nicht Ausschalten, das Laden-/Entladen kann ich bis 1A Ladestrom aber auch so realisieren...

Eine Frage noch: Ich nutze zum Entladen einen Widerstand. Gibt es eine bestimmte PWM-Frequenz, dich ich einhalten muss, damit das am besten funktioniert??

LG
Birger

Sika
3.January.2011, 22:21
Üblicherweise arbeiten diese Firmen mit hohen und kurzen Lade- und Entladepulsen um die groben Kristallstrukturen wieder zu zerkleinern. Mit NiCds geht das halbwegs, mit NiMhs der ersten Generation zum Teil auch - hängt aber von der verwenden Chemie ab. Ab GP4300/IB3800 geht es nicht.

Bei den 1700ern kann auch eine Einzelzellen-Tiefentladung mit kleinen Strömen und Diode helfen (siehe z.B. http://www.wildflyer.de/nimh-akkus.htm).

Jörg

Iser-Modell
4.January.2011, 01:42
Dazu solltest du auch das hier beachten. ;)
http://www.iser-modell.de.tl/Wildflyer_Widerstand.htm

Der Trick liegt in der langsamen und tiefen Endladung, bei der sich die kristaline Struktur wieder regenerieren kann.
Stelle dir einen Klumpen Reis vor, er hat eine geringe Oberfläche als alle einzelnen Reiskörner zusammen.
Das Ziel ist es den Klumpen möglichst wieder in seine einzelnen Körner zu zerlegen und damit die Kapazität des Akkus wieder herzustellen.

Du kannst die Akkus ruhig mit maximalem Druck laden, nur das Entladen "muss" langsam und tief erfolgen - jede Zelle für sich.
Im Akkupack funzt das nicht, da der Lader bei erreichen der Abschaltspannung (z.B. 10 Zellen x 0,8V = 8Volt) abschaltet.
Es ist nun sehr wahrscheinlich das ein paar Zellen dabei schon 0,5 oder sogar gegen 0 Volt tendieren und die Anderen daher schon mit weit höherer Restspannung abgeschaltet werden.
Gleiches passiert dann wieder beim Laden, nur umgekehrt.
Nur die einzelne Behandlung jeder Zelle gewährleistet dass alle Zellen auf ein Niveau gebracht werden.
Bleibt also nur die Wildflyermethode oder den Akku zu zerlegen und jeder Zelle einzeln ein paar Zyklen zu gönnen.

Edit:
Du hast auch die Möglichkeit den Akku mit einer 12Volt 5Watt -Autobirne zu entladen.
Bei 12V wären das dann durchschnittliche 0,416 A Entladestrom.
Ruhig warten bis die Glühbirne nicht mehr leuchtet, einen NICD bringt das nicht gleich um.
Dann den Akku wieder mit 2-3,5A laden.
Das wiederholst du 3-5 mal, wenn sich dabei die Kapazität nicht erholt ist der Akku platt.
Wenn sich was tut wiederholst du das Spiel bis keine Besserung mehr zu erkennen ist.

Alternativ geht auch ein 120 Ohm Widerstand mit min. 2 besser 5 Watt oder mehr.
Dann die Spannung der einzelnen Zellen prüfen und bei 0,6 - 0,5 Volt je Zelle aufhören.
Früher wurden NICD´s auch mit 0 Volt im Kühlschrank gelagert und das hat ihnen nicht geschadet.
Bei NIMH´s ist das nicht zu empfehlen.

Magus
4.January.2011, 15:30
Hallo,
Dioden und Widerstände sind bestellt ;)
Letzt dachte ich, ich gönne dem Akku erstmal so ein paar Zyklen am Laegerät:
Ruhespannung nach Laden 7,6V!! Und das bei eig 12 V. Leider wirds auch nicht mehr.
Daher, wie soll Wildflyer denn bei 0V Akkus was ausrichten??

LG

Iser-Modell
4.January.2011, 15:55
Hallo,
Dioden und Widerstände sind bestellt ;)
Letzt dachte ich, ich gönne dem Akku erstmal so ein paar Zyklen am Laegerät:
Ruhespannung nach Laden 7,6V!! Und das bei eig 12 V. Leider wirds auch nicht mehr.
Daher, wie soll Wildflyer denn bei 0V Akkus was ausrichten??

LG
Lässt sich der Akku den überhaupt noch laden?

Wie schon gesagt, ein paar Zyklen mit 100-500 mAh Endladestrom und 2-3,5 A Ladestrom geben dir Auskunft ob da noch was zu retten ist.
Andernfalls den Akku zerlegen und jede Zelle einzeln prüfen.
Auch die Wildflyermethode hilft dir bei toten Zellen nicht mehr.
Da hilft nur noch der Gang zur Schadstofftonne :rolleyes:

Hans
4.January.2011, 16:08
Letzt dachte ich, ich gönne dem Akku erstmal so ein paar Zyklen am Laegerät:
Ruhespannung nach Laden 7,6V!! Und das bei eig 12 V. Leider wirds auch nicht mehr.
Hättest Du Ralfs Hinweise der Einzelbehandlung gelesen und befolgt, wäre Dir der Grund für die lediglich 7,6 Volt völlig klar: Mindestens 4 tote Zellen.

Wenn Du den Pack weiteren Ladezyklen aussetzt, hast Du damit
A) die noch lebenden Zellen hoffnungslos überladen und
B) Dir fliegen die Zellen evtl. mit einer Riesensauerei und möglichen Verletzungen um die Ohren.

Angesichts der heute lächerlichen Preise für einen 3S 1700er Lipo kann ich nicht nachvollziehen, warum man sich solchen Risiken aussetzt.
Die Teile auf dem Foto lagen im Umkreis von 17m verteilt. :o

Gruß Hans

Magus
4.January.2011, 18:07
aber LiPos möcht ich nicht im Akkuschrauber ;)
Nehm mich jetzt jeder Zelle einzeln an, dauert zwar ewig, aber mal gucken...

Danke für eure Hilfe...

LG

Iser-Modell
4.January.2011, 18:17
Hole dir einen neuen Akku für den Schrauber oder gleich einen neuen Schrauber mit Akku´s.
Das ist eh das teuerste daran.
Bedenke bitte das ein WF-Akku schon Stunden nach der Ladung erheblich an Kappa und Leistung verliert.
Das ist bei einem Akkuschrauber nicht sehr sinnvoll *pleased*

Magus
4.January.2011, 18:25
I know ;)
aber im Keller lagern noch jetzt 2 Jahre alte EP4600 und die sind auch echt down (die waren find ich nie der Bringer, und das bei 5,90€ pro Zelle).

Werd wohl erstmal aus 2 Packs eins machen. Und dann, damit der Akkuschrauber nicht rumliegt bei LRP Akkus bestellen, 8 Stk 4000er für 11 Euro oder so, wenn die mal wieder im Angebot sind. So viel Strom hab ich da ja nicht, brauch halt nur 10 Stk.

Die ernüchternde Leistung der EPs haben mich nun auch endlich bewogen, auf LiPos umzusteigen...


Gruß
Birger

Sika
4.January.2011, 18:58
Wie die anderen schon geschrieben haben, hast du einige defekte Zellen mit innerem Kurzschluß im Pack.

Variante 1: du kannst versuchen die Zellen wieder "freizuschießen". Funktioniert allerdings nicht immer. Dazu verbindet man einzelne Zellen über Laborkabel mit einer 12V Autobatterie: Zelle in eine Hand nehmen und Kabel an die Pole drücken, Minus an den Minus der Autobatterie und nun das Plus-Kabel ganz kurz an den Plus der Autobatterie "anticken", ggf. mehrmals. Mit etwas Glück brennst du den inneren Kurzschluß frei.

Variante 2: 10 Stk. N-1700SCR gibts z.B. bei Battmann für 24 Euro.
http://www.batt-mann.de/nickel_cadmium.htm
Datenblatt: http://battery.sanyo.com/product/cadnica/pdf/r-series/N-1700SCR.pdf

Variante 2b: 1600er NiCd von GP: 10 Stk. für 15 Euro (sollte für nen Akkuschrauber reichen).
http://www.akku-doktor.de/webshop/akku/mode/big/sid/none/order/1/rn/712/an/10010/cn/0/ca/gp-nicd-zellen/akku-zelle-gp-gp160sck-pp-1-2v-1600-mah-nicd-im-10er-pack.htm
Datenblatt: http://www.gpbatteries.com.ua/prod_files/docs/160SCK.pdf

Jörg

Schwimmi
5.January.2011, 09:14
http://www.resulf.de/pdf/Resulf_praesentation.pdf

Gruß Timo