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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Neue Akkus ,noch mehr Energie.



Ch.Lucas
29.October.2010, 15:37
http://www.dbm-energy.com/ .

Peter F aus B
29.October.2010, 16:49
Auch eine Art, ein Buch anzupreisen. Ich denke, wir haben für unsere Zwecke immer schon die neuesten Technologien zur verfügung da wir warscheinlich als Betatester herhalten.

Sika
29.October.2010, 17:28
Von der Fahrt hab ich auch gelesen, aber die Homepage ist ja was technische Daten angeht völlig stillschweigend. Es gibt nichtmal Angaben über Leistung und Verbrauch des Autos, geschweige denn Daten zu den Akkus. Das deutet für mich schonmal auf Hokus-Pokus hin.

Es gibt da die Geschichte mit dem Gabelstapler, der mit nur 240Ah Kolibri länger durchhält als mit 775Ah Blei, 100kg Akku Kolibri gegen 1170kg Blei. Der dort abgebildete Jungheinrich Stapler fährt laut Datenblatt mit 48V, also wird der Kolibri-Akku die wohl auch haben, also 240Ah*48V=11.5 kWh. Macht mit 100kg also 115Wh/kg.

Aktuellen LiPos (ca. 23Wh/135g) schaffen da 170Wh/kg (natürlich ohne Gehäuse). Nimmt man zyklenfeste (Hyperion G3 5500), dann sind es 20Wh/135g, also immer noch 148Wh/kg. Man kann also 11.5kWh mit knapp 78kg schaffen, bleiben 22kg für die Kiste drum rum und BMS etc. Also tippe ich mal auf recht normale LiPos.

Zum Auto: bei sparsamer Fahrweise sollte man mit 6kWh/100km auskommen, das wären grob 10kW = 11-12PS Motordauerausgangsleistung. Sollte für 100km/h reichen und die 600km Fahrt hat ja auch 8h gedauert.

Wenn nun also ca. 60kWh für 600km gebraucht werden, dann wären das 3000 Stk. Hyperions G3 5500, oder 405kg, oder 180 Liter Volumen.

Mit 6 Zellen in Reihe, 10 nebeneinander und 50 übereinander ergibt dies einen Block von 93cm Länge, 43cm Breite und 45cm Höhe. Das würde man zur Not in den Motorraum kriegen - besser aber hälftig im Motorraum und als dünnere Schicht im Kofferraum.

Also machbar ist das akkutechnisch selbst mit Modellbauzellen - nur doof, dass so ein Akkupack dann so um 50-60k€ kostet (inkl. Megenrabatt)... - und ich will die 3000 Zellen auch nicht löten!!!

Womit die Fa. Kolibri aber sicherlich recht hat - das ganze ist mit heute verfügbarer Akku-Technik machbar.

Jörg

Hans
29.October.2010, 17:53
Auch eine Art, ein Buch anzupreisen.
Und so günstig, gelle? :jaw:

Mein Problem: Die Märchenstunden.

Studien, nach denen für die nächsten 100-200 Jahre genügend Lithium zur Verfügung steht, stammen immer von großen Energiekonzernen.

Studien, nach denen das Erdvorkommen an Lithium nicht einmal zum Ersatz von 20-25% der momentanen PKW ausreicht, stammen von Umweltverbänden.

Welche der beiden Studien könnte wohl als "völlig neuer" Anlagetipp dienen? ;)

Gruß Hans

Jan-Nicolas
29.October.2010, 18:01
Perfekt auf den Punkt gebracht, Jörg !

JN

Sika
29.October.2010, 18:51
Ehm, Hans... man kanns ja mal grob rechnen.

Der oben vorgerechnete 100s30p Pack enthält rund 5kg Lithium (Faustformel: 1.5g/3.7V*5000mAh). Zum Vergleich, der Tesla Roadster hat "nur" 55kWh an Bord, der Akku wiegt aber 450kg (liegt an den vielen kleinen Rundzellen). Der Mini E wird nur 35kWh an Bord haben - schafft aber auch keine 600km.

Jährlich gefördert werden derzeit rund 30.000t Lithium, das würde also für 6 Millionen Autos/Jahr reichen. Derzeit werden aber weltweit rund 65 Millionen PKW/Jahr hergestellt, von daher reicht es aktuell nichtmal für 10%.

Die erschließbaren Reserven belaufen sich auf ca. 10 Mill. t, was dann für 2 Mrd. PKW reichen würde, also ungefähr ein PKW pro 4 Personen. Der weltweite PKW-Bestand wird derzeit auf ca. 1 Mrd. PKW/LKW geschätzt, Tendenz steigend, ohne Roller etc.

Also alle Fortbewegung elektrisch mit LiPo und jeder hat einen PKW mit 600km Reichweite ist irgendwie nicht... da wird man sich was anderes überlegen müssen. Aber ich bin mir sicher, dass die Forschung weitergehen wird.

Man kanns aber auch anders sehen: wie mans dreht und wendet: 7 Mrd. Menschen sind einfach zuviel... (ok, ok, aber wir Deutschen arbeiten ja schon dran...)

Jörg

Baulude
29.October.2010, 21:28
....Aber ich bin mir sicher, dass die Forschung weitergehen wird....

Hallo Jörg
Ich hoffe es -> für uns alle :hi5:!!
Zum runter kommen empfehle ich aber mal "Armageddon" -> besonder die ersten ca. 20Min, wo es dann so ungefähr heißt "Das is alles was ihr habt, Ihr seid doch die großartige NASA, ihr habt nen Mann zum Mond gebracht" oder so ähnlich :o:o.

Gruß,
Ingo

Sika
29.October.2010, 22:00
Was sagt Klaus immer: Die Amis? Auf dem Mond? Nie!!! Auf dem Mond liegen nur 3 tote Russen. Und weils sie's nicht zurückgeschafft habe, weiß es niemand.

Ch.Lucas
29.October.2010, 22:22
Wow ,das ging ja schnell.
ich wollte sehen ob einer irgendwo einen Hinweis auf die Leistungsdichte findet.
Ich habe es auch nicht geschafft irgendetwas genaueres heraus zu finden.Ist schon Jämmerlich. Der Hauptgrund für die genügsame Fahrt wird sicherlich im Audi A2 zu Suchen sein.Er ist schon von Haus aus Energiesparend Konzipiert worden.Ein Synchronmotor mit hohen Wirkungsgrad eingebaut ,ordentliche Leichtlaufreifen anschrauben und überflüssiges Gewicht herausbauen ,dann wird es wie der Jörg schon vorgerechnet hat klappen. An der TU Garching hier bei uns in München verfolge ich die Truppe die dort ein Shell Kilometermaraton Fahrzeug aufbaut.Der David Kalwar hier aus dem Forum ist dort dabei ,wir haben uns übers Forum bei seiner Suche nach einer Brennstoffzelle kennengelernt.Aus der Brennstoffzelle ist leider nichts geworden,Horizon will immer noch viel zuviel für einen Stack ,aber Shell hat das Reglemant geändert und es sind seit neuesten auch Fahrzeuge mit Akkus zugelassen.Für so eine reine Sparkiste reicht ein kleiner Lipopack um die geforderten 35 km Strecke abzufahren und dann den Energieverbrauch auf die von 1 Liter Benzin Energieequivalent Hochzurechnen.Mit solchen Reifen die dabei verwendet werden würde der Audi wahrscheinlich auch 1000 km weit Fahren.Die haben einen Rollwiederstand wie Rad/Schiene der Eisenbahn.
Wenigstens haben wir für das Fahrzeug einen Motor von der DLR in Oberpfaffenhofen gesponsert bekommen der sonst mit sehr hohen Wirkungsgraden Roboterarme antreibt.
Für einen Sauberen Antrieb in Zukunft wird man an Brennstoffzellentechnik nicht vorbeikommen.Leistungsfähig ist sie und die Wasserstoffdarstellung wird immer besser.So wurde der Wirkungsgrad bei der Wasserelektrolyse vor ein paar Wochen erheblich gesteigert ,da man den Prozess dabei mit Wasserdampf und einen Katalysator ablaufen läst und es gibt weiter verbesserte Methoden Wasser direkt durch höhere Temperaturen in Solaröfen auch durch einen Katalysator zu Kracken als ganz ohne weiteren einsatz von Strom. Man kann nur Hoffen das sich diese Methoden weiter verbessern und damit irgendwann mal genug Wasserstoff bereitgestellt werden kann.Aus Wasserstoff kann in einen weiteren Prozess auch Methangas hergestellt werden ,das sich noch besser speichern läst und vor allem für das auch schon ein sehr großes Verteilernetz vorhanden ist.

seewolf-49
29.October.2010, 22:37
Ich denke, wir haben für unsere Zwecke immer schon die neuesten Technologien zur verfügung da wir warscheinlich als Betatester herhalten.


Der Verdacht hat sich mir auch schon aufgedrängt.

Wir testen hier für einige, wenige Konzerne Lithium Technologie.
Ok das ganze ist nicht kostendeckend für industrielle Entwicklungen.

Laboruntersuchungen mit definierten Bedingungen sind nachvollziehbar.
Unsere Verwendung liefern aber wohl doch einige Hinweise für die Praxis.

Schade dass hiesige Firmen kein Interesse zeigen
an diesem Wettrüsten im Modellsektor.

Gruß
Wolfgang

Magnus
30.October.2010, 01:13
Das tolle an den E-Fahrzeugen ist, das bei aller Machbarkeit die CO2-Einsparung beim Energiemix in Deutschland gleich 0 oder noch schlechter ist. Und "alltagstauglich" ist so ne Sache. Klima und Heizung können gerne mal mit 3kW aufwärts zu Buche schlagen, damit hat es sich dann mit der Reichweite auch erledigt. Nebenbei ist das Auto auch noch die teuerste Variante um den CO2-Ausstoß zu reduzieren...

Aber zurück zu den Batterien. Nach den Zahlen die ich kenne liegt das Limit (Systemgewicht) für LiPo bei etwa 200-300Wh/kg.

Ch.Lucas
30.October.2010, 07:09
Hi,
300 Wh/kg werden als theoretisches maximum für Lipo angegeben .Wenn es mehr sein soll müssen andere her wie Schwefel-Litiumakkus ,die es wohl schon gibt ,die aber nicht so hoch belastet werden können.Im längsten Elektroflug wurden aber diese Zellen schon eingesetzt , theoretisches Maximum liegt hier mal Faktor 10 Höher bei 3350 Wh/kg ,das wäre ja schon mal eine Ansage. http://de.wikipedia.org/wiki/Lithium-Schwefel-Akkumulator .
noch was dazu, http://www.heise.de/tr/artikel/Schweflige-Hoffnung-276451.html .

K_Mar
4.November.2010, 19:53
Bei Entladezeiten von >1h braucht man keine Hochstromzellen und da gibt es mit der NCR18650 (3,7V/2,85Ah/44gr) von Panasonic schon heute eine Zelle mit 240Wh/kg. Für 2012 ist die Zelle mit 3,4Ah entsprechend 286Wh/kg angekündigt, dann folgt die nächste Generation mit Si-Elektroden 3,4V/4Ah/50gr = 272Wh/kg. Bei dieser Technologie wird dann mit einer Energiesteigerung von 16% pro Jahr gerechnet womit 2016 400Wh/kg erreicht wird.

Gruß Klaus

Sika
4.November.2010, 20:57
Das ist richtig, aktuelle 35C Hochstromzellen braucht man im Auto bei 0.2C Enladerate sicherlich nicht. Obige Rechnung sollte nur zeigen, dass es selbst mit solch typischen Modellbauzellen machbar ist. Mit 5C Lipos kann man da auch noch mehr erreichen.

Zur Pana, hab mal nachgeschaut. Aktuell ist eine NCR18650A mit 3.6V?, 2,95Ah und 45.5g - macht 245Wh/kg. Siehe http://industrial.panasonic.com/www-data/pdf2/ACA4000/ACA4000CE254.pdf

Interessant ist, dass die Zelle bei 60°C deutlich an Kapazität gegenüber 25°C zulegen (3000->3200mAh). Uninteressant finde ich, dass die max. Laderate bei ca. 0.3C liegt, also um 4h Ladedauer.

Genügend Rumps aus der Steckdose vorausgesetzt, könnte man den oben beschrieben Modellbaupack zur Not in 15min laden, 90% in 10min. Viel wenige Zeit braucht man an der normalen Tanke mit PP auch nicht.

Jörg

Thorsten Köhler
5.November.2010, 18:36
Das tolle an den E-Fahrzeugen ist, das bei aller Machbarkeit die CO2-Einsparung beim Energiemix in Deutschland gleich 0 oder noch schlechter ist. Und "alltagstauglich" ist so ne Sache. Klima und Heizung können gerne mal mit 3kW aufwärts zu Buche schlagen, damit hat es sich dann mit der Reichweite auch erledigt. Nebenbei ist das Auto auch noch die teuerste Variante um den CO2-Ausstoß zu reduzieren...

Aber zurück zu den Batterien. Nach den Zahlen die ich kenne liegt das Limit (Systemgewicht) für LiPo bei etwa 200-300Wh/kg.

Sorry, das ist zwar schön zu lesen, aber so nicht richtig.

Wenn man Jörg´s Zahlen zu Grunde legt, also 6kWh / 100km und den CO2 Ausstoß pro kWh Strom berücksichtigt (520gr/kWh, Greenpeace (http://www.nie-mehr-benzin.de/2008/12/28/elektroautos-an-der-steckdose-wirklich-klimaschweine-nein/) ) dann stößt dieses Elektroauto auf 100km gerade 3120 Gramm CO2 aus.
Ein sparsamer Benzin oder Diesel-Pkw liegt bei knapp unter 100gr/km also etwa 10.000 Gramm für die gleiche Fahrstrecke. Das entspricht einem Verbrauch von
4,25 Liter Benzin oder 3,77 Liter Diesel auf 100km.
Der oben vorgestellte Energiebedarf wird mit dem Verbrauch von 1,33 Liter Benzin oder 1,18 Liter Diesel gedeckt.

Wer fährt hier ein so sparsames Auto?
Im Greenpeacelink stehen auch noch ein paar andere Zahlen zum Nachdenken.
Ansonsten mal den CO2-Rechner (http://www.energieagentur.nrw.de/co2-rechner/) bedienen.

Ch.Lucas
5.November.2010, 20:10
Hi,
zum neuen Wunderakku gibt es in der letzten Auto Motor und Sport Zeitschrift etwas ,wenn auch wenig mehr.Der Akku soll also eine Litium-Metall-Polymer Batterie sein ,Die einzelzelle soll eine Spannung von 3,8 Volt haben und es auf eine Energiedichte von 250-285 Wh bringen .Der ganze Akku soll 300-350 kg wiegen.
Laut AMS steckt diese Akkuentwicklung noch sehr in den Kinderschuhen ,laut Experten aus der Automobilindustrie ist mit einem Serieneinsatz niht vor den nächsten 5 Jahren zu rechnen.Der Akku sei sehr auf Leistungdichte getrimmt und es gibt keine aussagen was Ladezyklen,Lebensdauer und Sicherheit betrifft. Mister Brüderle hat das ganze Projekt mit 250000,- Euro Unterstützt.
Mit dem Geld hätten hier ein paar Jungs auch so ein Fahrzeug auf die Beine gestellt.
Jörg ,das wäre doch was ,am besten Du schreibst deine Berechnung mit den Daten als Leserbrief an Auto Motor und Sport ,noch eine kleine Hochrechnung zu den Akkukosten ,einen 30 KW Elektromotor sammt Regler bekomme ich für 10000,- Euro und das ist ein Prototyp .

Magnus
5.November.2010, 20:33
Sorry, das ist zwar schön zu lesen, aber so nicht richtig.

Wenn man Jörg´s Zahlen zu Grunde legt, also 6kWh / 100km und den CO2 Ausstoß pro kWh Strom berücksichtigt (520gr/kWh, Greenpeace (http://www.nie-mehr-benzin.de/2008/12/28/elektroautos-an-der-steckdose-wirklich-klimaschweine-nein/) ) dann stößt dieses Elektroauto auf 100km gerade 3120 Gramm CO2 aus.
Ein sparsamer Benzin oder Diesel-Pkw liegt bei knapp unter 100gr/km also etwa 10.000 Gramm für die gleiche Fahrstrecke. Das entspricht einem Verbrauch von
4,25 Liter Benzin oder 3,77 Liter Diesel auf 100km.
Der oben vorgestellte Energiebedarf wird mit dem Verbrauch von 1,33 Liter Benzin oder 1,18 Liter Diesel gedeckt.

Wer fährt hier ein so sparsames Auto?
Im Greenpeacelink stehen auch noch ein paar andere Zahlen zum Nachdenken.
Ansonsten mal den CO2-Rechner (http://www.energieagentur.nrw.de/co2-rechner/) bedienen.

Jetzt vergleichst du Äpfel mit Birnen. Hocheffizienz-Fahrzeug mit in Frage zu stellender alltagstauglichkeit vs. Golf, Passat etc. Dazu noch Lade/Entladeverluste dann wirds interessant. Bei meiner Rechnung bin ich noch von 620gCO2/kWh ausgegangen. Dann werdens 100gCO2/km und mehr beim E-Fzg.

Thorsten Köhler
6.November.2010, 17:23
Lade- / Entladeverluste sind OK.
Dann bleiben wir doch bei 620gr/kWh. Das sind knapp 20% mehr.
Das sind mit Jörg´s Annahmen aber immer noch nur 3720gr CO2 / 100km.

Und wenn mich nicht alles täuscht, dann gibt es den A2, (das war doch der Testwagen?), zwar nicht mehr neu aber doch gebraucht zu kaufen.
Das man in so ein Auto nicht die gleiche Menge Gepäck packen kann, wie in einen drei Klassen höher rangierenden Passat ist schon klar.
Aber um zur Arbeit zu gelangen oder zwei Kinder zum Kindergarten oder zur Schule zu bringen und im Anschluss mit flachgelegter Rückbank die Kiste zum Lebensmitteltransporter zu machen sollte es doch reichen.

Und die Montage von Leichtlaufreifen, aerodynamische Tricks und die Entsorgung überflüssigen Gewichts steht doch jedem Hersteller frei.
Trotzdem kann man den A2 nicht mit dem zur Rede stehenden Verbrauch über 100km bewegen.

PS:
Kommen die Kinder der laufenden Generation eigentlich alle mit degeneriertem Laufapparat zur Welt?
Ich bin bis zum Beginn meiner Ausbildung im etwa 20km entfernten Stahlwerk jeden Tag zu Fuß, mit dem Rad oder wenn´s mal Hunde und Katzen geschüttet hat, mit dem Schulbus zur Schule gekommen.
Heute muß scheinbar jeder gefahren werden.

Magnus
9.November.2010, 15:59
Man kann das auch anders rechnen. Man nimmt den Zyklus-Verbrauch eines bekannten Fahrzeuges und rechnet die Wirkungsgradkette rückwärts mit dem Heizwert des Kraftstoffes und bekommt dann den Energiebedarf des Fahrzeugs. Dann kann man näherungsweise ausrechnen wieviel g CO2 ein vergleichbares E-Fahrzeug ausstoßen würde.

Beim A2 wurde Nachts maximal effizient und mit max. 90km/h gefahren. Ein Prius, der auch Rekuperation ausnutzt, kommt auf einen Verbrauch von ca. 100gCO2/km im NEDC (New European Driving Cycle). Das entspricht in etwa einem Energibedarf von 1,2kWh/Zyklus. Zykluslänge sind ziemlich genau 11km. Der Audi verbraucht nach Jörgs Rechnung nur die Hälfte. Das sind schon Welten, ob das realistisch ist und im Zyklus darstellbar, sei dahin gestellt. Deswegen auch der Verweis auf den Vergleich von Äpfeln mit Birnen.


Was noch viel interessanter ist als die Frage nach dem Verbrauch, ist die Frage nach dem Preis. Beim Chevy Volt kostet die Batterie ca. 10000€, bei 16kWh Energieinhalt wovon wegen der Lebensdauer nur 8kWh genutzt werden (so war mal der Stand, vielleicht hat sich das inzwischen etwas verschoben). Der A2 hat eine 98kWh Batterie. Zugleich gibt der Hersteller noch eine Ladezeit von 20min an, bei 380V sind das ganz sportliche Ströme ;-) Seriös ist in meinen Augen anders.

http://www.lekker-mobil.com/images/stories/pdf/technische-Daten-Audi-A2.pdf

http://de.autoblog.com/2010/10/27/e/

Also gescheiter wäre und da sind wir wohl völlig einer Meinung, öfter mal zu Fuß oder mit dem Rad zu fahren :hi5:

Ich finde die Diskussion sehr spannend und hoffe, dass es noch ein bischen weiter geht.

Grüße

Thorsten Köhler
9.November.2010, 16:56
Die Ladeströme von 450A an 380V sind beachtlich.
Da würden bei mir die Sicherungen in Schmelztränen zerfliessen. Auch wenn die nur 20min belastet würden.
So einen Hausanschluss gibt´s wohl nur bei Mehrfamilienhäusern ab 10 Parteien aufwärts.

Die Sache mit der Rückrechnung ist ja nett, aber woher kennst Du den Wirkungsgrad des verwendeten Verbrennungsmotor?
Da ist es doch eher sinnvoll den Roll- und den Luftwiderstand zu ermitteln. Nicht das ich das könnte, aber dann hat man den Energiebedarf unabhängig vom verwendeten Antrieb.

Der E-A2 hat etwa 13,4 kWh / 100km benötigt. (82% von 98,8kWh auf 605km)
In Benzin bedeutet das ungefähr 1,5L und in Diesel etwa 1,34L.
Bei Spritmonitor.de liegt der A2 mit Benzinmotor (75PS) im Mittel von 172 Nutzern bei 6,36L und im Minimum immer noch bei 4,69L. Beim Diesel schafft es ein echter Schotte auf 2,7L und der Schnitt kommt auf 4,87L.

Für die vielen kleinen Wege (80 bis 100km pro Tag) zur Arbeit und zurück wäre ein E-Auto doch schon machbar.
Es fehlt halt an der Infrastruktur. Eine Steckdose für den Mitarbeiter, einen persönlichen Schlüssel und fertig.
E-Auto abgestellt und an die Dose damit.
Nach der Schicht ist der Stromer voll und der gezapfte Strom wird vom Gehalt einbehalten.
Der muss jetzt nur noch aus möglichst ökologischen Quellen stammen dann wäre einiges erreicht.
Natürlich muss das bezahlbar sein. Preise aus der Mittel- oder Oberklasse für einen E-A2 sind nicht vermittelbar.

Magnus
9.November.2010, 18:20
Das kann man schon ermitteln. Und die genannten Zahlen passen schon.
Geht auch noch einfacher: Ein guter Nutzfahrzeug-Dieselmotor hat im Bestpunkt unter 200gCO2/kWh. Ein guter PKW-Diesel so um die 250gCO2/kWh. Jetzt eiert ein Auto im NEDC natürlich nicht im Bestpunkt umher sondern fährt dynamisch. Damit fällt der Wirkungsgrad/steigt der spezifische Verbrauch. Aber verglichen mit 540gCO2/kWh im deutschen Energiemix (600 war glaube ich in Europa) ist das garnicht verkehrt. Und da muss ich nicht mehr von der Ladestation in die Batterie und von der Batterie über die Leistungselektronik über den E-Motor an die Welle (das können gut und gerne nochmal 25% Verluste sein).

Und wie gesagt: Der Vergleich mit den 13,4kWh/100km hinkt. Der ist maximal Verbrauchsoptimiert betrieben worden. Wahrscheinlich mit Windschattenspendendem Begleitfahrzeug, Nachts, mit Tempomat und und und...
Den A2 gabs auch in Serie mit 3l Verbrauch. Und zwar im Zyklus. Das heißt das Auto ist kalt, muss mehrmals Beschleunigen und bis 120km/h fahren. Allein dadruch ist der Verbrauch mindestens schon 20% höher als bei idealer, konstanter Fahrweise.

Sika
9.November.2010, 19:02
Hier stehen auch noch ein paar Rechnungen: http://de.wikipedia.org/wiki/Tesla_Roadster

Selbst mit den 56kWh des Tesla kann man auch 500km schaffen - wobei der A2 nach den Angaben des PDFs sogar eher mehr verbraucht hat, als ich vermutet hatte. Interessant der Akkupreis des Tesla: "nur" ca. 10k€ (gegenüber 50-60k€ für den Modellbaupack) wobei mir das als sehr günstig vorkommt.

Interessant im A2-PDF sind die Angaben zum Akku. Knapp 100kWh in nur 350kg. Der obige LiPo-Pack hätte bei 60kWh immerhin 405kg pures Akkugewicht gehabt, ohne Verpackung. Dieses Gewicht passt allerdings überhaupt nicht zu den Angaben im Staplertest: 240Ah, 48V = 100kg. Hier nun 240Ah, 380V = 350kg.

Ich halte die ganze Diskussion und Ausrichtung der Elektro-Autos auf Benzin/Diesel-übliche Reichweiten aber für total unsinnig. Ich denke ein Stadtauto ala Smart mit 200km Reichweite und dafür zu einem vertretbaren Preis hätte mehr Potenzial.

1/2 TeslaPack für 5k€ wäre doch schon mal ne Basis, 5-8k€ für den Rest und man bekäme einen Elektroflitzer, den sich sicherlich einige Leute kaufen würden/könnten.

Bin mal auf den VW E-Up! gespannt - aber ich trau denen zu, dass die da Bleiakkus reinbauen...

Jörg

Magnus
9.November.2010, 20:19
Interessant bei Wiki zum Tesla:
Die Batterie speichert 56 kWh (http://de.wikipedia.org/wiki/Wattstunde) (ca. 20 % gehen beim Laden verloren, daher werden ca. 70 kWh (http://de.wikipedia.org/wiki/Wattstunde) für eine Aufladung benötigt). Das ist deutlich schlechter als ich dachte...

@Sika: Ich denke auch, dass "langstrecken" E-Fahrzeuge nicht sinnvoll sind. Als reine Stadtfahrzeuge vielleicht. Dann evtl. in Ballungszentren im Rahmen von "Rent-a-Car". In nächster Zeit wird das E-Fahrzeug wohl ein Nischenprodukt bleiben. Selbst Range-Extender Fahrzeuge wie der Volt/Ampera haben keine Aussicht auf große Stückzahlen meiner Meinung nach. Ich gespannt auf die Preise...

Thorsten Köhler
10.November.2010, 04:26
Das kann man schon ermitteln. Und die genannten Zahlen passen schon.
Geht auch noch einfacher: Ein guter Nutzfahrzeug-Dieselmotor hat im Bestpunkt unter 200gCO2/kWh. Ein guter PKW-Diesel so um die 250gCO2/kWh. Jetzt eiert ein Auto im NEDC natürlich nicht im Bestpunkt umher sondern fährt dynamisch. Damit fällt der Wirkungsgrad/steigt der spezifische Verbrauch. Aber verglichen mit 540gCO2/kWh im deutschen Energiemix (600 war glaube ich in Europa) ist das garnicht verkehrt. Und da muss ich nicht mehr von der Ladestation in die Batterie und von der Batterie über die Leistungselektronik über den E-Motor an die Welle (das können gut und gerne nochmal 25% Verluste sein).

Und wie gesagt: Der Vergleich mit den 13,4kWh/100km hinkt. Der ist maximal Verbrauchsoptimiert betrieben worden. Wahrscheinlich mit Windschattenspendendem Begleitfahrzeug, Nachts, mit Tempomat und und und...
Den A2 gabs auch in Serie mit 3l Verbrauch. Und zwar im Zyklus. Das heißt das Auto ist kalt, muss mehrmals Beschleunigen und bis 120km/h fahren. Allein dadruch ist der Verbrauch mindestens schon 20% höher als bei idealer, konstanter Fahrweise.

Jörg,

das ist nicht der CO2-Ausstoß pro kWh den der Motor hat, sondern der spezifische Verbrauch.
Pro kWh benötigt der Motor 250g Diesel. Das entspricht 0,295L aus denen dann 784g CO2 werden.
Bei einem Heizwert von 11,8kWh/kg ist dies ein Wirkungsgrad von knapp 34%.

Wäre der CO2-Wert aus Deiner Rechnung richtig so ergäbe sich bei ca. 3,2g CO2 pro Gramm verbrannten Diesel ein Kraftstoffverbrauch von 78,25g Diesel / kWh.
Allerdings steckt in der Menge Diesel nur 0,92kWh Energie.
:jaw: Das Perpetuum mobile. :hi5:

Hinsichtlich der Reichweite eines E-Mobils stimme ich Dir zu.
Damit in den Urlaub zu fahren wäre eine ziemliche Herausforderung wegen der Ladestopps.
Aber als Cityflitzer ginge das schon.

Magnus
10.November.2010, 08:52
Da hast du natürlich recht. Hab mich vertan. Ist natürlich der Verbrauch und nicht der CO2-Ausstoß :doh: